Eine gründliche Abdichtung der Dusche ist wichtig, um Wasserschäden und damit auf lange Sicht auch Schäden an der Bausubstanz vorzubeugen. Sie ist für sämtliche Nassbereiche – wie Dusche, Badewanne, Waschbecken und die Spüle in der Küche – vorgeschrieben. Mit der Anleitung von toom Baumarkt geht dir das Abdichten von Duschkabinen, Duschwannen oder bodengleichen Duschen an Wand und Boden auch ohne Erfahrung leicht von der Hand.
Vorüberlegung: Wie lässt sich eine Dusche abdichten und was brauchst du dafür?
Für die vorschriftsgemäße Abdichtung von Nassbereichen ist es mit dem gründlichen Verfugen von Fliesen und Übergängen oft nicht getan. Um den Bereich um die Dusche zuverlässig zu versiegeln, musst du bei deiner Arbeit drei Bereiche/Aspekte berücksichtigen:
- Großflächige Dichtungsschicht auf Untergrund und Wänden anbringen
- Abdichtung um „Schwachstellen“ wie Rohre, Abläufe, etc. zusätzlich verstärken
- Übergänge zwischen Wand bzw. Boden und einer Duschkabine oder Duschwanne abdichten
Für jede dieser Aufgaben setzt du unterschiedliche Materialien und Verfahren ein. Die Versiegelung der Grundfläche erfolgt mit einer speziellen streich- oder spachtelfähigen Feuchtraumabdichtung. Welches Produkt das richtige ist, hängt von zwei Faktoren ab: dem Material der Wand sowie der zu erwartenden Spritzwassermenge. Achte beim Einkauf darauf, dass die Abdichtung für die Bedingungen in deinem Badezimmer zugelassen ist.
Anschließend nutzt du Dichtband, um die Übergänge zur abgedichteten Fläche zu verkleben, und speziell zugeschnittene Dichtmanschetten für Rohre und Sanitäranschlüsse. Es ist sinnvoll, alles in einem Paket bzw. von derselben Marke zu kaufen. So kannst du sicher sein, dass die Produkte aufeinander abgestimmt sind und optimal abdichten. Wie du bei der Arbeit im Detail vorgehst, liest du in der folgenden Anleitung Schritt für Schritt nach.
Schritt 1: Untergrund für die Abdichtung der Dusche vorbereiten
Wie bei allen Renovierungsarbeiten ist ein trockener, gleichmäßiger Untergrund die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen. Prüfe deshalb zunächst die Wand bzw. den Boden und bessere Unebenheiten und Löcher mit Spachtelmasse aus. Diese lässt du gut trocknen, wischst anschließend Staub und Schmutzreste ab, sodass du einen sauberen, tragfähigen Untergrund hast, auf dem der Anstrich gut haftet.
Extrem saugfähige Materialien wie Beton behandelst du am besten mit einem Tiefengrund vor, damit die Abdichtung später eine gleichmäßige Schutzschicht bildet.
Schritt 2: Abdichtung der gesamten Fläche
Nun trägst du die für Feuchträume geeignete Abdichtung großzügig in den Ecken des Raums auf. Anschließend streichst du die Wand- und Bodenflächen mit einem breiteren Pinsel oder einer Farbrolle. Hast du dich für speziellen Putz oder Spachtelmasse entschieden, verwendest du dementsprechend Maurerkelle oder Spachtel.
Arbeite dabei besonders gründlich und stelle sicher, dass wirklich alle Stellen gut bedeckt sind und eine geschlossene Schicht entstanden ist. Achte darauf, dass du 20 bis 30 cm zur eigentlichen Nassfläche hinzugibst, damit auch die angrenzenden Bereiche vor Feuchtigkeit geschützt sind. Willst du nur den Boden der Dusche abdichten, streiche die Schicht dennoch auf etwa 5 cm Höhe an die Wand.
Schritt 3: Dichtband für Abschlüsse und Übergänge verlegen
Schneide das Dichtband auf die benötigte Länge zu und lege es in die noch feuchte Abdichtungsschicht. Schiebe es in die optimale Position und streiche es anschließend mit einem Kantholz oder einem anderen geraden Gegenstand fest und glatt. So können sich beide Dichtungen miteinander verbinden, was die Sicherheit zusätzlich erhöht.
