Leckere Minze bereichert Getränke und Speisen. Damit du immer frische Blätter zur Hand hast, kannst du Minze im Gartenbeet oder auf dem Balkon im Topf einfach selbst anpflanzen. Das beliebte Gewürz- und Heilkraut ist unkompliziert im Anbau, pflegeleicht und sehr wuchsfreudig. Was du beim Pflanzen, Pflegen und Ernten von Minze beachten solltest, erfährst du hier.
Steckbrief Minze
Minze ist eine mehrjährige und winterharte Pflanze, die durch ihre Sortenvielfalt und den einfachen Anbau überzeugt.
- Herkunft: Mittelmeerraum, Vorderasien
- botanischer Name: Mentha
- Familie: Lippenblütler
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: locker, humos, nährstoffreich
- Pflanzzeitpunkt: nach dem Frost im Mai
- Pflege: pflegeleicht, anspruchslos
- Ernte: April bis Oktober
Minze im Garten pflanzen
Ab wann du Minze pflanzen solltest, hängt vom Frost ab – ab Mitte Mai bist du in der Regel auf der sicheren Seite. Du kannst fertig gekaufte oder selbst ausgesäte oder vermehrte Minzpflanzen wählen. Aufgrund ihrer Wuchsfreudigkeit und der Rhizombildung empfiehlt sich beim Anbauen der Kräuter im Beet eine Wurzelsperre um die Minze – zum Beispiel ein Blumentopf ohne Boden.
Mischkulturen mit Minze sind im Kräutergarten nicht ratsam, da das Kraut andere Pflanzen gerne verdrängt. Pflanzt du die Minze frisch, kannst du allerdings einjährige andere Pflanzen dazu setzen, die im Folgejahr ohnehin nicht mehr im Beet sind. Beachte auch, dass Minzpflanzen sich untereinander kreuzen können – pflanzt du also verschiedene Sorten ohne Wurzelsperre ins selbe Beet, kann es passieren, dass du eine ganz neue Minzsorte erhältst.
Wie gelingen Anzucht und Vermehrung von Minze?
Aus Samen kannst du die meisten Minzsorten selber ziehen. Gib das Saatgut dafür auf nährstoffarme Anzuchterde und bedecke es ganz leicht mit Erde oder drücke es nur fest, da Minze ein Lichtkeimer ist. Stelle die Anzuchtschale ans helle Fenster und halte das Ganze bis zur Keimung gleichmäßig feucht. Durch eine Folie oder Abdeckung kannst du den Keimvorgang etwas beschleunigen, solltest dann aber täglich lüften. Die Anzucht der Pflanzen empfiehlt sich ab März, im Freiland kannst du Minze etwa ab April aussäen.
Um Minze zu vermehren, gibt es drei Möglichkeiten:
- Aussaat: Bringe im Frühling Minzsamen aus. Nach der Blüte im Sommer sät sich Minze auch selbst aus.
- Stecklinge: Schneide im Spätfrühling ca. 10 cm lange Stecklinge und entferne die unteren Blätter. Du kannst die Stecklinge direkt in Töpfe mit Anzuchterde stecken oder in einem Wasserglas wurzeln lassen und die Minze später einpflanzen.
- Teilung: Teile den Wurzelballen einer Minzpflanze in zwei oder mehr Teile. Setze anschließend jeden Teil in einen eigenen Topf ein, in dem sich die Minze wieder ausbreiten kann.
Welche Standort- und Bodenansprüche hat Minze?
Minze ist recht anspruchslos, was Standort und Boden angeht. Am liebsten mag sie feuchte, humose und nährstoffreiche Erde. Idealerweise ist der Boden außerdem etwas locker, um Staunässe im Wurzelbereich zu verhindern. Minze wächst aber auch gern mal auf schweren Böden. Um Bodenmüdigkeit zu verhindern, solltest du für andere Lippenblütler wie Salbei oder Thymian eine Anbaupause von etwa vier Jahren einhalten sowie Minze nur zwei bis drei Jahre im selben Beet anbauen.
Sonne oder Schatten? Der beste Standort für Minze im Garten oder auf dem Balkon ist sonnig bis halbschattig – es genügen aber schon wenige Sonnenstunden pro Tag. Sogar im Schatten kann Minze in Ausnahmefällen wachsen, dort allerdings nicht so gut. Wo du Minze in deinem Garten am besten pflanzt, hängt auch von dessen Anlage ab: In der Nähe eines Gartenteichs oder Bachlaufs fühlen sich Minzpflanzen zum Beispiel sehr wohl. Wenn du eine Kräuterspirale bauen willst, kannst du die Minze ganz nach unten pflanzen, wo die Erde am meisten Feuchtigkeit hält.
