Trockenes Brennholz ist die Basis für effizientes und sauberes Heizen. Erfahre, wie lange dein Holz tatsächlich lagern muss und worauf es beim Trocknen ankommt. Plus: Tipps zur Lagerung und zum Messen der Feuchtigkeit im Brennholz. Informiere dich und starte optimal vorbereitet in die Heizsaison!
Brennholz richtig trocknen: Warum das so wichtig ist

Frisch geschlagenes Brennholz enthält noch viel Wasser – oft mehr als 50 Prozent. Wird es in diesem Zustand verbrannt, entstehen nicht nur dichte Rauchschwaden und verrußte Ofenscheiben, sondern auch unnötig viele Schadstoffe. Gleichzeitig ist die Heizleistung deutlich geringer, da ein Großteil der Energie dafür verbraucht wird, das Wasser im Holz zu verdampfen.
Damit du sicher, effizient und umweltfreundlich heizen kannst, muss das Brennholz erst vollständig durchtrocknen. Trockenes Holz verbrennt sauberer, produziert mehr Wärme und schont dabei deinen Kamin ebenso wie die Umwelt. Außerdem ist es gesetzlich vorgeschrieben. Laut der Ersten Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) darf nur Holz mit einer Restfeuchte von maximal 20 Prozent verwendet werden.
Deshalb gilt: Brennholz solltest du immer ausreichend lange und unter den richtigen Bedingungen trocknen, bevor es in den Ofen kommt.
Wie lange muss Brennholz trocknen?
Die Trocknungsdauer von Brennholz hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist vor allem die Holzart, die Spaltgröße, der Standort und die Belüftung. Grundsätzlich gilt: Je dichter und härter das Holz, desto länger dauert die Trocknung.
Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer sind oft schon nach einem Jahr ofenfertig, während Harthölzer wie Buche, Ahorn oder Esche in der Regel zwei bis drei Jahre lagern müssen. Auch der Zeitpunkt des Holzeinschlags und die Lagerbedingungen beeinflussen die Dauer.
Damit du einen besseren Überblick bekommst, findest du hier typische Trocknungszeiten ausgewählter Holzarten. Beachte: Die genannten Zeiträume gelten für gespaltenes, richtig gelagertes Holz mit guter Luftzirkulation.
Trocknungsdauer nach Holzart
Holzart | Trocknungsdauer (unter guten Bedingungen) | Besonderheiten |
---|---|---|
Fichte | ca. 12 Monate | Leichtes, schnell trocknendes Weichholz |
Kiefer | ca. 12 - 18 Monate | Harzreich, brennt schnell, funkt stark |
Birke | ca. 18 - 24 Monate | Gute Wärmeleistung, schöne Flamme |
Ahorn | ca. 24 - 30 Monate | Hartes Holz, gleichmäßige Glutbildung |
Esche | ca. 24 - 36 Monate | Sehr gute Brennqualität, langsame Trocknung |
Buche | ca. 24 - 36 Monate | Klassiker unter den Brennhölzern |
Eiche | ca. 24 - 36 Monate | Hoher Gerbsäureanteil, lange Trocknung |
Und welches Holz brennt am besten? Das hängt von deinen Heizgewohnheiten und dem Ofen ab. Eine detaillierte Übersicht zu Heizwert, Flammenbild und Glutverhalten findest du in unserem Ratgeber „Richtig heizen mit Kamin“.
Wo und wie trockne ich Brennholz am besten?
Brennholz trocknet am effizientesten draußen: an einem luftigen, regengeschützten Ort mit ausreichend Abstand zum Boden. Ein trockener Keller oder die Garage wirken auf den ersten Blick praktisch, sind aber meist ungeeignet. Feuchtigkeit kann hier nur schlecht entweichen. Dadurch verzögert sich die Trocknung stark und es entsteht ein Risiko für Schimmelbildung.
