Ein Beet im Garten, Töpfe auf dem Balkon oder ein Hochbeet voller leckerer Kräuter? Nichts lässt einen Nutzgarten so frisch wirken wie eine bunte Mischung an verschiedenen Kräutern – bevorzugt heimische und mediterrane. Da darf auch der Salbei nicht fehlen! Wie du Salbei pflanzt und pflegst, damit er dir lange erhalten bleibt, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Über den Salbei
Für einen Gemüse- und Kräutergarten ist der Salbei wunderbar geeignet – doch auch in Steppen- und Staudenbeeten macht er eine gute Figur. Als mehrjähriger Kleinstrauch versprüht der Salbei einen angenehmen und starken Duft, der Bienen und andere Insekten anzieht, aber gleichzeitig Schädlinge fernhält. Der hohe Anteil ätherischer Öle schmeichelt unserem Geruchssinn, die wunderschöne Blütenpracht verzaubert uns optisch.
Herkunft und Artenvielfalt
Sein botanischer Name „Salvia” leitet sich vom lateinischen „salvare” ab, das so viel wie „heilen” bedeutet. Im Namen liegt also bereits die heilende Wirkung des Salbeis verankert. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und ist mit seinen über 800 Arten fast auf der ganzen Welt verbreitet. Neben vielen Nutz- gibt es auch einige Zierpflanzen. Für Küche und Medizin verwenden wir häufig den Echten Salbei sowie den heimischen Wiesensalbei.
Wuchs und Blüte
Die meisten Salbeipflanzen sind zwei- oder mehrjährig, doch es gibt auch einjährige Arten. Der Echte Salbei und andere Straucharten werden bis zu 50 Zentimeter hoch und haben längliche Blätter, die etwa 8 Zentimeter Länge erreichen. Blätter und Blüten unterscheiden sich je nach Art in ihrer Farbe: Die meisten sind mattgrün, doch gibt es auch violette Exemplare. Die Blüten sind meist blau-violett, aber auch weiß oder rosa. Auch die Blütezeit des Salbeis variiert unter den verschiedenen Arten, doch lässt sich der Zeitraum von Mai bis September grob eingrenzen.
Verwendung als Küchen- und Heilkräuter
Nicht wenige Pflanzen aus dem Nutzgarten eignen sich neben der Verwendung in der Küche auch als Medizin. So ist der Salbei nicht nur zum Würzen von Speisen, sondern auch als jahrtausendealte Heilpflanze bekannt. Seine ätherischen Öle und gesunden Wirkstoffe können vor allem bei Erkältung oder Magen-Darm-Beschwerden unterstützen. Salbei wird deshalb in Medikamenten verarbeitet und ist auch als Bonbon weit verbreitet, wenn der Hals kratzt. Du kannst Salbei frisch verwenden oder die Blätter trocknen – auch Einfrieren ist möglich. Und nicht nur die Blätter können verwendet werden, auch die Blüten sind essbar.
Salbei wirkt antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend und verdauungsfördernd und wird vorrangig wie folgt verwendet:
- zum Verfeinern von Suppen, Fleisch- und Fischgerichten
- als Öl für die Zubereitung von Speisen und Kosmetik
- als Blätter zum Aufbrühen von Tee
Salbei pflanzen auf dem Balkon und im Garten
Möchtest du dir eine Kräuterspirale oder einen Kräutergarten anlegen, solltest du dich vorab informieren, welche Kräuter du zusammen anbauen kannst und welche lieber allein stehen. Außerdem sollten manche Kräuter lieber ins Gemüsebeet gesetzt werden, um dort andere Pflanzen zu unterstützen. Salbei steht nicht so gern neben anderen Kräutern, sondern lieber allein. Pflanze ihn daher für Balkon und Terrasse in einen separaten Topf und halte im Beet ausreichend Abstand zu benachbarten Pflanzen. Kaufen kannst du Salbei als fertige Jungpflanze oder als Saatgut für die eigene Anzucht.
Standort und Substrat
Wie die meisten mediterranen Kräuter steht auch der Salbei am liebsten sonnig. Doch auch ein halbschattiger Standort schadet dem Salbei nicht, solange er es schön warm hat. Dies gilt sowohl im Gartenbeet als auch im Topf. Die ideale Erde für deinen Salbei ist durchlässig, humusreich und nicht zu stickstoffhaltig. Außerdem sollte sie nicht zu feucht sein und Staunässe unbedingt vermieden werden. Am besten eignet sich nährstoffarme Kräutererde aus dem Fachhandel.
Salbei selbst aussäen
Um Salbei selbst auszusäen, musst du wissen, um welche Sorte es sich bei deinem Saatgut handelt. Denn die beste Zeit zur Aussaat von Salbei variiert je nach Art. So kann Echter Salbei bereits ab April im Frühbeet und ab Mai im Freiland gesät werden, Muskateller-Salbei hingegen sollte erst ab Juli und dafür direkt ins Freiland gesät werden. Sind die Setzlinge nach der Aussaat groß genug zum Pikieren, solltest du sie auf 30 bis 40 Zentimeter Abstand vereinzeln.
Salbeipflanzen einsetzen
Wenn du deinen Salbei nicht selbst säen möchtest, kannst du im Gartencenter auch bereits vorgezogene Jungpflanzen kaufen. Diese kannst du dann von Frühjahr bis Herbst in Beet oder Topf umsetzen. Jungpflanzen von Salbei kannst du auch von anderen Hobbygärtnern als Stecklinge erhalten – mehr dazu im Abschnitt „Salbei vermehren”.
