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So gestaltest du einen bienenfreundlichen Garten

Biene auf Blume
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Grundsätzliches zum bienenfreundlichen Garten

Ohne sie gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen: Wild- und Honigbienen. Während sie auf Nahrungssuche sind, bestäuben sie Pflanzen und sind so maßgeblich für deren Verbreitung verantwortlich. Dabei finden Bienen in den letzten Jahren durch schwindende Blumenwiesen immer weniger Nahrung. Doch du kannst helfen und mit den richtigen Pflanzen die Nützlinge in deinen Garten oder auf den Balkon locken. Wie das geht, erfährst du hier.


Grundsätzliches zum bienenfreundlichen Garten

Biene vor grünen Hintergrund

Es ist nicht schwer, Balkon, Garten oder Vorgarten bienenfreundlich zu gestalten. Wichtig ist allerdings, dass du dir im Voraus Gedanken über geeignete Pflanzen machst und dabei auch die Standortbedingungen berücksichtigst.

  • Pflanzen und Blumen für Bienen im Garten sollten reich an Nektar und Pollen sein und geöffnete Blüten haben, damit Honig- und Wildbienen einfach an ihre Nahrung gelangen. Bei gezüchteten Pflanzen wie Zuchtrosen ist das nicht der Fall, weshalb du besser auf solche Exemplare verzichtest.
  • Wähle Pflanzen, deren Blütezeit sich über mehrere Monate erstreckt, sodass die Bienen im Frühling und Sommer gleichermaßen an Nektar kommen. Alternativ kannst du auch mehrere Blumen- und Pflanzenarten kombinieren, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen.
  • Ob bienenfreundlicher Vorgarten oder Balkon – die Pflanzen musst du natürlich passend zum Standort – sonnig, halbschattig oder schattig – und ggf. dem Boden auswählen. Bedenke bei der Gartenbepflanzung auch, dass sich nicht alle Pflanzen miteinander vertragen. Starkzehrer etwa nehmen anderen Blumen oder Gräsern Nährstoffe weg.
  • Fertige am besten einen Pflanzplan an, bei dem du im Voraus die verschiedenen Sorten auf dem Papier anordnest, mit denen du deinen Bienengarten anlegen willst. Dadurch siehst du nicht nur, wie viele Pflanzen du für welche Flächen brauchst, sondern kannst auch wichtige Faktoren wie Pflanzabstände und Blütezeiten berücksichtigen.

Wichtig: Möchtest du eine wilde Bienenweide anlegen, bedenke, dass die Fläche nicht mehr anderweitig genutzt werden kann und maximal zweimal im Jahr gemäht werden sollte.

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Welche Pflanzen mögen Bienen und welche nicht?

Biene auf Blume

Bei der Wahl bienenfreundlicher Pflanzen gibt es kein Richtig oder Falsch. Während sich Honigbienen mit so gut wie allem, was blüht, zufriedengeben, sind Wildbienen bei der Auswahl ihrer Nahrungsquellen wählerischer und oft auf eine Pflanze spezialisiert. Es kommt also darauf an, welche Bienenart du ansprechen möchtest, welche Pflanzen deinem Geschmack entsprechen und wie viel Platz du hast. Nachfolgend findest du einen ersten Überblick, welche Pflanzenarten besonders geeignet sind, um Bienen in deinen Garten zu locken.

Warum eignen sich Stauden für einen bienenfreundlichen Garten?

Stauden blühen üppig und bunt. Sie sind meist mehrjährig und winterhart, und es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Wuchsarten. Damit sind sie bei Gärtnerinnen und Gärtnern sowie Bienen gleichermaßen beliebt. Wenn du die Sorten in deinem Staudengarten richtig mischst, blüht es dort über viele Monate im Jahr. Besonders beliebte Stauden für einen bienenfreundlichen (Vor-)Garten sind:

  • Purpurglöckchen
  • Frauenschuh
  • Hohe Fetthenne
  • Buschmalve
  • Roter Scheinsonnenhut

Stauden für Bienen

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Sind Bodendecker im Garten bienenfreundlich?

Einmal gepflanzt sind Bodendecker pflegeleicht und werten vor allem Beete vor Hecken oder Hauswänden auf. Auch unter ihnen gibt es bienenfreundliche Gartenpflanzen:

  • Phlox
  • Beinwell
  • Teppich-Hartriegel
  • Teppich-Glockenblume

Können Bäume zu einem bienenfreundlichen Garten beitragen?

Biene an Obstbaumblüte

Wenn du viel Platz im Garten hast, kannst du Obstbäume pflanzen. Sie liefern bei entsprechender Größe nicht nur wertvollen Schatten und leckere Früchte – im Frühjahr locken ihre Blüten auch die Bienen in deinen Garten. Zu den beliebtesten Arten für Insekten gehören Apfel-, Birnen- und Kirschbäume. Es müssen jedoch nicht immer Obstbäume sein. Unter den Laubbäumen sind verschiedene Ahornarten wie der Bergahorn und der Spitzahorn für einen bienenfreundlichen Garten gut geeignet.

Mit welchen Sträuchern lässt sich ein Garten bienenfreundlich gestalten?

Himbeeren

Um auch die Umrandung im Garten bienenfreundlich zu gestalten und gleichzeitig einen dekorativen Sichtschutz zu erhalten, kannst du folgende Sträucher pflanzen:

  • Wolliger Schneeball
  • Eberesche
  • Pfaffenhütchen
  • Berberitze
  • Schlehe
  • Wildrosen

Mache Sorten liefern sogar Nahrung für Mensch und Tier: Willst du Beerensträucher pflanzen, eignen sich Brombeeren und Himbeeren. Sie liefern dir süße Früchte und versorgen Bienen mit Nektar und Pollen.

