Ratgeber

Saubere Kanten streichen: So geht’s

Modernes Wohnzimmer mit mehreren Ecken und Kamin
Lesezeit 5 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: ab 30 Minuten, je nach Raumgröße
Material: Wandfarbe, Farbwalze, Ecken- oder Flachpinsel, Malerkrepp

Kanten und Ecken zu streichen ist gar nicht so einfach. Gehst du beim Abkleben und Streichen nicht richtig vor, kommt es schnell zu ungenauen Übergängen und schiefen Farbverläufen. Besonders unschön wirkt das, wenn du aneinandergrenzende Wände in unterschiedlichen Farben streichen möchtest. Doch mit der richtigen Technik und gründlicher Vorbereitung gelingt es dir garantiert, saubere Kanten zu streichen! toom Baumarkt zeigt dir, wie es geht. Wenn du noch andere Fragen rund um das Thema Wände streichen hast, haben wir noch viele Ratgeber für dich. 

Weitere Tipps rund um das Thema Wände streichen und tapezieren findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.


Ecken und Kanten streichen – mit oder ohne Abkleben?

Wer Wände streichen und dabei saubere Kanten und Ecken erzielen möchte, sollte wissen, dass diese anspruchsvollen Stellen bei der Arbeit immer zuerst kommen. Nur so kann sich das Ergebnis sehen lassen, und die Farbe franst an den Kanten nicht aus. Flächen, die du nicht in der jeweiligen Hauptfarbe streichen möchtest, klebst du normalerweise ab – also Fensterrahmen, Türen, Steckdosen und Fußleisten sowie angrenzende Wände, die nicht gestrichen werden sollen.

Planst du jedoch, zwei Wände in unterschiedlichen Farben oder Mustern zu streichen, müsstest du vor dem Abkleben warten, bis die erste Farbe getrocknet ist. Außerdem gibt es zum Beispiel reich verzierte Stuckleisten, die sich gar nicht so einfach abkleben lassen. Willst du trotzdem scharfe Kanten streichen, brauchst du spezielles Malerwerkzeug wie den Flächenstreicher. Dieser ermöglicht es dir, auch ohne Abkleben saubere Kanten zu streichen. Wenn du noch nicht so erfahren im Heimwerken bist, solltest du aber dennoch Malerkrepp benutzen.

Tipp: Muster, Kreise oder bunt mit Rand? Sieh dir unsere Ideen zum Wändestreichen an.


Schritt 1: Wand vorbereiten für saubere Kanten beim Streichen

Bevor du Wand und Ecken zum Streichen abklebst, stelle sicher, dass der Untergrund sauber, trocken und fettfrei ist. Reinige insbesondere die Ecken und Kanten, die du sauber streichen möchtest, gründlich mit einem Handfeger oder dem Pinsel.

Je nach Untergrund musst du die alte Farbe eventuell abwaschen oder eine Wand- und Deckengrundierung auftragen. Außerdem solltest du eventuell vorhandene Dübellöcher füllen und Risse ausbessern.


Schritt 2: Richtig abkleben vor dem Streichen

Schutzfolie vor Malerarbeiten wird auf dem Boden fixiert

Nun kannst du beginnen, die Wände zum Streichen abzukleben. Planst du ein Muster oder verschiedenfarbige Wände, ist das ein bisschen aufwendiger. Ansonsten klebst du Steckdosen, Fenster- und Türrahmen sowie die Bodenleiste ab. Die Wand richtig abzukleben ist beim Streichen gerade für die sauberen Kanten relevant: Um sicherzustellen, dass das Malerkrepp wirklich dichthält und du saubere Farbkanten streichen kannst, pinselst du einfach etwas Farbe im Ausgangston darüber. Vergiss nicht, vor dem Streichen der Wand auch die Decke abzukleben, falls du diese nicht mitstreichst. Dann deckst du noch Boden und Möbel mit Vlies oder Malerfolie ab. Bewegliche Möbel und Gegenstände räumst du am besten vorher aus dem Zimmer, damit du weniger Arbeit und mehr Bewegungsfreiheit hast.


Schritt 3: Kanten und Ecken sauber streichen

streichen mit einem Pinsel

Beginne mit dem eigentlichen Farbanstrich in den Ecken des Raumes und fange dabei immer vom Fenster aus an. Die meisten Wohnraumfarben lassen sich streichen, rollen oder airless spritzen. Auch falls du dich entscheidest eine Strukturfarbe aufzutragen, solltest du immer erst bei den Ecken und KAnten beginnen. Die Ecken und Kanten sowie schwer zugängliche Stellen streichst du jedoch mit einem Flach- oder Heizkörperpinsel oder einer kleinen Rolle (10 cm) vor. Es gibt auch spezielle Eckenpinsel, die am unteren Ende einen Knick haben.

Achte darauf, die Farbe an den Kanten und Ecken nur dünn zu streichen – oft nimmst du mit einem Pinsel automatisch mehr Farbe auf als mit der Walze. Um das zu vermeiden, tauchst du den Pinsel nur zu zwei Dritteln in die Farbe und streichst ihn sorgfältig am Abtropfgitter ab. Anderenfalls können die Pinselstriche sichtbar bleiben. Beachte, dass Fußleisten mit Lackfarbe und Heizkörper mit hitzebeständiger Spezialfarbe gestrichen werden müssen. Um sichtbare Ansätze zu vermeiden, solltest du zusammenhängende Flächen nass in nass ohne Unterbrechung und immer als Ganzes durcharbeiten. Unsaubere Kanten kannst du so direkt beim Streichen ausbessern.


Schritt 4: Die restliche Wand streichen

Anstrich mit Pinsel und weißer Farbe

Sobald du fertig bist mit den Kanten und Ecken, solltest du sofort die ganze Wand streichen. Wichtig ist, dass die Farbe am Rand noch nicht getrocknet ist, wenn du weiterarbeitest. Streiche die Wände erst in Längsrichtung von einer Kante ausgehend in zwei bis drei Bahnen. Dann streichst du quer und abschließend noch einmal längs mit gerader Überlappung darüber. So verteilst du die Farbe gleichmäßig über die ganze Wand. Für ein optimales Ergebnis werden zwei Anstriche empfohlen. Streiche auch die angrenzenden Flächen möglichst dann, wenn die Farbe in den Ecken noch feucht ist. So vermeidest du sichtbare Übergänge zwischen den Wänden.


Schritt 5: Aufräumen und Werkzeug reinigen

Pinsel und Malerrolle wird gereinigt

Du hast beim Streichen saubere Ränder und Ecken erzielt und auch die restliche Wand gestrichen? Dann fehlt nur noch ein letzter Schritt: Pinsel, Walze und Abtropfgitter solltest du sofort sorgfältig reinigen. Halte das Malerwerkzeug dazu nach getaner Arbeit am besten gleich unter fließendes Wasser. Anderenfalls trocknet die Farbe an und wird hart. Dann bekommst du sie nur schwer wieder ab.

Wenn du lediglich eine Arbeitspause machst, brauchst du die Werkzeuge nicht aufwendig zu säubern. Wickle Pinsel und Rollen einfach in Alufolie, Frischhaltefolie oder eine Plastiktüte. So trocknen sie nicht aus und du kannst sie später weiterverwenden.


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