Delikat, gesund und zu Halloween auch mal gruselig: Ob Zier- oder Speisekürbis – beide Varianten lassen sich im eigenen Gemüse- und Kräutergarten anbauen. Zugegeben, das Gewächs braucht einiges an Platz – doch mit ein paar Tipps kannst du auch auf kleinerer Anbaufläche deine eigenen Kürbisse pflanzen. Wie es am besten funktioniert, was es bei Aussaat und Pflanzung zu beachten gibt und welche Pflege die Kürbisgewächse benötigen, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Kürbis im Garten anbauen – das solltest du wissen
Die wichtigsten Fakten zum Kürbisanbau vorweg:
- Herkunft: Mittel- und Südamerika
- botanischer Name: „Cucurbita“
- Familie: Kürbisgewächse
- Standort: sonnig, geschützt
- Boden: nährstoff- und humusreich, feucht
- Aussaat: ab April im Haus, ab Mai im Freiland
- Pflanzzeitpunkt: ab Mitte Mai
- Pflege: hoher Wasser- und Nährstoffbedarf, Fokus auf wenige starke Früchte
- Ernte: Sommerkürbisse jung ernten, Winterkürbisse bis in den Spätherbst
- Achtung: Zierkürbisse sind giftig!
Zier- und Speisekürbisse gibt es in den verschiedensten Formen, Farben und Größen. Der wohl bekannteste Kürbis ist groß und orange – ein echter Klassiker. Doch besonders bei Zierkürbissen finden sich auch viele andere Varianten, von weiß über gelb und orange bis hin zu grün. Speisekürbisse sind hingegen meistens einfarbig. Beliebte Sorten für die Verwendung in der Küche sind Hokkaido-, Muskat-, Butternut- und Spaghettikürbisse.
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Standort und Boden für das Pflanzen von Kürbissen
Kürbisgewächse sind allgemein als sehr wärme- und sonnenliebend bekannt. Sie freuen sich daher über einen sonnigen und geschützten Standort in deinem Gemüsegarten. Die Beschaffenheit des Bodens ist für den Anbau des Gemüses jedoch weniger wichtig, solange die Erde nährstoff- und humusreich ist und gleichmäßig feucht gehalten wird. Der Boden darf sogar sandig oder lehmig sein. Willst du den idealen Standort für Kürbisse schaffen, solltest du einen Kompost anlegen: Auf, neben oder unter dem Kompost ist der Untergrund durch die Verrottung gleichmäßig feucht, warm und außerdem sehr nährstoffreich.
Nachbarn und Fruchtfolge
Kürbisse sollten nur etwa alle fünf Jahre am selben Standort gepflanzt werden, da sie Starkzehrer sind und sonst die Gefahr von Bodenmüdigkeit besteht. Durch seine großen Blätter hinterlässt der Kürbis jedoch auch wertvolle Nährstoffe im Boden, die sich Folgekulturen zunutze machen können. Wenn du planst, einen Nutzgarten anzulegen, solltest du solche Aspekte mitbedenken.
- Gute Nachbarn: Als solche kannst du Bohnen, Mais, Erbsen, Ringelblumen oder Brokkoli pflanzen.
- Schlechte Nachbarn: Zucchini, Tomaten, Gurken (allgemein: andere Kürbisgewächse und Starkzehrer) eignen sich nicht neben Kürbissen.
Tipp: Eine gute Kombination für Mischkulturen mit Kürbis sind Mais und Bohnen – auch als „die drei Schwestern“ bezeichnet. Die drei Gewächse begünstigen sich gegenseitig: Der Kürbis beugt Verdunstung vor und verhindert die Entstehung von Unkraut. Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, und die Bohnen reichern den Boden mit Stickstoff an.
Kürbis im Haus vorziehen
Da Kürbisse wärmeliebend sind und erst bei 20 bis 24 Grad keimen, ist eine Anzucht des Gemüses auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ratsam. Du kannst die Kürbissamen dort bereits ab Mitte April einpflanzen – etwa drei bis vier Wochen vor dem Auspflanzen. Verwende ausreichend große Pflanztöpfe mit zehn Zentimetern Durchmesser, da junge Kürbispflanzen sehr empfindlich sind und nicht pikiert (später vereinzelt) werden sollten.
