Als Sichtschutz, zur Abtrennung eines Beetes oder einfach als dekoratives Element im Garten: Ein Zaun aus Holz kann unterschiedliche Zwecke erfüllen und ist mit etwas handwerklichem Geschick schnell selbst gebaut. Wie du einen Holzzaun selber bauen kannst und welche Materialien und Formen dafür infrage kommen, erfährst du in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Weitere Tipps rund um das Thema Zäune findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Holzzaun selber bauen: Anleitung und Gartenzaun-Ideen
Als Sichtschutz, zur Abtrennung eines Beetes oder einfach als dekoratives Element im Garten: Ein Zaun aus Holz kann unterschiedliche Zwecke erfüllen und ist mit etwas handwerklichem Geschick schnell selbst gebaut. Wie du einen Holzzaun selber bauen kannst und welche Materialien und Formen dafür infrage kommen, erfährst du in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Um die Zaunbau-Anleitung möglichst einfach und eindeutig zu halten, gehen wir übrigens davon aus, dass du einen gerade verlaufenden Zaun selber bauen willst und dass das Holz bereits auf die passende Länge gesägt wurde.
Holzzaun selber bauen als Sichtschutz oder für andere Zwecke
Bevor du dich daran machst, deinen Zaun selbst zu bauen, solltest du überlegen, wofür der Zaun gedacht ist: Ein Sichtschutz zum Nachbarn oder Richtung Straße muss relativ geschlossen und hoch sein. Dient der Zaun nur als Beetumrandung oder zur optischen Unterteilung des Grundstücks, kann der Zaun deutlich niedriger und der Abstand zwischen den einzelnen Streben etwas großzügiger ausfallen. In unserer Anleitung zum Selberbauen eines Bretterzauns gehen wir von der einfachsten Form – gerade angebrachte Latten mit jeweils etwas Abstand zueinander – und einer mittleren Höhe aus. Auf ausgefallenere Ideen für Zäune und Sichtschutz gehen wir weiter unten noch ein.
Noch ein wichtiger Hinweis zur Auswahl des Holzes: Ob du deinen Holzzaun aus Lärche, Kiefer oder anderen Holzarten selber baust, ist zunächst einmal egal und vor allem eine Frage der persönlichen Vorliebe. Viel wichtiger ist, dass das Holz imprägniert ist, denn dann ist es vor Insekten- und Schimmelbefall geschützt.
Holzzaun bauen: Schritt für Schritt-Anleitung
Um einen Holzzaun selber zu bauen, brauchst du ausreichend Zeit. Schwierig ist die Arbeit nicht, aber es sind viele einzelne Schritte, die teils ein wenig Kraft erfordern. Wenn du mit deinem neuen Zaun zufrieden sein willst, solltest du daher sehr sorgfältig arbeiten und dich auf Details konzentrieren. Auch in unserem Selbermacher-Video zeigen dir Profis, wie du einen Holzzaun baust und was du dabei beachten musst.
Schritt 1: Zaunverlauf grob festlegen und den Boden vorbereiten
Lege zuerst fest, wo in etwa der zukünftige Holzzaun verlaufen soll. Vermesse den Verlauf mit einem Zollstock und fertige eine kleine Skizze an, auf der du auch die Position der Pfosten einzeichnest. Danach kannst du den Materialbedarf berechnen.
Bereite auch den Boden, falls nötig, entsprechend vor. Dieser sollte frei von Steinen, Wurzeln und Unebenheiten sein. Soll der Zaun als Grundstücksabgrenzung dienen, darfst du ihn grundsätzlich nicht exakt auf der Grundstücksbegrenzung aufsetzen, vielmehr muss er innerhalb deines Grundstücks verlaufen. Damit der Grenzverlauf erkennbar ist, gibt es auf jedem Grundstück Grenzsteine – oder du sprichst einfach mit deinen Nachbarn darüber, wo der Holzzaun stehen darf.