Das macht einen guten Trocknungsplatz aus:
- Standortwahl: Ideal ist ein geschützter Außenbereich, zum Beispiel an der Hauswand unter einem Dachüberstand. Wichtig ist, dass der Platz trocken bleibt und trotzdem gut durchlüftet ist.
- Belüftung: Das Holz muss von allen Seiten mit Luft umströmt werden können. Nur so kann die enthaltene Feuchtigkeit kontinuierlich entweichen.
- Regenschutz: Ein einfaches Dach oder ein Kaminholzunterstand schützt das Holz vor Regen und Schnee. Achte darauf, keine luftdichte Plane zu verwenden. Sie verhindert die Belüftung und begünstigt Fäulnis.
- Bodenabstand: Stapel das Holz niemals direkt auf dem Boden. Verwende stattdessen Paletten, Gittergestelle oder spezielle Holzlagerregale, damit keine Feuchtigkeit von unten aufsteigt und die Luft zirkulieren kann.
- Stapeltechnik: Schichte das Holz locker, mit etwas Abstand zwischen den Scheiten. Zu dichte Stapel behindern die Luftzirkulation und verlängern die Trocknungszeit.
- Speziallösungen nutzen: Wer es besonders ordentlich und platzsparend mag, greift zu fertigen Kaminholzunterständen oder stapelbaren Holzlagerregalen. Diese bieten eine ideale Kombination aus Schutz und Belüftung – auch für kleinere Gärten oder Terrassen.
Für Tipps zur richtigen Lagerung, Stapelung und Auswahl des passenden Holzes empfehlen wir dir unseren Ratgeber „Brennholz: Lagerung für perfektes Brennverhalten“.
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Woran erkenne ich, ob Brennholz trocken ist?
Ob dein Brennholz bereits trocken genug ist, lässt sich mit ein paar einfachen Tests gut einschätzen. Erste Hinweise liefert der Blick auf die Stirnseiten der Holzscheite: Sind dort feine Risse sichtbar und wirkt das Holz insgesamt heller und gleichmäßiger, ist das ein gutes Zeichen. Auch das Gewicht verändert sich mit der Zeit: trockenes Holz fühlt sich deutlich leichter an als frisch geschlagenes.
Ein weiterer Anhaltspunkt ist der Klangtest. Wenn du zwei Holzscheite gegeneinander schlägst, klingt trockenes Holz hell und klackend. Feuchtes Holz hingegen klingt dumpf und matt. Ganz sicher bist du aber mit einem Holzfeuchtemessgerät.
Wie kann ich Brennholzfeuchte selbst messen?
Ein Holzfeuchtemessgerät ist das zuverlässigste Mittel, um herauszufinden, ob dein Brennholz wirklich ofenfertig ist. Die Geräte sind einfach zu bedienen und zeigen innerhalb weniger Sekunden an, wie viel Restfeuchtigkeit im Holz steckt.
So gehst du vor:
Für eine genaue Messung solltest du das Holz zuerst frisch spalten, denn die Oberfläche kann trockener sein als das Innere. Setze das Messgerät anschließend an der Schnittfläche an und drücke die Metallsonden ein paar Millimeter tief ins Holz. Achte darauf, dass du nicht zu nah an der Rinde misst, denn diese kann das Ergebnis verfälschen.
Der Richtwert liegt bei unter 20 Prozent Restfeuchte. Erst dann gilt das Holz als ausreichend trocken für den Einsatz im Kamin oder Ofen. Zeigt das Gerät höhere Werte an, braucht das Holz noch Zeit oder eine bessere Lagerung mit mehr Belüftung.
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Wann ist der beste Zeitpunkt, um Holz zu schlagen und zu trocknen?
Nicht nur die Lagerung, auch der Zeitpunkt des Holzeinschlags beeinflusst, wie schnell dein Feuerholz trocknet. Wer clever plant, kann die natürliche Trocknung um mehrere Monate verkürzen.
