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Moos vom Dach entfernen – ist das notwendig?

viel Moss auf dunklen Dachziegeln
Lesezeit 4 Minuten
Inhalt:

Moosbewuchs auf dem Dach stört so manchen Hausbesitzer. Doch wie kommt das grüne Gewächs eigentlich dahin? Kann es dort Schäden anrichten und sollte man Moos vom Dach entfernen oder lieber gar nicht beachten? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt zur Reinigung & Pflege lernst du alles über die Moosbildung und wie du Moos auf dem Dach im Bedarfsfall bekämpfen kannst.


Moos auf dem Dach – ab wann es schadet

In kleinen Mengen ist Moos auf dem Dach nur ein optisches Problem und muss nicht direkt entfernt werden. Schaden anrichten kann es nur, wenn der Bewuchs überhandnimmt und der Wasserablauf vom Dach beeinträchtigt wird. Das kann zur Folge haben, dass Feuchtigkeit ins Dach eindringt oder das Moos im Winter durch Gefrieren die Ziegel anhebt und beschädigt.

Außerdem können durch Regen und Sturm gelöste Moosstücke die Regenrinne und das Fallrohr verstopfen, durch das du Regenwasser sammelst oder in die Kanalisation weiterleitest. Dichte Moosflächen bieten zudem einen guten Nährboden für andere Pflanzen, die sich durch Samen aus der Luft ansiedeln. Was bei kleinen Pflänzchen noch kein Problem darstellt, kann durch einen auf dem Dach wachsenden Baum aber schnell zu einem werden. Dann musst du die Pflanze – am besten gleich mitsamt Moos – vom Dach entfernen.


So kannst du das Dach von Moos befreien

Moos wird mit Spachtel von Dachziegel entfernt

Willst du dein Dach von Moos reinigen, aber keine Fachfirma damit beauftragen, hilft dir diese Anleitung. Wichtig ist bei der Moosentfernung auf dem Dach sicheres Arbeiten. Angemessene Arbeitskleidung sowie eine Sicherung auf dem Dach – gegebenenfalls sogar ein Gerüst – sind unverzichtbar. Dies solltest du grundsätzlich beachten, wenn du beispielsweise das Dach reparierst.

  1. Überprüfe das Dach vor dem Entfernen des Mooses auf Schäden und repariere diese gegebenenfalls.
  2. Entferne zuerst groben Schmutz und vertrocknetes, loses Moos von Hand und fege das Dach ab.
  3. Behandle die Dachziegel vor, indem du sie mit Reinigungsmittel oder Essig einsprühst – so kannst du später das Moos besser vom Dach entfernen.
  4. Bürste nach einer Einwirkzeit von mehreren Stunden (Herstellerangaben beachten) das Dach behutsam von oben nach unten ab und fange die gelösten Moosstücke in einem Eimer auf.
  5. Wiederhole Schritte 2 und 3 bei Bedarf.
  6. Spüle das Dach anschließend mit dem Gartenschlauch ab. Lasse die Verschmutzungen wieder in einen Eimer oder ein Sammelbecken laufen, damit sie nicht in die Regenrinne oder das Fallrohr geraten.

Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Entfernen von Moos und das Reinigen deiner Dachziegel findest du in einem separaten Ratgeber.


Moos auf dem Dach vorbeugen

Eine hundertprozentige Vorbeugung für Moos auf dem Dach gibt es leider nicht, doch du kannst immerhin das Wachstum verlangsamen. Bedenke aber, dass ein Dach ohnehin nur maximal alle fünf Jahre gereinigt werden sollte, um die Ziegel zu schonen. Bewährte Methoden der Moosprävention sind das Versiegeln der Dachziegel nach der Reinigung bzw. die Verwendung beschichteter Dachziegel bei Neueindeckung sowie das Verhindern von Wasserstau auf dem Dach. Sorge also immer für einen guten Wasserabfluss, indem du Dachoberfläche, Regenrinne und Fallrohr frei hältst. Hilfreich ist es auch, schattenspendende Äste von Bäumen in der Nähe zu entfernen, die das Trocknen des Dachs beeinträchtigen.

