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Ratgeber

Thymian im Garten pflanzen und pflegen

Bund Thymian liegt auf dem Tisch.
Lesezeit 5 Minuten
Inhalt:

Mediterrane Gewürze sind aus der Küche kaum wegzudenken. Dazu zählt auch Thymian, der mit der beliebten Mischung „Kräuter der Provence“ in so manchem Kochtopf landet. Er gilt zudem als Heilpflanze, da das im Thymian enthaltene Öl eine antivirale und antibakterielle Wirkung haben soll. Wie du deinen eigenen Thymian im Garten oder auf dem Balkon anpflanzt, pflegst und erntest, erfährst du in diesem Ratgeber.


Wissenswertes über Thymian

Bund Thymian liegt auf dem Tisch.

Er ist nicht nur lecker und gesund, sondern duftet auch sehr aromatisch. Legst du einen Kräutergarten an und pflanzt dort auch Thymian, profitierst du von seinen Duftstoffen, die viele Schädlinge fernhalten und gleichzeitig Nützlinge fördern.

Steckbrief Thymian

  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • botanischer Name: Thymus
  • Familie: Lippenblütler
  • Standort: sonnig und warm
  • Boden: nährstoffarm, locker, kalkhaltig
  • Aussaat: Januar bis April
  • Pflanzzeitpunkt: Mitte Mai nach dem Frost
  • Pflege: pflegeleicht, robust, meiste Sorten winterhart
  • Ernte: nahezu ganzjährig

Die Anzucht von Thymian

Thymiansamen sind sehr klein und in der Regel keimen nicht alle, daher empfiehlt sich die Anzucht der Pflanzen anstelle einer Direktsaat. Im Haus kannst du Thymian bereits ab Januar oder Februar aussäen, um ihn dann im späten Frühjahr auszupflanzen. Die Keimdauer von Thymian beträgt etwa zwei bis drei Wochen – von der Aussaat bis zur Ernte kannst du mit knapp sechs Monaten rechnen.

So ziehst du Thymian für deinen Gemüse- und Kräutergarten vor:

  1. Befülle einen kleinen Pflanztopf mit nährstoffarmer Anzuchterde.
  2. Drücke das Saatgut nur leicht an – Thymian ist ein Lichtkeimer.
  3. Befeuchte die Erde mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht wegzuspülen.
  4. Decke das Gefäß mit einer transparenten Haube oder Folie ab und stelle es an ein helles Fenster. Lüfte die Haube täglich oder mache Luftlöcher in die Folie.
  5. Halte die Erde gleichmäßig feucht.
  6. Sind die Keimlinge deutlich zu sehen, kannst du die Abdeckung abnehmen.
  7. Pikiere die stärksten Keimlinge, sobald diese kräftige Blätter haben. Setze jeden in einen eigenen Topf.
  8. Sobald die Pflanze ein paar Zentimeter groß ist, führst du den ersten Verzweigungsschnitt über einer Blattachsel durch. Wiederhole diesen Schritt, damit ein buschiger Wuchs zustande kommt.

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Thymian im Garten pflanzen

Egal, ob gekauft oder selbst gezogen – ab April oder Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, kannst du deinen Thymian im Beet einpflanzen. Achte darauf, dass der Boden nicht mehr zu feucht ist und die Frühlingssonne die Erde schon gut durchtrocknet. Um Thymian zu pflanzen, solltest du einen Abstand von 15 bis 25 Zentimetern einhalten, je nach Sorte und Wuchs. Für die Pflanztiefe orientierst du dich an der vorherigen Pflanztiefe im Topf.

Standort- und Bodenansprüche für Thymian

Als mediterranes Gewächs ist Thymian eine hitzeresistente Pflanze, die einen sonnigen, hellen und warmen Standort im mediterranen Garten bevorzugt. Dieser sollte außerdem etwas geschützt sein. Im Halbschatten kann Thymian ebenfalls wachsen, benötigt aber einige Stunden Sonne pro Tag. Steine, die die Wärme der Sonne speichern, mag der Thymian ebenfalls – weshalb er auch gut in einem Steingarten angepflanzt werden kann.

In welcher Erde du deinen Thymian pflanzt, hängt natürlich von der Bodenbeschaffenheit im Beet ab. Hat dein Garten einen eher lehmigen Boden, solltest du diesen unbedingt auflockern: Mische Sand und Kies mit in die Erde, denn Thymian braucht einen gut durchlässigen, nährstoffarmen Boden. Zudem bevorzugen die meisten Thymian-Arten einen kalkhaltigen Boden. Da das mediterrane Kraut insgesamt einen eher trockenen Boden bevorzugt, solltest du Thymian beim Bau einer Kräuterspirale oben einpflanzen, wo die Erde schneller abtrocknet.

