Wo ist denn bloß der Schraubendreher? Fehlt es in der Werkstatt an Ordnung, ziehen sich selbst kleine Arbeiten in die Länge. Das lässt sich aber ganz einfach vermeiden. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Werkzeuge und Schrauben richtig sortieren und übersichtlich aufbewahren kannst. Damit gehören lästige Suchaktionen der Vergangenheit an.
Wie lässt sich Werkzeug richtig ordnen und organisieren?
Egal, ob du deine Werkstatt aufräumen oder dir eine neue Werkstatt einrichten willst: Wenn du dir künftig das Suchen nach Arbeitsgeräten oder Kleinteilen ersparen möchtest, solltest du Werkzeug, Schrauben usw. übersichtlich sortieren. Dadurch hast du später nicht nur mehr Zeit fürs eigentliche Werkeln, sondern kannst den vorhandenen Raum auch besser ausnutzen – etwa durch eine geschickte Anordnung der Werkzeugwand. Außerdem halten ordentlich und sauber verstaute Geräte meist länger. Das Ordnen und Organisieren von Werkzeugen und Zubehör hat also viele Vorteile.
Tipp: Du suchst generell Ideen zum Thema Aufräumen? In einem separaten Ratgeber liest du, wie du in Haushalt, Garage oder Keller Ordnung schaffen kannst.
Werkzeug sortieren – so geht’s
Wenn du dein Werkzeug zum ersten Mal richtig sortieren willst, solltest du – wie bei jeder Aufräumaktion – mit einer Bestandsaufnahme starten, damit du weißt, wie viele und welche Werkzeuge es zu ordnen gilt. Dabei kannst du auch gleich überprüfen, ob du Werkzeuge besitzt, die repariert oder ausgetauscht werden müssen.
Hast du dir einen Überblick verschafft, kannst du mit dem Sortieren des Werkzeugs beginnen. Dabei hat es sich bewährt, nach Nutzungshäufigkeit, Verwendungszweck oder Werkzeugkategorie zu ordnen. Werkzeuge, die du häufig verwendest, solltest du griffbereit aufbewahren. Arbeitsgeräte, die du nur gelegentlich benutzt, kannst du dagegen an Plätzen unterbringen, die etwas schwieriger zu erreichen sind. Außerdem solltest du – etwa hinsichtlich der Anordnung an einer Werkzeugwand – auch Größe und Gewicht der Werkzeuge nicht außer Acht lassen.
Welche Ordnungssysteme gibt es für die Werkstatt?
Nach dem Vorsortieren deines Werkzeugbestands geht es darum, den passenden Ort zur Aufbewahrung von Schraubendreher und Co. zu finden. Wenn jedes Teil seinen festen Platz hat, fällt es dir künftig leichter, in der Werkstatt aufzuräumen und Ordnung zu halten. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zum Organisieren von Werkzeug.
Klein und mobil: Werkzeugkoffer
Gehörst du zu denjenigen, die nur gelegentlich etwas zusammenbauen oder reparieren, reicht vielleicht schon ein Werkzeugkoffer zur Aufbewahrung deiner Arbeitsgeräte aus. Im Handel erhältliche und fertig bestückte Koffer enthalten in der Regel eine Grundausstattung der gängigsten Werkzeuge und geben oft schon eine bestimmte Anordnung vor – so musst du dir über das richtige Sortieren der Werkzeuge keine Gedanken machen. Es gibt aber auch Werkzeugkoffer und ‑kisten, die du ganz nach deinen Vorstellungen füllen kannst. Der große Vorteil dieser Koffer und Kisten ist ihre Mobilität. Mit ihnen hast du die wichtigsten Arbeitsgeräte überall dabei.
Praktisch und flexibel: Werkstattwagen
Größere Werkzeugsortimente kannst du in einem Werkstattwagen unterbringen. Durch die Räder ist er ortsflexibel einsetzbar und eignet sich zum Beispiel zum Schrauben an Autos oder größeren Gartengeräten. In einem Werkstattwagen stehen dir meist mehrere Etagen mit Fächern oder Schubladen zur Verfügung, in die du nicht nur Werkzeuge, sondern auch häufig benötigte Kleinteile wie Schrauben sortieren kannst.
