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Ratgeber

Haus und Grundstück sturmsicher machen

Haus im Sturm
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:

Durch den Klimawandel ist immer häufiger mit starken Stürmen und Unwettern zu rechnen. Dabei besteht nicht nur eine Gefahr für Mensch und Tier, sondern auch für dein Zuhause, denn Schäden durch Naturkatastrophen können große Ausmaße annehmen. Unter Umständen kann sogar das Renovieren des Hauses notwendig werden, wenn es nicht ausreichend vor Sturm und Unwetter geschützt ist. Wie du dein Haus sturmsicher machen und damit Sturmschäden vorbeugen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Warum sollte ich mein Haus sturmsicher machen?

Hausdach im Sturm

Häuser sind in Deutschland in der Regel so stabil gebaut, dass sie Stürmen und sogar Orkanen gut standhalten. Dennoch können einzelne Teile des Hauses beschädigt werden – und ggf. bis ins Nachbargrundstück geweht werden und dort Schäden anrichten. Daher ist es wichtig, dein Haus nicht nur sturmfest zu bauen, sondern für den Ernstfall Haus und Grundstück sturmsicher zu machen, um Sturmschäden und Verletzungen vorzubeugen.

Aufgrund der Verkehrssicherungspflicht ist es sogar deine ausdrückliche Aufgabe als Eigentümer, dafür zu sorgen, dass von deinem Haus und Grundstück keine Gefahr ausgeht. Beachte, dass diese Pflicht auch auf Mieter übertragen werden kann. Zudem kann im Schadensfall der Versicherungsschutz gemindert werden, wenn du dein Haus nicht ausreichend gegen Sturm gesichert hast und dadurch Sach- oder Personenschäden entstanden sind.

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Wann ist es Wind, Sturm oder Unwetter?

Ab wann Wind zu einem Sturm wird, ist fest definiert. Die Kategorisierungen erfolgen anhand der Windgeschwindigkeiten. Ab etwa 75 Kilometern pro Stunde spricht man von einem Sturm. Sturmschäden am Haus werden aber nicht allein durch die Geschwindigkeit, sondern auch durch Druck- und Zugkräfte des Windes beeinflusst, deren Zusammenspiel extreme Auswirkungen haben kann.

Stürme werden oft von Regen, Starkregen oder Hagel begleitet, was dann als Unwetter bezeichnet wird. Auch zu diesen Themen findest du bei toom Baumarkt passende Ratgeber für mehr Sicherheit zu Hause: „Schutzmaßnahmen im Garten bei Hagelschlag“, „Garten vor Hochwasser schützen“, „Haus vor Hochwasser und Starkregen schützen“.

Die Wind-Kategorien in der Übersicht:

Beaufortskala / Windstärke

Windgeschwindigkeit

Bezeichnung

0 bis 5

Windgeschwindigkeit

unter 39 km/h

Bezeichnung

leichte bis mäßige Winde, windstill bei unter 1 km/h

6 bis 8

Windgeschwindigkeit

ab 39 km/h

Bezeichnung

starker, steifer oder stürmischer Wind

9

Windgeschwindigkeit

ab 75 km/h

Bezeichnung

Sturm

10

Windgeschwindigkeit

ab 89 km/h

Bezeichnung

schwerer Sturm

11

Windgeschwindigkeit

ab 103 km/h

Bezeichnung

orkanartiger Sturm

12

Windgeschwindigkeit

über 117 km/h

Bezeichnung

Orkan


So machst du dein Haus sturmsicher

Man unterscheidet zwischen Sturmsicherheit beim Hausbau, während der Hausnutzung und bei akuten Sturmwarnungen. Ist dein Haus bereits sturmfest gebaut, ist der Grundstein gesetzt – doch auch die Instandhaltung ist wichtig, um das Haus sturmsicher zu machen. Dazu gehört die Wartung aller Gebäudeteile wie der Fassade, dem Dach sowie Balkon und Terrasse. Überdies solltest du dein Haus in regelmäßigen Abständen auf Schäden prüfen und diese bei Bedarf reparieren, damit es dauerhaft sturmfest bleibt. Überprüfe vor allem Dachrinnen, Fensterläden, Markisen oder Geländer und Verkleidungen, denn hier könnten sich bei Sturm Teile lösen und somit Beschädigungen anrichten.

Bei einer akuten Sturmwarnung ist meist keine Zeit mehr, Reparaturen am Haus vorzunehmen. Dann heißt es: Möglichst alle losen Teile rund ums Haus, die umfallen oder herumfliegen können, zu sichern. Das heißt, entweder fixieren oder in Haus, Garage oder Keller verstauen. Dazu gehört auch, die Einfahrt und den Garten sturmsicher zu machen. Herumfliegende Gegenstände können dein eigenes Haus beschädigen, Mensch und Tier gefährden und auch auf benachbarten Grundstücken Schäden anrichten.

