Sie gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Küchenkräutern: die Petersilie. Du kannst sie ganz einfach selber ziehen, im Garten oder Topf auspflanzen und so zu Hause immer frisch ernten. Wie du Petersilie richtig pflanzt und pflegst, damit sie gesund wächst und dir einen hohen Ertrag beschert, erfährst du hier.
Steckbrief Petersilie
Petersilie ist nicht nur aromatisch, sondern auch sehr gesund. Die folgenden Eckpunkte helfen dir beim Anbau und der Pflege von Petersilie im eigenen Garten oder auf dem Balkon.
- Herkunft: Mittelmeerraum
- botanischer Name: Petroselinum crispum (Synonym: Petroselinum sativum)
- Familie: Doldenblütler
- Standort: halbschattig
- Boden: humos, nährstoffreich und durchlässig
- Pflanzzeitpunkt: ab April
- Pflege: pflegeleicht
- Ernte: ganzjährig, bis zur Blüte
Wuchs und Sortenvielfalt von Petersilienpflanzen
Blattpetersilie verfügt über lange Triebe, an deren Ende sich jeweils drei sattgrüne Blattpaare befinden. Diese Stiele werden je nach Sorte bis zu 30 Zentimeter hoch. Im zweiten Jahr entwickelt Petersilie außerdem gelbgrüne Blütendolden, die an bis zu 60 Zentimeter langen Stängeln sitzen. Mit ihnen kannst du im Herbst Petersiliensamen gewinnen.
Glatte Petersilie | Krause Petersilie | ||||
---|---|---|---|---|---|
Aussehen | Glatte Petersilie | glatte, flache Blätter | Krause Petersilie | gekräuselte, buschige Blätter | |
Geschmack/Aroma | Glatte Petersilie | sehr aromatisch | Krause Petersilie | milder als glatte Petersilie | |
Robustheit | Glatte Petersilie | anfällig für Krankheiten | Krause Petersilie | weniger anfällig für Krankheiten |
Neben Blattpetersilie gibt es auch die Unterart der Wurzelpetersilie. Ihr Laub ist zwar auch essbar, doch konzentriert man sich bei der Wurzelpetersilie auf die Knolle unter der Erde, die ähnlich wie eine Pastinake wächst. Sie findet häufig Anwendung in Suppen und Brühen.
Petersilie selber ziehen – Anzucht vs. Direktsaat
Mit dem Anbau von Petersilie auf der Fensterbank kannst du bereits ab Mitte Januar loslegen. Die Direktsaat im Freiland ist von Mitte April bis in den August möglich.
Kurzanleitung für Aussaat und Anzucht von Petersilie:
- Fülle nährstoffarme Anzuchterde in kleine Pflanztöpfe.
- Säe pro Topf mindestens drei bis fünf Petersiliensamen aus.
- Bedecke das dunkelkeimende Saatgut mit einem Zentimeter Erde und drücke diese leicht an.
- Befeuchte die Erde und halte sie während der Anzuchtphase stets gleichmäßig feucht.
- Stelle die Anzucht auf die Fensterbank – die Keimtemperatur von Petersilie beträgt zwischen 12 und 20 Grad.
- Frühestens nach drei bis vier Wochen sprießen die ersten Keimlinge. Sind diese zu eng platziert, entferne schwache Keimlinge, damit die starken ausreichend Platz haben – etwa ein bis zwei Zentimeter Abstand.
- Die Keimlinge aus der Anzucht sollten nicht zu warm und bei etwa 15 Grad weiterkultiviert werden.
Ab April empfiehlt sich dann das Abhärten – gewöhne die junge Petersilie also vor dem Einpflanzen im Garten oder auf dem Balkon langsam an das Klima, indem du sie erst nur stundenweise nach draußen stellst und dann immer länger. Pralle Sonne führt bei Jungpflanzen schnell zu Verbrennungen, wähle also lieber den Halbschatten.
Statt einer Anzucht der Pflanzen in kleinen Töpfchen kannst du die Samen auch direkt in einem größeren Topf anbauen, in dem die Petersilie später wachsen soll. Säe aber nicht zu viel aus und vereinzele die Keimlinge rechtzeitig. Sobald die Petersilienpflanzen ein paar Zentimeter groß sind, kannst du etwas organischen, nicht zu scharfen Dünger ausbringen, zum Beispiel eine verdünnte Jauche.