Mischkultur für Thymianpflanzen

Thymian kann als Solitär allein gepflanzt werden oder in Mischkultur. Gute Nachbarn sind Kohlpflanzen sowie andere mediterrane Kräuter – wie Lavendel, Salbei, Rosmarin, Bohnenkraut oder Oregano sowie andere Thymian-Sorten.

Basilikum verträgt sich mit Thymian zwar auch gut, allerdings hat dieser höhere Ansprüche an Nährstoffe und Wasser, weshalb diese Mischkultur nicht optimal ist. Schlechte Nachbarn sind zudem Majoran und Pfefferminze.


Thymian im Topf pflanzen

Person pflanzt Thymian in einen rustikalen Topf

Nicht nur im Gartenbeet, sondern auch im Topf kannst du Thymian gut pflanzen. Achte darauf, dass der Standort auf dem Balkon nicht zu schattig ist, damit der Thymian im Topf ausreichend Sonne bekommt. Wichtig ist auch, dass sich unter der lockeren Erde im Topf eine Drainageschicht sowie ein Abzugsloch befinden, damit der Thymian keine Staunässe hat. Im Pflanzkasten haben sich für kleinere Pflanzen knapp 15 Zentimeter Pflanzabstand bewährt – ein Topf sollte einen Durchmesser von etwa 20 Zentimetern haben, um dem Halbstrauch ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.


Thymian richtig pflegen – so geht's

Thymian ist sehr pflegeleicht. Befolgst du ein paar Regeln, wirst du lange Freude an der mehrjährigen Pflanze haben. Gelegentlich können zwar Mehltau, Zikaden oder Blattläuse auftreten, doch Thymian ist Schädlingen und Krankheiten gegenüber sehr widerstandsfähig und vertreibt die meisten mit seinem Duft.

Da Thymian trockene Erde bevorzugt, hat er einen sehr geringen Wasserbedarf. Komplett austrocknen sollte die Erde natürlich trotzdem nicht. Wie oft du deinen Thymian gießen solltest, hängt stark von der Witterung ab. An sehr heißen Tagen kann Thymian gut mal einen Schluck Wasser vertragen und vor allem im Topf ist regelmäßiges Gießen eine wichtige Pflegeroutine, da die Wurzeln hier nicht so weit in die Erde reichen. Wenn die Pflanze durstig ist, erkennst du das an hängenden Trieben. Unbedingt zu vermeiden ist Staunässe, da Thymian mit nassen Wurzeln nicht gut zurechtkommt und dann Wurzelfäule droht. Achte deshalb auf durchlässige Erde und Drainage im Topf.

Düngen musst du Thymian kaum, da auch der Nährstoffbedarf sehr gering ist. Gibst du bei der Pflanzung etwas Kompost oder Hornspäne mit in die Erde, ist der Thymian für die Saison ausreichend versorgt. Im folgenden Frühjahr freut er sich über eine erneute Gabe. Auf dem Balkon pflegst du den Thymian zusätzlich, indem du gelegentlich mineralischen Dünger zufügst, da Kübelpflanzen nur wenig Nährstoffe speichern können.

Rückschnitt und Vermehrung von Thymianpflanzen

Thymian wird von einer Person geschnitten

Das richtige Zurückschneiden ist bei mediterranen Halbsträuchern wie dem Thymian wichtig, um die Verzweigung und einen buschigen Wuchs zu fördern. Bereits bei der Anzucht solltest du den Thymian richtig schneiden, um diese Verzweigung zu fördern. Auch bei größeren Pflanzen sollte Thymian regelmäßig geschnitten werden, um nicht von unten zu verkahlen.

Die Ernte allein genügt in der Regel nicht als Pflegeschnitt, sodass du den Thymian ein- bis zweimal im Jahr kräftig zurückschneiden solltest. Ebenso solltest du verwelkte Blüten regelmäßig ausputzen und beschädigte Triebe entfernen. Schneide Triebe immer direkt über einer Blattachsel oder einer Knospe – etwa einen Fingerbreit über der Verholzung. Schneide nicht ins Holz, da der Thymian dort nicht mehr austreiben kann – statt sich zu verzweigen, würde der Trieb verkahlen.

  • Frühjahrsschnitt: Schneide den Thymian im Frühjahr um ein Drittel zurück, um den verzweigten Neuaustrieb zu fördern. Die Pflanze wird daraufhin viel buschiger wachsen.
  • Sommerschnitt: Im Sommer erntest du den Thymian regelmäßig ab – solltest ihn aber trotzdem kurz vor der Blüte einmal komplett zurückschneiden. Ernte dafür alle jungen Triebe über der Verholzung und verjünge den Strauch.