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Minze im Topf pflanzen
Als Alternative zum Beet werden Kräuter auch gerne im Topf gepflanzt – bei Minze ist das sogar ratsam, um die Ausbreitung einzudämmen und keine Wurzelsperren nutzen zu müssen. Der Topf sollte allerdings ausreichend groß sein und je nach Größe der Minzpflanze einen Durchmesser von 20 Zentimetern nicht unterschreiten. Welche Erde du für deine Minze im Topf verwendest, ist unerheblich – solange sie nährstoffreich und durchlässig ist. Um Staunässe zu vermeiden, kannst du etwas Sand oder Kies einmischen – außerdem sind eine Drainageschicht und ein Abflussloch wichtig.
Da Minze im Topf schneller austrocknet, empfiehlt sich als Standort eher Halbschatten als pralle Sonne. Ist der komplette Topf durchwurzelt, solltest du deine Minze in einen größeren umtopfen oder den Wurzelballen teilen und mehrere Töpfe verwenden. Beim Bepflanzen eines Hochbeets oder Kastens solltest du auch dringend eine bodentiefe Wurzelsperre einbauen, wenn die Minze nicht die ganze Fläche einnehmen soll.
Tipp: Als Zimmerpflanze, etwa in der Küche, eignet sich Minze eher nicht, da sie auch im Topf die Bedingungen von draußen benötigt. Stelle Minze im Blumentopf daher auf Balkon oder Terrasse statt ins Haus.
Minze richtig pflegen - wie geht das?
Für einen gesunden Wuchs und eine reiche Ernte braucht es bei Minze nicht viel. Neben dem richtigen Gießen und Düngen ist es auch wichtig, ihr genug Platz zu geben. Minze im Topf solltest du etwa alle zwei Jahre entweder in einen größeren Topf umpflanzen, den Wurzelballen teilen oder die Wurzeln ausdünnen, damit das Kraut wieder mehr Platz zum Wachsen hat.
Kriechtriebe außerhalb des Topfes oder der eingesetzten Wurzelsperre im Beet solltest du umgehend mitsamt Wurzeln entfernen, damit du die unkontrollierte Ausbreitung der Minzpflanze verhinderst. Ein radikaler Rückschnitt auf ein paar Zentimeter ist nach dem letzten Frost die richtige Pflegemaßnahme für Balkon-, Gemüse- und Kräutergarten, damit die Minze im Frühjahr neu austreiben kann. Beim Schneiden einzelner Triebe bzw. der Ernte solltest du die Schere immer direkt über einem Blattpaar der Minze ansetzen.
Wie hoch ist der Wasser- und Nährstoffbedarf von Minze?
Wie viel Wasser Minze braucht und wie oft du sie gießen solltest, hängt unter anderem vom Standort und der Erde ab. Der Wasserbedarf von Minze ist recht hoch und vor allem im Topf ist das regelmäßige und richtige Gießen wichtig. Die Erde sollte stets feucht sein – aber ohne Staunässe.
Hast du für deine Minze nährstoffreiche Erde verwendet, ist das Düngen der Pflanzen nicht zwingend erforderlich. Ein- bis zweimal im Jahr kannst du aber etwas organischen Dünger wie Kompost einarbeiten. Verliert die Minze an Kraft, wirkt schlapp oder blass, helfen auch organische Jauchen.
Welche Krankheiten und Schädlinge befallen Minzpflanzen?
Aufgrund ihres Duftes und der enthaltenen ätherischen Öle hat Minze natürliche Abwehrkräfte gegen viele Schädlinge. Dennoch kann gelegentlich ein Befall mit dem Minzblattkäfer auftreten, den du an Blattrandfraß und Fraßlöchern in den Blättern erkennst. Da die Käfer selbst klein und grün sind, sind sie schwer zu sehen. Als Maßnahme hilft das sofortige Absammeln oder das Entfernen betroffener Triebe.
Als Krankheit ist der sogenannte Pfefferminzrost, ein Rostpilz, verbreitet. Er zeigt sich an braun-gelben Flecken auf der Blattunterseite, die später zu Wucherungen werden können. Betroffene Blätter oder ganze Triebe solltest du umgehend entfernen und über den Hausmüll entsorgen, um eine Ausbreitung der Pilzkrankheit zu verhindern. Gelegentlich kann es bei Minzpflanzen auch zu Mehltau auf den Blättern kommen.
Wie überwintert man Minze im Garten und auf dem Balkon?
