Wer gern zu Hause werkelt, wird öfter mal zur Säge greifen müssen, um Holz, Metall oder andere Werkstoffe zu zerteilen. Doch welche der vielen Sägenarten ist die richtige für deine Zwecke? Diese Übersicht von toom Baumarkt macht allen Hobbyhandwerkern das Leben leichter. Lies hier, welche Säge wofür am besten geeignet ist.
Welche Sägen gibt es?
Die Auswahl an Sägen ist groß und reicht von kleinen Handsägen bis hin zu stationären elektrischen Geräten. Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, findest du in diesem Ratgeber eine kurze Übersicht zu den gängigen Sägenarten und ihrem jeweiligen Einsatzgebiet – denn verschiedene Arten von Sägen haben natürlich auch unterschiedliche Verwendungszwecke.
Arten von Handsägen
Welche Arten von Sägen gibt es für die manuelle Arbeit? Hier findest du eine Übersicht über gängige Arten von Sägen und ihre Verwendung.
Fuchsschwanz
Der Fuchsschwanz zählt zu den Blattsägen und ist wohl der Klassiker unter den vielen verschiedenen Arten von Holzsägen. Sein Sägeblatt ist relativ dick, um der Säge Stabilität zu verleihen. Ein Fuchsschwanz sägt wie fast alle Handsägen auf Hub und Zug, eignet sich aber nur für Holz. Oft sind die Sägezähne des Fuchsschwanzes geschränkt, also wechselweise etwas nach links und rechts gebogen. Dadurch wird verhindert, dass die Säge bei der Arbeit im Schnitt festklemmt.
Die Verwendung der Fuchsschwanzsäge
Da der Fuchsschwanz einen recht breiten Schnitt erzeugt und viel Material abträgt, eignet er sich eher für gröbere Holzarbeiten. Dicke Bretter und Kanthölzer lassen sich mit dieser Universalsäge sehr gut bearbeiten.
Tipp: Schau dir unseren Ratgeber zum Thema Holz schneiden an.
Japansägen
Diese fernöstlichen Sägen sind dem Fuchsschwanz oder der Feinsäge ähnlich, unterscheiden sich aber in einem wesentlichen Punkt: Du kannst nur auf Zug sägen. Dafür sind sie sehr leichtgängig und benötigen wenig Krafteinsatz. Es gibt unterschiedliche Arten von Japansägen mit jeweils speziellen Einsatzmöglichkeiten.
Anwendung der Japansäge
Da es eine ganze Reihe verschiedener Japansägen gibt, eignet sich diese Sägenart für fast alle Arbeiten mit Holz – du musst lediglich die passende Säge benutzen. Die Dozuki ist beispielsweise für feine Holzarbeiten geeignet, während du für große, tiefe Schnitte eine Kataba verwenden kannst.
Bügelsäge
Das Sägeblatt ist bei der Bügelsäge fest in einem Rahmen fixiert, der die Form eines Bügels hat. Laub- und Metallsägen zählen zu den bekanntesten Arten von Bügelsägen.
Wie wird die Bügelsäge verwendet?
Mit einer Bügelsäge lassen sich sehr feine Arbeiten durchführen. Mit dem richtigen Sägeblatt kannst du mit einer Bügelsäge auch Metall sägen.
Feinsäge
Du erkennst die Feinsäge am dünnen, rechteckigen Sägeblatt. Die Feinsäge hat eine viel feinere Zahnung als beispielsweise der Fuchsschwanz.
Verwendung der Feinsäge
Jeder Schreiner besitzt eine Feinsäge. Sie dient meist dazu, Leisten abzulängen und feine, gerade Schnitte im Holz auszuführen.
Sägearten: elektrische Sägen
Auch die verschiedenen Arten von Elektrosägen unterscheiden sich teils deutlich voneinander. Welche Säge für welchen Zweck am besten geeignet ist, erfährst du hier.
Handkreissäge
Die Kreissäge erhält ihren Namen vom runden, vertikal rotierenden Sägeblatt. Sie ist zwar nicht so universal einsetzbar wie eine Stichsäge, dafür aber unschlagbar, wenn du winkelgerechte Schnitte benötigst. Zubehör wie Führungsschienen oder Staubabsauger erleichtert die Arbeit zudem deutlich.
Verwendung der Handkreissäge
Die kleine Version für den Handgebrauch ist recht flexibel und sowohl für kleine Bastelarbeiten als auch für größere Werkstücke zu gebrauchen. Am besten gelingen lange, gerade Schnitte – diese sind dafür aber sehr präzise und sauber. In der Regel werden Handkreissägenin der Holzbearbeitung eingesetzt; mit dem richtigen Sägeblatt und einer Regulierung der Drehzahl kannst du aber auch andere Werkstoffe bearbeiten.
Tischkreissäge
Die stationäre Version der Handkreissäge funktioniert genauso wie ihr manueller Gegenpart – mit dem einzigen Unterschied, dass die Säge fest am Tisch fixiert ist und nur das Werkstück bewegt wird. Das runde Sägeblatt ragt aus dem Tisch hervor und kann je nach Ausführung seitlich gekippt werden, um Gehrungsschnitte durchzuführen.
