Mit einem Kaminofen kannst du durchaus nachhaltig heizen, doch das ist nicht automatisch der Fall. Einerseits sollte dein Ofen auf dem neuesten Stand der Technik sein, andererseits musst du wissen, wie du ihn richtig benutzt. Dazu gehört die Wahl der richtigen Brennstoffe, die Regulierung der Sauerstoffzufuhr und die korrekte Entsorgung von Asche. Wie du all das so umweltfreundlich wie möglich gestaltest, erfährst du hier im Ratgeber.
Umweltbewusstes Heizen beginnt beim Ofen
Das Heizen mit Holz ist an sich umweltfreundlich, denn wenn die Verbrennung optimal abläuft, ist es vollkommen CO2-neutral. Das klappt aber nur, wenn der Kaminofen es hergibt: In alten Öfen brennt das Holz oft nicht unter optimalen Bedingungen ab, deshalb produzieren sie deutlich mehr CO2 und Feinstaub als moderne Heizsysteme. Achte deshalb zunächst einmal unbedingt darauf, dass dein Ofen die aktuellen Umweltstandards erfüllt. Beim Kauf eines neuen Ofens erkennst du das an den jeweiligen Siegeln und Dokumenten.
Doch auch unter den Öfen, die die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, gibt es Unterschiede bei der Effizienz und Heizleistung. Überlege dir deshalb gut, welcher Kaminofen deine Ansprüche am besten erfüllt: Es macht einen Unterschied, ob du einen Kamin als umweltfreundliche Heizung und zur Warmwasseraufbereitung installieren möchtest oder ein Modell für gelegentliche Abende am Kaminfeuer suchst. Schau dir hierzu auch den Ratgeber zu den verschiedenen Arten von Kaminöfen an.
Hinweis: Alte Öfen, die im Jahr 1994 oder früher zugelassen wurden, müssen stillgelegt werden, weil sie die gesetzlichen Bestimmungen zum Immissionsschutz nicht erfüllen. Hängt dein Herz an einem alten Ofen, kannst du jedoch einen leistungsfähigen Ruß- und Feinstaubfilter nachrüsten lassen. Anschließend musst du den Ofen von einem Schornsteinfeger abnehmen lassen und in einem Gutachten belegen lassen, dass die Emissionen die gesetzlich festgelegten Grenzwerte nicht überschreiten. Sei dir aber bewusst, dass ältere Geräte niemals die Heizleistung und Effizienz moderner ökologischer Heizsysteme erreichen.
So wird das Heizen mit Holz umweltfreundlich
Ist der neue Ofen endlich montiert und abgenommen, gibt es schon die nächste Frage zu klären. Was genau darf eigentlich alles in einem Kaminofen verbrannt werden?
Grundsätzlich ist Holz als nachwachsender Rohstoff natürlich optimal für eine Heizung, die erneuerbare Energien nutzt. Doch wie nachhaltig das Heizen damit wirklich ist, hängt von der Quelle ab. Achte darauf, ausschließlich Holz aus deiner Region zu verwenden, das aus ökologischer Forstwirtschaft stammt. Wurde dein Brennholz über lange Transportwege nach Deutschland gebracht oder stammt von sehr langsam wachsenden, gefährdeten Baumarten, ist das Heizen alles andere als umweltfreundlich.
Grundsätzlich erlaubte Brennmittel sind:
- trockenes, naturbelassenes Holz
- Holzbriketts
- Holzpellets
Nasses oder feuchtes Brennholz sind hingegen echte Umweltsünder, weil beim Verbrennen viel Rauch entsteht, der nicht nur Feinstaub, sondern schlimmstenfalls auch Giftstoffe enthält. Letzteres gilt besonders für lackierte oder lasierte Hölzer. Bei Auswahl und Lagerung deines Brennholzes solltest du deshalb immer darauf achten, dass es unbehandelt und gut getrocknet ist. Die Restfeuchte sollte maximal 20 Prozent betragen.
