Fassade: Ideen und Tipps

Fassade und Eimer

Inspiration, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Ratgeber

Eine Fassade ist die Visitenkarte des Hauses: Sie bestimmt den ersten Eindruck, den wir vom Gebäude und den darin lebenden Menschen haben. Ist sie ansprechend gestaltet und gepflegt, macht dies das Haus einladender. Doch die Optik ist nicht der einzige Grund, warum man die Außenfassade regelmäßig unter die Lupe nehmen sollte: Damit sie ihre Funktion als schützende Barriere gegen Umwelteinflüsse erfüllen kann, sollten Risse, Löcher und andere Beschädigungen umgehend repariert werden.


Basiswissen: Was ist eigentlich eine Fassade?

Fassade aus Stein, blaue Tür und Zwei Hecken

Die Fassade ist der von außen sichtbare Teil der Gebäudehülle. Zu ihr gehören viele einzelne Fassaden-Elemente wie beispielsweise der Sockel, Fenster, Türen, Tore und Gesimse. Es lassen sich verschiedene Konstruktionsweisen unterscheiden:

  1. einschalige Außenwand: Die Wand besteht aus einer oder mehreren miteinander verbundenen Schichten.
  2. zweischaliges Mauerwerk (Verblendmauerwerk): vor die Außenwand wird eine zweite Wand aufgemauert. Der Zwischenraum wird mit einer Dämmung aufgefüllt.
  3. Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Auf die rohe Außenwand werden Dämmstoffplatten geklebt. Den äußeren Abschluss bildet meist eine Putzschicht.
  4. Pfosten-Riegel-Konstruktion: Wird vor allem zur Realisierung filigraner Glasfassaden verwendet.
  5. Vorhangfassade: Die Außenfassade wird auf ein Trägersystem montiert.
  6. vorgehängte hinterlüftete Fassade (vhF): Hinter der Fassade kann die Luft frei zirkulieren. Mit dieser Konstruktionsart lassen sich auch Solarfassaden aus Photovoltaik-Modulen realisieren.

Die Fassade wird auch gern als „Außenhaut“ des Hauses bezeichnet, denn in ihrer Funktion ähnelt sie der menschlichen Haut. Je nach Konstruktion und Material erfüllt sie verschiedene Aufgaben:

  1. Regulation der Belichtung und Belüftung
  2. Abtragung der Windlasten, sodass das Gebäude auch bei starken Stürmen nicht beschädigt wird
  3. Schutz der Bausubstanz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Hagel, Schnee und Sonneneinstrahlung
  4. Wärmedämmung
  5. Schallschutz
  6. Brandschutz
  7. Reduzierung von Elektrosmog

Die häufigsten Schäden an Außenfassaden

Die Fassade eines Hauses muss hohen Belastungen standhalten: Regen, Wind, Hagel und die Sonneneinstrahlung setzen ihr ebenso zu wie abprallende Fußbälle oder vorbeischrammende Fahrräder. Früher oder später benötigt sie eine Frischekur. Manchmal reicht es bereits aus, die Fassade gründlich zu reinigen. Keine Panik, wenn du dabei feine Haarrisse in der Oberfläche entdeckst, diese sind in der Regel unbedenklich.

Verwitterten und ausgeblichenen Fassaden verleihst du mit einem neuen Anstrich frischen Glanz. Malerarbeiten können auch weniger versierte Heimwerker leicht selbst machen. Was es dabei zu beachten gilt und wie du am besten vorgehst, zeigen wir dir in unserer DIY-Anleitung Fassade streichen. Ziehen sich größere Risse, Ausblühungen und Abplatzungen über die Hausfassade, dann ist eine umfangreichere Sanierung notwendig. Beachte: Wenn die Wände feucht sind, müssen die Ursachen beseitigt werden!