So pflegst du deine Salbeipflanze
Zur allgemeinen Gartenpflege gehört auch das Gießen und Düngen deiner Kräuter. Salbei solltest du nur mäßig gießen, da er wie alle mediterranen Pflanzen mit Trockenheit besser zurechtkommt als mit zu viel Nässe. Auch Düngergaben solltest du entweder sorgsam oder gar nicht verwenden, da Kräuter nur wenige Nährstoffe benötigen und die Gefahr von Überdüngung sehr hoch ist. Die gesündere Alternative zu Fertigdüngern ist die Einarbeitung von Kompost in die Erde.
Tipp: Bei der Pflege von Salbei im Topf beugst du Staunässe vor, indem du eine Drainageschicht einarbeitest.
Salbei überwintern
Nicht jeder Salbei ist winterhart, da es auch einjährige Arten gibt. Die meisten Arten des zwei- oder mehrjährigen Salbeis hingegen sind winterhart und müssen nur mit etwas Laub gemulcht und mit einem hellen Gartenvlies abgedeckt werden. So ist er trotz Winterhärte vor extremem Frost geschützt. Nicht winterharte Arten von Salbei solltest du im Topf überwintern. Grabe diese vor dem Winter aus und schneide die Blütentriebe zurück. Pflanze den Salbei anschließend in einen Topf, den du im Gewächshaus überwinterst.
Tipp: Wenn du nicht winterharte Arten im Topf statt im Beet pflanzt, sparst du dir das Ausgraben und kannst die Pflanze leichter überwintern.
Salbei schneiden
Beim Schnitt von Salbei unterscheidet man zwischen Pflege- und Ernteschnitt. Der Ernteschnitt kann fast ganzjährig erfolgen, bestenfalls nach dem letzten und vor dem ersten Frost. Das kräftigste Aroma entfaltet der Salbei kurz vor der Blüte – auch während der Blühphase kann Salbei problemlos geerntet werden. Beim Pflegeschnitt gibt es zwischen den Arten wieder Unterschiede. Den Echten Salbei schneidet man wie viele andere Sorten im Frühjahr. Nach den Frösten werden die Sträucher ausgelichtet und abgestorbene Triebe entfernt. Sind die Sträucher über das Jahr sehr groß gewachsen, kannst du einen zusätzlichen Pflegeschnitt im Herbst vornehmen, bei dem die Triebe bis zur Hälfte eingekürzt werden. Eine Ausnahme bildet der Steppen-Salbei, dessen Triebe du erst nach der Blüte im Sommer um etwa ein Drittel kürzen solltest.
Krankheiten und Schädlinge
Salbeipflanzen werden nur selten von Schädlingen befallen, da diese durch das starke Aroma der Pflanze eher fernbleiben. Lediglich Steppen-Salbei leidet ab und an unter Echtem Mehltau und beim Muskateller- sowie Silberblatt-Salbei musst du gelegentlich Schnecken bekämpfen.
Salbei vermehren
Möchtest du deinen Salbei vermehren, kannst du dies auf unterschiedlichen Wegen tun. Ein- und zweijährige Arten werden ausgesät, mehrjährige Sträucher durch Stecklinge vermehrt und Stauden wie den Steppen-Salbei kannst du zusätzlich durch Teilung vermehren. Als Zeitpunkt für die Vermehrung eignet sich das Frühjahr am besten, da die Pflanzen dann kurz vor der neuen Wachstumsphase stehen. Bei der Stecklingsvermehrung sind Mai und Juni ideal, weil die Triebspitzen zu dieser Zeit genau die richtige Festigkeit haben.
So vermehrst du Salbei durch Kopfstecklinge:
- Schneide etwa 20‒30 cm lange Triebspitzen direkt unterhalb eines Blattpaares ab.
- Entferne anschließend die unteren Blattpaare, sodass der Trieb weit genug freiliegt, um ihn später einzupflanzen.
- Belasse die nächsten zwei Blattpaare am Trieb und schneide die weiche Triebspitze ab.
- Die übrigen Blätter solltest du um bis zu zwei Drittel einkürzen, damit der Steckling seine Energie nicht in die großen Blätter, sondern die Bewurzelung stecken kann.
- Während du alle Stecklinge vorbereitest, stellst du die bereits zugeschnittenen in ein Wasserglas.
- Fülle Anzuchttöpfe mit Anzuchterde – du benötigt einen Topf pro Steckling.
- Um die Wurzelbildung zu beschleunigen, kannst du die Stecklinge kurz in Bewurzelungspulver tunken. Für die Vermehrung ist das Pulver nicht zwingend notwendig, es spart nur etwas Zeit.
- Stecke die Stecklinge anschließend einzeln in ihre Anzuchttöpfe und drücke die Erde leicht fest.
- Besprühe zuletzt die Stecklinge mit Wasser und bedecke die Töpfe mit einer transparenten Kunststoff-Haube – Zimmergewächshäuser eignen sich dafür sehr gut.
- Halte die Stecklinge gleichmäßig feucht und lüfte sie gelegentlich. Nach etwa 8 bis 10 Wochen sind deine Salbeipflanzen so gut verwurzelt, dass du sie umpflanzen kannst.