Oregano, auch Dost genannt, ist ein vielseitiges und pflegeleichtes Kraut, das in keiner Küche fehlen sollte. Es verleiht deinen Gerichten ein herrlich mediterranes Aroma. Ob im Garten oder auf dem Balkon – Oregano lässt sich nahezu überall anbauen. Erfahre hier, wie du Oregano pflanzen kannst und was du über Pflege, Ernte, Verwertung und das Überwintern der Pflanze wissen musst.
Steckbrief Oregano
Oregano wird in vielen Teilen der Welt kultiviert und besonders für seine kulinarischen und medizinischen Eigenschaften geschätzt. Sein intensiver, leicht bitterer Geschmack ist vor allem in der italienischen, griechischen und auch mexikanischen Küche beliebt.
- Herkunft: Mittelmeerraum
- botanischer Name: Origanum vulgare
- Familie: Lippenblütler
- Standort: sonnig, warm
- Boden: nährstoffreich, kalkhaltig, durchlässig
- Pflanzzeitpunkt: ab April draußen, oder vorziehen im Haus ab Februar
- Pflege: pflegeleicht, anspruchslos
- Ernte: ganzjährig möglich, am besten kurz vor oder während der Blüte
Wie sieht Oregano aus?
Oregano ist eine mehrjährige, buschige Pflanze, die eine Höhe von 40 bis 60 cm erreichen kann. Die ovalen, dunkelgrünen Blätter sind klein und oft leicht behaart. Sie verströmen einen intensiven, aromatischen Duft, der besonders beim Zerreiben freigesetzt wird. Die Stängel sind vierkantig und oft rötlich gefärbt, wobei sie an der Basis im Alter verholzen. Von Juni bis September zeigt der Oregano seine charakteristischen rosa- bis purpurfarbenen Blüten, die in dichten, endständigen Blütenständen angeordnet sind und zahlreiche Bienen und Schmetterlinge anlocken.
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Wann pflanzt man Oregano?
Die beste Zeit, um Oregano zu säen und generell Kräuter anzubauen, ist das Frühjahr. Bereits ab Mitte Februar kannst du die Pflanzen drinnen auf der Fensterbank vorziehen. Nutze dazu kleine Anzuchttöpfe und setze die Jungpflanzen zwei bis vier Wochen später ins Freie. Ab Mitte April kannst du die Samen bei mindestens 20 °C direkt ins Beet oder in Töpfe auf dem Balkon säen. Am einfachsten ist es jedoch, wenn du bereits vorgezogene Pflanzen kaufst. Oregano lässt sich leicht vermehren und ein bis zwei Pflanzen sind meist schon ergiebig genug für einen Haushalt.
An welchem Standort gedeiht Oregano am besten?
Der Oregano liebt es hell und warm. Ein vollsonniger Standort ist daher ideal, um das Aroma der Pflanze zu fördern. Je mehr Sonne der Oregano bekommt, desto besser entwickelt sich sein charakteristischer Geschmack. Ein Platz, der mindestens sechs Stunden am Tag beschienen wird, ist daher optimal. Gut geeignet ist beispielsweise die obere Etage einer Kräuterspirale. Auch auf dem Balkon kannst du Oregano pflanzen, wenn du einen Südbalkon oder zumindest ein sonniges Eckchen hast. Ein halbschattiger Standort ist ebenfalls möglich, allerdings wird das Aroma der Blätter dann nicht so intensiv wie bei Vollsonne.
Welche Erde für Oregano im Topf und im Garten?
Oregano bevorzugt durchlässige, eher magere Böden. Im Garten eignet sich ein sandig-lehmiger Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 8. Schwere lehmige Böden solltest du vor dem Pflanzen mit Sand oder Kies auflockern – so vermeidest du Staunässe, die eine Wurzelfäule verursachen könnte. Wenn du Oregano im Topf pflanzen möchtest, verwendest du am besten eine spezielle Kräutererde oder eine Mischung aus Blumenerde und Sand. Wichtig ist, dass die Erde gut durchlässig ist und das Wasser schnell abfließen kann.
Oregano richtig pflanzen: Tipps für Garten und Balkon
Oregano lässt sich sowohl im Garten als auch auf dem Balkon problemlos anpflanzen. Im Garten pflanzt du Oregano am besten in einem Kräuterbeet oder selbst angelegten Kräutergarten zusammen mit anderen sonnenliebenden Kräutern wie:
- Thymian
- Bohnenkraut
- Basilikum
- Gewürzsalbei
- Rosmarin
Diese Pflanzen sind gute Nachbarn, da sie ähnliche Ansprüche an den Standort und die Pflege haben. Auf dem Balkon bietet sich die Haltung in Pflanzkübeln, Töpfen oder Balkonkästen an. Achte darauf, dass die Gefäße ausreichend groß sind, damit die Pflanzen genug Platz für ihre Wurzeln haben. Sie sollten einen Durchmesser von mindestens 20 cm aufweisen. Um Staunässe zu vermeiden, lege am Boden des Topfes eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton aus.
