Der Hobel ist ein Werkzeug, das es schon seit mehr als 3000 Jahren gibt. Er kommt vor allem zur spanenden Bearbeitung von Holz zum Einsatz. Aber auch spezielle Kunststoffe oder Metalle können gehobelt werden. Mit dem Hobel kannst du Oberflächen glätten und abrichten. Es gibt sowohl Hand- als auch Elektrohobel. Was Hobeln genau ist und wie es funktioniert, erfährst du hier in unserem Ratgeber zur Heimwerkerpraxis.
Was Hobeln bedeutet
Beim Hobeln trägst du feine Späne von der Oberfläche des Werkstücks ab, das du gerade bearbeitest. Die Spanstärke lässt sich bei den meisten Hobelwerkzeugen einstellen. Vor allem dann, wenn du eine besonders glatte Oberfläche erhalten möchtest, aber auch zum Anpassen bzw. Abrichten von Werkstückkanten kannst du einen Hobel benutzen. Außerdem eignet er sich gut, um alten Lack abzutragen, wenn du Möbel neu lackieren möchstest.
In der Regel besteht ein Hobel aus einem Hobelkörper, dessen Unterseite – die Hobelsohle – auf dem Werkstück aufliegt. Der Hobelkörper besitzt zwei Griffe, an denen er sicher geführt werden kann. Außerdem befindet sich in ihm der Spandurchgang, durch den die Hobelspäne nach oben abgeleitet werden. Hobeleisen bzw. Hobelmesser leisten die eigentliche Hobelarbeit. Außerdem enthalten Handhobel eine Spannvorrichtung, mit der das Hobeleisen fixiert wird.
Welcher Hobel für was?
Je nach Material und gewünschtem Ergebnis entscheidest du, welche Hobelart du verwenden möchtest. Hobel lassen sich unter anderem in manuelle Handhobel und Elektrohobel unterteilen. Obwohl Letztere inzwischen häufiger verwendet werden, haben beide Arten ihre Vor- und Nachteile und sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich.
Handhobel
Handhobel zum manuellen Arbeiten können einen Körper aus Holz oder aus Metall haben. Während Metall besonders robust ist, liegen Holzhobel meist besser in der Hand und haben einen traditionelleren Look. Das Hobeleisen besteht aus Werkzeugstahl. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Handhobelarten. Welcher Hobel für was am besten geeignet ist, hängt vom Einsatzzweck ab. Das sind die gängigsten Varianten:
- Schrupphobel: besonders hohe Spandicke; passend, wenn Werkstücke dünner gehobelt werden sollen
- Raubank: für gerade, ebene Flächen
- Doppelhobel: geeignet für kleine oder schmale Werkstücke; Verwendung anstelle einer Raubank
- Schlichthobel: für ebene Flächen, geringe Spandicke bis 1 mm
- Putzhobel: besonders dünne Späne, zum Verputzen von Furnieren oder Massivholz
- Zahnhobel: zum gezielten Aufrauen von Oberflächen
Neben diesen gängigen gibt es viele weitere Hobelarten für spezifische Einsatzzwecke.
Elektrohobel
Herzstück des Elektrohobels ist das Hobelmesser. Es dreht sich und hebt dabei den Span waagerecht sowie parallel zum Werkstück ab. Für die Rotation mit hoher Drehzahl sorgt die Hobelwelle, an der das Messer befestigt ist. Du bewegst sie entgegen der Drehrichtung an der Kante deines Werkstücks entlang.
Der Hobel verfügt über zwei Hobelsohlen. Die vordere Hobelsohle ist in der Höhe einstellbar – so kannst du die gewünschte Spandicke vorauswählen. Die Drehzahl lässt sich beim Elektrohobel nicht verändern und bleibt trotz Belastungsunterschieden immer gleich. Sie variiert aber je nach Gerät abhängig von der verbauten Hobelwelle. Zu unterscheiden sind Hobelwellen mit einem und mit zwei Schneiden. Hobelwellen mit zwei Messern haben einen größeren Durchmesser und eine niedrigere Drehzahl als Hobelwellen mit nur einem Messer. Das wirkt sich allerdings nicht unbedingt auf die Qualität aus. Einschneidige Hobel ermöglichen lediglich eine kompaktere Bauweise.
Elektronische Hobel sind hauptsächlich zur Holzbearbeitung gedacht. Möchtest du Kunststoffe hobeln, probiere das nach Möglichkeit vorab an einem Materialrest aus. Metalle kannst du nicht mit dem Hobel bearbeiten – sie würden die Schneiden sofort kaputtmachen. Hierfür musst du ein spezielles Metallhobelwerkzeug verwenden.