Kann man Petersilie im Garten pflanzen?
Ja. Wie auch die Direktsaat ist das Pflanzen von Petersilie im Gemüse- und Kräutergarten ab Mitte April möglich. Ab wann genau der richtige Zeitpunkt für das Anpflanzen deiner Petersilie ist, sagt dir auch das Wetter: Bei noch sehr starkem Frost im Frühjahr solltest du lieber etwas warten. Für eine besonders lange und ertragreiche Ernte bis in den Winter kann Petersilie sogar noch bis in den September ausgepflanzt werden.
- Vorgezogene Petersilie sollte mindestens fünf Zentimeter groß sein, bevor du sie draußen einpflanzt.
- Gekaufte Petersilie im Topf ist in der Regel so eng gesetzt, dass du sie vor dem Auspflanzen teilen solltest.
Die Pflanztiefe sollte analog zur Tiefe im Topf sein – wichtig ist, dass die Herzen über der Erde sitzen, wenn du die Kräuter anpflanzt. Für ein gesundes und ertragreiches Wachstum setzt du entweder drei bis fünf Herzen zusammen ein oder du pflanzt jede Petersilienpflanze mit einem Abstand von ca. fünf Zentimetern zueinander in die Erde. Je mehr Teile du machst, desto üppiger wird die Petersilie wachsen.
Standort, Bodenansprüche und Mischkultur von Petersilie
Die beste Erde für Petersilie ist nährstoffreicher, humoser und durchlässiger Gartenboden. Du solltest ihn tiefgründig lockern, damit die langen Pfahlwurzeln der Petersilie weit in den Boden gelangen und auch von tiefer liegenden Wasserreserven zehren können.
Als Standort bevorzugt die Petersilie halbschattige bis sonnige Plätze im Garten – gerne auch im lichten Halbschatten unter höheren Gewächsen, wo pralle Sonne eher selten hinkommt. Zu viel Sonne kann den zarten Blättern der Petersilie schaden. Der beste Standort für Petersilie ist einer, an dem vier Jahre lang keine Petersilie oder andere Doldenblütler gewachsen sind, denn das Kraut ist selbstunverträglich. Beachte deshalb die Anbaupause. Grundsätzlich wächst Petersilie wunderbar alleine, weshalb auch die Pflanzung im Topf eine gute Wahl ist. Doch gibt es auch ein paar gute Mischkulturen für das Kraut, wie zum Beispiel Tomaten, die das Wachstum der Petersilie fördern.
Tipps für Fruchtfolge und Mischkultur der Petersilie:
Alternative: Petersilie im Topf anbauen – für Balkon und drinnen
Hast du nur einen Balkon zur Verfügung, ist auch das Anpflanzen der Petersilie im Topf oder Balkonkasten gut umsetzbar. Petersilie im Topf auf Balkon und Terrasse wächst gut nach. Das Pflanzgefäß sollte allerdings ein paar Anforderungen erfüllen:
- ausreichend groß (mindestens 16 Zentimeter im Durchmesser)
- ausreichend tief für die Pfahlwurzeln (mindestens 20 Zentimeter tief)
- Drainageschicht und Abzugsloch gegen Staunässe
Unter diesen Bedingungen und bei ausreichend Helligkeit, ohne direkte Sonne, kannst du Petersilie sogar auf der Fensterbank in deiner Wohnung anbauen.
Wie pflegt man Petersilie im Garten und auf dem Balkon richtig?
Da Petersilie den Kampf um Nährstoffe gerne mal verliert, sind nicht nur die richtigen Nachbarn, sondern auch das regelmäßige Entfernen von Unkräutern ein wichtiger Teil der Pflanzenpflege – im Beet genauso wie auf dem Balkon. Außerdem solltest du verwelkte oder kranke Triebe immer direkt entfernen. Bekommt deine Petersilienpflanze vermehrt gelbe Blätter, kann das an Trockenheit, Nässe, Kälte, Schädlingen oder Krankheiten liegen und bedarf schneller Handlung und Pflegemaßnahmen.
Petersilie ist zweijährig und gehört zu den winterharten Pflanzen – sie überwintert hierzulande einfach draußen. Petersilie im Topf ist etwas anfälliger für Frost, da das Erdvolumen geringer ist als im Beet – als zusätzliche Pflege im Winter kannst du sie mit einem leichten Schutz versehen bzw. an die geschützte Hauswand stellen.
