Die Natur macht es uns vor: Besonders im Wald und am Waldrand wachsen deckende Pflanzen und Moose, die den Boden schützen – sie bilden eine natürliche Mulchschicht. Im heimischen Garten, in Blumenbeeten und im Nutzgarten bietet das Mulchen viele Vorteile und macht den Garten pflegeleichter. Was Mulchen eigentlich bedeutet, wie es funktioniert und welche Materialien sich am besten dafür eignen, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Darum ist Mulchen im Garten wichtig – die Vorteile im Überblick

Schubkarre voller Rindenmulch

Eine Mulchschicht im Garten …

  • … unterbindet Verdunstung
  • … hält Wärme im Boden
  • … gibt Nährstoffe an den Boden ab
  • … verhindert den Wuchs von Unkraut
  • … kann zur Gartengestaltung beitragen
  • … kann aus organischen, mineralischen oder künstlichen Materialien bestehen
  • … macht Garten und Beete pflegeleicht
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Was ist Mulchen?

Person hält Mulch in den Händen

Eine schützende Mulchschicht, meistens bestehend aus organischem und abbaubarem Material, bringt man auf der Erde unter Bäumen und Sträuchern, auf Grünflächen sowie in Beeten, aber auch im Obstgarten, Gemüse- und Kräutergarten aus.

Den zahlreichen Vorteilen vom Mulchen im Garten stehen nur wenige Nachteile entgegen. Grundsätzlich schützt Mulch sowohl die Pflanzen als auch den Boden bei extremen Witterungen, wie sie mitunter durch den Klimawandel bedingt sind. Mulchschichten helfen dir daher bei der Gartenpflege und sollten für jeden Garten in Betracht gezogen werden.

Die Vorteile von Mulch:

  • Mulch unterstützt die Permakultur im Garten und den natürlichen Kreislauf.
  • Gartenabfälle können sinnvoll verwertet werden.
  • Organischer Mulch gibt durch Verrottung Nährstoffe an den Boden ab.
  • Somit dient Mulch auch als Dünger für Pflanzen.
  • Mulch verhindert Verdunstung, sodass du im Garten Wasser sparen kannst.
  • Durch Mulchschichten kann der Boden besser Wärme speichern.
  • Beim Überwintern von Pflanzen schützt Mulch vor Frost.
  • Mulch verhindert außerdem den Unkrautwuchs – auf natürliche Weise, ohne Chemie.
  • Mit Mulch lassen sich Nützlinge fördern, denn sie finden Unterschlupf in Mulchschichten.
  • Auch optisch kann Mulch punkten und in die Gartengestaltung integriert werden.

Die Nachteile von Mulch:

Nachteile entstehen größtenteils durch Anwendungsfehler und lassen sich bei richtiger Dosierung und Ausbringung eindämmen.

  • Zu dicker Mulch fördert Schimmel und Pilzkrankheiten.
  • Da sie sich in dicken Mulchschichten gut verstecken können, ist es manchmal notwendig, Schädlinge wie Schnecken zu bekämpfen oder gegen Wühlmäuse vorzugehen.
  • Im Frühjahr kann sich der Boden nicht so gut erwärmen.
  • Vor dem Düngen von Pflanzen muss die Mulchschicht erst vorsichtig abgetragen werden.
  • Manche organischen Mulcharten entziehen dem Boden Stickstoff, der dann den Pflanzen fehlt.

Welche Pflanzen können gemulcht werden?

Blumenbeet mit Rindenmulch

Du kannst fast alle Pflanzen im Garten mulchen. Es kommt dabei auch auf die Art des verwendeten Mulchmaterials an – dazu später mehr. Besonders im Gemüsebeet solltest du gegen Unkraut mulchen, damit dieses nicht in Konkurrenz mit deinem Gemüse steht. Und auch Beerenobst sowie generell Pflanzen, die im Wald beheimatet sind, profitieren von einer schützenden Mulchschicht, damit sie nicht zu schnell austrocknen.

Aber Achtung – es gibt auch Ausnahmen: Rosen und einige andere Stauden haben lieber freien Boden unter sich, ebenso wie viele Gräser und Farne.


