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Das musst du beim Einbauen einer Klimaanlage beachten

Mann installiert Klimagerät
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Klimaanlage selbst einbauen?

Für viele ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres. Doch die drückenden Temperaturen können auch zur Tortur werden. Extreme Hitze sorgt tagsüber bei vielen Menschen für Konzentrationsschwierigkeiten und lässt sie nachts schlecht einschlafen. Der Einbau einer Klimaanlage kann Abhilfe schaffen. Hier erfährst du, worauf es ankommt, wenn du eine Klimaanlage installieren möchtest.


Klimaanlage selbst einbauen? Was erlaubt ist und was nicht

Techniker

Wer darf Klimaanlagen eigentlich einbauen? Es kommt darauf an: Kleinere, meist mobile Klimaanlagen kannst du auch selbst montieren, wenn du etwas handwerkliches Geschick besitzt. Bei sogenannten Split-Geräten ist das anders: Diese hochleistungsfähigen Klimaanlagen selber einzubauen, ist verboten. Seit 2008 kann man dafür sogar mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden. Die Arbeit solltest du also einer Fachperson überlassen. Zu groß sind die Risiken, das Gebäude bei den notwendigen Bohrungen zu beschädigen. Auch bei der Inbetriebnahme sind Fachwissen und spezielles Werkzeug vonnöten, weshalb fachliche Expertise ratsam ist. 

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Klimaanlage installieren: Planung ist das A und O

Kalkulationen mit dem Taschenrechner

Bevor du deine Klimaanlage einbauen lassen kannst, ist zunächst einmal eine sorgfältige Planung erforderlich. Zu Beginn sollest du festlegen, wie viele Räume du mit der Anlage klimatisieren möchtest. Das heißt konkret, dass die Kühllast berechnet werden muss, um ein adäquates Gerät zu finden. Eine Fachperson im Bereich der Klimatechnik weiß hier in der Regel Bescheid. Ansonsten kannst du auch mit einem herstellerunabhängigen Kühllastberechnungsprogramm den Bedarf kalkulieren.

Relevant sind Faktoren wie die Größe des Raums, die Art der eingerichteten Wärmedämmung, die Anzahl der im Raum befindlichen Elektrogeräte, die Fensterflächen, die Ausrichtung des Raums und damit einhergehend die Sonneneinstrahlung. Auch wie viele Personen sich normalerweise in dem zu kühlenden Raum aufhalten, ist für die Berechnung wichtig. Je nachdem, welche Kühllast sich hierbei ergibt, solltest du ein einzelnes Klimagerät oder eine Multi-Split-Anlage erwerben.

Eine genaue Dimensionierung ist sinnvoll, denn ein überdimensioniertes Klimagerät ist unnötig teuer. Und dies nicht nur bei der Anschaffung, sondern vor allem auch später im Betrieb: Bei größerer Kühlleistung nimmt auch der Energieverbrauch zu. Eine leichte Überkapazität solltest du jedoch einkalkulieren – für den Fall, dass du an dem betreffenden Raum Veränderungen vornimmst, welche die Anforderungen an das Klimagerät erhöhen könnten.

Bei der Wahl des passenden Geräts solltest du dich fachkundig beraten lassen. Klimaanlagen sollten vor allem in Sachen Effizienz überzeugen – nicht nur in Hinblick auf den Preis.


Single-Split- vs. Multi-Split-Klimaanlage: Funktionsweisen im Überblick

Klimagerät hängt an der Wand

Bei stationären Geräten entscheiden sich viele dafür, eine Split-Klimaanlage einzubauen. Es ist zwischen Single-Split- und Multi-Split-Anlagen zu unterscheiden. Im Falle von Single-Split-Anlagen befindet sich lediglich ein Gerät im Gebäude, bei Multi-Split-Anlagen sind es mehrere. Diese Innengeräte sorgen dafür, dass das zugeführte Kühlmittel bei niedrigem Druck verdampft und so die Wohnung kühlt. Bei beiden Varianten wird die warme Luft über ein weiteres Gerät ins Freie befördert, nämlich mithilfe eines Kondensators. Alle Geräte sind über Kühlmittelleitungen miteinander verbunden.

Welches Klimagerät solltest du einbauen?

Ist die Raumgröße überschaubar, reicht ein Single-Split-Klimagerät oft aus. Bei einem verwinkelten Wohnbereich könnte eine solche Anlage den Luftstrom jedoch nicht wie gewünscht herstellen. Häufig sind deshalb Multi-Split-Klimageräte sinnvoller. Ihr großer Vorteil: Im Gegensatz zu Single-Split-Anlagen kannst du bei Multi-Split-Geräten zu einem späteren Zeitpunkt noch an der Klimaanlage nachrüsten – falls du dich beispielsweise dazu entschließt, weitere Wohnbereiche mit der Anlage zu kühlen.

Denkbar wäre beispielsweise, Geräte für drei Räume zu montieren, aber bereits Leitungen für zwei weitere Räume zu verlegen, an denen du dann nachträglich Geräte anschließen kannst, wenn dir die Kühlung per Ventilatoren dort nicht mehr genügt. Sofern du dich für eine solche Erweiterung entscheidest und bereits eine Single-Split-Klimaanlage installiert hast, bleiben dir nur zwei Optionen: Du kannst dir eine zweite Single-Split-Anlage anschaffen oder das bestehende Gerät durch eine Multi-Split-Anlage ersetzen. Beide Alternativen sind im Nachhinein ziemlich kostspielig.

