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Ratgeber

Dürre im Garten: Pflanz- und Pflegetipps für Hitze und Trockenheit

vertrocknete Tomatenpflanze vor verschwommenem Hintergrund
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Warum Dürreschutz immer wichtiger wird

Die Klimaerwärmung trifft Mensch und Natur gleichermaßen. Auch unsere Gartenbepflanzung muss sich an extreme Wetterphasen wie Dürre, Sturm, Starkregen oder Hagel anpassen. Vor allem andauernde Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung können den heimischen, ehemals regenverwöhnten Pflanzen sehr zu schaffen machen. Wie du mit Dürre im Garten umgehst, wie die richtige Gartenpflege dabei hilft und welche Arten von Pflanzen trockenheitsresistent sind, erfährst du in diesem Ratgeber.


Warum Dürreschutz im Garten immer wichtiger wird

Durch extreme Hitze und vor allem durch langanhaltende Hitzewellen, in denen es wenig bis gar nicht regnet, kommt es schnell zu Dürre im Garten. Der Mangel an Regen- und damit an Grundwasser sowie die schnelle Verdunstung aufgrund der hohen Temperaturen macht vielen Pflanzen zu schaffen: Sie leiden nicht nur unter dem Wassermangel, sondern bekommen häufig auch einen Sonnenbrand, der Blätter und Blüten nachhaltig schädigt.

Da die durchschnittliche Temperatur tendenziell steigt, ist es ratsam, den Dürreschutz im Garten ernst zu nehmen und auch das Haus vor Hitze zu schützen. Nicht zuletzt deshalb, weil in Trockenperioden erhöhte Brand- und Waldbrandgefahr besteht und schon ein kleiner Funken großen Schaden anrichten kann.

Der Klimawandel bringt aber nicht nur hohe Temperaturen und Trockenheit mit sich. Das andere Extrem gibt es nämlich auch: Wie du deinen Garten vor Hochwasser schützt, damit die Pflanzen nicht ertrinken oder faulen, kannst du im separaten Ratgeber nachlesen. Ebenso: wie du deinen Garten sturmsicher machst und welche Schutzmaßnahmen es für den Garten bei Hagelschlag gibt.


Hitzeresistenten Garten planen oder umgestalten

kleiner Bachlauf läuft durch den Garten

Wenn du deinen Garten neu anlegst, kannst du direkt auf Schutz gegen Dürre achten. Aber auch das Umgestalten des vorhandenen Gartens für Trockenheit und Hitze kann sich über die Jahre auszahlen. Beim Gartenbau und der Planung solltest du folgende Tipps beachten:

  • Schaffe schattige Plätze für hitzeempfindliche Pflanzen (und auch für dich).
  • Nutze sehr sonnige und heiße Standorte für trockenheitsresistente oder sogar trockenheitsliebende Pflanzen.
  • Du kannst einen Teich anlegen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen – am besten im Halbschatten.
  • Mit dem Anlegen eines Bachlaufs kannst du das Wasser noch besser verteilen.
  • Setze feuchtigkeitsliebende Pflanzen in die Nähe von Teich und/oder Bachlauf.
  • Plane die Rasenfläche sinnvoll und beachte, dass Zierrasen sehr viel Wasser benötigt.
  • Wilde Wiesen oder Bodendecker hingegen beschatten die Erde – dadurch wird der Boden kühl und feucht gehalten.

Eine gute Gartenidee für das veränderte Klima ist ein mediterraner Garten oder auch eine mediterrane Terrasse mit hitzeresistenten Kübelpflanzen. Alternativ kannst du einen pflegeleichten Kiesgarten anlegen oder einen Steingarten gestalten – vermeide aber den mittlerweile vielerorts verbotenen Schottergarten.

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Verdunstung verhindern – den Gartenboden vor Austrocknung schützen

Bekommt der Garten kein Wasser von oben, muss die vorhandene Feuchtigkeit möglichst lange im Boden bleiben. Das gelingt durch das Verlangsamen des Verdunstungsvorgangs. Bei Dürre und Hitze kann der Garten Wasser schlecht halten. Es verdunstet sowohl aus dem Boden als auch aus den Pflanzen direkt. Mögliche Gegenmaßnahmen im Überblick:

  • Sorge für Schattenspender über den Beeten und Rabatten.
  • Mulche oder hacke die Beete für mehr Feuchtigkeit im Boden.
  • Kleinblättrige Pflanzen verdunsten weniger Wasser als großblättrige Sorten.
  • Achte auf die richtige Pflege und sorge für eine gute Pflanzengesundheit.