Sicher und großzügig: Schränke, Regale und Schubladen
Wenn du viel Stauraum – auch für schwereres Gerät ‒ benötigst, sind Werkstattregale und Werkzeugschränke mit Schubladen eine gute Wahl zum Ordnen und Aufbewahren von Werkzeug. Bei offenen Regalen siehst du zwar sofort, wo etwas steht, doch in ihnen lassen sich Geräte, Zubehör und andere Arbeitsmittel nicht besonders gut sortieren. Du kannst sie aber zum Beispiel mit Sichtlagerkästen bestücken, um mehr Ordnung zu schaffen.
Wesentlich mehr Möglichkeiten zum Sortieren bieten dir stehende und hängende Werkstattschränke. Sie sind robust, lassen sich schließen und schützen so etwa empfindliche Elektrogeräte vor Schmutz und Schäden. In ihnen kannst du auch Substanzen wie Reiniger, Dünger und Unkrautvernichter sicher unterbringen. Stattest du die Schubladen mit Einsätzen aus, eignen sie sich hervorragend zum Sortieren von leichterem Werkzeug und Kleinteilen.
Übersichtlich und platzsparend: Werkzeugwände und Wandhalterungen
Eine Werkzeugwand (auch Werkstattwand genannt) ist eine besonders übersichtliche und zudem platzsparende Möglichkeit, Werkzeug zu organisieren. Damit hast du einen besonders schnellen Zugriff auf alle häufig genutzten Arbeitsgeräte. Eine Werkstattwand lässt sich selber bauen (siehe nächster Abschnitt) oder fertig kaufen.
Fertige Werkzeugwände bestehen meist aus Lochwandsystemen, die du individuell mit Haken ausstatten kannst. Daran hängst du dann die Arbeitsgeräte. Bei der Anordnung der Haken an der Werkzeugwand solltest du vor allem die Nutzungshäufigkeit der Geräte, aber auch Größe und Gewicht berücksichtigen. Für sperrige Werkzeuge, Gartengeräte, Arbeitskleidung oder Leitern kannst du außerdem Halterungen oder Lagerhaken an geeigneten Stellen an der Wand anbringen.
Werkstattwand selber bauen: nützliche Hinweise
Im Baumarkt und in Onlineshops findest du eine große Auswahl an Werkzeugwänden. Du kannst dir aber auch eine Werkstattwand selber bauen. Damit sparst du nicht nur Geld, sondern kannst das vertikale Ordnungssystem genau auf deine Werkstatt zuschneiden. So bist du weder von bestimmten Maßen noch von vorgegebenen Verwendungszwecken abhängig und kannst die Aufbewahrung von Schraubendrehern, Hämmern, Sägen, Zangen usw. individuell gestalten. Auch über das Material, aus dem du die Werkstattwand baust, kannst du selber bestimmen. So lassen sich zum Beispiel Span- oder OSB-Platten und Leimholz verwenden oder fertige Lochplatten aus Metall verschrauben.
Gerade, wenn dir nur wenig Platz zur Verfügung steht, musst du dich nicht auf die reine Wandfläche beschränken. Die platzsparende Lösung: Klappläden. Mit entsprechenden Scharnieren kannst du schwenkbare Wände mit der fest verankerten Werkstattwand verbinden. Benötigst du nicht so viel Fläche, um deine Werkzeuge zu organisieren, findest du in der toom Kreativwerkstatt eine Anleitung zum Selberbauen einer kleineren Werkstattwand aus Holz.
