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Pool richtig chloren – alles über Dosierung und Anwendung

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Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Wer einen eigenen Pool im Garten hat, muss sich auch um die Wasserqualität Gedanken machen. Die wohl verbreitetste Methode, um das Poolwasser zu desinfizieren, ist das Chloren. Doch nur bei korrekter Anwendung und Dosierung ist Chlor im Pool sinnvoll und ungefährlich. Wie du deinen selbstgebauten Pool richtig chlorst, wie viel Chlor ins Wasser gehört und was es sonst noch zu beachten gilt, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Warum sollte ich meinen Pool chloren?

Über Menschen, Insekten, Pflanzenteile und die Luft gelangen viele Keime in das Poolwasser. Auch wenn dein Pool über eine Filteranlage verfügt, werden damit nicht alle Krankheitserreger aus dem Wasser entfernt. Deshalb braucht es neben der Poolreinigung auch Maßnahmen für die Wasserhygiene. Chlor dient als Desinfektion im Poolwasser und tötet die enthaltenen Keime ab.

Da reines Chlor giftig und reizend ist, werden meist Chlorverbindungen verwendet, die das Chlor erst im Wasser freisetzen. Chlor hilft zuverlässig bei der Desinfektion und ist kostengünstig. Alternativen für einen chemiefreien Pool sind zum Beispiel Aktivsauerstoff, UV-Desinfektion oder Brom.

Wie wirkt Chlor im Poolwasser?

Wird frisches Chlor ins Poolwasser gegeben, hat es eine desinfizierende Wirkung. Es ist dann noch aktives, freies Chlor. Freies Chlor ist nahezu geruchlos und auch in hoher Konzentration kaum wahrnehmbar. Wenn das Chlor mit Verunreinigungen und Keimen reagiert hat, handelt es sich um gebundenes Chlor – dann tritt der typische Chlorgeruch auf, den man aus dem Schwimmbad kennt.

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Vor jeder Chlorung: Chlor- und pH-Wert im Poolwasser testen

Elektrogerät misst wie viel PH der Pool hat

Um zu bestimmen, wie viel Chlor du benötigst, solltest du vor dem Chloren des Pools unbedingt einen Wassertest auf Chlor- und pH-Wert machen. Nach dem Chloren empfiehlt es sich außerdem, das Poolwasser erneut zu testen und den erreichten Wert zu überprüfen. Um die Werte im Wasser zu prüfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Teststreifen

günstig, nicht sehr genau

Die Pappstreifen werden ins Wasser gehalten. Nach kurzer Einwirkzeit werden Farbstreifen sichtbar, die mit einer Farbskala verglichen werden. Für die genauen Zeiten die Herstellerangaben beachten.

Schütteltest

mittleres Preisniveau, relativ genau

Schüttel- oder Tablettentests sind kleine Kunststoffboxen, die mit Poolwasser gefüllt werden. In die Kammern für den Chlor- und pH-Wert wird je eine Tablette gegeben. Die Kammern verschließen und die Box leicht schütteln. Auch hier wird über die Färbung des Wassers der Wert auf einer Farbskala abgelesen. Wichtig: Die Tablette nicht ohne Hautschutz berühren.

Elektronische Geräte

kostspielig, sehr genau

Elektronische Geräte gibt es mit unterschiedlichen Funktionsweisen und auch mit Anbindung an Apps. Sie messen neben Chlor weitere Werte im Wasser (u. a. Alkalität oder Cyanursäure) und sind sehr genau. Aufgrund des hohen Preises lohnen sie sich eher für große Pools oder Schwimmbäder.

Tipp: Wöchentliche Tests von Chlor- und pH-Wert erleichtern dir die Poolhygiene und zeigen rechtzeitig auf, wenn du das Wasser aufbereiten musst.


Was hat der pH-Wert mit der Chlorung zu tun?

PH Test mit den streifen

Chlor kann nur dann optimal wirken, wenn der pH-Wert im Pool zwischen 7,0 und 7,4 liegt (ideal ist 7,2). Befindet er sich außerhalb dieses Bereichs, musst du das Poolwasser mit einem pH-Senker oder pH-Heber anreichern, bevor du den Pool chloren kannst. Wenn Chlor nicht wirkt, wird das Wasser trüb, grün und fängt an zu stinken. Außerdem ist ein neutraler pH-Wert wichtig, um Hautreizungen oder die Beschädigung von Poolteilen aus Metall zu vermeiden.