Holz schlagen am besten im Winter

Am günstigsten ist es, Bäume in der kalten Jahreszeit zu fällen, idealerweise zwischen Dezember und Februar. In dieser Zeit ruht der Saftstrom der Bäume, der Wassergehalt im Holz ist deutlich niedriger als im Frühjahr oder Sommer. Das bedeutet: Das frisch geschlagene Holz enthält von Beginn an weniger Feuchtigkeit und trocknet entsprechend schneller.
Trocknung ab Frühjahr starten
Nach dem Einschlag sollte das Holz zunächst einige Wochen an einem geschützten Ort vorgelagert und anschließend gespalten werden. Spätestens im Frühjahr beginnt dann die eigentliche Trocknungsphase. Durch die steigenden Temperaturen und gute Luftbewegung draußen verdunstet die Restfeuchte im Holz deutlich schneller als in der kalten Jahreszeit.
Ergebnis: Mehr Effizienz beim Trocknen
Wer im Winter schlägt und ab Frühjahr richtig lagert, sorgt für optimale Bedingungen: Das Holz kann früher genutzt werden und erreicht die gesetzlich geforderten 20 Prozent Restfeuchte meist innerhalb von 12 bis 24 Monaten, je nach Holzart und Lagerung.
Fazit: Gut vorbereitet heizen mit trockenem Holz
Ob Kamin, Ofen oder Kaminofen: Erst richtig getrocknetes Brennholz bringt dir die wohlige Wärme, die du dir wünschst. Es heizt effizient, brennt sauber ab und sorgt für weniger Rauch und Rückstände. Gleichzeitig schützt du damit deinen Ofen, deinen Schornstein und nicht zuletzt die Umwelt.
Mit dem passenden Lagerplatz, etwas Geduld und einem Blick für typische Fehler gelingt die Trocknung ganz einfach. Besonders praktisch: Wenn du regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt prüfst und bei der Lagerung auf Belüftung und Abstand achtest, kannst du die Trocknungszeit deutlich verkürzen.
Häufig gestellte Fragen zum Trocknen von Brennholz
Wie lange dauert es, bis Brennholz wirklich trocken ist?
Je nach Holzart und Lagerbedingungen dauert die Trocknung zwischen 12 und 36 Monaten. Weichholz wie Fichte trocknet meist in einem Jahr, Hartholz wie Buche oder Eiche braucht oft zwei bis drei Jahre. Entscheidend ist, dass das Holz eine Restfeuchte unter 20 Prozent erreicht.
Kann ich Brennholz auch in der Garage trocknen?
Das ist nur dann sinnvoll, wenn die Garage gut belüftet und nicht feucht ist. In geschlossenen Räumen ohne Luftaustausch kann das Holz nicht richtig trocknen und es besteht die Gefahr von Schimmel. Besser ist die Lagerung im Freien unter einem luftigen, regengeschützten Unterstand.
Kann ich Brennholz auf oder im Ofen trocknen?
Nein, das solltest du nicht tun. Holz auf dem Kaminofen oder in dem Ofen zu trocknen ist brandgefährlich und schadet sowohl dem Gerät als auch der Luftqualität im Raum. Nutze stattdessen geeignete Lagerplätze und gib dem Holz ausreichend Zeit zum Trocknen.
Kann man Brennholz in der Sonne trocknen?
Ja, Brennholz kann grundsätzlich in der Sonne trocknen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Direkte Sonneneinstrahlung unterstützt die Trocknung, wenn das Holz gleichzeitig gut belüftet ist. Wichtig ist, dass das Holz nicht überhitzt oder durch Hitzestau zu reißen beginnt. Ein Standort mit Sonne und Wind ist ideal, aber bitte ohne luftdichte Abdeckung.
Wie kann ich das Trocknen des Brennholzes beschleunigen?
Spalte das Holz direkt nach dem Schlagen und lagere es locker gestapelt an einem sonnigen, gut belüfteten Ort im Freien. Vermeide luftdichte Abdeckungen und sorge für Bodenabstand, zum Beispiel mit Paletten. So verdunstet die Feuchtigkeit schneller.