Beete mulchen und hacken

Rindenmulch wird um Pflanze verteilt

Der beste Tipp gegen Verdunstung ist das Mulchen im Garten. Du kannst Pflanzenreste, Rasenschnitt, Laub, Rindenmulch, Stroh oder auch gehäckselten Gehölzschnitt verwenden, um die Erde zu bedecken. Der Boden unter der Mulchschicht bleibt kühl, feucht und gibt sogar Nährstoffe ab – du musst also die Pflanzen weniger düngen. Bei Dürre im Garten ist das Mulchen deiner Pflanzen eine schnelle, einfache und effiziente Maßnahme, um gegen die Verdunstung vorzugehen. Ein weiterer Vorteil: Mulch hemmt den Wuchs von Unkräutern im Garten.

Mit dem Hacken der Beete erzielst du einen ähnlichen Effekt – das wussten schon frühere Generationen, denn die Gärtnerweisheit „Einmal hacken ist wie zweimal gießen“ ist uralt. Im Boden befinden sich winzige Hohlräume, sogenannte Kapillaren, die Wasser aus den unteren Erdschichten nach oben leiten. Hackst du die Erde regelmäßig flach auf, werden diese Kapillaren unterbrochen und das Wasser kann nicht aus dem Boden entweichen – stattdessen wird es näher zu den Wurzeln transportiert. Zusätzlich wirkt die aufgelockerte Erde obenauf wie eine Mulchschicht.

Schatten spenden für Gartenpflanzen

Sonnenbeschienene Bereiche und Beete im Garten sind normalerweise gewollt, denn Pflanzen brauchen die Sonne. Doch bei Dürre im Garten und Wasserknappheit kann es hilfreich sein, sie zeitweise zu beschatten – besonders die starke Mittagssonne kann die Pflanzen schwächen.

Der perfekte Sonnenschutz für dich kann auch für deine Gartenpflanzen nützlich sein. Verwende also bei Bedarf einen Sonnenschirm oder befestige ein Sonnensegel oder spezielle Schattiernetze für Bäume und Sträucher. Pflanzen können sich auch gegenseitig Schatten spenden – dabei sollten die größeren Exemplare hitzebeständiger sein als die geschützten niedrigen Gewächse, wie zum Beispiel Stauden, die sich speziell für Sonne und Trockenheit eignen.

Auch im Gewächshaus kann zu viel Sonne schaden, wenn sich die Hitze zu stark staut oder durch Reflexion auf dem Glas sogar Brände ausgelöst werden. Es hilft, das Gewächshaus mit einem Laken oder einer Plane zu beschatten. Alternativ kannst du auch direkt die Scheiben verdunkeln, indem du spezielle Folie oder abwaschbare, halbtransparente Farbe verwendest – achte auf geprüfte Produkte, die der Umwelt nicht schaden, wenn sie abgewaschen werden.


Bei Dürre im Garten mit dem Wasser haushalten

grüne Regentonne auf Terrasse

Mulchen, Hacken und Beschatten werden bei längeren Hitzeperioden nicht ausreichen. Deshalb ist eine sorgsame und sparsame Gartenbewässerung umso wichtiger. Du solltest im Idealfall immer mit Regenwasser gießen und kein Leitungswasser „verschwenden“ – im Notfall und bei großer Trockenheit muss das aber natürlich auch mal sein. Sammle Regenwasser in Tonnen, Tanks und Zisternen.

Du kannst im Garten Wasser sparen, indem du die richtige Erde verwendest. Sie sollte speicherfähig sein und nicht zu durchlässig, damit das Wasser nach dem Gießen nicht zu tief versickert und die Wurzeln gar nichts abbekommen. Auch die richtigen Bewässerungssysteme im Garten können helfen, Wasser dorthin zu leiten, wo es benötigt wird – zum Beispiel mit einem Tropfschlauch, der nur die Erde, nicht aber die Pflanzen von oben bewässert.

Der Wassermangel macht sich bei Dürre im Garten auch im Tierreich bemerkbar. Stelle für Vögel und Insekten daher immer flache Wasserschalen bereit, an denen sie sich bedienen können. Zweige oder Steine im Wasser schützen die Tiere vor dem Ertrinken bzw. helfen beim Herausklettern.

