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Ratgeber

Glastür einbauen: mehr Licht und Transparenz im Innenraum

Glastüre im Ankleidezimmer
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 2–3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Glastür, Glastürbeschläge, Bau- oder Holzkeile, Wasserwaage, Bleistift, Zollstock, Schraubendreher, Innensechskantschlüssel, Malervlies, rutschfeste Handschuhe, Sicherheitsschuhe; eventuell Türzarge, Bohrschablone, Bohrmaschine, Hammer, Türspreizer, Holzleim und Zargenschaum

Türen aus Glas schaffen ein großzügiges, lichtdurchflutetes Ambiente. Der Einbau von Glastüren im Innenbereich ist nicht viel schwieriger als bei herkömmlichen Innentüren aus Holz. Es gibt jedoch einige Details, die du beachten solltest. Welche das sind und wie du Schritt für Schritt vorgehst, erfährst du in diesem Ratgeber.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Glastür einbauen

ein leerer Raum mit Holzfußboden und weißen Türen

Da eine Glastür deutlich schwerer als eine Holztür ist, solltest du dir für den Einbau eine zweite Person zur Hilfe holen. Sinnvoll sind Arbeitsschuhe mit stabilen Zehenkappen (Sicherheitsschuhe) sowie griffige Handschuhe.

Schritt 1: Türöffnung ausmessen

Das A und O beim Montieren einer Glastür ist eine sorgfältige Planung. Im Gegensatz zu einer Holztür kann Glas nicht gekürzt werden. Miss die Türöffnung exakt aus. Wichtig sind drei Maße: die Höhe ab Oberkante des Fußbodens, die Breite sowie die Wandstärke inklusive Wandbelag. Nimm jeweils an mindestens drei verschiedenen Stellen Maß. Hinsichtlich Höhe und Tiefe kommt es auf die kleinsten Werte an, bei der Wandstärke ist der höchste Wert ausschlaggebend.

Überlege dir zudem, ob die Tür nach links oder rechts aufgehen soll. Die Seite, an dem die Türbänder (die Befestigungen und gleichzeitig Gelenke zum Bewegen der Tür) angebracht sind, nennt man Anschlag. Die Anschlagseite ist bei der Bestellung der Tür anzugeben.

Schritt 2: Zarge einbauen

Die Zarge (umgangssprachlich: Türrahmen) besteht aus drei Teilen: Bandseite, Schlossseite und Kopfstück. Lege die Komponenten mit der Verkleidung nach unten auf einer sauberen Unterlage aus und verbinde sie miteinander. Es gibt verschiedene Systeme, bei denen du entweder kleben, klammern oder schrauben musst.

Wenn der Leim (falls geklebt) getrocknet ist, kannst du die Zarge in die Türöffnung stellen, mithilfe von mit Keilen ausrichten und den Türspanner anbringen. Prüfe immer wieder mit der Wasserwaage, ob die Zarge gerade ist. Schiebe die Bänder ein und ziehe sie mit einem Innensechskantschlüssel fest. Fixiere die Zarge anschließend mit Zargenschaum und bringe den Blendrahmen an. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte findest du in der Anleitung Innentüren einbauen.

Möchtest du deine neue Glastür in eine vorhandene Holzzarge einbauen, prüfe zunächst, ob sie noch fest an der Wand verankert ist. Entferne dann die alten Türbänder und setze die neuen ein. In der Regel sind diese im Lieferumfang der Tür enthalten. Halte einen Abstand von 3 mm zur Zarge ein. Als Abstandhalter kannst du den Zollstock nutzen.

Finde die passenden Zargen im toom Onlineshop.


Schritt 3: Glastürbeschlag montieren

Ausschnitt einer eingebauten Glastüre

Damit es nicht zu Beschädigungen an der Glastür kommt, solltest du dich bei der Montage des Beschlags genau an die Anleitung des Herstellers halten. Meist liegen kleine Kunststoffringe zum Schutz bei. Diese platzierst du zwischen Beschlag und Tür. Befestige den Beschlag dann in den vorgebohrten Löchern. Ziehe die Schrauben nur so weit an, dass er nicht verrutscht. Bei der Justierung der Tür brauchst du etwas Spielraum. Entferne dann die Bolzen aus den Beschlägen.

Schritt 4: Glastür einhängen und justieren

Ziehe rutschfeste Handschuhe an. Lege zwei Holzkeile auf den Boden, auf denen du das Türblatt abstellen kannst. Hänge nun mit einem Helfer die Tür ein, richte sie zu den Türbändern in der Zarge aus und schiebe die Bolzen in die Beschläge. Ziehe die Schrauben vorsichtig und noch nicht ganz fest an. Damit die Tür richtig schließt, muss sie justiert werden. Wie es geht, erfährst du im Ratgeber Glastür einstellen.

Wenn die Glastür in der richtigen Position ist, kannst du alle Schrauben anziehen. Drehe sie aber weiterhin nicht zu fest, damit die Glastür nicht springt oder splittert. Überprüfe, ob die Tür einwandfrei funktioniert. Eventuell musst du nachjustieren.

