Zu einer geschmackvollen Raumgestaltung gehört neben schicken Möbeln und einem schönen Fußboden gehört für viele auch eine Wandverkleidung, die zum Stil des eigenen Heims passt. Einen entsprechenden Wandbelag anzubringen, ist relativ einfach und schnell gemacht – dieser Ratgeber zeigt dir am Beispiel einer Holz-Wandverkleidung, wie du zu Hause eine Wand verkleiden kannst.
Wandverkleidung: Holz ist der Standard
Im Grunde stehen dir jede Menge verschiedener Materialien für deine Wandverkleidung zur Verfügung – am weitesten verbreitet ist allerdings die Echtholz-Wandverkleidung. Die sorgt in deiner Wohnung für eine besonders natürliche und gemütliche Atmosphäre. Daher geht dieser Ratgeber vor allem darauf ein, wie du eine Wand mit Holz verkleiden kannst.
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Schritt 1: Unterkonstruktion anbringen
Zunächst benötigt deine Holz-Wandverkleidung eine passende Unterkonstruktion. Die besteht aus gehobelten Dachlatten und lässt sich recht einfach an der Wand anbringen. Wichtig: Hier musst du bereits entschieden haben, ob du die Holzbretter der Wandverkleidung waagerecht oder senkrecht anbringen möchtest – denn die Latten der Unterkonstruktion müssen im 90°-Winkel dazu in der Wand verschraubt werden. Das bedeutet beispielsweise: Sollen die Profilbretter später waagerecht verlaufen, musst du die Unterkonstruktion senkrecht verschrauben.
Beim Abstand zwischen den Latten orientierst du dich an der Länge der Holzbretter, sodass du beide Enden eines jeden Bretts später jeweils an einer separaten Latte befestigen kannst. Natürlich kannst du deine Wandverkleidung aus Holz auch diagonal anordnen. Das erfordert allerdings deutlich mehr Arbeit, weil du hier jede einzelne Platte zuschneiden und auch die Unterkonstruktion entsprechend verlegen musst.
Schritt 2: Profilholz zuschneiden und montieren
Schneide die Bretter der Holz-Wandverkleidung auf die benötigte Länge zu und befestige sie an der Unterkonstruktion mithilfe von Profilbrettkrallen. Die haben den Vorteil, dass sie dem Holz etwas Spielraum zum Arbeiten zugestehen. Da Holz ein natürlicher Rohstoff ist, „bewegt“ es sich aufgrund von Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer etwas. Würdest du die Bretter verschrauben, könnte es vorkommen, dass sie durch die Bewegung einmal reißen.
Die einzelnen Bretter verbindest du mit Nut sowie Feder und klopfst sie vorsichtig unter Zuhilfenahme des Holzklotzes fest. Beim Übergang zur Decke kannst du einige Millimeter Abstand lassen, um mit Eckleisten einen schönen Abschluss zu gestalten.
Montage über Innen- und Außenecken
Wände zu verkleiden, bedeutet auch: Du wirst früher oder später auf Ecken stoßen.
Wie gehst du hier am besten vor?
- Bei einer waagerechten Innenecke kannst du die Bretter einfach bündig aneinander stoßen lassen oder aber 45°-Gehrungsschnitte anwenden. Die sind allerdings auch deutlich aufwendiger.
- Die senkrechte Innenecke verkleidest du am besten, indem du die beiden Eckbretter im 90°-Winkel aneinandernagelst, sodass sie bündig in die Ecke passen.
- Bei senkrechten Außenecken gehst du ähnlich vor. Hier solltest du die sichtbare Schnittkante aber noch schleifen und für ein schöneres Erscheinungsbild anstreichen. Das gilt auch für waagerechte Außenecken. Am schönsten sieht es in beiden Fällen aus, wenn du eine Winkelleiste über die Ecke nagelst.
Wandverkleidung im Bad
Normalerweise denkt man bei einer Wandverkleidung aus Holz immer erst einmal an Wandverkleidungen fürs Wohnzimmer. Du kannst aber beispielsweise auch im Bad eine Holz-Wandverkleidung anbringen. Ist das Holz der Wandverkleidung behandelt, kommt es problemlos mit der hohen Luftfeuchtigkeit im Badezimmer zurecht.