Im Zuge des Rückschnitts im Frühsommer kannst du deinen Thymian auch direkt vermehren, indem du halb verholzte Stecklinge in Anzuchterde steckst und dort Wurzeln bekommen lässt.

Tipp: Der Wuchs wird zusätzlich gefördert, indem du deinen Thymian etwa alle drei Jahre teilst: Grabe ihn dafür im Frühjahr aus, teile den Wurzelballen mit einem Spaten und pflanze beide Teile separat neu ein. So verjüngst du den Thymian und vermehrst die Pflanze gleichzeitig auch.


Kann Thymian überwintert werden?

Die meisten Thymian-Sorten zählen zu den winterharten Pflanzen – die Kräuter überwintern unbesorgt im Beet. Ausgepflanzter Thymian benötigt in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz – lediglich empfindliche Sorten wie der Zitronen-Thymian sollten mit Vlies und Mulch geschützt werden. Thymian in Topfkultur solltest du im Winter wegen Frostgefahr ebenfalls schützen.

Wichtig: Da Schnittstellen die Pflanze anfällig für Schädlinge, Krankheiten und Frostschäden machen, solltest du auch winterharten Thymian vor dem Überwintern nicht zurückschneiden – warte mit der Ernte bis zum Frühjahr.


Thymian: Tipps für die Ernte, Lagerung und Verwendung

Flasche mit Thymian Öl steht auf einem Holzuntergrund.

Damit dein Thymian als Garten- oder Balkonbepflanzung nicht nur hübsch aussieht und gut duftet, ist die richtige Ernte wichtig.

Du kannst frisch geernteten Thymian direkt verarbeiten oder aufbewahren, indem du ihn in Öl einlegst oder trocknest.

Er passt geschmacklich sehr gut zu Fleisch, Fisch und in Soßen. Aufgrund seiner heilenden Wirkung ist er auch als Tee für Hals und Bronchien beliebt.

Wie und wann erntest du Thymian:

  • Das beste Aroma hat Thymian kurz vor der Blüte – ernte ihn also am besten im Sommer, um große Mengen zu trocknen und haltbar zu machen.
  • Thymian kannst du nicht nur während der Erntezeit ernten, sondern auch wenn er blüht – sogar die Blüten sind essbar.
  • Du kannst Thymian fast ganzjährig ernten – lediglich im Spätherbst und Winter solltest du dem Strauch Ruhe gönnen und keine Schnittwunden verursachen.
  • Ernte deinen Thymian, wenn es trocken ist.
  • Schneide einzelne Triebe des Thymians oder ernte bundweise – aber niemals nur einzelne Blätter.

Wie sieht Thymian aus? Arten, Verbreitung und Wachstum

Ursprünglich stammt die Thymianpflanze aus dem Mittelmeerraum, wo die meisten Sorten vertreten sind – sie ist aber auch in Teilen Asiens und Afrikas heimisch. Thymian wächst in karger Umgebung, an Böschungen, Felsen und auf Mauern. Es gibt weltweit über 200 Thymian-Arten, die sich in Wuchs, Farbe und Aroma unterscheiden – neben dem Echten Thymian (Thymus vulgaris) werden auch spezielle Sorten wie der Zitronen-Thymian (Thymus citriodorus) gerne gepflanzt. Sorten, die in Deutschland wild wachsen, sind etwa der Quendel (Thymus pulegioides), der Frühblühende Thymian (Thymus praecox) oder der Sand-Thymian (Thymus serpyllum).

Thymian wächst als mehrjähriger Zwerg- oder Halbstrauch und kann nach einigen Jahren bis zu 40 Zentimeter groß werden. Im Alter und bei richtiger Pflege verzweigt sich Thymian immer weiter und verholzt. Das Kraut bildet lange Wurzeln aus, um auch an kargen Standorten an Wasser zu kommen. Seine Blätter sind sattgrün bis graugrün, die kleinen Blüten sind je nach Sorte violett, weiß oder rosa und ein echter Insektenmagnet – ideal, wenn du einen bienenfreundlichen Garten anlegen möchtest.

Die meisten Sorten wachsen aufrecht, doch es gibt auch einige kriechend wachsende, z. B. den Polsterthymian oder den Frühblühenden Thymian. Diese Thymian-Sorten können als Bodendecker und Rasenersatz an sonnigen Standorten gepflanzt werden, da die Stauden trittfest sind.


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