Übrigens: Was die grundsätzliche Funktion der Klimaanlagen betrifft, gibt es zwischen Single-Split- und Multi-Split-Geräten keinerlei Unterschiede. Von Bedeutung ist vor allem die Qualität des Außengeräts, da es für den Luftumsatz der gesamten Anlage maßgeblich verantwortlich ist.


Die Klimaanlage installieren

Klimaanlage an Außenfassade vom Haus

Was du unbedingt beachten solltest: Multi-Split-Klimaanlagen gelten zwar als die effizienteste Lösung, wenn es um ein angenehmes Raumklima geht. Doch für das Installieren einer solchen Klimaanlage sind häufig teure und aufwendige Bohrungen ins Mauerwerk notwendig. Die Bohrungen sind in der Regel dafür erforderlich, die Elektro- und Kühlmittelleitungen verlegen zu können. Bei einem Wanddurchbruch sollte mit äußerster Sorgfalt vorgegangen werden, um Schäden zu vermeiden. Gegebenenfalls ist auch eine Kondensatleitung ins Freie anzuraten.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor in Bezug auf die Innengeräte von Klimaanlagen ist der ästhetische Aspekt: Um eine gleichmäßige Kühlung zu gewährleisten, empfiehlt es sich natürlich, das Innengerät möglichst zentral aufzuhängen; doch das sieht oft für das Auge nicht so schön aus. Du solltest also die technischen Belange und die architektonischen Gegebenheiten miteinander in Einklang bringen. Vielleicht möchtest du deine Klimaanlage nicht allzu auffällig an der Wand platzieren, gleichzeitig soll das Gerät aber seine Funktion möglichst effizient erfüllen.

Je nachdem, wie die Voraussetzungen sind, lassen sich die Rohrleitungen auch geschickt verbergen oder ihre Anzahl lässt sich auf ein Minimum reduzieren. In seltenen Fällen verhindern bauliche Gegebenheiten eine Montage an der Decke oder der Wand.

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Leitungen und Rohre überprüfen

Elektriker verkabelt Klimanlage

Um zu gewährleisten, dass die Klimaanlage nach dem Installieren einwandfrei funktioniert, müssen vorab die Flüssigkeits- und Saugleitungen sowie die Elektrorohre von einer Fachperson überprüft werden. Denn wenn sie die technischen Standards des Herstellers nicht erfüllen, kann das Klimagerät Schaden nehmen. Zudem ist es wichtig, sowohl das Außengerät als auch die Innengeräte hundertprozentig gerade aufzuhängen. Bei schief aufgehängten Geräten kann es vorkommen, dass das Kondensat nicht richtig abläuft. Die Rohre zwischen Innen- und Außengeräten sollten zudem keinesfalls einen Knick aufweisen und ausreichend isoliert sowie frei von Verschmutzungen sein.

Wird die Klimaanlage nach dem Einbauen erstmals aktiviert, ist es vorab noch wichtig, die Dichte der Rohrleitungen zu testen. Dabei empfiehlt es sich, mithilfe einer Vakuumpumpe Luft und Feuchtigkeit aus der Kältemittelleitung zu saugen, um diese anschließend mit dem Kältemittel zu befüllen. 


Auch mobile Klimageräte erfüllen ihren Zweck

Mobile Klimaanlage in Schlafzimmer

Eine Split-Klimaanlage ist dir zu teuer oder der Einbau dir zu aufwendig? Kein Problem: Du kannst auch für weniger Geld eine mobile Klimaanlage erwerben. Die meisten Geräte kühlen effektiv und entfeuchten gleichzeitig. So sorgst du auch bei hochsommerlichen Temperaturen im Handumdrehen für ein angenehmes Raumklima. Außerdem kannst du mobile Klimaanlagen auch selbst installieren. Mit Blick auf den zum Teil hohen Energieverbrauch solcher Geräte lohnt sich vor dem Kauf jedoch eine umfassende Recherche.


Klimaanlage nachrüsten: Vorab mit dem Hauseigentümer sprechen

Hände schlagen ein

Du möchtest deine Klimaanlage nicht im eigenen Haus nachrüsten, sondern in einer Mietwohnung? Dann nimm vorher unbedingt Kontakt mit dem Hauseigentümer auf! Die aufwendigen Installationsarbeiten sollten nur mit seinem Einverständnis erfolgen. Darüber hinaus könnte eine Klimaanlage wegen ihrer Lautstärke Nachbarn stören. Das gilt übrigens auch für mobile Klimaanlagen. Aufgrund des zu erwartenden Betriebsgeräuschs genehmigen viele Vermieter den Einbau einer Klimaanlage nicht. Solltest du eine Erlaubnis bekommen, empfiehlt es sich, diese in schriftlicher Form zu erbitten. Dann bist du auf der sicheren Seite und kannst sorgenfrei nachträglich eine Klimaanlage bei dir daheim einbauen.


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