Tipp: Mehr Infos dazu findest du in unserem Ratgeber zum Überwintern von Kräutern.
Petersilie richtig gießen und düngen
Wie viel Wasser Petersilie braucht und wie oft du sie gießen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab: Erde, Standort und Wetter. Grundsätzlich kommt Petersilie mit feuchtem Boden besser klar als mit Trockenheit – halte deshalb den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Gieße Petersilie mäßig und am besten direkt an den Wurzeln, ohne die Herzen zu wässern, da die Wurzelhälse zum Faulen neigen. Spätestens, wenn die Petersilie zu hängen beginnt, solltest du sie gießen. Eine Mulchschicht auf der Erde sorgt dafür, dass der Boden nicht zu schnell austrocknet. Petersilie im Topf muss etwas öfter gegossen werden, da das geringe Erdvolumen nicht so viel Wasser speichern kann.
Als Schwach- bis Mittelzehrer freut sich Petersilie über ausreichend Nährstoffe im Boden, die du am besten noch vor der Pflanzung einarbeitest. Das Nachdüngen von Petersilie ist später nicht mehr notwendig. Verwende ausschließlich organischen Dünger und achte darauf, dass dieser nicht zu stark ist, denn Petersilienwurzeln können bei zu viel Dünger leicht verbrennen. Gut geeignet sind verdünnte Jauchen oder reifer Kompost (nicht frisch). Auch Hornspäne und Hornmehl haben sich bewährt, da sie ihre Nährstoffe nur langsam an den Boden abgeben.
Petersilie schneiden und ernten
Bei Kräutern wie Petersilie ist die Ernte direkt auch der Rückschnitt – das richtige Ernten und Abschneiden ist deshalb wichtig für das Bilden neuer Triebe. Außerdem zögert das regelmäßige Schneiden auch die Blütenbildung hinaus. Kommst du nicht dazu, deine Petersilie regelmäßig frisch zu ernten, solltest du sie dennoch zurückschneiden. Du kannst die nicht benötigten Triebe der Petersilie haltbar machen, indem du sie zum Beispiel trocknest, einfrierst oder einlegst.
Erntezeit für Petersilie ist fast ganzjährig, sogar im Winter. Für einen ertragreichen Wuchs solltest du Jungpflanzen allerdings erst dann schneiden, wenn die Petersilie mindestens 15 Zentimeter groß und bereits buschig gewachsen ist. Da sich Petersilie nicht verzweigen muss, hat ein früherer Schnitt keine positiven Auswirkungen auf den Wuchs. Morgens ist das Aroma der Petersilie am stärksten – ernte also bestenfalls dann, wenn der Morgentau gerade abgetrocknet ist.
Wie du Petersilie schneidest:
- Verwende eine scharfe, saubere Schere (alternativ ein Messer).
- Schneide immer ganze Triebe und nicht einzelne Blätter ab.
- Setze die Klinge über dem Herz der Petersilie an, um das Wachstum anzuregen.
- Ernte Petersilie von außen nach innen, damit die Pflanze kompakt bleibt.
Wichtig: Im zweiten Jahr bildet Petersilie im Sommer Blüten aus. Ab diesem Zeitpunkt darfst du sie nicht mehr ernten, da die Petersilie dann den Giftstoff Apiol bildet und nicht mehr genießbar ist.
Krankheiten und Schädlinge an Petersilie
Generell sind glatte Petersiliensorten anfälliger für einen Befall durch Schädlinge und Krankheiten als krause. Hältst du allerdings die Anbaubedingungen und Fruchtfolge ein, ist Petersilie recht pflegeleicht und robust. Vor allem bei starken Wetterschwankungen kann es zu Blattläusen auf der Petersilie kommen, die du am besten von Hand entfernst, bis keine mehr nachkommen. Auf chemische Mittel bei Kräutern solltest du verzichten. Im Beet machen sich außerdem gerne mal Wühlmäuse an den Wurzeln der Petersilie zu schaffen, denen du mit einem Hasengitter unter der Erde vorbeugen kannst. Bei zu enger Pflanzung tritt außerdem gelegentlich Mehltau auf.