Tipp: Um den Platzbedarf für deine neue Werkzeugwand richtig einzuschätzen, solltest du alle Arbeitsgeräte, die du dort unterbringen willst, zusammentragen, auf einer ebenen Fläche arrangieren und grob ausmessen. Wenn es später an das konkrete Bestücken der Wand mit Haken und anderen Halterungen geht, erleichtern dir Papp-Schablonen der Werkzeuge die richtige Anordnung an der Werkzeugwand.
Wie lassen sich Schrauben richtig sortieren? Tipps
Kleinteile wie Schrauben gehören in jede Werkstatt. Sie richtig zu sortieren, erspart dir bei Handwerksarbeiten jede Menge Zeit. Wer sich einmal auf der Suche nach den passenden Schrauben im Sammelsurium der Schubladen verloren hat, weiß eine einheitliche Schrauben-Sortierung zu schätzen.
Zum Sortieren von Schrauben bieten sich unterschiedliche Systeme an. Grundsätzlich solltest du dir auch in diesem Fall zunächst einen Überblick über deinen aktuellen Bestand verschaffen. Das bedeutet, dass du alle vorhandenen Schrauben an einem Ort sammelst. Dann weißt du nicht nur, wie viel Stauraum du benötigst, sondern bekommst auch einen Eindruck davon, wie viele und welche Arten von Schrauben du bereits besitzt. Anhand dieser Bestandsaufnahme kannst du entscheiden, welches System zum Sortieren deiner Schrauben infrage kommt und wie du sie übersichtlich aufbewahren kannst.
Mögliche Systeme zum Sortieren von Schrauben
Es gibt unzählige Schraubenarten. In unserem Ratgeber zu Schraubverbindungen erfährst du mehr über die verschiedenen Typen und ihre Verwendungszwecke. Schrauben lassen sich zum Beispiel nach Größe, Kopfart, Gewinde, Material und Beschichtung unterscheiden. Beim Ordnen von Schrauben solltest du also deren Eigenschaften beachten.
Ein typisches System zum Sortieren von Schrauben kann beispielsweise sein, dass du sie in dieser Reihenfolge nach den folgenden Eigenschaften sortierst:
- Art (zum Beispiel Maschinen-, Holz-, Blech- oder Bohrschrauben)
- Größe (Länge und ggf. Durchmesser)
Hast du einen umfangreicheren Bestand an Schrauben, kannst du sie anschließend auch noch kleinteiliger ordnen – und zwar unter anderem nach:
- Kopfart (beispielsweise Flach-, Rund- oder Senkkopf sowie Schlitz, Kreuzschlitz, Innensechskant, Sechskant oder Torx),
- Material (etwa Stahl, Edelstahl oder Messing) oder
- Oberflächenbeschichtung (Zink, Chrom, Messing etc.).
Wie lassen sich Schrauben übersichtlich aufbewahren?
Nach dem Sortieren der Schrauben musst du ihnen in deiner Werkstatt noch einen passenden Platz einräumen. Hast du nur eine kleine Menge, können ein paar Einmachgläser, Konservendosen oder kleine Kartons zur Aufbewahrung schon ausreichen. Auch kleine Schraubenkästen bieten sich zum Einsortieren an.
Bei größeren Mengen sind Sichtlagerkästen die richtige Wahl. Dabei handelt es sich um kleine stapelbare Kunststoffboxen, die du entsprechend geordnet und beschriftet an Wandleisten aufhängst oder in feste oder fahrbare Regalsysteme einräumst. Mit ihnen kannst du auch größere Bestände an Schrauben übersichtlich aufbewahren. Legst du dir Sichtlagerkästen zu, ist es klug, für neue Schrauben noch ein paar Leerboxen in Reserve zu haben. Übrigens kannst du auch andere Kleinteile wie Muttern, Nägel, Dichtungen oder Unterlegscheiben in diesem Werkstatt-Ordnungssystem unterbringen.
Tipp: Nutzt du deine Werkstatt häufig für staubintensive Arbeiten, sind Lagerboxen mit Deckel eine gute Möglichkeit, um ein Verschmutzen der Schrauben und des weiteren Werkstattzubehörs zu verhindern.