Tischkreissäge: Verwendung
Abhängig vom Sägeblatt kannst du mit einer Tischkreissäge nicht nur Holz, sondern auch Kunststoff, Metall oder Stein schneiden. Wie auch die Handkreissäge ist sie perfekt für exakte, gerade Zuschnitte geeignet.
Kappsäge
Die dritte Säge aus der Liste der Kreissägen ist die Kappsäge in unterschiedlichen Ausführungen. Saubere und präzise Winkelschnitte gelingen mit einer Kappsäge perfekt. Oft haben Kappsägen einen kippbaren Sägekopf und einen drehbaren Plattenteller, um senkrechte Winkelschnitte durchzuführen (dann spricht man auch von einer Kapp- und Gehrungssäge). Eine Zug-, Kapp- und Gehrungssäge lässt sich an einem Gestänge vor- und zurückbewegen, was eine höhere Schnittbreite zur Folge hat. Das ist beispielsweise beim Zuschneiden von Laminat sehr nützlich.
Verwendung der Kappsäge
Die Kappsäge wird oft für die Verkleidung von Böden und Wänden benutzt, da sich mit ihr sämtliche Holzarten zuschneiden und ablängen lassen. In der Regel ist sie nicht dafür geeignet, andere Materialien wie Metall oder Stein zu sägen – es gibt aber auch speziell für diesen Einsatz konstruierte Kappsägen.
Säbelsäge
Die Säbelsäge gehört wegen ihres Einsatzzwecks eher zu den Sägearten für Profis. Sie ist ein beidhändig geführtes Werkzeug, mit dem du frei und senkrecht schneidest. Stell dir eine Bohrmaschine vor – nur dass vorne statt eines Bohrkopfs ein Sägeblatt herausragt. Dieses ist recht lang und beweglich, weshalb die Säbelsäge auch gerne als „elektrischer Fuchsschwanz“ bezeichnet wird.
Verwendung der Säbelsäge
Ob Feuerwehr, Tischlerei oder Installationsbetrieb: Die Säbelsäge darf bei diesen Berufen in keiner Ausstattung fehlen. Mit ihr lassen sich unter anderem Metallrohre oder Baumwurzeln durchschneiden. Besonders gut geeignet ist die Säbelsäge für den Gehölzschnitt im eigenen Garten. Mit dem passenden Sägeblatt kannst du mit einer Säbelsäge im Grunde alles schneiden – nur exakte und gerade Schnitte werden dir eher nicht gelingen.
Bandsäge
Die Bandsäge ist eine fest installierte Säge mit einem Endlos-Sägeband, das ähnlich wie ein Keilriemen durch das Gerät läuft. Am Sägetisch ist die Säge offen, so dass dort Werkstücke aller Art zugeschnitten werden können. Bandsägen gelten als die robustesten Sägenarten und haben den Vorteil, dass das Sägeband aufgrund seiner Konstruktion stets gleichmäßig abnutzt.
Mittlerweile finden sich auch immer öfter Akku-Handbandsägen, die allerdings im Vergleich zur Tischversion eine deutlich geringere Schnitttiefe aufweisen.
Wie wird eine Bandsäge verwendet?
Je nach Sägeband kann eine Bandsäge nicht nur Holz, Metall oder Kunststoff, sondern auch Leder, Beton oder sogar Knochen sägen. Aus diesem Grund wird die Bandsäge gerne im professionellen Bereich eingesetzt – sie ist vielseitig, schnell und präzise und ermöglicht auch kurvige Schnitte.
Dekupiersäge
Diese Säge ist im Grunde eine elektrische Version der Laubsäge. Sie gehört nicht unbedingt zur Grundausstattung jedes Heimwerkers und kann eher zu den Spezialsägen gezählt werden. Mit ihrem schmalen Sägeblatt lassen sich auch Rundungen sägen.
Was leistet eine Dekupiersäge?
Mit einer Dekupiersäge kannst du sehr detaillierte Ausschnitte sägen und recht präzise arbeiten. Daher wird sie vor allem im Modellbau verwendet.
Kettensäge
Eine Sonderform der elektrischen Säge – oft auch benzinbetrieben –, deren Verwendung sehr gefährlich sein kann. Die Kettensäge hat einen sehr leistungsfähigen Motor und nutzt die namensgebende Sägekette zum Zerteilen.
Wie wird eine Kettensäge angewendet?
Die Kettensäge wird vor allem in der Forstwirtschaft genutzt, da sie perfekt zum Fällen von Bäumen, für Astarbeiten und zum Schneiden von Holzstämmen geeignet ist. Der Heimwerker nutzt sie für den Zuschnitt von Brennholz. Bei der Arbeit mit Kettensägen sollte stets Schutzkleidung getragen werden!
