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Kamin richtig anzünden: So gelingt das perfekte Feuer

Holz brennt im Kamin
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:

Ein knisterndes Kaminfeuer sorgt für wohlige Wärme und eine gemütliche Atmosphäre. Doch damit dein Kamin nicht raucht oder rußt, kommt es auf die richtige Technik an. Wer seinen Kamin richtig anzündet, spart Brennstoff, schont den Schornstein und heizt sauber und effizient.


Warum das richtige Anzünden so wichtig ist

Beim Anzünden entstehen die meisten Fehler – zu feuchtes Holz, zu wenig Luft oder falsche Schichtung führen schnell zu Qualm und Ablagerungen. Dabei ist das richtige Vorgehen leicht zu lernen. Ein sauber angezündetes Feuer brennt gleichmäßig, erzeugt weniger Schadstoffe und sorgt für eine höhere Heizleistung. Außerdem schützt es Ofen und Schornstein vor übermäßiger Rußbildung. 

Gut zu wissen: Eine korrekte Anzündtechnik ist auch Teil des ökologischen Heizens – du nutzt dein Holz effizient und vermeidest unnötige Emissionen.

Vorbereitung: Diese Materialien brauchst du

Bevor du loslegst, bereite alle wichtigen Materialien vor. Das Brennholz sollte gut getrocknet sein – ideal ist eine Restfeuchte von maximal 20 Prozent.

Materialien für das Anheizen des Kamins

MaterialBeschreibungEmpfehlung
AnzündholzFeine, trockene Späne oder kleine ScheiteWeichholz wie Fichte oder Kiefer
KaminanzünderÖkologische Anzünder auf HolzbasisKeine Papier- oder Wachsreste
BrennholzOfenfertig, unbehandelt, trockenVerwende Hartholz wie Buche oder Esche
FeuchtigkeitsmessgerätMisst Holzfeuchte zuverlässigVor dem Anzünden prüfen
Kaminbesteck & HandschuheFür Sicherheit beim NachlegenHitzebeständig und griffbereit lagern

Schritt-für-Schritt Anleitung: Kamin richtig anzünden

Viele Kaminbesitzer fragen sich: Wie zünde ich den Kamin richtig an?
Mit der Top-Down-Methode gelingt das Feuer sicher, sauber und ohne viel Rauch. Dabei wird das Holz von oben entzündet, sodass die Flamme kontrolliert nach unten arbeitet und die Rauchgase vollständig verbrennen

Schritt 1: Kamin vorbereiten

Entferne alte Aschereste und prüfe, ob der Kaminzug frei ist. Öffne anschließend alle Luftzufuhren vollständig, damit das Feuer genug Sauerstoff bekommt. Achte darauf, dass die Scheibe sauber ist, damit du das Flammenbild gut beobachten kannst.

Schritt 2: Holz richtig schichten

Lege zwei bis drei größere Scheite als stabile Basis in die Brennkammer. Diese dienen später als Glutträger. Darauf kommen mittlere Holzstücke quer gelegt. Ganz oben platzierst du feines Anzündholz, also kleine, trockene Späne. Diese Schichtung sorgt für eine gleichmäßige Verbrennung von oben nach unten.

Schritt 3: Anzünder platzieren

Zwischen die oberen Holzschichten legst du ein bis zwei ökologische Kaminanzünder. Sie brennen zuverlässig und setzen keine Schadstoffe frei. Verzichte auf Papier, Karton oder flüssige Brennstoffe – sie können gefährliche Funken oder Dämpfe verursachen.

Schritt 4: Feuer entfachen

Zünde die Anzünder an und lasse die Kamintür zunächst leicht geöffnet, damit ausreichend Sauerstoff nachströmen kann. Nach einigen Minuten sollte sich eine ruhige, helle Flamme bilden. Wenn das Feuer stabil brennt, kannst du die Tür schließen.
Qualmt es stark, ist das Holz meist zu feucht oder der Luftzug zu schwach.

Schritt 5: Luftzufuhr anpassen

Wann muss man beim Kamin die Luftzufuhr schließen?
Erst, wenn das Feuer gleichmäßig brennt und sich eine stabile Glut gebildet hat. Wird zu früh gedrosselt, kommt es zu unvollständiger Verbrennung und Rußbildung. Reduziere die Luft also schrittweise und beobachte die Flamme: Sie sollte ruhig und hell bleiben.

Schritt 6: Nachlegen und Glut nutzen

Lege neues Holz erst nach, wenn die Glut kräftig und gleichmäßig glüht. Öffne die Tür langsam, um Rauch zu vermeiden, und lege zwei bis drei Scheite nach. Halte die Luftzufuhr kurzzeitig offen, bis das neue Holz Feuer gefangen hat. Danach kannst du sie leicht reduzieren.

Warum Holz im Ofen von oben anzünden?

Die Gase aus dem Holz entzünden sich sofort in der heißen Flamme. Dadurch verbrennt das Holz vollständiger, die Rauchentwicklung ist geringer und die Kaminscheibe bleibt sauber.

Luftzufuhr richtig einstellen

Eine kontrollierte Luftzufuhr ist entscheidend für einen sauberen Abbrand. Lass die Luftklappen während der Anzündphase ganz geöffnet. Sobald die Flamme ruhig brennt und das Holz glüht, kannst du sie allmählich schließen.