Fülle die Gefäße mit nährstoffarmer Anzuchterde, pflanze jeweils einen Kürbiskern ein und bedecke ihn mit zwei Zentimetern Erde. Gib den Samen am besten mit der spitzen Seite nach unten in die Erde, um ihm die Wurzelbildung zu erleichtern. Befeuchte die Erde gleichmäßig und decke die Pflanzgefäße anschließend mit einer Haube oder Folie ab. Halte das Substrat feucht, aber nicht zu nass, und lüfte die Pflanzen täglich.
Nach dem Keimen solltest du die Kürbispflanzen ein paar Grad kühler stellen, damit sie nicht so schnell wachsen. Beim Auspflanzen ins Freiland sollten sie nur drei Laubblätter haben, damit sie genug Wuchskraft in die Wurzeln stecken und gut im Boden einwachsen können. In der letzten Woche vor dem Auspflanzen der Kürbisse empfiehlt es sich, sie täglich für ein paar Stunden nach draußen zu stellen – so gewöhnen sie sich an das neue Klima und die zukünftige Umgebung.
Alternativ: Direktsaat im Beet
Hast du keine Möglichkeit zur Vorzucht oder möchtest du deine Kürbisse aus anderen Gründen direkt im Freiland aussäen, kannst du dies ab Mitte Mai tun. Warte bis nach den Eisheiligen, damit das Wachstum nicht durch Bodenfrost gefährdet wird. Lockere vor der Aussaat den Boden auf und reichere ihn mit reifem Kompost an. Forme anschließend kleine Löcher für die Kürbissamen und beachte den notwendigen Pflanzabstand (siehe den Abschnitt „Kürbis einpflanzen“). Gib jeweils zwei Samen etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde und bedecke sie. Bilden sich aus den Samen Keimlinge, wartest du noch bis zur Bildung der Keimblätter – dann entfernst du die schwächere Pflanze und lässt nur die kräftigere stehen.
Kürbis einpflanzen – so geht's
Die richtige Pflanzzeit für Kürbisse im Garten ist ab Mitte Mai, wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt. Lockere vor dem Einsetzen der vorgezogenen oder gekauften Jungpflanzen die Erde im Beet etwas auf, reichere diese bei Bedarf mit reifem Kompost an und messe dann den Pflanzabstand ab. Je nach Sorte solltest du pro Pflanze etwa ein bis drei Quadratmeter Fläche einplanen – das sind ein bis eineinhalb Meter Abstand zwischen den Kürbispflanzen. Setzt du die Kürbisse zu eng, führt das zu kleineren Früchten und fördert unerwünschte Pilzerkrankungen.
Grabe ein Pflanzloch, das ein bisschen größer ist als der Pflanztopf, in dem die Jungpflanze steht. Topfe diese aus und gib sie in die Mulde. Kürbiswurzeln sind sehr fein und empfindlich – gehe deshalb sehr behutsam dabei vor und verletze sie nicht. Die Kürbispflanze sollte etwas tiefer im Boden stehen als zuvor im Topf, damit sie gut einwachsen kann. Um das zarte Gewächs bei Wind davor zu schützen, sich um sich selbst zu drehen und zu knicken, ist ein Pflanzstab pro Pflänzchen ratsam. Außerdem empfiehlt sich ein Vlies für die Nächte, wenn es noch sehr kalt ist.
Platzsparendes Pflanzen von Kürbissen
Hast du im Garten oder auf dem Balkon nur wenig Platz, kannst du zu ein paar Tricks greifen:
- Kürbis direkt auf dem Kompost pflanzen
- Kürbis im Hochbeet pflanzen: in eine Ecke setzen und den Wuchs am Hochbeet hinableiten
- kleine Kürbissorten in Kübeln und Töpfen pflanzen – auch ideal für Balkon und Terrasse
Kann man Kürbis im Topf pflanzen?
Obwohl Speise- und Zierkürbisse recht üppig wachsen, lassen sie sich auch im Gemüsebeet auf dem Balkon pflanzen. Für die Pflanzung im Topf solltest du jedoch kleine Sorten verwenden und dir bewusst sein, dass diese sehr viel Wasser und gelegentlich etwas organischen Dünger benötigen. Das Pflanzgefäß sollte mindestens 60 Liter fassen und die Gemüseerde mit reifem Kompost angereichert werden. Unterstütze das Wachstum der Kürbispflanze mit einem Rankgitter oder Stäben. Hilfreich ist ferner, zu lange Ranken regelmäßig einkürzen – dann legt das Gewächs den Fokus auf das Ausbilden weniger, aber starker Früchte.