Da Minze mehrjährig ist, kann sie sowohl im Beet als auch im Topf überwintern. Minze verträgt je nach Sorte Frost bis zu minus 15 Grad und braucht daher in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz für Pflanzen. Winterfeste Sorten der Minze kannst du also einfach an Ort und Stelle belassen. An frostfreien Tagen gibst du ihnen etwas Wasser, damit die Erde nicht austrocknet. Um empfindliche Sorten zu überwintern, extremen Frösten vorzubeugen oder einfach auf Nummer sicher zu gehen, kannst du der Minze im Winter aber auch etwas Gutes tun:
- Schneide die Minze im Spätherbst zurück und bedecke die Erde mit Vlies oder trockenem Laub als wärmende Mulchschicht.
- Alternativ lässt du die vertrockneten Triebe über den Winter stehen – sie schützen ebenfalls vor Frost und dienen zudem als Unterschlupf für Insekten.
- Stelle im Topf gepflanzte Minze an einen geschützten Platz, zum Beispiel an die Hauswand.
- Bei empfindlichen Sorten kannst du den Topf mit Vlies oder Folie einwickeln.
Tipp: Überwintere Minze niemals im Haus, da sie die Winterruhe benötigt und es im Haus zu warm ist.
Wie du Minze richtig ernten und verwerten kannst
Minze ist sehr schnittverträglich, sodass es fast egal ist, wann du die frischen Triebe erntest. Schneide immer ganze Triebstücke ab und ernte nicht nur einzelne Blätter, damit die Minze wieder neu austreiben kann. Lass aus demselben Grund immer mindestens ein Blattpaar stehen. Schneide die Minze beim Ernten so, dass der Busch eine schöne Form behält – also von außen nach innen.
Die beste Erntezeit für Minze ist kurz vor der Blüte im Sommer, da das Aroma dann am intensivsten ist. Lässt du die Minzpflanze nicht zur Blüte kommen, indem du die Blütenansätze direkt entfernst, kannst du das Aroma noch etwas erhalten. Lass aber gerne ein paar Triebe blühen, denn das fördert Nützlinge.
Anwendungsbeispiele für frisch geerntete Minze:
- Verwende die Minze frisch für Getränke, Soßen, Dressings oder Desserts.
- Du kannst Minze länger haltbar machen, indem du sie trocknest – ideal auch für Tee.
- Gehackt und mit Wasser vermengt, kann man frische Minze als Eiswürfel einfrieren.
- In Essig oder Öl eingelegte Minze hält sich ebenfalls sehr lange.
Tipp: Vor dem Winter empfiehlt es sich, die Minze noch abzuernten und zu trocknen oder anderweitig zu verwerten, bevor die Triebe absterben.
Wissenswertes über Minzpflanzen
Die Minze, botanisch „Mentha“, gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie ist ein Gewürz- und Heilkraut und wird auch oft für Tee verwendet. Je nach Sorte ist das Aroma herb, scharf, mentholhaltig oder auch fruchtig und eher mild. Minze neigt durch die Rhizombildung zum Wuchern und ist invasiv – sie wächst sogar durch schmale Ritzen. Ihr Wuchs ist niedrig bis buschig. Minze kann bis zu einem Meter groß werden. Pflanzt du deine eigene Minze im Garten oder auf dem Balkon, hast du viele Jahre etwas davon. Im späten Herbst verwelken die Triebe, treiben aber im Frühjahr verlässlich wieder aus.
Wie sieht Minze aus?
Das Erscheinungsbild der Minze ist abhängig von der Sorte: Die meisten haben sattgrüne Blätter, doch es gibt auch rötliche oder weiß-grün gemusterte Sorten. Die Blätter sind überwiegend gezackt. Die Blüten reichen von Weiß über Rosa bis zu violetten Farbtönen und sind bei Wildbienen und Schmetterlingen sehr beliebt. Die Hauptblütezeit ist von Juni bis Juli – Ende August oder September kann es zu einer zweiten Blühphase kommen.
Sortenvielfalt der Minze
Offiziell gibt es nur 20 bis 30 Arten von Minze, aber es haben sich zahlreiche Hybride entwickelt. Sie variieren nicht nur in ihrem Aussehen und Aroma, sondern auch im Mentholgehalt. Die bekannteste Sorte ist die Pfefferminze, aber auch Spearmint oder marokkanische Minze sind sehr beliebt. Beispiele für aromatisierte Hybriden sind: Erdbeerminze, Ananasminze, Schokominze, Zitronenminze, Ingwerminze, Basilikumminze, Apfelminze und viele mehr. Spezielle Sorten wie Mojito- und Hugominzen sind eher mild und speziell für die Verwendung in Getränken gezüchtet.