So gehst du vor, um sowohl den Übergang zu einer Badewanne oder Duschkabine abzudichten als auch die zuvor abgedichteten Ecken der Wände sowie die Abschlüsse zu den nicht extra abgedichteten Bereichen des Raums.
Passende Produkte
Schritt 4: Zu- und Abläufe, Leitungen und Rohre abdichten
Nun verwendest du Dichtmanschetten in den geeigneten runden oder rechteckigen Formen, um die Wände rund um Leitungen, Rohre sowie die Wasserzuläufe und -abläufe abzudichten. Falls du keine passenden Manschetten hast, kannst du auch Dichtband verwenden, nachdem du es auf die benötigten Maße zugeschnitten hast.
Schritt 5: Zweiter Anstrich zur Abdichtung der Dusche
Nachdem du alle Übergänge gründlich abgedichtet hast, lässt du die Abdichtung für ein bis zwei Stunden antrocknen. Anschließend versiegelst du die gesamte Fläche erneut mit einem zweiten Anstrich. So schaffst du einen glatten, einheitlichen Untergrund für das Anbringen deiner Wand- und Bodenfliesen oder deiner Mörtel- bzw. Kalkschicht, falls du ein fugenloses Bad bevorzugst.
Danach hältst du unbedingt die auf dem Produkt angegebene Trocknungszeit ein, bevor du weiterarbeitest
Schritt 6: Fliesen verlegen oder Bodenbelag bzw. Wandverkleidung anbringen
Auf die gut getrocknete Abdichtung kannst du nun den Boden- bzw. Wandbelag deiner Wahl verlegen. Je nachdem, wie anfällig das Material gegen Wasser ist, musst du die Oberfläche erneut versiegeln, um den Belag selbst zu schützen und möglichst lange zu erhalten. Auf die Abdichtung wirkt sich diese Versiegelung nicht aus.
Schritt 7: Fugen und Übergänge mit Silikon abdichten
Im letzten Schritt verfugst du die Übergänge von der Duschwanne zum Boden und zu den Wänden mit Silikon, das du großzügig mit einer Kartusche in die Fuge spritzt. Einen glatten, gleichmäßigen Abschluss erhältst du, indem du überschüssige Silikonmasse mit einem Fugenglätter abziehst.
Nun wartest du mindestens 12, besser 24 Stunden, bis alles gut getrocknet ist, bevor du die erste Dusche im renovierten Badezimmer genießt.
Warum ist das Abdichten einer Dusche notwendig?
Die sichere Abdichtung von Nassbereichen in und um die Dusche, die Badewanne oder die Spüle in deiner Küche ist ein wichtiger Arbeitsschritt bei Neubau und Badrenovierung. Sie ist nötig, damit Spritzwasser und Feuchtigkeit nicht in die Wände und Böden eindringen und dort die Bausubstanz beschädigen.
Nun denkst du vielleicht, dass Fliesen oder andere Badmaterialien ohnehin wasserdicht sind und keine Feuchtigkeit durchlassen. Das stimmt zwar, allerdings ist es völlig normal, dass im Laufe der Zeit Fugen undicht oder die Versiegelungen von Wand- und Bodenbelägen porös werden. In diesem Fall verhindert eine zuverlässige Abdichtung im Duschbereich, dass Spritz- und Sickerwasser eindringen, bevor du die Gelegenheit hast, Oberflächenversiegelung und Fliesenfugen zu erneuern.
In Deutschland ist die wasserdichte Versiegelung von Nasszellen sogar in einer DIN-Vorschrift geregelt. In der DIN 18534 „Vorschriften für die Abdichtung von Innenräumen“ kannst du nicht nur nachlesen, bis zu welcher Höhe du die Wand in der Dusche abdichten musst oder welche Abmessungen die Abdichtung um eine Duschkabine haben muss, du findest auch Angaben zu Wassereinwirkungsklassen sowie den dafür geeigneten Abdichtungsprodukten. Diese Details mögen dir zunächst übertrieben erscheinen, doch im Schadensfall kann davon die Leistung deiner Versicherung abhängen.