Sturm-Checkliste für Haus, Einfahrt und Garten:

  • Schließe alle Türen und Fenster.
  • Schließe gegebenenfalls auch Fenster- oder Rollläden (Achtung: Halbgeschlossene Rollos bieten Wind die Möglichkeit, darunter zu wehen und Schäden anzurichten – also entweder ganz zu oder ganz auf.)
  • Fahre Markisen ein und entferne Sonnenschutzschirme.
  • Bringe alle losen Gegenstände ins Haus (z. B. Blumenkübel, Gartenmöbel, Dekorationen oder Spielsachen).
  • Überprüfe Bäume und Sträucher auf morsche Äste. Ein regelmäßiger Gehölzschnitt und gute Gartenpflege verhindern brüchige Äste und das Entwurzeln bei starken Stürmen.
  • Fahre dein Auto in die Garage – stelle es keinesfalls unter einem Baum ab.
  • Bleibe während des Sturms unbedingt im Haus und nimm auch deine Tiere mit hinein.

Tipp für Unwetter mit Starkregen: Stelle sicher, dass die Dachrinnen und Fallrohre frei sind, damit der Regen ablaufen kann. Mit Tanks und Zisternen kannst du Regenwasser sammeln und später für die Gartenbewässerung nutzen.

Sturmschäden am Haus entstehen häufig am Dach

Sturmschäden am Dach

Das Dach ist eine große, meist ungeschützte Fläche, die sehr windanfällig ist. Deshalb kommt es am Haus besonders auf dem Dach häufig zu Sturmschäden, indem einzelne Ziegel abgedeckt oder Teile wie Antennen mitgerissen werden. Daher sollte für ein sturmsicheres Haus vor allem eine regelmäßige und professionelle Dachwartung durchgeführt werden. Ist erstmal ein einzelner Ziegel locker, kann ein Sturm nach und nach immer mehr Dachziegel abdecken – und damit nicht nur das Haus beschädigen, sondern auch eine Gefahr für Menschen darstellen, die davon getroffen werden könnten. Ein defektes Dach zu reparieren oder gar das komplette Dach zu erneuern ist unerlässlich, um das Haus sturmfest zu machen. Auch die regelmäßige Dachreinigung kann Schäden durch Sturm vorbeugen.

Aufgrund des veränderten Klimas und der häufiger auftretenden Stürme ist es seit 2011 im Dachbau Pflicht, eine sogenannte Windsogsicherung durch Sturmklammern zu verbauen. Diese Klammern halten die Ziegel zusammen. Zusätzlich kann auch die Dacheindeckung verschraubt werden.

Balkon und Terrasse sturmsicher machen

Zum Haus gehören auch Outdoor-Bereiche wie Balkon und Terrasse. Hier sind es vor allem Gartenmöbel und Blumenkübel, die vor einem Sturm in Sicherheit gebracht werden müssen. Sie sollten nicht um- oder herunterfallen, um niemanden zu verletzen, aber auch, um Sachschäden an Haus und Boden zu vermeiden. Kleinteile solltest du auf jeden Fall ins Haus bringen. Ist das nicht möglich, können diese auch festgebunden werden. Das Aufstellen an der geschützten Hauswand kann Möbel und Pflanzkübel gegenseitig stützen und so die Gefahr des Umfallens reduzieren. Für Kübelpflanzen gibt es im Fachhandel spezielle Topfstützen, die ebenfalls das Umfallen verhindern sollen. Hängetöpfe und Balkonkästen am Geländer solltest du abnehmen.

Ein Sichtschutz am Balkon ist oft noch windanfälliger als ein Sichtschutz an der Terrasse, da er höher liegt und nicht immer durch Gebäude oder Gartenbepflanzung geschützt wird. Um Terrasse und Balkon sturmsicher zu machen, solltest du sowohl lockere Sichtschutzinstallationen entfernen als auch Sonnenschirme zusammenklappen. Nimm Sonnensegel ab und fahre die Markise ein.


Sturmschäden am Haus – was nun?

Dach mit Sturmschäden

Ist der Sturm vorüber, ist es an der Zeit, die Schäden zu begutachten. Räume einzelne Teile bereits auf, damit sie bei einem erneuten Sturm nicht direkt wieder weggeweht werden und Haus und Garten sturmsicher bleiben. Bei Sturmschäden an deinem Haus oder auch einem benachbarten Grundstück solltest du für die Versicherung alles dokumentieren und Fotos machen. Repariere Sturmschäden nicht sofort, sondern erst nach Absprache mit deiner Versicherung. Lass die Schäden danach möglichst bald reparieren, damit dein Haus schnellstmöglich wieder sturmsicher ist.

Sturmschäden am Dach solltest du unbedingt nur vom Boden aus fotografieren, um dich nicht in Gefahr zu bringen. Reparaturen am Dach sollten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da diese Arbeiten sehr gefährlich sein können.

Wichtige Versicherungen für Hauseigentümer: Gebäudeversicherung für außen, Hausratversicherung für die Innenräume, Glasversicherung für Fenster und Glastüren sowie eine Haftpflichtversicherung für Schäden bei anderen Personen. Bis auf die Gebäudeversicherung und optional die Glasversicherung sind alle anderen Versicherungen auch für Mietimmobilien ratsam.


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