Tipp: Hast du keine ausreichend großen Pflanztöpfe, kannst du auf günstige Pflanzsäcke oder -taschen zurückgreifen. Hierfür eignen sich sogar große Einkaufstaschen – achte nur darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und es nicht zu Staunässe kommt.
Kürbispflanzen pflegen
Kürbisse haben während des Wachstums einen erhöhten Bedarf an verschiedenen Nährstoffen – darunter auch Stickstoff. Die Starkzehrer freuen sich daher besonders in der Wachstumsphase über eine gelegentliche Düngung mit verdünnter Jauche, Hornspänen oder reifem Kompost – wenn sie nicht ohnehin am Kompost gepflanzt wurden. Bei der regelmäßigen Gartenpflege benötigt der Kürbis viel Wasser und eine stets gleichmäßig feuchte Erde, damit die Früchte gut wachsen können. Dabei hilft eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt, die Verdunstung vorbeugen soll.
Für einen höheren Ertrag kannst du die Pflanzen zurückschneiden – kappe dafür jede Ranke hinter dem zweiten oder dritten Blatt, um das Laub zu reduzieren. Eine Faustregel für die Menge an Früchten ist: zwei bis drei große oder vier bis fünf kleine Kürbisse pro Pflanze. Nachdem die Früchte ihre Größe erreicht haben, sollten sie für das weitere Ausreifen möglichst trocken liegen. Unterlege die einzelnen Kürbisse daher mit Stroh oder Holzlatten, damit sie nicht auf der feuchten Erde ruhen.
Krankheiten und Schädlinge
Sind die großen Blätter der Kürbisse häufig feucht und können nicht gut trocknen, kann das zu Pilzkrankheiten wie echtem und falschem Mehltau führen. Vorbeugend solltest du daher die notwendigen Pflanzabstände einhalten und das Laub reduzieren. Ältere Kürbispflanzen sind resistenter gegen Schädlinge. Insbesondere Jungpflanzen sollten vor Schnecken geschützt werden, denn sie sind ein gefundenes Fressen für die unerwünschten Schädlinge. Die Vorzucht im Haus ist daher ratsam. Auch ein Schneckenkragen um die frisch gepflanzten Kürbisse bietet sich an.
Ernte, Lagerung und Verwendung von Kürbissen
Je nach Sorte werden Kürbisse ab dem Sommer bis in den späten Herbst hinein geerntet. Sommerkürbisse kannst du bereits recht jung ernten, Lager- bzw. Winterkürbisse solltest du so lange wie möglich ausreifen lassen. Wichtig ist, sie vor dem ersten Nachtfrost zu ernten, damit sie keinen Schaden nehmen. Ausgereift ist ein Kürbis, wenn der Stiel hart und trocken ist. Bei großen Sorten kannst du außerdem eine Klopfprobe durchführen – klingt der Kürbis hohl, ist er bereit für die Ernte.
So erntest du einen Kürbis:
- Schneide den Stiel mit einem scharfen Messer ein paar Zentimeter über dem Ansatz ab und lass ihn an der Frucht.
- Putze den Kürbis vorsichtig und befreie ihn von Erde.
- Lass den Kürbis trocknen und verwende ihn direkt oder lagere ihn ein.
Gelagert wird ein Kürbis am besten in einem Holzregal, wo er möglichst frei liegt. Die Temperatur sollte zwischen 12 und 17 Grad liegen und die Luftfeuchtigkeit bei knapp 70 %. Auf diese Weise sind Kürbisse je nach Sorte ein paar Monate haltbar.
Zierkürbisse werden gerne als Herbst-Deko verwendet – wie du einen Kürbis zu Halloween schnitzen kannst, erfährst du in einer anderen Anleitung. Zierkürbisse enthalten jedoch giftige Bitterstoffe. Schmeckt ein Kürbis also bitter, sollte er auf keinen Fall verzehrt werden. Speisekürbisse hingegen kannst du kochen, grillen, einmachen oder sogar roh essen.
Tipp: Kürbissamen solltest du nicht selber ziehen. Die Kerne könnten durch Bestäubung durch andere Kürbissorten Bitterstoffe entwickeln, die giftig sind. Kaufe Kürbissamen daher lieber im Fachhandel.