Wichtig: Jeder Kamin reagiert unterschiedlich. Lies daher die Hinweise des Herstellers und achte auf das Flammenbild – helle Flamme bedeutet gute Verbrennung, dunkler Rauch weist auf Sauerstoffmangel hin.

Häufige Fehler beim Kamin anzünden

Typische Fehler beim Anzünden lassen sich leicht vermeiden:

  • Feuchtes Holz verursacht Rauch, Ablagerungen und schlechte Heizleistung.
  • Eine zu früh geschlossene Luftzufuhr erstickt die Flamme.
  • Papier oder Karton sind ungeeignet, da sie Schadstoffe freisetzen.
  • Zu viel Holz auf einmal blockiert die Sauerstoffzufuhr.

Wenn du diese Punkte beachtest, gelingt dir das Anzünden zuverlässig. Weitere Tipps findest du in den Ratgebern Heizen mit Kamin und Heizen mit Kamin.


Gleichmäßige Wärme und richtiges Nachlegen

Wenn das Feuer stabil brennt, ist das richtige Nachlegen entscheidend. Öffne die Kamintür langsam, lege nur wenige Scheite nach und halte die Luftzufuhr offen, bis das neue Holz brennt. So bleibt die Temperatur konstant und du nutzt dein Brennholz effizient – das hilft, langfristig Heizkosten zu sparen.


Kaminpflege und Sicherheit

Ein sauberer Kamin bleibt länger effizient. Entferne regelmäßig Asche, prüfe Luftklappen und Dichtungen und lass deinen Kamin mindestens einmal jährlich vom Schornsteinfeger kontrollieren. Halte brennbare Materialien stets auf Abstand und lass den Kamin niemals unbeaufsichtigt brennen. Mehr dazu liest du im Beitrag Richtig heizen.

Fazit zum Kamin anheizen

Mit der richtigen Technik, trockenem Holz und etwas Geduld ist das Kamin anzünden keine Kunst. Die Top-Down-Methode sorgt für sauberes Abbrennen, weniger Rauch und gleichmäßige Wärme. Wer die Luftzufuhr richtig einstellt und auf gutes Brennmaterial achtet, heizt effizient, sicher und nachhaltig.


Häufige Fragen zum Kamin anzünden

Wie zünde ich den Kamin richtig an?

Die sauberste und effizienteste Methode ist das sogenannte Top-Down-Anzünden. Dabei wird das Brennholz so geschichtet, dass das Feuer von oben nach unten brennt. Oben liegen feine Späne und Anzünder, darunter folgen mittlere und größere Scheite.
Der Vorteil: Die entstehenden Rauchgase verbrennen direkt in der heißen Flamme, was zu einer sauberen Verbrennung führt. Es entsteht weniger Qualm, die Kaminscheibe bleibt länger klar, und das Holz brennt gleichmäßig ab.

Wann muss man beim Kamin die Luftzufuhr schließen?

Die Luftzufuhr darf erst reduziert werden, wenn das Feuer gleichmäßig brennt und sich eine stabile Glut gebildet hat. In der Anzündphase braucht der Kamin viel Sauerstoff, um eine saubere Verbrennung zu ermöglichen.
Wird die Luftzufuhr zu früh geschlossen, entsteht ein Sauerstoffmangel – das Feuer rußt, die Flamme wird unruhig und die Scheibe setzt sich schnell mit Ablagerungen zu.
Erst wenn keine dunklen Rauchschwaden mehr aufsteigen, kannst du die Luft schrittweise drosseln, bis das gewünschte Glutbett erreicht ist.

Warum Holz im Ofen von oben anzünden?

Beim Anzünden von oben wird die Flamme durch die obere Holzschicht geführt, wodurch die heißen Gase vollständig verbrennen können. Diese Methode sorgt für weniger Rauch, weniger Schadstoffe und ein gleichmäßigeres Flammenbild.
Gleichzeitig bleibt die Kaminscheibe sauber, weil keine unverbrannten Partikel nach oben steigen. Zudem wird der Schornstein schneller erwärmt, was den Luftzug verbessert und das Anheizen erleichtert. Das Ergebnis: ein effizienterer, sauberer und sicherer Abbrand.

Was kann man beim Kamin anzünden falsch machen?

Typische Fehler sind zu feuchtes Holz, eine falsche Luftzufuhr oder die Verwendung ungeeigneter Anzündmaterialien.
Feuchtes Holz brennt schlecht, verursacht viel Rauch und verrußt den Kamin. Wird die Luftzufuhr zu früh geschlossen, erstickt die Flamme und das Holz verbrennt unvollständig. Auch Zeitungspapier, Karton oder chemische Anzünder sind ungeeignet – sie setzen Schadstoffe frei und können gefährlichen Funkenflug auslösen. Verwende stattdessen ökologische Kaminanzünder und trockenes Brennholz mit weniger als 20 Prozent Restfeuchte.

Wann schließt man die Luftzufuhr beim Kamin?

Die Luftzufuhr wird erst geschlossen, wenn die Flamme ruhig und konstant brennt. In der Startphase benötigt das Feuer viel Sauerstoff – sowohl über die Primär- als auch die Sekundärluft. Sobald das Holz gut glüht und keine sichtbaren Rauchschwaden mehr auftreten, kann die Luftzufuhr reduziert werden. Eine zu früh geschlossene Klappe führt zu Rußbildung, unvollständiger Verbrennung und Energieverlust. Halte dich am besten an die Empfehlung deines Ofenherstellers, da jeder Kamin leicht unterschiedlich reagiert.

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