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Ratgeber

Kamin selber bauen – so wird es drinnen gemütlich

Lesezeit 1 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: schwer
Dauer: 1 Tag
Material: Kaminbausatz, Boden- und Wandplatten, Ofenrohr und Muffe, Kaminverkleidung (wenn nicht in Bausatz enthalten), feuerfester Mörtel, Wasserwaage, Zollstock, Baukübel, Maurerkelle, Schlagbohrmaschine, Hammer, Meißel, Stift, Fugenmasse (Acryl), Ofenputz oder Dekorplatten

Wenn es draußen kalt wird, kannst du es dir drinnen umso kuschliger machen – zum Beispiel mit einem Holzofen. Das Heizen mit Kamin bringt wohlige Wärme und Gemütlichkeit ins Haus. Praktische Bausätze machen es dir relativ einfach, deinen Ofen selbst zu bauen. Welche Voraussetzungen dazu erfüllt sein müssen und wie du den Kamin einbauen kannst, zeigt dir unsere Anleitung.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kamin selber bauen mit Bausatz

Du hast dich entschieden, deinen Kamin oder Kaminofen selber zu bauen? Dann hole dir eine oder zwei Hilfskräfte dazu – die einzelnen Bauteile sind teilweise sehr schwer. Es gibt im Handel verschiedene Kamin-Selbstbausätze, die in der Regel aus folgenden Teilen bestehen: Boden- und Dämmplatten, Material für den Sockel, Kamineinsatz mit fester oder separater Kaminhaube, Ofenrohr und Muffe sowie Kaminverkleidung. Manchmal können Platten und Verkleidung auch separat erworben werden, was die Gestaltungsmöglichkeiten ausweitet.

Vorteile von Kaminbausätzen:

  • Es sind meist bereits alle notwendigen Bauteile enthalten – je nach Modell.
  • Für jeden Geschmack gibt es den richtigen Bausatz, bei Bedarf können sogar einzelne Bestandteile individuell angepasst werden.
  • Der Aufbau ist simpel – dank enthaltener Gebrauchsanweisung.
  • Selbstbausätze sind nicht nur praktisch, sondern im Vergleich zur Beauftragung einer Kaminbaufirma auch relativ günstig.
  • Kaminbausätze sind ein tolles DIY-Projekt für dein Zuhause.

Schritt 1: Voraussetzungen für einen Kamin prüfen

Bevor du beginnst, einen Kaminofen zu bauen, müssen die notwendigen Voraussetzungen für die Installation erfüllt sein. Dazu gehören die Position des Kamins, die Tragfähigkeit des Bodens und auch der Schornstein. Wegen des Rauchabzugs ist ein Standort in direkter Nähe zum Schornstein erforderlich. Dieser ist vorher vom örtlichen Schornsteinfegebetrieb zu begutachten. Er kann dich auch zu den aktuellen Richtlinien für den Bau von Heizöfen beraten – einen Überblick über die rechtlichen Bestimmungen und baulichen Voraussetzungen findest du am Ende dieses Ratgebers.

Schritt 2: Bauteile besorgen und Gebrauchsanweisung lesen

Entscheide dich für einen Kaminbausatz und erwirb oder leihe ggf. fehlendes Werkzeug. Da sich die Bausätze je nach Modell und Hersteller unterscheiden, ist es wichtig, dass du dich genau an die jeweilige Gebrauchsanweisung hältst.

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Schritt 3: Das Aufbauen des Kamins vorbereiten

Breite alle Bauteile, Materialien und Werkzeuge im künftigen Kaminzimmer aus. Zuerst bringst du die feuerfeste Bodenplatte an, die deinen Fußboden vor Funkenflug schützt. Danach montierst du die Dämmplatten an der Wand hinter dem Kamin – sie dienen als Hitzeschutz und halten gleichzeitig die Wärme im Raum.

Anschließend misst du die Position von Kamin und Ofenrohr ganz genau aus und zeichnest die Umrisse auf Bodenplatte und Wand an. Miss lieber zweimal, denn hier kommt es auf Genauigkeit an. Ist bereits ein Ofenrohr vorhanden und du möchtest nur den Kamin selber bauen, muss das Modell passend zum Rohr ausgewählt werden.

