Ratgeber

Löcher im Rasen: Welches Tier buddelt im Garten?

Löcher im Rasen
Lesezeit 10 Minuten
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Am Abend noch glatt und gepflegt und am Morgen sind auf einmal Löcher im Rasen? Das stört die Optik, doch wo kommen Erdlöcher im Garten her? Welches Tier gräbt nachts im Garten? Oder handelt es sich doch um einen Fehler in der Rasenpflege, vielleicht durch Unkraut oder Chemie? Infos zur Erkennung, ob die Löcher im Rasen von einem Tier stammen, welche Tiere in deinem Garten dafür verantwortlich sein könnten und wertvolle Tipps zur Vorbeugung erhältst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Löcher im Rasen genau begutachten

Bevor du den oder die Übeltäter überführen kannst, musst du die Löcher in deinem Rasen erst einmal genauer betrachten. Sie können verschiedene Formen, Größen und andere Merkmale aufweisen, an denen du die Einwirkung von Tieren erkennst oder die auf eine andere Ursache deuten. In der Regel geht man davon aus, dass tiefe Löcher im Garten durch Tiere verursacht werden. Oberflächliche Lücken hingegen lassen eher auf Überbeanspruchung des Rasens oder nachteilige Gartenpflege schließen – zum Beispiel die Nutzung von Chemikalien gegen Unkraut im Rasen.

Zeigen sich Löcher im Garten oder in der Wiese, nimm folgende Aspekte genau in Augenschein:

  • Aussehen: Ist das Loch im Rasen groß, klein, tief, flach, kreisrund oder unförmig?
  • Haben sich die Löcher im Rasen über Nacht entwickelt oder sind sie über einen längeren Zeitraum entstanden?
  • Gibt es Tunnelsysteme hinter/unter dem Loch im Garten?
  • Liegt Kot in der näheren Umgebung?
  • Ist das Loch sauber oder von einem Erdhaufen verdeckt?
  • Sind nahegelegene Pflanzen und Bäume beschädigt oder deren Wurzeln angenagt?

Welche Tiere buddeln Löcher im Garten?

Tiere graben Löcher und Tunnel in die Erde, um sie als Wege zu nutzen oder darin Nester zu bauen. Flache Löcher im Rasen können auch daher rühren, dass die Tiere dort nach Nahrung wie Insekten und Würmern suchen.

Bevor es um die einzelnen Tiere geht, erhältst du zunächst eine kleine Übersicht über die potenziellen Verdächtigen. Welches Tier gräbt große Löcher im Garten und welches ist mehr für kleine verantwortlich? Sowohl Nützlinge als auch Schädlinge machen Löcher in den Rasen – aber welche Art von Loch gehört zu welchem Tier?

Art der Löcher

Mögliche Verursacher

kleine, tiefe Löcher mit Höhlengang

Mögliche Verursacher

Mäuse, Maulwürfe, Erdwespen, Maulwurfsgrillen

große, tiefe Löcher mit Tunnelsystem

Mögliche Verursacher

Ratten, Hasen, Kaninchen

Löcher mit Erdhügel

Mögliche Verursacher

Maulwürfe, Wühlmäuse

Löcher mit Sandauswurf

Mögliche Verursacher

Ameisen

kleine Löcher mit erdigen Kothäufchen

Mögliche Verursacher

Regenwürmer

große, oberflächliche Löcher

Mögliche Verursacher

Vögel

große, flache Löcher/Gruben ohne Tunnel

Mögliche Verursacher

Wildschweine, Igel, Füchse, Dachse, Waschbären


Neben den genannten Merkmalen kannst du auch durch Beobachtung feststellen, welches Tier buddelt oder ein und aus geht. Bei Insekten ist es recht leicht zu erkennen, denn sie sind häufig aktiv. Bei Nagern und Wildtieren kannst du entweder in der Dämmerung dein Glück versuchen oder du stellst eine Wildkamera auf – Vorteil dabei ist, dass sie dank Infrarot auch nachts filmen kann und du nicht geduldig im Garten warten musst.

Mäuse und Ratten

Mausloch im Gras

Findest du etwa zwei Zentimeter große Löcher im Rasen, die in ein Tunnelsystem führen, ist aber außen keine Erde angehäuft, dann handelt es sich womöglich um die Löcher von Feld- oder Spitzmäusen in deinem Garten. Diese Mäusearten sind zunächst nicht als Schädlinge anzusehen. Spitzmäuse fressen sogar ungeliebte Insekten. Lasse sie deshalb gerne in deinem Garten leben, wenn die Löcher nicht stören.

Wühlmäuse zu bekämpfen ist hingegen ratsam, denn sie zerfressen die Wurzeln deiner Gartenbepflanzung – was bis zum Absterben führen kann. Wühlmäuse graben umfangreiche Tunnelsysteme, die an einem flachen Erdhaufen am Eingang gut zu erkennen sind. Diese Erde ist oft von feinen Wurzeln durchzogen und der Höhleneingang liegt frei. Da Wühlmäuse auch gerne ausgediente Maulwurfsgänge nutzen, ist die Lochgröße in der Erde sehr variabel und reicht von klein bis mittelgroß.