Schritt 2: Feinplanung des Zaunverlaufs
Setze jeweils etwa 50 Zentimeter vor dem Anfangs- und hinter dem Endpunkt deines Zauns einen Holzpfosten in den Boden und spanne eine Schnur zwischen diesen beiden Pfosten. Die sogenannte Richtschnur dient dazu, eine exakt gerade Linie für deinen Zaun herzustellen – versetze dafür einen der Pfosten so lange, bis der Verlauf tatsächlich gerade ist. Zusätzlich dient die Schnur als Untergrenze für die einzelnen Zaunlatten. Dafür muss die Schnur nicht nur gerade verlaufen, sondern auch exakt waagerecht gespannt sein. Überprüfe dies am besten mit einer Wasserwaage. Mit Erdankern oder Schurnägeln kannst du die Abstände der Pfosten im Boden markieren. Lass die Richtschnur anschließend auch für die folgenden Arbeitsschritte gespannt.
Schritt 3: Einschlaghülsen positionieren und einsetzen
Wenn du nicht betonieren möchtest, kannst du deinen Holzzaun auch mit Einschlaghülsen in den Boden setzen.
Setze dafür am tatsächlichen Anfangs- und Endpunkt sowie in regelmäßigen Abständen dazwischen Einschlaghülsen ein, die als Basis für die tragenden Pfosten dienen. Der Abstand zwischen zwei Pfosten sollte maximal zwei Meter betragen und die Verteilung sollte auf der kompletten Länge idealerweise gleichmäßig sein. Berechne dafür auf Basis der gesamten Länge den optimalen Abstand: Wenn dein Zaun beispielsweise zehn Meter lang werden soll, kannst du alle zwei Meter eine Hülse in den Boden rammen – du brauchst dann also sechs Einschlaghülsen und entsprechend viele Pfosten.
Die Hülsen lassen sich am besten in den Boden rammen, indem du ein Kantholz in die Öffnung steckst und dann mit einem Hammer draufschlägst. Wichtig: Achte darauf, dass alle Bodenhülsen gleich hoch herausstehen. Auch hier kann dir die Richtschnur eine Orientierungshilfe sein. Noch einfacher und exakter wird es, wenn du eine entsprechend lange Wasserwaage zur Hand hast, die du auf mindestens zwei Hülsen gleichzeitig aufsetzen kannst.
Schritt 4: Pfosten in den Hülsen montieren
Wenn alle Einschlaghülsen fest im Boden stecken, wird es beim Selberbauen des Holzzauns konkret: Setze die Pfosten in die Hülse und richte sie mithilfe einer Wasserwaage gerade aus. Um zu vermeiden, dass der Pfosten in der Hülse zu faulen beginnt, solltest du etwa zwei Zentimeter Luft zwischen Hülsenboden und Pfosten lassen. So gewährleistest du eine gute Durchlüftung. Ist der Pfosten in seiner finalen Position, verschraubst du Pfosten und Hülse miteinander. Wiederhole diesen Arbeitsschritt bei jedem Pfosten.
Schritt 5: Querstreben anbringen
Nun kannst du die tragenden Querstreben an den Pfosten festbohren. Für eine ausreichende Stabilität sind mindestens zwei Holzlatten sinnvoll – je eine am oberen und am unteren Ende. Prüfe auch hier mit einer Wasserwaage, ob die Querstreben genau waagerecht verlaufen, bevor du sie mit Schrauben an den Pfosten fixierst.
Schritt 6: Die einzelnen Holzlatten anbohren
Bohre nun die einzelnen Holzlatten für den Zaun an den Querstreben an. Überlege dir gleich zu Beginn, in welchem Abstand die einzelnen Latten angebracht werden sollen. Je dichter die Hölzer nebeneinander platziert werden, desto besser ist der Sichtschutz. Die Richtschnur dient dir hier übrigens als gute Basis dafür, dass alle Latten auf einer Höhe montiert sind.