Willst du wirklich umweltfreundlich heizen, musst du dir nicht nur über das Brennholz, sondern bereits über das richtige Anheizen deines Kaminofens Gedanken machen.
Als Anzündhilfe ist Papier heutzutage nicht mehr die erste Wahl. Es sorgt für erhöhten Ascheflug im Schornstein und fördert Verunreinigungen. Hinzu kommt, dass es als Anzünder nicht besonders effizient ist, da du viel davon brauchst, bis das Feuer richtig brennt. Verwende niemals bedrucktes Papier, um deinen Kamin anzuheizen. Die Farben setzen beim Verbrennen gefährliche Giftstoffe frei. Mittlerweile gibt es diverse umweltfreundliche Anzündhilfen, die ein schnelles und sicheres Anfeuern garantieren.
Schadstoffarme Verbrennung durch Regulierung der Luftzufuhr
Selbst bei gut getrocknetem Brennholz und geeignetem Anzünder hängt es in erster Linie vom Verbrennungsvorgang ab, wie umweltfreundlich das Heizen mit Holz wirklich ist. Damit keine Schadstoffe entstehen und das Heizpotenzial perfekt ausgenutzt wird, ist eine optimale Regulierung der Luftzufuhr notwendig.
- Luftzufuhr zu gering: Sauerstoffmangel; Holz brennt nicht gleichmäßig ab
- Luftzufuhr zu hoch: Sauerstoffüberschuss; Holz brennt schnell ab, ohne dass Heizwert voll ausgenutzt wird
Ursprünglich wurde die Sauerstoffzufuhr über eine manuelle Klappe am Ofen oder Schornstein reguliert. Einige moderne Heizsysteme nehmen dir diese mühsame Arbeit mit einer intelligenten Kamin-Automatik ab. Eingebaute Sensoren messen Sauerstoff- und Emissionswerte und passen die Luftzufuhr automatisch an.
Wie umweltfreundlich ist Asche?
Der Glaube, dass Asche einen besonders guten Dünger abgibt, hält sich hartnäckig. Aber in den grauschwarzen Holzresten sind nicht selten hohe Anteile an Schwermetallen enthalten, die als Schadstoffe durch den Boden in alle Pflanzen in deinem Garten gelangen können.
Eine umweltfreundliche Entsorgung bietet daher der haushaltseigene Restmüll. Achte in diesem Fall aber darauf, dass die Asche vorher ausreichend abgekühlt ist, um keinen Schwelbrand in der Mülltonne zu verursachen.
Als Richtwert gilt eine Abkühlungsdauer von ca. 48 Stunden. Wenn der Kamin vor Ablauf dieser Zeit entleert wird, kann die Asche in einem Metalleimer zwischengelagert werden.
Zusammenfassung: Checkliste zur Feinstaubreduzierung
Wie du nun weißt, kannst du nur mit trockenem, unbehandeltem Brennholz und einer regulierten Luftzufuhr wirklich umweltfreundlich heizen. Briketts, Holzrinde und Kohle sind zwar ebenfalls gesetzlich erlaubte Brennstoffe, haben aber deutlich erhöhte Emissionswerte im Vergleich zu reinem Brennholz. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte für eine umweltfreundliche Ofennutzung:
- Tausche deinen Kamin, wenn er älter als 10–15 Jahre ist, gegen alternative Heizsysteme aus oder installiere einen Feinstaubfilter.
- Verwende ausschließlich trockenes und sauberes Brennholz.
- Benutze eine umweltfreundliche Anzündhilfe.
- Sorge beim Anheizen für eine ausreichende Luftzufuhr und reguliere die Zufuhr erst, wenn das Holz richtig brennt.
- Sorge für einen ausreichenden Luftzug im Schornstein.
Wie du dein Brennholz optimal lagerst, erfährst du hier.