Tipps für den richtigen pH-Wert:

  • Regelmäßig messen und überprüfen (siehe Testmethoden im vorangegangenen Abschnitt).
  • Den pH-Wert nicht zu stark anpassen und pro Tag lieber nur um 0,2 heben oder senken.
  • pH-Heber und -Senker gibt es flüssig oder als Granulat.
  • Regenwasser senkt den pH-Wert, decke den Pool deshalb am besten ab.
  • Nach der Neubefüllung des Pools schwankt der pH-Wert etwas mehr und beruhigt sich mit der Zeit.

Tipp: Für das Heben und Senken des pH-Wertes kannst du auch Hausmittel wie Soda, Zitronensäure oder Essigessenz verwenden – sie funktionieren allerdings nur in der korrekten Dosierung.


Darreichungsformen von Chlor für den Pool

Welches Chlor sich für deinen Pool am besten eignet, hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt Chlor als Tabletten bzw. Tabs, Granulat bzw. Pulver und in flüssiger Form. Zusätzlich wird zwischen organischem und anorganischem Chlor unterschieden.

Organischer Chlor

gibt Chlor langsam und gleichmäßig ans Wasser ab, Leicht in der Handhabung, Enthaltene Cyanursäure dient als Bindemittel/Stabilisator und macht das Chlor damit UV-resistent, Herstellerangaben: „organisch“, „chlorstabilisierend“ o. Ä. - Nachteil: Cyanursäure baut sich nicht von allein ab und muss gelegentlich durch Rückspülung entfernt werden

Anorganischer Chlor

Erhöht die Wasserhärte, Eignet sich, wenn man das Wasser nicht wechseln möchte - Nachteil: schwierige Handhabung und deshalb eher für Profis geeignet

Wichtiger Hinweis

Organisches und anorganisches Chlor dürfen auf keinen Fall vermischt und nur einzeln verwendet werden.


In jedem Fall ist es wichtig, die Angaben des Poolherstellers zu beachten und auch die Hinweise auf den einzelnen Produkten genau zu lesen. Zusätzlich ist eine Beratung im Fachmarkt immer ratsam – besonders bei deinem ersten Pool.

  • Einbaupools können mithilfe von Dosierungsanlagen mit Flüssigchlor gechlort werden. Aber auch Tabletten oder Granulat sind bei Einbaupools möglich. Für große Pools gibt es im Handel auch entsprechende Großpackungen.
  • Aufstellpools funktionieren oft ohne Pumpe oder Filteranlage, weshalb andere Chlorprodukte und -mengen erforderlich sind.

Beim Bau eines Whirlpools sollte dir bewusst sein, dass sich Chlor aufgrund der hohen Wassertemperatur schnell abbaut. Eine Dauerchlorung ist hier deshalb wenig effektiv und du solltest Whirlpools eher nach der Nutzung chloren

Chlorgranulat

Mit Granulat oder Pulver kannst du den Pool einfach und effektiv chloren, da es sich schnell im Wasser auflöst. Allerdings ist dieser Vorteil auch ein Nachteil: Chlor als Granulat verflüchtigt sich schnell wieder, weshalb sich diese Methode eher für die Grund- oder akute Stoßchlorungen im Pool eignet und weniger für die Dauerbehandlung.

Chlortabletten

Chlor Tablette wird von einer Hand über den Pool gehalten

Chlor in Tablettenform eignet sich für die Langzeitdesinfektion, da sich die Tabs erst nach und nach auflösen und so kontinuierlich Chlor ans Wasser abgeben. Je nach Poolgröße und Produkt dauert das mehrere Tage oder sogar Wochen. Die Größe der Tabletten sollte dabei auf die Poolgröße abgestimmt werden – eine 200-Gramm-Tablette eignet sich beispielsweise erst ab 25 Kubikmetern, wohingegen du bei Pools bis 25 Kubikmeter lieber 20-Gramm-Tabletten verwenden solltest.

