Im Laufe der Zeit entstehen Risse in der Fassade und der Putz löst sich. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern begünstigt auch das Eindringen von Feuchtigkeit ins Gemäuer. Ein neuer Außenputz beugt somit nicht nur Schäden vor, sondern wertet nebenbei das Haus optisch auf. Wenn du beim Verputzen der Fassade Kosten sparen möchtest, kannst du diese Arbeit sogar selbst übernehmen. toom Baumarkt erklärt dir Schritt für Schritt, was du dabei beachten solltest und was genau zu tun ist. Los geht's!
Neuer Putz für die Fassade: So gelingt's
Die Außenwand eines Hauses lässt sich – je nach persönlicher Vorliebe – auf ganz verschiedene Weise gestalten. Eine schöne Wand macht etwas her, wirkt einladend auf Besucher und sieht beeindruckend aus. Sie hat aber auch eine andere – sogar noch wichtigere – Aufgabe: Sie hält Wind und Wetter draußen. Während der Innenputz meist nur der Dekoration dient, schützt der Außenputz das Innere, verhindert das Eindringen von Kälte und Flüssigkeit und hält die Wärme innerhalb des Hauses. Um ein Haus ordentlich zu verputzen, kann man einen Fachmann engagieren. Dieser überprüft das Haus und natürlich vor allem die Wände und macht sich dann ans Werk. Da ein solcher Fachmann allerdings auch ordentlich Geld kostet, kann es auch Sinn machen, die Fassade selbst zu verputzen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick, etwas Erfahrung und der richtigen Anleitung kannst du dein Haus selbst verputzen und damit Kosten sparen. Wie das geht, erfährst du in dieser Anleitung.
Die richtige Vorbereitung für den neuen Außenputz
Bevor du damit beginnen kannst, dein Haus neu zu verputzen, müssen zunächst einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst ist der richtige Zeitraum wichtig: Zu kalte Temperaturen sind schlecht für den Mörtel, weshalb du dein Vorhaben eher in einen wärmeren Monat verlegen solltest. Bei Temperaturen unter fünf Grad wird der frische Außenputz angegriffen. Ausbessern sollte man auch nicht bei direkter Hitze: Sie bringt den Putz außen schneller zum Trocknen und erschwert dir so die gleichmäßige Arbeit. Wenn du in den Sommermonaten arbeiten möchtest, empfiehlt es sich, bereits früh zu beginnen.
Bevor du mit der eigentlichen Arbeit anfängst, solltest du die Beschaffenheit des bisherigen Putzes kontrollieren. Danach entscheidet sich, welche Materialien du benötigst und ob du den Putz nur ausbessern oder doch großflächig arbeiten musst. Auch der jeweilige Untergrund beeinflusst das weitere Vorgehen. Möchtest du hohe Fassaden oder Wände außen verputzen, benötigst du außerdem ein entsprechendes Gerüst. Der Aufbau kostet etwas Zeit, die du einplanen solltest.
Außerdem solltest du vor dem Verputzen prüfen, wie es um die Dämmung deiner Fassade steht und hier gegenbenfalls nachbessern.
Anleitung: Fassade Schritt für Schritt verputzen
Bevor du deiner Fassade einen neuen Putz verpasst, solltest du dafür sorgen, dass du alle notwendigen Materialien griffbereit hast. Arbeite zügig, aber gewissenhaft, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Schritt 1: Fassade reinigen
Vor dem eigentlichen Verputzen reinigst du die Fassade gründlich. Staub und Schmutz bürstest du dabei entweder mit einem Besen oder Handfeger ab und nutzt für hartnäckigere Verschmutzungen einen Hochdruckreiniger. Wichtig ist, dass der Untergrund wirklich sauber ist. Wenn du mit Feuchtigkeit arbeitest, lässt du die Fassade vor dem Verputzen zunächst vollständig trocknen.
Schritt 2: Fenster und Türen schützen
Nun schützt du all die Stellen an deiner Wand, die beim Verputzen der Fassade außen vor gelassen werden. Dazu solltest du folgende Stellen sorgfältig mit Folie abkleben:
- Fenster
- Fensterbretter
- Türen
- Türrahmen
Zusätzlich verwendest du am besten Anputzleisten für die Rahmen. Diese müssen möglichst sauber abschließen, zum einen, damit sie geschützt sind und zum anderen, damit keine Lücken entstehen.
Schritt 3: Fassade überprüfen und ausbessern
Im Laufe der Zeit kann der Außenputz in Mitleidenschaft gezogen werden. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss die Oberfläche vollständig glatt sein: Risse und Absplitterungen in der Fassade korrigierst du daher als erstes.