Aufgrund ihrer üppigen, farbenfrohen Blüten sind Hortensien äußerst beliebte Ziersträucher und werden in vielen Gärten und Vorgärten als hübscher Blickfang angepflanzt. Doch sind Hortensien auch bienenfreundlich? In den meisten Fällen nicht. Viele Hortensiensorten sind aufgrund menschlicher Züchtung geschlechtslos und dadurch für Bienen völlig uninteressant. Es gibt allerdings Ausnahmen wie die Tellerhortensie oder die Rispenhortensie. Lasse dich dazu am besten im Fachhandel beraten.

Welche Blumen mögen Bienen im Garten?

Biene bei Krokussen

Zwiebelblumen blühen vorwiegend früh im Jahr und sind in oftmals noch kargen Zeiten wertvolle Nahrungslieferanten für Bienen. Ausgesät werden die Frühblüher bereits im Herbst, die ersten zarten Blüten kommen im März zum Vorschein. Zu den beliebtesten Zwiebelblumen für Bienen gehören:

Für den Sommer kannst du im Frühjahr auf einjährige Bienenpflanzen setzen, die sowohl in Beeten als auch in Balkonkästen und Kübeln blühen. Gut geeignet sind Ringel- und Kornblumen, Klatschmohn und Bienenfreund.

Und welche Blumen mögen Bienen nicht? Das trifft eigentlich nur auf gezüchtete Arten zu oder solche, die aufgrund ihrer Blüten ungeeignet sind – zum Beispiel, wenn sie nicht genügend Nektar produzieren oder die Blütenkelche zu lang geformt sind, weshalb die Bienen gar nicht erst an den Nektar kommen.


Bienenfreundlich und gesund: Nutzpflanzen für Garten und Balkon

Biene fliegt zu blühender Tomate

Neben den bereits genannten Obstbäumen und -sträuchern gibt es noch viele andere Nutzpflanzen, mit denen du Garten, Balkon oder Vorgarten bienenfreundlich gestalten kannst. Das Praktische an Nutzpflanzen: Sie liefern dir leckere und gesunde Zutaten zum Kochen. Wenn du also ein Gemüsebeet auf dem Balkon planst oder einen Kräutergarten anlegen möchtest, kannst du:


Den Garten mit Exoten bienenfreundlich gestalten

Bienenbaum

Auch wenn grundsätzlich gilt, dass Bienen heimische Pflanzen bevorzugen, musst du Exoten nicht aus deinem Garten verbannen. Das beste Beispiel dafür ist der sogenannte Bienenbaum, auch als Tausendblütenstrauch oder Honigesche bekannt. Er kommt eigentlich aus China und Korea, ist bei Bienen aber so beliebt, dass mittlerweile Imker aus aller Welt diesen Baum gezielt pflanzen. Auch aus Nordamerika haben sich einige Bäume und vor allem Blumen für Bienen etabliert, die von den fleißigen Insekten gerne umschwirrt werden. Dazu zählen beispielsweise die Aster, der Sonnenhut, das Mädchenauge und die Sonnenbraut.

Wenn du Wert auf einen pflegeleichten und bienenfreundlichen Garten legst, kannst du zum Beispiel auf den Dauerblüher Schafgarbe setzen. Die Pflanze ist robust und zudem winterhart, sodass sie auch im nächsten Jahr noch Nektar für die Bienen bereitstellt. Auch der Steinquendel zählt zu den bienenfreundlichen Dauerblühern.


Was du noch für Bienen in deinem Garten tun kannst

Garten mit Teich

Selbst wenn du es nicht schaffst, rund ums Jahr für ein üppiges Nahrungsangebot zu sorgen, so ist den Bienen auch schon mit kleinen Beeten oder einzelnen nektargefüllten Kübelpflanzen geholfen. Nimm dir nach dem Pflanzen das Jahr über Zeit, um das Leben in deinem Garten oder auf dem Balkon zu beobachten: Wo und wann summt es besonders stark? Und wer ist vielleicht neben den Bienen noch da? Ist ein Garten bienenfreundlich angelegt, zieht er oft auch andere bestäubende Insekten an – beispielsweise Hummeln, Schmetterlinge, verschiedene Käfer oder auch Wespen.

Tipp: Zu deren Unterstützung kannst du auch ein Insektenhotel bauen.

Abgesehen von Pflanzen und Blumen lässt sich für Bienen im Garten sogar noch mehr tun: Verzichte auf Beton und Asphalt. Denke darüber nach, Kieswege anzulegen oder wähle Platten mit breiten Fugen als Gehweg. Denn so gelangen Bienen zwischen den Steinen und über die Fugen an und in die Erde. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, um deinen Garten oder Vorgarten bienenfreundlich und zugleich pflegeleicht zu gestalten.

Ferner bietet es sich an, einen kleinen Gartenteich anzulegen. Er zieht weitere Tiere an und stellt auch eine Wasserquelle für Insekten dar. Schließlich haben auch Bienen Durst und benötigen das Wasser als Abkühlung. Wenn du viel Platz in deinem Garten hast, kannst du in einer ruhigen Ecke außerdem Felssteine einsetzen oder Totholzstapel aufhäufen. Die Steine bzw. die Ritzen in den Steinen bieten solitären Bienen Schutz beim Brüten. In den Holzstapeln bauen Mäuse Höhlen, die später gerne von Hummeln bewohnt werden.


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