Schritt 7: Den Holzzaun streichen
Gerade wenn du einen Natur-Holzzaun selber bauen willst, also mit nahezu unbehandeltem Holz arbeitest, solltest du den Zaun zum Schluss noch streichen. Dafür musst du keine kräftige Farbe verwenden; du kannst auch eine farblose Schutzschicht auftragen. Du verhinderst damit, dass Regen und Sonne dem Zaun zu schnell zusetzen. Je nach verwendetem Holz solltest du einen Anstrich mit Holzschutzfarbe in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Holzzaun aus Fertigteilen selber bauen
Die Anleitung beschreibt den günstigsten Weg, einen Holzzaun zu bauen. Wenn dir beim Selberbauen deines Zauns der günstige Preis nicht so wichtig ist oder du dir den Bau komplett in Eigenregie nicht zutraust, kannst du auch auf fertige Zaunteile zurückgreifen. Dann musst du nur die Pfosten selbst positionieren und montieren und dann die fertigen Teile daran fixieren. Dafür zeichnest du zuerst die gewünschte Position der Winkel für die Zaunelemente an den Pfosten an und bohrst die Löcher mit einem dünnen Bohrer vor. Dann kannst du die Winkel in die Zaunpfosten schrauben.
Richte danach die Zaunelemente sorgfältig mit der Wasserwaage aus und schraube die Winkel in die Zaunelemente. Am besten ist es, wenn du kurze Kanthölzer oder Keile unter das große und unhandliche Zaunelement legst. Das stützt und verhindert, dass zu große Zugkräfte auf die Pfosten wirken können, bevor der nächste Pfosten montiert wird. Halte dich dabei immer an den mit der Richtschnur vorgezeichneten Verlauf. Wenn der Zaun ein Muster hat, achte auch darauf, dass alle Zaunelemente in die richtige Richtung ausgerichtet sind!
Pfosten betonieren: Wichtig bei weichen Böden und schweren Zäunen
Damit ein Zaun sicher steht, müssen die Einschlaghülsen festen Halt im Boden finden. Ist das nicht der Fall oder willst du einen besonders massiven Holzzaun selber bauen, kannst du den Zaun setzen, indem du die Pfosten eingräbst und betonierst. Alternativ kannst du auch die Einschlaghülsen betonieren. Bedenke dabei, dass ein betonierter Zaun tendenziell etwas für die Ewigkeit ist und sich nicht so schnell komplett entfernen lässt.
Hebe dafür die Löcher für die Fundamente der Pfosten mit einem Spaten oder Erdbohrer aus. Die Tiefe hängt von der Frosttiefe des Bodens in deinem Garten ab. 80 Zentimeter sind in unseren Breiten gängig, aber es könnten auch 50 Zentimeter okay sind. Steht der Zaun an einer windigen Stelle, grabe lieber etwas tiefer, damit der Zaun nicht kippt. Am besten ist es, wenn das Loch quadratisch ist, mit einer Seitenlänge von etwa 40 Zentimeter.
In einem Zwischenschritt schraubst du jetzt die H-Anker, also die Metallhalterungen, in denen die Pfosten befestigt werden, an das Pfostenholz. Es ist einfacher, wenn du dies tust, bevor die Pfosten in das Fundament gesetzt werden.
Fundament betonieren und Pfosten einsetzen
Stampfe den Boden deines Fundamentlochs fest. Wässere dann das Loch mit einer Gießkanne und etwa drei Litern Wasser vor. Gebe dann nach Gebrauchsanweisung Schnellbeton schrittweise in das Loch und stampfe ihn fest.
Setze nun den Pfosten mit dem H-Anker so in den feuchten Beton ein, dass etwa 4 bis 10 Zentimeter Bodenfreiheit verbleiben. Während der Beton erhärtet, richtest du mit einer Wasserwaage den Pfosten senkrecht aus: längs und quer zum Zaun. Schnellbeton sollte noch 15 bis 20 Minuten fest werden, bevor du mit den nächsten Schritten startest.
Wichtig: Achte darauf, dass die Pfosten alle die gleiche Höhe haben, sonst sieht der Zaun nachher schief aus. Hier hilft es, eine helfende Hand zu haben.
Einen Holzzaun um die Ecke bauen
Wenn du einen Holzzaun selber bauen willst, der nicht nur gerade, sondern auch um die Ecke verlaufen soll, ist auch das kein Hexenwerk. Bei der Planung musst du dann lediglich mehrere Schnüre spannen – eine Schnur pro gerade Strecke. Oder du verwendest eine lange Richtschnur, die du an den Eckpfosten im exakt rechten Winkel umleitest. Bedenke bei der Auswahl der Eckpfosten, dass diese so groß und stabil sein müssen, dass sie an beiden Seiten Querlatten tragen können.