Lediglich bei der Montage gibt es einige Dinge zu beachten, die vor allem mit der Luftzirkulation zusammenhängen:
1. Zu Decke und Boden sollte etwas Lücke bleiben. Montiere die Bretter also nicht bündig, sondern lasse ca. 2–3 cm frei. So kann die Luft besser zirkulieren.
2. Schräge die Bretter bei senkrechter Montage unten in Richtung Wand etwas an, damit Spritzwasser abtropfen kann.
3. Bei waagerechter Montage der Holzbretter sollte die Feder nach oben und die Nut nach unten zeigen, damit sich im Hohlraum der Nut keine Feuchtigkeit sammeln kann.
Eine Badezimmer-Wandverkleidung aus Holz ist also gar kein Problem, wenn du diese Punkte berücksichtigst.
Andere Wandverkleidungen
Abgesehen von Brettern aus Profilholz kannst du deine Wandverkleidung auch aus anderen Materialien anfertigen. Im Folgenden werden einige kurz vorgestellt.
Mit Schieferplatten die Wand verkleiden
Dieser robuste und moderne Naturstein bietet viele Vorteile: Er ist relativ leicht, sehr widerstandsfähig, lässt sich einfach anbringen und eignet sich auch für Feuchträume und Fußböden – sogar bei einer Fußbodenheizung. Im Kern bestehen die Schieferplatten aus Glasfaservlies.
Holzpaneele für Wandverkleidungen in edlem Look
Manche Wandverkleidungen bestehen im Kern aus einem Holzwerkstoff wie beispielsweise MDF, der wiederum mit verschiedenen Materialien beschichtet sein kann. Das führt zu einer großen Auswahl an Designs und gestalterischen Möglichkeiten, wie du deinen Wohnraum mit einer Wandverkleidung aus solchen Paneelen verschönern kannst.
Zusätzlich sind Paneele schall- und wärmedämmend, einfach zu montieren und auch in spezieller Ausführung für Feuchträume erhältlich.
Wände verkleiden mit Steinteppichen
Der pflegeleichte und langlebige Steinteppich sorgt für einen ganz besonderen Charme und garantiert begeisterte Reaktionen von Besuchern. Darüber hinaus hat ein Steinteppich eine überaus gute Schalldämmung und ist sehr schnell verlegt. Allerdings eignet er sich weder für Feuchträume noch für den Außenbereich. Zudem solltest du ihn nur für kleine Flächen bis zu drei Quadratmetern einplanen.
Wände verkleiden mit Verblendsteinen
Verblender, Riemchen und Co. kommen in allen möglichen Materialien und Designs daher und bieten den Vorteil, dass du die damit verkleidete Wand nicht mehr streichen oder tapezieren musst. Bezüglich des Designs hast du hier die Qual der Wahl. Welcher Look soll es sein?
- Naturstein – beispielsweise Granit oder Schiefer, sehr natürliche Wirkung, raue Oberfläche
- Feinsteinzeug – pflegeleicht, überall einsetzbar
- Leichtbeton oder Gips – geringes Gewicht, nur für innen geeignet, leicht zu montieren
- Echtholz – natürlich, warm, für Innenbereiche, aber nicht für Feuchträume geeignet
- EPS-Kunststoff – besonders leicht, wird direkt aufgeklebt, speziell für Innenräume gemacht
Wand verkleiden mit Metall
Eher unüblich – zumindest für eine Wandverkleidung innen – ist Metall, etwa Blech, Aluminium oder Edelstahl. Solche Materialien wirken kalt und steril, können einer Bleibe im modernen Industrial-Style allerdings durchaus das gewisse Etwas verleihen. Gerade Edelstahl wird bei Küchenarbeitsplatten immer beliebter, weil er besonders hygienisch ist. Eine Verkleidung aus Metall kann womöglich richtig gut dazu passen. Davon abgesehen findest du Metall als Material für Wandverkleidungen aber eher außen, nämlich an Hausfassaden.
Wie du deine Treppe verkleidest, egal, ob notwendige Renovierung oder gewolltes Makeover, erfährst du im Ratgeber Treppe verkleiden. Erfahre hier, wie du deine Holztreppe renovierst.