Den Garten richtig mulchen – so geht’s

Damit die zuvor genannten Nachteile des Mulchens nicht auftreten, ist es wichtig, die Mulchschicht richtig aufzubringen. Wann du im Garten mulchst, ist nicht relevant – am besten jedoch direkt nach dem Einsetzen und Versorgen der Pflanze. Je nach Mulchmaterial sollte die Schicht nicht dicker als 3–5 cm sein, um Schimmel und Schädlingen vorzubeugen.

  1. Bereite zuerst den Boden vor und lockere ihn etwas auf.
  2. Muss der Boden gedüngt werden, solltest du das vor dem Mulchen erledigen.
  3. Trage danach eine großzügige, aber nicht zu dicke Mulchschicht rund um die Pflanze auf.

Tipp: Muss der Boden nachgedüngt werden, schiebe den Mulch vorsichtig beiseite. Dann kannst du den Dünger einarbeiten und das Mulchmaterial anschließend wieder zurückschieben.


Welche Mulcharten gibt es für den Garten?

Stroh als Mulch für den Garten

Für das Mulchen im Garten stehen mehrere Methoden bzw. Materialien zur Auswahl. Welche für dich die besten sind, hängt von den Vorlieben der jeweiligen Pflanzen sowie von deinen Beschaffungsmöglichkeiten ab. Du kannst fertigen Mulch kaufen, aber einige Arten, wie z. B. Rindenmulch, lassen sich auch selber machen – Gartenabfälle und Schnittgut eignen sich oft hervorragend als Mulch. Unterteilt wird in organisches, mineralisches und künstlich hergestelltes Mulchmaterial.

Organisch mulchen im Beet

Im Bereich der organischen Mulchmaterialien gibt es die meisten Möglichkeiten. In der folgenden Tabelle lernst du die beliebtesten kennen und erfährst, für welche Art von Pflanzen sie geeignet sind:

Mulcharten

Eigenschaften

Rindenmulch

Eigenschaften

Rindenmulch ist wohl das am weitesten verbreitete Mulchmaterial im Garten. Er besteht aus Holz bzw. aus zerkleinerter Rinde. Die benötigt allerdings Stickstoff zur Zersetzung und entzieht ihn dem Boden – sodass Flachwurzler einen Nährstoffmangel erleiden können. Rindenmulch eignet sich daher am besten für Tiefwurzler wie Bäume und (Beeren-)Sträucher sowie Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf. Was bei Rindenmulch noch zu beachten ist: Er enthält Gerbsäure. Die verhindert zwar Unkrautwachstum, schränkt aber auch das Gedeihen von Kräutern ein. Ein Gemüsebeet solltest du daher nur mit Rindenmulch anlegen, wenn du darunter Hornspäne verteilst, die den Nährstoffgehalt ausgleichen. Rindenmulch wird aufgrund seiner ansprechenden natürlichen Optik auch häufig für die Gartengestaltung verwendet. Er ist in unterschiedlichen Körnungen und Farben erhältlich. Mit ihm kann man z. B. unterschiedliche Zonen in Vorgärten gestalten, es lassen sich aber auch ganze Wege aus Rindenmulch aufbringen.

Holzhäcksel

Eigenschaften

Holzhäcksel, die ebenfalls viel Stickstoff für die Zersetzung brauchen, sollten wie Rindenmulch eher für Tiefwurzler verwendet werden. Holzhäcksel kann man mit einem entsprechenden Gerät aus dem Gehölzschnitt des eigenen Gartens selbst herstellen.

Holzfasern oder Holzwolle

Eigenschaften

In Holzfasern oder Holzwolle ist weniger Holz enthalten als in Rindenmulch und Holzhäckseln. Somit lassen sich diese Materialien auch ohne zusätzliche Düngung unter Stauden, Gemüse und Kräutern anwenden. Die feine Struktur ist außerdem gern im Ziergarten gesehen.