Holz hobeln: So geht’s
Du weißt nun, was Hobeln ist – aber wie gehst du es in der Praxis an? Berücksichtigst du die wichtigsten Sicherheits- und Handhabungshinweise, ist es ganz einfach. Der Hobel muss immer mit beiden Händen geführt werden. Das Werkstück solltest du vorab sicher einspannen. Nutzt du nur eine Hand zum Hobeln und hältst mit der anderen zum Beispiel ein zu bearbeitendes Brett fest, kann das zum Abrutschen des Hobels und damit zu schlimmen Verletzungen durch die rotierende Hobelwelle führen. Mit den folgenden Tipps wird es dir gelingen, effektiv und verletzungsfrei zu hobeln.
Sicherheitsvorkehrungen treffen
Beim Hobeln solltest du geeignete Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille tragen, die dich vor herumfliegenden Spänen schützt. Nutzt du einen Elektrohobel, entsteht meist ein lautes Arbeitsgeräusch. Ein Gehörschutz ist daher ebenfalls von Vorteil. Die Späne, die du von deinem Werkstück abhobelst, kannst du auch direkt absaugen. Für Abrichtarbeiten wird in der Regel ein zusätzliches Untergestell genutzt, in das du den Hobel einspannst. Dann solltest du in jedem Fall auch einen Messerschutz anbringen.
Tipp: Schau dir unseren Ratgeber zum Thema sicheres Arbeiten an, denn Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Hobel vorbereiten und Werkstück einspannen
Bevor du anfängst zu hobeln, solltest du dich vergewissern, dass die Hobelschneiden auch scharf sind. Anders als bei den meisten anderen Geräten sind sie fest verbaut. Erst wenn sie stumpf werden oder beschädigt sind, werden sie gewendet – denn die meisten Standardhobel sind mit Wendemessern ausgestattet, die du zunächst umdrehst. Ist die andere Seite ebenfalls abgenutzt, tauschst du die Schneiden aus. Nachschärfen lassen sie sich leider nicht.
Schau in der Herstelleranleitung nach, wie genau du die Schneiden bei deinem Gerät in die Hobelwelle einsetzen musst. Nun spannst du das Werkstück fest ein, sodass du es nicht festzuhalten brauchst und beide Hände zur Bedienung des Hobels frei sind.
Hobel richtig benutzen
Damit du dich nicht verletzt oder das Gerät und dein Werkstück beschädigst, solltest du immer auf die korrekte Handhabung des Elektrohobels achten. Setze ihn niemals im Stillstand an, sondern nur, wenn der Motor bereits läuft. Sonst ist der Rückschlag zu stark. Auch die Hobelrichtung ist zu beachten: Das Gerät wird immer im Gegenlauf geführt. Würdest du mit der Drehrichtung hobeln, könnte der Hobel schnell außer Kontrolle geraten, was weder dir noch dem Werkstück zugutekäme.
Versuche, eine möglichst konstante Geschwindigkeit einzuhalten. Arbeitest du zu langsam oder stoppst beim Hobeln, können Brandspuren auf dem Holz zurückbleiben. Beim Ansetzen des Hobels muss die Andruckkraft auf der vorderen Hobelsohle liegen, sonst ergibt sich im Werkstück eine Delle. Beim Absetzen des Hobels ist es genau umgekehrt: Die Andruckkraft muss auf der hinteren Hobelsohle liegen, damit am Ende des Werkstücks keine Delle entsteht.
Tipp: Lege den Hobel erst ab, wenn der Motor zum Stillstand gekommen ist. Dies kann wegen der hohen Drehzahl mehrere Sekunden dauern. Andernfalls kann die rotierende Hobelwelle bei versehentlicher Berührung zu schwersten Verletzungen führen. Vor dem Ablegen solltest du zudem die Spantiefeneinstellung auf null zurückdrehen, damit das Hobelmesser beim Ablegen nicht beschädigt wird.
Holz gerade hobeln: die besten Tipps
Damit du beim Hobeln deiner Werkstücke genau die gewünschten Ergebnisse erzielst, solltest du folgende Tipps beachten:
- Entferne Fremdkörper wie Nägel, Schrauben oder Heftklammern aus dem Werkstück, bevor du mit der Arbeit beginnst – sonst geht das Hobelmesser leicht kaputt.
- Beachte die Faserrichtung des Holzes: Hobelst du mit der Faserrichtung, erzielst du eine glatte, gegen die Faserrichtung eine raue Oberfläche. Bei Hölzern mit unregelmäßiger, widerspäniger Faserrichtung hobelst du am besten mit geringer Spandicke.
- Klemme bei Stirnhölzern ein Stück Restholz oder eine Dachlatte ans Ende des Werkstücks, um ein Ausreißen zu verhindern – hilfreich beim Hobeln von Türen, Brettern oder Schmalseiten.
Auch abgeschrägte Werkstücke lassen sich mit dem Elektrohobel herstellen. Nimm dazu einfach Leisten zu Hilfe, die du in der gewünschten Schräglage an das Werkstück klemmst. Sie dienen dir beim Hobeln als Führung und du erhältst präzise Ergebnisse.