Oregano pflegen: So bleibt das Kraut gesund und aromatisch
Die Pflege von Oregano im Garten ist unkompliziert. Nach der Anwachsphase benötigt er kaum Wasser, da er auch mit trockenen Phasen gut zurechtkommt. Einmal wöchentlich gießen reicht aus. Bei Oregano im Topf solltest du jedoch darauf achten, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Gieße ihn zwei- bis dreimal pro Woche, ohne ihn jedoch zu überwässern. An heißen Sommertagen kann auch tägliches Gießen notwendig sein.
Oregano düngen – weniger ist mehr
Oregano ist ein genügsames Kraut und benötigt nur wenig Dünger. Im Garten reicht es aus, die Pflanze im Frühjahr einmalig mit etwas Kompost zu versorgen. Hast du Oregano auf dem Balkon gepflanzt, kannst du alle sechs bis acht Wochen einen Flüssigdünger für Kräuter verwenden, allerdings in geringer Dosierung. Zu viel Dünger führt zu einem zwar üppigen Wuchs, aber weniger Aroma.
Oregano schneiden
Indem du deinen Oregano regelmäßig schneidest, förderst du ein buschiges Wachstum und eine reiche Ernte. Außerdem verhindert der Rückschnitt das Verholzen. Im Frühjahr, nach dem letzten Frost, kannst du den Oregano auf etwa ein Drittel zurückschneiden. So regst du die Pflanze an, kräftige neue Triebe zu bilden. Auch während der Wachstumsperiode solltest du regelmäßig ernten und dabei die Triebe knapp über einem Blattknoten abschneiden. Nach der Blütezeit im Spätsommer kannst du den Oregano noch einmal zurückschneiden und ihn so aufs Überwintern vorbereiten.
Oregano vermehren: So gehst du vor
Oregano kannst du leicht entweder mit Stecklingen oder durch Teilung vermehren. Wir zeigen dir, wie du dabei vorgehst.
Vermehren durch Stecklinge:
- Schneide im Frühjahr kräftige junge Triebe ab.
- Stecke die Triebe in Anzuchterde und halte die Erde feucht, aber nicht nass.
- Nach zwei bis drei Wochen kannst du die Stecklinge in den Garten oder in Töpfe pflanzen.
Vermehren durch Teilung:
- Grabe die Oreganopflanze im Frühjahr oder Herbst aus.
- Teile den Wurzelballen mit einem scharfen Messer.
- Pflanze die beiden Teile an ihren neuen Standorten ein.
Ist Oregano winterhart?
Oregano ist in der Regel winterhart. Allerdings hängt es von der Sorte und dem Standort ab, wie gut die Pflanze über den Winter kommt. Im Garten gepflanzter Oregano übersteht Frost problemlos, wenn er einen geschützten Standort hat. Eine Mulchschicht aus Laub oder Reisig bietet zusätzlichen Schutz.
Oregano im Topf ist etwas empfindlicher. Am besten stellst du die Töpfe im Winter an einen geschützten Ort, etwa an eine Hauswand oder in ein unbeheiztes Gewächshaus. Alternativ kannst du den Oregano wie auch andere Kräuter zum Überwintern in Vlies oder Jute einwickeln, um so die Wurzeln vor Frost zu schützen.
Oregano ernten und verwenden
Am besten erntest du Oregano kurz vor oder während der Blütezeit, denn dann enthalten die Blätter das meiste Aroma. Grundsätzlich kannst du ihn aber jederzeit ernten. Schneide die Triebe am Morgen, wenn der Tau abgetrocknet ist, aber die Sonne noch nicht zu stark scheint. Du kannst die Blätter frisch verwenden oder die Triebe bündeln und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort trocknen. Dazu schneidest du die Triebe idealerweise etwa 15 cm unter der Blüte ab. Um den Oregano haltbar zu machen, kannst du ihn auch einfrieren. Wasche ihn vorher gründlich ab und lasse die Blätter gut abtropfen. Dann ist das Kraut bis zu 12 Monate nutzbar.
In der Verwendung ist Oregano vielfältig: Das Kraut ist ein unverzichtbares Gewürz in der mediterranen Küche. Es passt hervorragend zu Tomatensoßen, Pizza, gegrilltem Fleisch und Gemüse. Auch in Kräuterteemischungen ist Oregano eine schmackhafte Zutat. Er fördert zudem die Verdauung und kann Linderung bei Husten und Halsschmerzen verschaffen. Als Badezusatz eignet er sich ebenfalls, wenn du beispielsweise eine Erkältung hast.
Häufige Probleme und Krankheiten bei Oregano
Weist dein Oregano gelbe Blätter auf, kann das ein Zeichen für Staunässe oder Nährstoffmangel sein. Überprüfe die Bodenfeuchtigkeit und achte darauf, nicht zu viel zu gießen. Wenn der Oregano im Topf steht, kontrolliere den Wasserabfluss. Schädlinge sind bei Oregano selten ein Problem. Bei ungünstigen Bedingungen können jedoch Blattläuse oder Spinnmilben auftreten. Diese lassen sich in Schach halten, indem du die Pflanzen regelmäßig abspritzt oder Nützlinge wie Marienkäfer einsetzt.