Die verschiedenen Arten von Sägeblättern
Da Kreis- und Stichsägen die gängigsten und flexibelsten Sägen im Heimwerker-Gebrauch sind, orientiert sich die Übersicht zu den Sägeblättern an diesen beiden Sägen.
Das Material
Kreissägeblätter sind in der Regel in zwei Varianten zu finden: CV-Sägeblätter oder solche aus Hartmetall (HM). CV steht für Chrom-Vanadium-Stahl und ist die günstigere Alternative, während HM-Sägeblätter teurer sind, aber auch länger halten. Dafür kannst du sie normalerweise nicht selbst nachschleifen, da das spezielle Werkzeuge erfordert – allerdings ist das wegen ihrer langen Lebensdauer auch sehr lange gar nicht notwendig. Daneben gibt es auch Universal-Sägeblätter, die sich für mehrere Zwecke eignen.
Sägeblätter für Stichsägen sind dagegen wegen der Bauweise der Säge anders beschaffen als ihre Kreissägen-Pendants. Gängige Materialien sind:
- HCS: Kohlenstoffstahl für weichere Materialien wie Holz und Kunststoffe
- HSS: Hochleistungs-Schnellschnitt-Stahl für Metalle
- Bimetall: biegsames Sägeblatt, gut für Kurvenschnitte in Holz und Metall geeignet
- HM-beschichtet: speziell für Materialien wie Kacheln oder Ziegel
Die Zähne: Anzahl und Teilung
Wie fein ein Schnitt wird, hängt mit der Anzahl der Zähne zusammen. Mit wenigen, weit auseinanderstehenden Zähnen sägst du nur grob; viele eng beieinanderstehende Zähne sorgen dagegen für einen feinen Schnitt.
Falls der Schnitt schnell gehen soll, aber nicht unbedingt genau sein muss, verwendest du am besten ein Sägeblatt mit wenigen Zähnen. Feinschnittblätter mit hoher Zahnanzahl ergeben dagegen ein sauberes Schnittbild, verlangen jedoch langsameres Arbeiten.
Zahnformen des Sägeblatts
Die Zahnform beeinflusst Schnittqualität und Standzeit der Säge. Bei flachen Zähnen ist der Schnitt eher grob, trapezförmige Zähne wiederum sorgen für einen feineren Schnitt. Die erreichst du auch mit geschränkten Spitzen – bei denen ist die Standzeit aber geringer, weil die Zahnspitzen stark beansprucht werden.
Welches Sägeblatt für welches Material?
Grundsätzlich lässt sich sagen: Je härter das Material ist, desto mehr Zähne sollte das Sägeblatt haben. Das gilt für alle Sägearten – ob Stichsäge, Kreissäge oder jede andere Form. Welches Sägeblatt du also verwendest, ist vom Werkstoff abhängig, den du zuschneiden möchtest.
Metalle benötigen beispielsweise sehr widerstandsfähige Blätter mit hoher Zahndichte. Bei den meisten Holzwerkstoffen dagegen ist es eher umgekehrt. Hersteller verwenden oft Farbcodes, um die genaue Verwendung von Sägeblättern darzustellen. Orientiere dich an der genauen Beschreibung, um das passende Sägeblatt zu finden. Bei toom Baumarkt findest du auch Sägeblatt-Sets mit mehreren Teilen – so hast du für alle gängigen Zwecke das passende Sägeblatt parat.
Sägeblatt schärfen
Mit einer stumpfen Säge lässt sich nicht gut arbeiten – du wirst also gerade bei häufigem Gebrauch deiner Säge irgendwann das Sägeblatt schärfen müssen. Ob du das Sägeblatt selbst schärfen willst oder lieber auf professionelle Hilfe wie den Schärfdienst von toom Baumarkt zurückgreifen möchtest, ist ganz dir überlassen. Die Arbeit erfordert zum Teil allerdings spezielles Werkzeug – etwa wenn du ein Hartmetall-Sägeblatt schärfen musst.
Die folgende Kurzanleitung erklärt dir, wie du ein Kreissägeblatt selbst schärfen kannst:
- Baue das Sägeblatt aus. In der Regel brauchst du dazu einen Ringschlüssel.
- Fixiere das Sägeblatt mit Schraubzwingen an deiner Werkbank.
- Feile die Zahnspitzen mit einer Flachfeile waagerecht auf die gleiche Höhe – das nennt sich abrichten. Damit gleichst du Unebenheiten in den Zähnen aus.
- Sind die Zähne des Sägeblattes geschränkt, überprüfst du nun, ob die Schränkung noch gleichmäßig ist. Mit einer Schränkzange biegst du einzelne Zähne passend zu.
- Nun kannst du das Sägeblatt schärfen. Dazu benötigst du eine Dreikantfeile, mit der du jedem Zahn mit 3 bis 4 Zügen eine gleichmäßig spitze Form verpasst.
- Baue das Sägeblatt wieder ein und stelle sicher, dass es fest sitzt.
Ist ein Zahn des Sägeblattes herausgebrochen, lässt sich das Sägeblatt nicht mehr reparieren – in diesem Fall musst du es austauschen.