Zaun selber bauen: Holzzaun-Ideen
Wenn du es dir handwerklich zutraust und etwas Unkonventionelleres als den klassischen Senkrechtzaun in deinem Garten stehen haben möchtest, gibt es viele Ideen, um einen ausgefalleneren Zaun aus Holz selber zu bauen. Hier findest du einen Überblick der Stilformen und Materialien bei Holzzäunen:
Staketenzaun: Er ist die Urform des Gartenzauns: Einzelne Zaunlatten (Staketen) werden mit Draht oder Schnur verbunden und in den Boden gesteckt. Etwa alle 10 bis 15 Latten sorgt ein dickerer Zaunpfahl für Stabilität. Für einen Staketenzaun solltest du robuste Edelhölzer wie Kastanie, Robinie oder Ulme nutzen, die viele Jahre im Freien ohne zusätzlichen Schutz wie eine Lackierung aushalten. Der rustikale Look des Staketenzauns eignet sich besonders gut für naturbelassene Wild- und Bauerngärten.
Lamellenzaun: Ein Lamellenzaun wirkt fast wie gewebt und zeichnet sich durch seinen guten Blick- und Windschutz aus. Er wird auch als Dichtzaun oder Sichtschutzzaun bezeichnet. Einen halbhohen Lamellenzaun kannst du durch Büsche und Bäume ergänzen.
Bohlenzaun: Er ist eng verwandt mit dem Lamellenzaun. Hier kommen aber statt horizontal verlaufender Lamellen vertikale Bohlen zum Einsatz, die ebenfalls perfekten Sichtschutz bieten. Beide Zaunsysteme sind robust und eher preisgünstig und eignen sich nicht nur gut als Gartenzaun, sondern auch für die Auffahrt oder den Carport.
Jägerzaun: Das ist eine der traditionellsten Zaunarten in heimischen Gärten. Bei einem Jägerzaun sind die Latten schräg verschränkt zueinander angebracht. Der Name kommt daher, dass Bauern ihre Felder damit früher vor dem Wild schützten, das der Landadel zur Jagd frei herumstreifen ließ. Ein Nachteil: Jägerzäune sind sehr niedrig und bieten keinen echten Schutz vor Eindringlingen.
Naturzaun: Ein natürlicher Sichtschutz aus geölten Weidenruten über Rundstäbe geflochten – ein Zaun mit natürlichem Charme. Er ist flexibel einsetzbar und kann in der Regel leicht erweitert werden. Holzleisten geben ihm ausreichend Stabilität.
Steckzaun: Diese Art von Zaun hat den großen Vorteil, dass er einfach, schnell und ohne Spezialwerkzeug montiert werden kann. Dazu lässt er sich jederzeit versetzen. Wenn du also schnell, z.B. als Kindersicherung, eine Abgrenzung benötigst, dann ist ein Steckzaun die richtige Wahl. Er ist schnell auf-, aber auch wieder abgebaut und deswegen eine praktische Alternative.
Beidseitiger Lattenzaun: Bei diesem Zaun werden die Latten abwechselnd an beiden Seiten angebracht. Er ist vor allem eine gute Idee, wenn der Zaun von beiden Seiten ansehnlich sein und als Sichtschutz dienen soll.
Weitere Zaun-Ideen
Du kannst auch nur den Rahmen aus Holzbrettern bauen und anschließend ganz andere Materialien für die Latten verwenden. Einen Zaun selber zu bauen wird besonders billig, wenn du etwas verwendest, was ohnehin in deinem Garten wächst, beispielsweise Weidenzweige. Beachte dabei jedoch die Haltbarkeit jedes Materials – ein Zaun muss Wind, Regen, Frost und andere Umwelteinflüsse aushalten können.
Damit der Holzzaun im Garten lange hält, ist es sinnvoll das Holz regelmäßig mit einer Lasur zu streichen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Holzzäune lasierst.