Ein weiterer Tipp ist Kupfer – er verhindert, dass sich durch Algen ein sogenannter Biofilm bildet, auf dem wiederum Moos wächst. Dafür bringst du Kupfer – zum Beispiel in Form von Bändern – auf dem Dach an. Durch die Reaktion mit Luft und Regenwasser entstehen Kupfersalze, die über das Dach gespült werden und Algen verhindern sollen. Allerdings ist diese Methode umstritten, da sie auch einige Nachteile mit sich bringt:

  • Nicht sehr großflächig, muss an mehreren Stellen angebracht werden.
  • Bei viel Regen werden die Salze direkt vom Dach gespült.
  • Abfließendes Regenwasser wird durch das Kupfer verunreinigt und darf nicht mehr zur Gartenbewässerung verwendet werden.
  • Kupfer kann mit anderen Metallen (z. B. Regenrinne) reagieren und diese schädigen.

Wie entsteht Moos auf dem Dach überhaupt?

Nahaufnahme Moos auf Dach

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen benötigt Moos kaum Nährstoffe und kann daher auch ohne richtiges Substrat wachsen. Auf dem Hausdach bildet sich zunächst durch Algen und Flechten ein Biofilm, auf dem sich dann Moose ansiedeln. Ableger und Sporen gelangen über die Luft und durch Tiere dorthin. Ein geeigneter Standort und Regenwasser sorgen fortan für das Wachstum des Mooses. Dir bleibt dann nur noch, es regelmäßig vom Dach zu entfernen.

Wo Moose sich am liebsten ansiedeln

Moose mögen ihren Standort schattig, feucht und mit wenig Konkurrenz – deshalb bieten Dächer, Felsen und Baumstämme ideale Wachstumsbedingungen. Doch nicht jedes Dach wird gleich stark von Moosen heimgesucht, es kommt auf die Beschaffenheit und auch die Lage an.

Dacheindeckung

Art und Zustand der Dacheindeckung begünstigen unter Umständen das Wachstum von Moos. So sind neue, glatte und vielleicht sogar beschichtete Dachziegel weniger anfällig als alte, deren Oberfläche durch Zeit und Witterung leicht porös wird. Raue Ziegel mit offenen Poren wie solche aus unbehandeltem Ton, Schiefer oder Beton sind generell anfälliger für den Bewuchs mit Moos.

Bauweise

Faktoren wie Dachneigung und Bauhöhe beeinflussen ebenfalls die Moosbildung. So bieten Steildächer den Pflanzen weniger Halt als Flachdächer oder solche mit wenig Neigung. Niedrige Häuser bekommen schneller Sporen ab, die durch das Rasenmähen und Unkraut im Rasen auf das Dach gelangen.

Wärmedämmung

Sogar die Energieeffizienz beim Bau spielt eine Rolle: Bei gut gedämmten Gebäuden gelangt keine Wärme mehr über das Dach nach außen, was die Trocknung verlangsamt. So bleibt den Moosen mehr Feuchtigkeit zum Wachsen.

Lage

Steht das Haus komplett im Schatten oder wird das Dach von einem großen Baum überragt, finden sich dort vermehrt Moose. Am Moosbewuchs ist auch die Nordseite des Hauses erkennbar, denn auf der Schattenseite fühlt sich Moos wohler als auf der sonnigen Südseite.

Umgebung

In ländlichen Gebieten finden sich häufiger moosbewachsene Hausdächer als in der Stadt, weil mehr Moos in der Umgebung und die Luftqualität besser ist. Eine Hanglage, Gewässer und Landwirtschaftsflächen in der Nähe begünstigen Moos auf dem Dach zusätzlich. Wo Moose wachsen, geht es der Natur gut – auch wenn das bedeutet, dass Reinigung und Pflege von Haus und Garten unter Umständen aufwendiger sind.

Anfällige Bereiche

An Kanten wie zum Beispiel direkt am Schornstein kann sich Moos besser halten, weshalb der Bewuchs dort meist am stärksten ausgeprägt ist. Um die Ausbreitung von Algen, Flechten und Moos zu verhindern, solltest du diese Stellen auf dem Dach besonders gut reinigen.


Tipp: Wenn du das Moos im Garten regelmäßig entfernst, können weniger Sporen in die Luft und aufs Dach gelangen.


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