Schritt 4: Sockel mauern

Als nächstes brauchst du einen stabilen Sockel für deinen DIY-Kaminofen, den du einfach selber mauern kannst. Wichtig ist dabei, dass die verwendeten Ziegel und auch der Mörtel hitzebeständig sind. Den Sockel baust du entlang der angezeichneten Umrisse direkt auf die Bodenplatte. Mauere den Sockel so, wie es in der Gebrauchsanweisung des Bausatzes angegeben ist, damit der Kamineinsatz auch richtig passt.

Schritt 5: Kamineinsatz einbauen

Jetzt kommt das Herzstück des Kamins: der Kamineinsatz. Hebt diesen am besten zu zweit an und platziert ihn an der geplanten Position auf dem Sockel. Je nach Modell sind die Füße einstellbar, sodass du den Kamineinsatz genau ausrichten und Unebenheiten ausgleichen kannst. Verwende dafür eine Wasserwaage, damit der Kamin später kerzengerade steht.

Schritt 6: Kaminrohr in den Schornstein einbauen

Rauchgase ziehen durch Kamin ab

Nun schließt du den Kamin an den Schornstein an: Ein Rauchrohr führt vom Kamin zum Schornstein und sorgt dafür, dass die entstehenden Abgase des Feuers nach draußen gelangen. Ist noch kein Ofenrohr vorhanden, musst du einen Durchbruch in den Schornstein machen. Dafür bohrst du entlang deiner Zeichnung mehrere Löcher in die Wand, die nah beieinander liegen. Hast du das für den ganzen Kreis erledigt, stemmst du mit Hammer und Meißel das Wandstück heraus. Mithilfe von Muffe, Wandfutter und Mörtel mauerst du jetzt das Ofenrohr ein und kannst den Kaminofen anschließen.

Schritt 7: Kamin einmauern und verkleiden

Überprüfe die Position des Kamins noch einmal mit der Wasserwaage und korrigiere sie bei Bedarf. Außerdem musst du noch die Kaminhaube aufsetzen, sofern diese nicht fest am Einsatz angebracht ist. Mauere den Kaminofen dann vollständig ein. Verwende feuerfeste Steine wie Porenbeton oder Schamottstein, wenn du den Kamin anschließend verputzen oder verkleiden möchtest. Für den rustikalen Look kannst du aber auch feuerfeste Natursteine verwenden und diese nicht weiter verkleiden. Für das Verfugen der einzelnen Bauteile eignet sich Acryl, da es schneller überstreichbar ist als Silikon. Nutze spezielles Acryl, das für Kamine geeignet ist.

Schritt 8: Kaminofen verputzen und streichen

Zum Schluss kannst du deinen selbstgebauten Ofen noch individuell gestalten: Sofern du dich nicht für die Naturstein-Variante entschieden hast, verkleidest du die Mauersteine jetzt mit Dekorplatten oder verputzt sie mit speziellem Ofenputz. Anschließend streichst du ihn in deinem Wunschfarbton. Nutze dazu eine Farbe auf mineralischer Basis.

Schritt 9: Feuerraum des Ofens auskleiden

Nach dem Aufbau des Kamins musst du ihn auch von innen noch auskleiden. Das gilt nicht für jeden Bausatz – schau also vorher in der Herstelleranleitung nach. Braucht dein Ofen noch eine Dämmung im Feuerraum, schneidest du dafür Dämmplatten auf die passende Größe zu. Die Platten musst du nicht verschrauben, sondern lediglich in den Feuerraum einlegen.

Schritt 10: Kamin abnehmen lassen und in Betrieb nehmen

Im letzten Schritt musst du noch einen Schornsteinfeger damit beauftragen, deinen Kamin abzunehmen. Erst danach ist dir der Betrieb erlaubt. Sind alle rechtlichen Bedingungen erfüllt, kannst du dir nun ein gemütliches Kaminzimmer einrichten. Besorge dir beispielsweise Kaminbesteck und einen Korb, in dem du dein Brennholz aufbewahren kannst. Ein bequemer Sessel oder ein kuschliger Teppich laden dazu ein, sich vor dem Ofen aufzuwärmen. Ein bequemer Sessel oder ein kuschliger Teppich laden dazu ein, sich vor dem Ofen aufzuwärmen.