Bei einem 15 bis 20 Zentimeter großen, runden Loch mit Höhle, aber ohne Erdauswurf, könnte es sich um Ratten handeln. Der Eingang liegt meist gut versteckt und der Tunnel geht senkrecht in die Erde. Was du gegen Ratten im Garten tun kannst, erfährst du in einem separaten Ratgeber.

Maulwürfe

Ein Maulwurfshügel im Rasen

Maulwurflöcher sind aufgrund der typischen Hügel gut zu identifizieren. Wenn du morgens also einen oder mehrere Erdhügel in deinem Garten vorfindest, weißt du genau, welches Tier nachts im Rasen gewühlt hat – pro Nacht sind bis zu 20 Hügel keine Seltenheit. Die Eingänge der Tunnel sind durch die Erdhaufen geschützt und liegen eigentlich nie lange frei. Schädlich ist der Maulwurf nicht, er lockert sogar den Boden auf. Stören dich jedoch die Erdhaufen im Rasen, kannst du den Maulwurf aus dem Garten vertreiben.

Vögel

Durch das Picken nach Insekten, Würmern oder Beeren verursachen sogar Vögel Löcher im Rasen. Diese sind eher oberflächlich, können dafür aber ziemlich große Rasenflächen einnehmen. Sie kommen vermehrt dort vor, wo sich Schnecken, Würmer und Engerlinge tummeln, aber auch unter Bäumen und Sträuchern, die Beeren abwerfen.

Insekten und Würmer

Ein Ameisenhaufen auf sandigem Boden.

Sehr kleine, maximal einen Zentimeter große Löcher in der Erde deuten auf kleine Tiere hin – wie Erdwespen, Maulwurfsgrillen, Ameisen oder auch Regenwürmer. Die Lochgröße ist jedoch nicht das alleinige Merkmal. Vor allem Löcher von Regenwürmern sind eindeutig zuzuordnen: Die Würmer hinterlassen erdige Kothäufchen an vielen kleinen Löchern im Rasen – der Kot ist übrigens ein hervorragendes Düngemittel für deine Pflanzen. Zudem lockern Regenwürmer den Boden auf, was sie zu praktischen Nützlingen macht. Du musst sie nicht bekämpfen.

Erdwespen nutzen alte Mauselöcher, die rund und nur etwa einen Zentimeter groß sind. Zu erkennen sind Erdwespen am regen Treiben vor dem Höhleneingang. Da sie geschützt sind, darfst du sie nicht bekämpfen. Erdwespen können stechen, also Vorsicht beim Betreten der Rasenfläche mit nackten Füßen!

Ebenfalls rundliche, aber weniger als einen Zentimeter große Löcher verursachen Maulwurfsgrillen in deinem Garten. In geringer Anzahl sind sie kaum bemerkbar – in großen Gruppen können sie deinem Rasen nachhaltig schaden. Sie fressen nämlich die empfindlichen Wurzeln an. Über den Nestern bilden sich oft tennisballgroße Flecken im Gras, wenn der Rasen dort nach und nach abstirbt.

Ameisen graben kleine, kreisrunde Löcher in den Rasen – zu erkennen an den Ameisenhügeln, die aus feinem Sandauswurf bestehen. Außerdem sind meist ganze Ameisenstraßen zu sehen, die vom Hügel weg- und hinführen. Das Bekämpfen von Ameisen funktioniert beispielsweise mit Köderdosen, die du am Gartenrand aufstellst.

Wildtiere

Auch größere Wildtiere wühlen mitunter im Garten, kommen aber im Normalfall nicht mehrmals – es sei denn, sie werden bei der Nahrungssuche immer wieder fündig. Bei Löchern im Rasen kann es sich also auch um Spuren von Wildschweinen, Igeln, Waschbären, Füchsen, Dachsen oder auch Hasen und Kaninchen handeln, die in deinem Garten nach Futter suchen.

Wildschweine, Dachse und Waschbären graben den Rasen im Garten auf ihrer Nahrungssuche regelrecht um und hinterlassen große, flache Löcher. Dabei wird die Grasnarbe beschädigt oder gar umgepflügt. Wenn Dachse und Waschbären Löcher im Garten buddeln, finden sich auch tiefe Kratzspuren um das Loch. Wildschweine graben den Boden mit ihrer Schnauze auf.

Füchse graben ihre Löcher weniger im Boden, sondern vielmehr an Hängen. Ein solcher Fuchsbau dient dazu, Beute oder Futter zu verstecken. Diese Art von Löchern kommt in Gärten aber eher selten vor, da Füchse lieber im Wald ihre Ruhe haben.

Löcher von Igeln im Garten lassen sich gut identifizieren: Igel graben kleine Vertiefungen in den Rasen, die trichterförmig etwa zwei Zentimeter in den Boden reichen – auf der Suche nach Insekten.