Rindenhumus/Rindenkompost

Eigenschaften

Hierbei handelt es sich um bereits kompostierte Rinde – sie beeinflusst den Stickstoffgehalt im Boden nicht mehr. Somit ist Rindenhumus ideal für den Gemüsegarten.

Rasenschnitt

Eigenschaften

Mit Rasenschnitt kannst du Beete mulchen oder das Schnittgut nach dem Mähen einfach auf dem Rasen liegen lassen. Für das Mulchen im Beet solltest du den Rasenschnitt einen Tag antrocknen lassen, damit es nicht zu Fäule kommt. Auch sollte die Mulchschicht nicht zu dick sein und regelmäßig erneuert werden. Für Gemüse eignen sich unter dem Rasenschnitt Hornspäne für eine bessere Nährstoffversorgung. Achte beim Rasenmähen auch darauf, nicht zu viel Unkraut im Rasen mitzuschneiden, da sich dieses sonst im Beet aussät.

Laub

Eigenschaften

Frisch gefallenes Herbstlaub kannst du direkt unter den Bäumen liegen lassen – die Natur mulcht Rasen und Beete damit ganz von selbst. Besonders für Waldpflanzen ist Herbstlaub ein guter Dünger. Lediglich bei Eichen-, Walnuss- und Kastanienlaub solltest du vorsichtig sein – der hohe Gehalt an Gerbsäure macht das Laub als reine Mulchschicht unbrauchbar. Mische es daher mit anderem Laub.

Stroh

Eigenschaften

Stroh aus biologischem Anbau ist ideal für den Obst- und Gemüsegarten. Es beugt Schimmel und Pilzbefall vor, indem es die Belüftung des Bodens fördert. Vor allem Erdbeeren profitieren von einer Mulchschicht aus Stroh: Trage sie nach der Blüte auf den Boden auf – so bleiben die Blätter und Beeren sauber und trocken.

Miscanthushäcksel

Eigenschaften

Miscanthushäcksel sind zerkleinertes Chinaschilf. Sie sind sehr beliebt für Pflanzen und Wege, allerdings nur selten erhältlich. Am besten häckselt man Chinaschilf nach dem Frühjahrsschnitt selbst, wenn man es im Garten hat. Vorteil: Die scharfen Kanten halten Schnecken fern.

Gemüserückstände

Eigenschaften

Blätter, die nach der Ernte nicht benötigt werden, können direkt im Beet verbleiben und den Nachbarpflanzen oder Folgekulturen als Mulch dienen. Hierfür eignen sich vor allem Kartoffellaub oder Kohlblätter. Verwende aber unbedingt nur gesunde Pflanzenteile.

Brennnesseln und Beinwell

Eigenschaften

Brennnesseln und Beinwell setzen bei der Verrottung wichtige Nährstoffe frei, über die sich besonders Tomaten, Gurken oder Bohnen freuen. Allerdings muss man eine solche Mulchschicht relativ häufig erneuern, da sie sich schnell zersetzt.


Mineralische Mulchschicht im Garten

Neben den organischen gibt es auch mineralische Materialien zum Mulchen im Garten. Letztere eignen sich für Beete, die du im Kiesgarten anlegen möchtest, aber auch zwischen Stauden und Gehölzen. Steine und Muscheln zum Mulchen sind allerdings je nach Fläche ziemlich kostspielig und werden daher nicht so häufig verwendet wie organisches Material, das ohnehin bei der Gartenarbeit anfällt.

Mineralische Mulcharten:

  • Split
  • Kies
  • Lava
  • Muscheln
  • Schieferbruch

Alternative Mulcharten

Künstlich hergestellte bzw. verarbeitete Materialien können ebenfalls als Alternative zum Mulchen des Gartens verwendet werden. Dabei handelt es sich um verschiedene Vliese und Folien, die vor allem Unkrautwuchs verhindern sollen. Auch Mulch aus Papier oder Pappe gibt es für diesen Zweck – im Handel oder selbst hergestellt. Spezielle Kokosmatten hingegen lassen sich eher für die Wärmespeicherung und als Hilfsmittel zur Überwinterung von Pflanzen einsetzen.


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