Garten richtig gießen – besonders bei Trockenheit und Hitze

Pflanzen gießen mit blauem Schlauch

Das richtige Gießen ist entscheidend, wenn Dürre im Garten herrscht. Du solltest deine Pflanzen nicht zu oft gießen, damit sie sich an die trockenen Phasen gewöhnen können. Wässere also nicht jeden Tag, sondern nur alle paar Tage – dafür kräftig. Die Pflanzen werden dann längere Wurzeln ausbilden, um das Wasser aus tieferen Erdschichten zu gewinnen. Spätestens, wenn die Blätter hängen, musst du jedoch zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch greifen. Und ganz wichtig: Jungpflanzen benötigen unbedingt gleichmäßig viel Wasser, da ihre Wurzeln noch nicht vollständig ausgebildet sind und die Pflanzen noch wachsen müssen.

Tipps zum richtigen Gießen bei Dürre im Garten:

  • Gieße nicht zu oft, damit die Pflanzen tiefe Wurzeln ausbilden.
  • Gieße kräftig, sodass der Boden gut durchtränkt ist.
  • Beste Tageszeit: morgens, damit das Wasser nicht gleich wieder verdunstet und die Pflanzen Kraft für den Tag haben (bei Bedarf zusätzlich abends, nachdem es etwas abgekühlt hat).
  • Gieße den Wurzelbereich direkt über der Erde – niemals von oben.
  • Nutze Bewässerungshilfen bzw. Wasserspeicher wie Ollas (Tongefäße in der Erde) oder Bewässerungsbeutel für Bäume, die um den Stamm gelegt und mit Wasser befüllt werden.
  • Forme Gießränder oder -rinnen, damit das Wasser zur Pflanze fließt und nicht davon weg und unnötigerweise im Rasen versickert.

In bepflanzten Blumenkübeln ist der Wasserbedarf höher, da sich die Wurzeln nicht aus tieferliegenden Erdschichten versorgen können. Kübelpflanzen müssen daher in der Regel häufiger gegossen werden als Pflanzbeete.


Trockenheitsresistente Pflanzen wählen

Sukkulenten in Töpfen

Nicht alle Pflanzen, die sich noch vor ein paar Jahren im heimischen Garten wohlgefühlt haben, kommen mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit zurecht. Pflanze solche Arten an halbschattigen Standorten und wähle für die sonnigen Beete hitzeresistente Pflanzen. Besonders empfehlen sich mediterrane Pflanzen, die aufgrund ihrer Herkunft für trockene, heiße Standorte geeignet sind. Aber auch Steppen- und Wüstenpflanzen wie Sukkulenten oder Kakteen vertragen die Trockenheit, da sie Wasser sehr gut speichern können.

Hitzeresistente Obstbäume stammen meist aus dem Mittelmeerraum. Achte darauf, dass sie auch winterhart sind. Ansonsten pflanzt du sie besser im Kübel statt im Obstgarten und überwinterst sie geschützt im Wintergarten oder Haus.

Tipp: Mit den richtigen Mischkulturen gedeiht dein Garten auch bei Trockenheit. Die Pflanzen unterstützen sich bzgl. Wasser- und Nährstoffzufuhr sowie der gegenseitigen Beschattung (Stichwort: „Milpa-Beet“ als bekanntestes Beispiel).

Wie sinnvoll ist Rasen in Zeiten extremer Hitze?

verbrannter Rasen

Rasen benötigt unter Umständen sehr viel Wasser und ist daher in Dürreperioden nicht ganz pflegeleicht. Allerdings gibt es spezielle Rasensamen-Mischungen aus möglichst hitze- und trockenheitsresistenten Sorten. Bei großer Hitze und viel Sonne können sie zwar auch versengen, doch verfügen sie über eine Art Schutzmechanismus: Sie lassen die Halme absterben, um die Energie in ihre Wurzeln zu leiten, wenn das Wasser knapp wird.

Zur Rasenpflege nach der Dürre gilt es, den Rasen richtig zu bewässern, ihm Ruhe zu gönnen und bei Bedarf den Rasen auszubessern. Ein separater Ratgeber verrät, was bei verbranntem Rasen zu tun ist.

Alternativ zum Zierrasen bieten sich Wiesen oder Flächen mit Bodendeckerpflanzen an, die den Boden beschatten und kühl halten – dadurch bleibt die Erde länger feucht und du musst sie nicht so oft bewässern.

Tipp: Den Rasen richtig zu mähen ist in Hitzeperioden besonders wichtig, da die frisch geschnittenen Halme schnell verbrennen. Mähe vor allem dann, wenn keine Sonne mehr scheint. Um die Fläche ein wenig vor der Sonne zu schützen, kannst du den Rasen anschließend mulchen.


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