Sogenannte Multitabs enthalten neben Chlor noch weitere Inhaltsstoffe für die Poolpflege, wie Flockungsmittel, blauen Farbstoff oder Algizid. Geeignet sind diese Mixtabletten allerdings nur, wenn du wirklich alle Bestandteile benötigst. Bei Filteranlagen, die von Flockungsmitteln verstopfen, solltest du lieber auf einzelne Mittel zurückgreifen. Auch Algen- und Färbemittel sind nicht immer erforderlich.

Flüssigchlor

Mit flüssigem Chlor, das anorganisch ist, arbeitest du bei großen Pools mit einer integrierten Dosierungsanlage. Sie kann den Chlorgehalt im Pool automatisch messen und die Menge entsprechend dosieren, ohne dass du das Poolwasser manuell testen und chloren musst.


Wie viel Chlor gehört in den Pool?

Wie oft du deinen Pool chloren solltest und die Dosierung hängen vom Chlorwert im Wasser und der Nutzung ab. Die Menge wird je nach Poolgröße bzw. Wassermenge berechnet. Gechlort wird immer so viel, dass der empfohlene Chlorwert im Wasser erreicht wird.

Empfohlene Chlorwerte für sauberes und hygienisches Poolwasser:

  • freies Chlor: 0,5 bis 1,0 mg/l sind ideal für eine gute Wasserqualität
  • gebundenes Chlor: Wert sollte 0,2 mg/l nicht übersteigen
  • Hinweis: Statt mg/l (Milligramm pro Liter) werden auch oft ppm (parts per million) angegeben.

Bereits ab 20 °C Wassertemperatur vermehren sich Keime schneller, sodass du im Sommer und besonders bei häufiger Nutzung des Pools den Chlorwert öfter testen solltest. Eine Erhöhung auf 0,7 bis 1,2 mg/l ist im Sommer möglich, damit das Chlor seine Wirkung behält.

Folgen bei zu viel Chlor

Reizungen von Haut, Schleimhaut und Augen, Atemprobleme, Beschädigung von Poolteilen

Folgen bei zu wenig Chlor

Desinfizierende Wirkung und Hygiene nicht gegeben, Wasser verschmutzt


Formel zur Berechnung der Chlormenge

Wassermenge x empfohlener Chlorwert pro Liter = Chlormenge

Die Größe deines Pools erfährst du beim Hersteller. Du kannst sie aber auch ganz einfach selbst berechnen:

  • rechteckiger Pool: Länge x Breite x Tiefe = Wassermenge in Kubikmetern
  • runder Pool: Durchmesser x Durchmesser x Höhe x 0,79 = Wassermenge in Kubikmetern

Maßnahmen bei Überchlorung im Pool

klares Poolwasser

Hast du versehentlich zu viel Chlor in den Pool gegeben, erkennst du dies an einem hohen Messwert, aber auch an der reizenden Wirkung auf Haut und Augen. Bei einem zu hohen Chlorgehalt solltest du das Baden vermeiden und erst wieder ins Wasser gehen, wenn der Wert gesunken ist. Um den Chlorgehalt zu senken, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Nutzung zersetzt Chlor schneller – nur bei gering erhöhtem Wert ratsam.
  • UV-Strahlung zersetzt Chlor schneller – decke den Pool daher nicht ab.
  • Auch Regenwasser senkt den Wert.
  • Natürliche Zersetzung findet innerhalb von etwa zehn Tagen statt.
  • Ein teilweiser Wasseraustausch senkt den Chlorgehalt.
  • Effektiv und schnell sind chemische Chlorsenker, zum Beispiel Natriumthiosulfat oder Wasserstoffperoxid.

Anleitung zum Chloren des Pools

Beim Chloren des Pools gibt es verschiedene Vorgehensweisen, die sich an den Gründen für die Anwendung von Chlor orientieren. Handelt es sich beispielsweise um das Desinfizieren nach der Erstbefüllung, um die laufende Poolhygiene oder einen akuten Fall von Verunreinigung? Voraussetzungen für jede chemische Reinigung sind der korrekte pH-Wert und eine funktionierende Filteranlage, die das Wasser umwälzt und somit das Chlor im Pool verteilt.