- Kleinere Unebenheiten verspachtelst du mit Reparaturmörtel, der für den Einsatz an Außenwänden geeignet ist.
- Größere Schäden armierst du, damit hier keine ungewollten Hohlräume entstehen.
Schritt 4: Grundieren bei saugfähigen Untergründen
Besonders saugfähige Untergründe benötigen eine Grundierung, damit der Putz später besser hält und nicht beschädigt wird.
Die Grundierung trägst du großzügig und gleichmäßig mit einer passenden Bürste auf oder spritzt sie mit einem Drucksprüher auf die Außenwand. Danach lässt du sie über Nacht trocknen.
Schritt 5: Putzschienen anbringen
Für die Kanten verwendest du Putzschienen, um einfacher saubere Abschlüsse zu erreichen. Putzschienen dienen zum einen als Putzträger auf der Fassade und helfen dir zum anderen dabei, die Putzschicht immer gleichmäßig aufzutragen. Mit einer Wasserwaage und etwas Mörtel befestigst du die Putzschienen ungefähr alle 50 Zentimeter an der Wand.
Schritt 6: Unterputz anrühren
Jetzt wird es Zeit für den Unterputz. Diesen mischst du zunächst genau nach Gebrauchsanweisung in einem Eimer an. Hier ein paar Tipps:
- Wichtig ist, dass du zunächst die empfohlene Menge an Wasser in den Eimer gibst und dann erst den Putz hinzugibst.
- Mit einer Bohrmaschine und dem entsprechenden Aufsatz kannst du die Zutaten gut vermischen.
- Mische nur so viel Unterputz an, wie du auch wirklich für das Verputzen deiner Fassadebenötigst.
Schritt 7: Unterputz auftragen und antrocknen
Mit einer Maurerkelle trägst du nun den Unterputz sorgfältig und gleichmäßig auf die Fassade auf. Nach jedem Abschnitt glättest du den Putz auf der Fassade dann mit einem Abziehbrett. Die gesamte Fläche solltest du dabei in einem Zug verputzen, damit alles in etwa gleichzeitig trocknen kann. Mit einer zweiten Person lassen sich Unterbrechungen verhindern. Wenn du fertig bist, lässt du den Putz ein bis zwei Stunden antrocknen. Die genaue Dauer findest du auf der Verpackung des gewählten Unterputzes.
Schritt 8: Unterputz abreiben und trocknen lassen
Nach dem Antrocknen glättest du die gesamte Fassade mit einem Reibebrett, damit eine komplett ebene Fläche entsteht. Bist du damit fertig, erwartet dich eine ausgedehnte Pause. Der Unterputz muss nun komplett trocknen, bevor du weiterarbeiten kannst. Bis die Wand trocken ist, dauert es unter Umständen einige Tage, denn pro Millimeter Schichtdicke solltest du etwa einen Tag Trockenzeit einplanen. Gib der Wand Zeit, damit du danach ohne Komplikationen am Verputzen deiner Fassade weiterarbeiten kannst.
Schritt 9: Oberputz auswählen und anrühren
Wenn der Unterputz vollständig getrocknet ist, wird es Zeit für den Oberputz. Diesen rührst du ebenfalls in einem sauberen Eimer mit der richtigen Menge Wasser an. Welchen Putz du dabei verwendest, ist dir überlassen. Beliebt für Fassaden und Außenwände sind beispielsweise:
- Kratzputz
- Reibeputz
- Feinputz
- Rauputz
Diese außen sichtbare Putzschicht sollte nicht nur praktisch sein, sondern dir auchgut gefallen. Die Auswahl an Oberputzarten ist groß – solltest du unsicher sein, lass dich einfach in deinem toom Baumarkt beraten.
Schritt 10: Oberputz auftragen und trocknen lassen
Im letzten Schritt trägst du dann den Oberputz mit derselben Technik auf wie zuvor den Unterputz. Diese obere Schicht wird allerdings etwas dünner aufgetragen als die darunterliegende. Wenn du den Oberputz außen vollständig aufgetragen und glattgestrichen hat, folgt eine erneute Trockenphase. Danach erstrahlt deine frisch verputzte Fassade in neuem Glanz.
Tipp: Du kannst deiner Fassade anschließend das besondere Etwas verleihen, indem du sie einfach farbig streichst.
Fazit: Außenputz selbst machen, um Kosten zu sparen – ist das sinnvoll?
Wenn du beim Verputzen deines Hauses Kosten sparen möchtest, lohnt es sich, die Arbeit einfach selbst zu übernehmen. Zwar musst du dafür einige Tage einplanen, die Fassade kannst du dann allerdings auch ganz nach deiner Vorstellung gestalten. Wichtig sind die richtige Vorbereitung, hochwertige Materialien und sorgfältiges Arbeiten.