Ideen für die Fassadengestaltung

Blaue Fassade aus Holz

Die Möglichkeiten der Fassadengestaltung im Zuge einer Sanierung sind sehr vielfältig. Jedes Material hat dabei seine Vor- und Nachteile. Wähle die Materialien und Farben mit Bedacht: Im Gegensatz zur Wandbeschichtung in den Innenräumen kann man die Hausfassade nicht so schnell wieder wechseln. Die gängigsten Materialien im Überblick:

Material

Ausführung

Vorteile

Nachteile

Putz

Ausführung

Kann direkt auf einschaliges Mauerwerk oder auf ein WDVS aufgebracht werden, im Außenbereich kommen mineralische Putze und Kunstharzputze zum Einsatz, bei denkmalgeschützten Gebäuden werden häufig spezielle Wärmedämmputze verwendet

Vorteile

Kostengünstig, große Auswahl an Farben und Putzarten, auf vielen Untergründen einsetzbar (auch auf Holz), kann von geübten Heimwerkern in Eigenleistung aufgebracht und ausgebessert werden

Nachteile

Außenputz muss in etwa alle 10–15 Jahre gereinigt und gestrichen werden

Holz

Ausführung

Stülpschalung (waagerechte Montage der Bretter), Bodendeckelschalung (vertikale Montage der Bretter), Nut- und Feder-Verbindung, wichtig: das Holz darf nicht dauerhaft der Feuchtigkeit ausgesetzt sein

Vorteile

Warme, natürliche Optik, gute Ökobilanz (bei Verwendung heimischer Hölzer), gute Wärmedämmung

Nachteile

Muss regelmäßig behandelt werden, wenn es nicht vergrauen oder verwittern soll

Klinker

Ausführung

Klassische Klinker und Backstein werden vor der tragenden Wand aufgemauert, Riemchen werden auf die Außenwand geklebt

Vorteile

Pflegeleicht und wartungsfrei, langlebig, witterungsbeständig, sehr gute Wärmedämmung durch zwischenliegende Dämmebene, guter Schallschutz

Nachteile

Vergleichsweise teuer, Neugestaltung aufwendig

Fassadenplatten

Ausführung

Schiefer, Faser-Zement, Kunststoff, Metall, Keramik

Vorteile

Witterungsbeständig, langlebig, große Gestaltungsfreiheit

Nachteile

Je nach Material vergleichsweise teuer

Begrünung

Ausführung

Als Ergänzung zur Fassade

Vorteile

Natürliche Optik, ökologische Verbesserung des Umfelds, guter Schallschutz, Schutz vor Wärme und Kälte, geringe Kosten

Nachteile

Regelmäßiger Rückschnitt und Kontrolle der Fassadenoberfläche notwendig, einige Pflanzen wie Efeu, Glyzinien oder wilder Wein können an Fassade, Dach und Regenrinnen starke Schäden verursachen

Es lassen sich auch verschiedene Materialien miteinander kombinieren. Mit einer sogenannten Mischfassade kannst du reizvolle Akzente setzen und unterschiedliche Gebäudeteile voneinander abgrenzen. Sehr beliebt ist beispielsweise eine Verkleidung des Giebels mit Holz, während die darunter liegenden Bereiche verputzt werden.


Hausfassade sanieren: gesetzliche Vorgaben

Fassade wird gedämmt, ein Gerüst steht davor

Wer seine Hausfassade neu gestalten möchte, ist nicht völlig frei. Häufig schränken kommunale Vorgaben die Auswahl von Material und Farbe ein. Im Streitfall kann die Gemeinde fordern, dass das Haus nachträglich angepasst wird – die Kosten dafür trägst du als Eigentümer. Deshalb solltest du vorab eine Genehmigung für dein Vorhaben einholen. Unterliegt dein Haus dem Denkmalschutz, ist in jedem Fall eine Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erforderlich.

Beachte: In beheizten, nicht ausreichend gedämmten Gebäuden besteht nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine Pflicht zur Fassadendämmung, wenn der Außenputz erneuert wird oder wenn auf der Außenseite Bekleidungen angebracht werden. Wenn du lediglich Schäden und Risse in der Fassade ausbessern möchtest, greift diese Regelung nicht.


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Ohne die passende Wärmedämmung einer Fassade kann ein großer Teil der Wärme leicht aus dem Haus entweichen. Wie du die richtige Fassadendämmung selbst installierst, erfährst du in diesem Ratgeber.
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