Tipp: Denke daran, den Kamin regelmäßig zu reinigen und warten zu lassen. So hast du jahrelang Freude an deinem selbstgebauten Holzofen.


Rechtliche Regelungen zum Selbstbau eines Ofens

Die Themen Kaminsicherheit und Umweltstandards für Kaminöfen sind gesetzlich geregelt. In Deutschland gelten alle Feuerstätten als genehmigungspflichtig und unterliegen daher strengen Richtlinien, die im Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG) festgelegt sind. Wichtig sind dabei Feinstaubhöchstwerte, Abstände des Kaminofens zu den Wänden sowie der Brandschutz – dazu gehört beispielsweise die feuerfeste Bodenplatte bei brennbaren Böden. Wende dich vor der Anschaffung eines Kamins an den örtlichen Schornsteinfegebetrieb und lass dich zur aktuellen Gesetzeslage beraten.

Halte dich auch über die aktuellen Bestimmungen für Kamine auf dem Laufenden. Gerade ältere Modelle müssen teilweise ersetzt oder nachgerüstet werden. Ziel ist es, dadurch die Feinstaubemissionen zu reduzieren. Neue Kaminöfen und Bausätze müssen den aktuell gültigen EN- und DIN-Normen entsprechen.

Umstritten, aber nicht verboten, ist das Bauen von offenen Kaminen. Aufgrund des hohen Feinstaubausstoßes, geringer Heizeffizienz und erhöhter Brandgefahr dürfen diese allerdings nur „gelegentlich“ und nicht zum dauerhaften Heizen genutzt werden.

Hinweis: Willst du in deiner Mietwohnung einen Kaminofen selber bauen, benötigst du immer die Erlaubnis der Vermietung oder Hausverwaltung – am besten schriftlich.

Darf man einen Kamin selber bauen?

Ob du deinen Kamin selber baust oder durch einen Fachbetrieb einbauen lässt, wird im Bundesimmissionsschutzgesetz nicht unterschieden. Da der Kamin offiziell abgenommen werden muss, sind die Qualität des Kamins und der gefahrlose Betrieb gewährleistet. Wenn du einen fertigen Bausatz verwendest, kannst du in der Regel beim Heizen mit Kamin auch nichts falsch machen, da dann bereits alle Bestandteile feuerfest sind. Im Zweifel lässt du dich in deinem Baumarkt zu den Produkten beraten.

Allerdings musst du auch die jeweilige Landesbauordnung (BauO) beachten, denn gebietsweise ist der Eigenbau nicht erlaubt – dann musst du einen Fachbetrieb beauftragen oder den toom Handwerkerservice für den Kaminofeneinbau buchen.


Bauliche Voraussetzungen für den Kamineinbau

Kamin umrandet mit Ziegelsteinen

Bei der Vorprüfung inspiziert die Fachperson vom Schornsteinfegebetrieb die baulichen Gegebenheiten. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit du deinen Ofen bauen darfst:

  • Tragfähiger Boden und feuerfester Untergrund: Der Kamin sollte auf einem stabilen, tragfähigen Untergrund stehen, der das Gewicht des Kamins, der Verkleidung und eventuell eines Schornsteins problemlos tragen kann. Bei Holzböden muss eventuell eine Verstärkung vorgenommen werden. Zudem ist eine feuerfeste Bodenplatte erforderlich.
  • Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien: Der Kamin muss ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien wie Holzwänden, Möbeln oder Textilien haben, um Brandgefahr zu vermeiden. In der Regel sind mindestens 20 bis 50 cm Abstand erforderlich, abhängig von den örtlichen Vorschriften.
  • Kompatibilität von Kamin und Schornstein: Der Kamin muss in der Nähe eines funktionstüchtigen Schornsteins oder Rauchabzugs platziert werden, der die Rauchgase sicher nach außen ableitet. Anderenfalls muss der Schornstein nachträglich eingebaut werden.

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