Einen Hasen- oder Kaninchenbau erkennt man in der Regel schon daran, dass die Tiere im Garten herumhoppeln – was eher selten vorkommt, denn wie Füchse hausen auch Hasen und Kaninchen lieber in der freien Natur und bewohnen Wälder und Felder. Ihre Löcher im Rasen sind etwas größer als Rattenlöcher und sind auch an den umgebenden Trampelspuren erkennbar.

Haustiere

Heller Hund gräbt im Waldboden

Nicht ganz außer Acht zu lassen sind die Vierbeiner, die wir selbst in den Garten bringen: Auch Haustiere wie Hunde und Katzen graben Löcher in den Rasen. Hunde verfolgen gerne Duftnoten und buddeln Löcher in die Erde, um dem Geruch auf die Spur zu kommen. Katzen vergraben eher ihren Kot. Auch häufiges Urinieren an derselben Stelle kann Löcher – oder vielmehr Lücken – im Rasen verursachen, da er durch den Urin regelrecht verbrennt.


Löcher von Tieren im Rasen ausbessern

Abhängig von ihrer Größe und Tiefe haben Löcher im Garten neben der unschönen Optik mitunter weitere Folgen: Schädlinge wie Wühlmäuse oder Maulwurfsgrillen fressen Wurzeln oder Blumenzwiebeln an und schaden damit deinen Pflanzen. Außerdem sind größere Löcher im Rasen echte Stolperfallen oder behindern den Rasenmäher. Tiefe Gänge leiten Gieß- und Regenwasser wie eine Drainage ab und enthalten es somit deinen Pflanzen vor.

Die Löcher in deinem Gartenboden könntest du zwar einfach aufschütten, aber dabei musst du den Tierschutz beachten. Und mit dem Aufschütten allein ist es nicht getan, denn an diesen Stellen könnte ungehindert Unkraut wachsen. Deshalb solltest du über den Löchern auch unbedingt den Rasen ausbessern:

  1. Mach dir klar, welches Tier für die Löcher in deinem Rasen verantwortlich ist – durch Begutachtung und Beobachtung.
  2. Vertreibe oder bekämpfe die Tiere und halte dabei unbedingt die jeweiligen tierschutzrechtlichen Vorschriften ein – Maulwürfe sind beispielsweise geschützt, Ratten hingegen nicht. Achte beim Vertreiben auf einen offenen Fluchtweg für die Tiere.
  3. Stelle sicher, dass die Höhlen und Tunnel nicht mehr bewohnt sind.
  4. Schütte die Löcher mit Gartenerde zu und tritt die Erde fest. Die Erde kann dabei leicht angehäuft sein, da sie noch etwas absacken wird.
  5. Anschließend kannst du über die kahle Stelle neuen Rasen säen oder ein Stück Grasnarbe aufsetzen.
  6. Gieße den neuen Rasen an, halte die Erde feucht und schaue dem Gras beim Wachsen zu.

Unerwünschten Tieren und Löchern im Garten vorbeugen

Nachdem du die Löcher im Rasen geschlossen hast – oder bevor überhaupt welche entstanden sind – kannst du dem Buddeln von Tieren im Garten vorbeugen.

Folgende Tipps helfen dir dabei:

  • Halte deinen Rasen möglichst frei von Schnecken und Engerlingen, damit Vögel nicht darauf herumpicken. Dafür kannst du Schnecken bekämpfen und Nematoden gegen Insektenlarven einsetzen.
  • Fallobst sollte nicht auf dem Gartenboden liegen bleiben, weil es Vögel und Wildtiere anzieht – und ihnen regelmäßige Nahrung in deinem Garten verspricht.
  • Entsorge Essensreste nicht auf einem offenen Kompost bzw. stelle Bio- und Mülltonnen für Wildtiere unzugänglich auf.
  • Ein engmaschiger Gartenzaun hält viele Wildtiere fern. Öffnungen lassen sich mit einem Gitter versperren.
  • Wenn du Vögel fütterst, müssen sie nicht im Rasen nach Nahrung suchen.
  • Das Füttern von Igeln ist nur unter bestimmten Bedingungen ratsam. Sind diese gegeben, kannst du sie damit vom Buddeln im Rasen abhalten.
  • Schütte unbewohnte Löcher und Gänge im Garten zu, damit dort keine neuen Bewohner einziehen.
  • Nester von Erdwespen solltest du ebenfalls direkt zuschütten, nachdem sie diese im Herbst verlassen haben – so ziehen im Folgejahr keine neuen Insekten ein.

Bedenke aber: Ein insektenfreundlicher Garten, der von Vögeln und dem ein oder anderen Wildtier besucht wird, trägt viel zur Biodiversität bei. Überlege dir also vor jeglicher Maßnahme gut, wie „clean“ dein Fleckchen Grün wirklich sein soll und auf welche Bewohner du nicht verzichten möchtest.


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