Schritt 5: Schlosskasten und Drückergarnitur montieren

Montiere den Schlosskasten nach Herstellerangaben in den vorgebohrten Löchern. Stecke die Klinke provisorisch auf und prüfe, ob das Schloss passgenau sitzt. Nimm die Klinke wieder ab und befestige zunächst die Blenden am Schlosskasten. Montiere dann die Klinke in den dafür vorgesehenen Aussparungen.

Achtung: Schließe die Tür nicht, bevor du die Klinke festgeschraubt hast. Eine geschlossene Tür lässt sich unter Umständen nicht mehr öffnen!


Braucht man für Glastüren spezielle Zargen?

ausgebaute Glastüre steht an der Wand

Glastüren lassen sich sowohl in eine Holz- als auch in eine Stahlzarge einbauen. Zu beachten gilt, dass ein Türblatt aus Glas deutlich schwerer ist als eines aus Holz. Die Zarge sollte dementsprechend stabil sein. Es ist aber auch möglich, eine Glastür komplett ohne Zarge einzubauen.

Glastür mit neuer Zarge einbauen

Meist wird eine Glastür zusammen mit einer neuen Zarge eingebaut. Für einen sicheren Halt empfiehlt es sich, den Zwischenraum zwischen Zarge und Mauerwerk mit starkem Zargenschaum auszufüllen, bevor der Blendrahmen aufgesteckt wird. Richte dich am besten nach den Angaben des Herstellers. Trockenbauwände müssen im Bereich der Türöffnung zusätzlich mit einem Balken verstärkt werden.

Glastür nachträglich in vorhandene Zarge einbauen

Du kannst deine Glastür auch in eine alte Zarge einbauen. Prüfe vorher unbedingt, ob letztere fest in der Wand sitzt. Eine instabile Zarge solltest du austauschen. Die Abmessungen der neuen Glastür müssen natürlich auch zur Zarge passen. Die meisten Türen und Zargen sind genormt, du kannst aber auch eine Tür auf Maß fertigen lassen.

Glastür ohne Zarge befestigen

Möchtest du die Glastür komplett ohne Zarge montieren, muss die Wand auf jeden Fall tragfest sein. Damit die Tür nicht herausbricht, solltest du starke, vom Hersteller freigegebene Dübel verwenden. Hilfreiche Tipps zur Auswahl findest du auch in der Dübel-Materialkunde. Beachte: Eine Glastür ohne Zarge schließt nicht so dicht wie eine Tür mit Zarge.


Was ist beim Einbauen einer Glastür noch zu beachten?

Die Kanten einer Glastür sind sehr empfindlich und können bei unsachgemäßem Umgang zersplittern. Deshalb solltest du die Schutzkappen so lange wie möglich an der Glastür lassen. Stell das Türblatt nie ungeschützt auf dem Boden ab. Lege am besten ein Malervlies oder eine ausrangierte Decke zur Polsterung darunter. Beim Eindrehen der Schrauben ist Fingerspitzengefühl gefragt: Ziehst du sie zu fest an, könnte die Glastür reißen oder splittern. Gehe deshalb behutsam vor.


Welche Glastüren gibt es?

Glastüren sorgen für mehr Licht und ein offenes Raumgefühl. Kleine und dunkle Räume lassen sie großzügiger erscheinen. Große Raumensembles trennen sie dezent voneinander ab, ohne dabei den Lichteinfall zu unterbrechen. Neben Türen aus Klarglas sind auch satinierte Glastüren beliebt. Sie eignen sich für Bereiche, in denen mehr Privatsphäre gefragt ist – beispielsweise das Bad, das Schlafzimmer oder das heimische Büro. Unerwünschte Blicke kannst du auch mit Milchglasfolie abschirmen.

Wie Fenster stellen auch Glastüren ein gewisses Sicherheitsrisiko in Haus und Wohnung dar. Obwohl es für Innentüren aus Glas keine gesetzlichen Sicherheitsvorschriften gibt, empfiehlt sich die Verwendung von Einscheibensicherheitsglas (ESG) – ein sehr bruchfestes Material, aus dem beispielsweise auch Echtglas-Duschabtrennungen gefertigt sind. Sollte es dennoch zu Glasbruch kommen, zerfällt das Türblatt in viele kleine Krümel, die nicht scharfkantig sind. Das reduziert die Verletzungsgefahr deutlich.

Noch sicherer sind Glastüren aus Verbundsicherheitsglas (VSG), das mit einer innenliegenden Folie verstärkt ist. Sie hält die Scheibe zusammen, sodass keine Glassplitter herausfallen können. VSG wird hauptsächlich überkopf eingesetzt, beispielsweise bei größeren Dachfenstern, Wintergärten oder Eingangsüberdachungen. Es eignet sich aber auch für Türfüllungen oder Brüstungen.


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