Grundchlorung

Bei einem neu gebauten Pool oder der Erstbefüllung im neuen Gartenjahr erfolgt die sogenannte Erst- oder Grundchlorung. Hier liegt die empfohlene Chlormenge etwas höher als bei der Langzeitchlorung und darf bis zu 3 mg/l betragen – ähnlich wie bei der Stoßchlorung. Du verwendest für die Grundchlorung am besten Chlortabletten oder -granulat, die schnell löslich sind. Betreten werden sollte der Pool allerdings erst, wenn der Chlorgehalt wieder im Normalbereich liegt. Dein Pool ist dann komplett desinfiziert und bereit für den Sommer.

Dauerchlorung

Chlor Abschäumer

Im laufenden Betrieb des Pools kommen am besten Chlortabletten zur Anwendung. Diese Dauer- oder Permanentchlorung erfolgt während der Badesaison und immer nach Bedarf mit Blick auf die aktuellen Messwerte. Die Tablette(n) gibst du beispielsweise in einen Dosierschwimmer, der das Chlor langsam freigibt und im Poolwasser verteilt. Dosierschwimmer gibt es in verschiedenen Größen, mit regulierbarer Dosieröffnung und auch mit integriertem Thermometer.

Chlortabletten sollten niemals über den Skimmer zugegeben werden. Die Tabletten lösen sich darin nicht gut auf und eine korrekte Dosierung ist daher nicht immer gegeben. Zudem können Skimmer sowie Rohre und Pumpe dabei beschädigt werden.

Die Dauerchlorung kann, wie bereits erwähnt, auch über eine automatische Dosierungsanlage mit Flüssigchlor erfolgen.

Stoßchlorung im Pool

Eine Stoßchlorung – auch als Schockchlorung bezeichnet – erfolgt bei akutem Desinfizierungsbedarf. Sie beschreibt eine kurzzeitige Überdosierung mit freiem Chlor auf 3–5 mg/l.

Eine Stoßchlorung im Pool ist notwendig, wenn

  • das Wasser aufgrund organischer Ursachen trüb, grün oder seifig wird,
  • das Wasser einen deutlichen Pilz- oder Algenbefall aufweist,
  • das Wasser „gekippt“ ist und stinkt, oder
  • der Verdacht auf eine hohe Keimbelastung besteht.

Stoßchlorungen können auch regelmäßig einmal im Monat – bei starker Nutzung des Pools sogar einmal pro Woche – durchgeführt werden, um gebundenes Chlor und die nicht abbaubare Cyanursäure auszuspülen und den Pool zu pflegen.

Verwende für Stoßchlorungen Schnellchlor aus dem Fachhandel. Hierbei handelt es sich meistens um schnelllösliches Chlorgranulat (seltener auch Tabs), das nach zwei bis drei Tagen wieder vollständig abgebaut ist. In dieser Zeit solltest du den Pool aufgrund der hohen Chlorkonzentration nicht verwenden.

So gehst du bei der Stoßchlorung vor:

  1. Teste den pH-Wert im Wasser und passe ihn bei Bedarf an.
  2. Löse das Schnellchlor in einem Eimer oder einer Gießkanne mit Wasser vollständig auf – bei Klumpen können Flecken im Pool entstehen.
  3. Lasse die Filteranlage nach dem Chloren 48 Stunden laufen, damit das Wasser dauerhaft umgewälzt wird und das Chlor sich im Pool verteilen kann.
  4. Führe vor dem Baden einen Chlortest durch und betrete den Pool erst wieder bei einem normalen Chlorgehalt von höchstens 1,2 mg/l.

Sicherheitshinweise für den Umgang mit Chlor

Bei Chlor handelt es sich um eine Chemikalie, die eine vorsichtige Handhabung erfordert. Es sollte nur im Freien verwendet werden, damit du die Dämpfe und Pulverpartikel nicht einatmest. Zudem sind unbedingt Handschuhe und gegebenenfalls auch eine Schutzbrille sowie eine Atemschutzmaske ratsam. Beachte auch immer die Sicherheitshinweise auf dem Produkt. Zu einem kindersicheren Pool gehört es außerdem, Chlor und andere Poolchemikalien außer Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Hinweise zur richtigen Lagerung von Chlor:

  • Trocken und kühl lagern.
  • Immer im Originalbehälter aufbewahren, nicht umfüllen und nicht mischen.
  • Unzugänglich für Kinder und Haustiere aufbewahren.

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