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Ratgeber

Kaputte Fliesen austauschen

Kaputte Fliesen austauschen
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Schritt 1: Vorbereitung
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Dauer: Ein bis zwei Stunden
Werkzeuge: Fugenmesser, Winkelschleifer, Bohrmaschine, Multitool, Cuttermesser, Malerkrepp, Hammer, evtl. Tauchsäge, Gummihammer, Tellerschleifmaschine, Winkelschneider, Fliesenkleber, Fliesenkeile, Fugenmörtel

Wenn du im Bad oder anderswo kaputte Fliesen austauschen willst, muss das nicht unbedingt viel kosten. Mit etwas handwerklichem Geschick, dem nötigen Werkzeug und dem richtigen Schlachtplan erledigst du die Arbeit aber einfach selbst.

Die folgende Anleitung führt dich sicher durch die Arbeitsschritte, egal ob du einzelne Fliesen austauschen oder gleich mehrere kaputte Fliesen gegen neue auswechseln möchtest. Sei dir jedoch gewiss: Ganz ohne Staub ist Fliesen-Austauschen praktisch nicht möglich, da du die alten Fliesen dabei zerschlägst. Mit etwas Planung behältst du Staub und Schmutz aber im Griff. In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns ausschließlich auf den Austausch beschädigter Fliesen. Ausführliche Anleitungen dazu, wie man Fliesen legt und wie man Fliesen entfernt, haben wir in den anderen Ratgebern für dich bereitgestellt.

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Schritt 1: Vorbereitung

Egal, ob du beschädigte Wandfliesen oder Fliesen am Boden austauschen möchtest – in jedem Fall gilt: Schütze empfindliche Bereiche im unmittelbaren Umfeld. Willst du defekte Fliesen austauschen, die sich über Badewanne, Waschbecken oder dem WC befinden? Dann schütze die Keramik mit Decken oder Malervlies vor herabfallenden Fliesenteilen und Putzbrocken. Am besten deckst du Schränke und Mobiliar mit Folie ab. Staub, Mörtel, Silikon und Co. können sich dann nicht darauf festsetzen. Bei größeren Eingriffen dichtest du sicherheitshalber auch Türen und Fenster ab, damit sich der Staub nicht in der Wohnung verteilt.


Schritt 2: Mörtel bzw. Silikon entfernen

Multitool entfernt Mörtel

Bevor du beschädigte Fliesen austauschen kannst, musst du den alten Fugenmörtel aus den Bewegungsfugen rings um die betroffenen Fliesen entfernen. Überspringst du diesen Schritt, kann sich die Kraft, die du aufbringen musst, um die alten Fliesen zu entfernen, nämlich auch auf die intakten Nachbarfliesen übertragen. Schlimmstenfalls nehmen sie dabei Schaden oder lockern sich. Bei Fliesen mit Wand- und Deckenabschluss entfernst du zusätzlich das alte Sanitärsilikon aus der Dehnungsfuge.

Bevor es Silikon und Mörtel an den Kragen geht, umklebst du die Fliesen, die du austauschen möchtest, sorgsam mit Malerkrepp. Bring das Kreppband dabei auf den Nachbarfliesen an und lass die Fugen rings um die defekten Fliesen frei.

Kratze dann den Mörtel mit einem Fugenmesser heraus. Alternativ geht das auch mit einem Winkelschleifer, einer Bohrmaschine mit Fräsaufsatz oder einem Multifunktions-Tool (Multitool). Gehe vorsichtig zu Werke und achte darauf, die Nachbarfliesen nicht zu beschädigen, sonst musst du auch sie ersetzen. Mörtelreste lassen sich mit einem Staubsauger entfernen. Größere Fliesenteile solltest du hingegen nicht einsaugen. Sie könnten Haushaltsstaubsauger überfordern. Handfeger und Kehrblech helfen hier weiter.

Das Silikon bei Fliesen mit Wand- und Deckenabschluss entfernst du grob mit einem Cuttermesser. Reste arbeitest du behutsam mit Stoßspachtel und Hammer nach.


Schritt 3: Alte Fliesen entfernen

Fliese entfernen

Schlage zunächst ein Loch in die Mitte der defekten Fliesen. Das spitze Ende eines Fliesenhammers kannst du zum Anschlagen benutzen. Diese Methode eignet sich vor allem für Standardfliesen. Sehr dicke oder stabile Fliesen, zum Beispiel aus Feinsteinzeug, schneidest du hingegen am besten mit einer Tauchsäge mit Diamantsägeblatt ein. Idealerweise setzt du damit mehr als einen Schnitt in der Fliesenmitte. So schaffst du Ansatzpunkte für Hammer und Flachmeißel, mit denen du dich dann Stück für Stück von der Fliesenmitte zu den Rändern vorarbeitest.

Lass dir beim Entfernen der alten Fliesen Zeit. Arbeite lieber langsam, aber präzise und wohl dosiert, damit du den Untergrund nicht beschädigst – bzw. nur so wenig wie möglich. So ersparst du dir später viel Arbeit, denn der Untergrund muss eben sein, bevor du neue Fliesen anbringst. Schäden und Unebenheiten musst du zuvor mit Reparaturmörtel ausgleichen und/oder per Schleifmaschine plan schleifen.


Schritt 4: Untergrund vorbereiten

Untergrund vorbereiten

Zuerst entfernst du sämtliche Fliesenreste und saugst Staub vom Untergrund. Ein Staubsauger ist dafür ideal. Du hast keinen zur Hand? Dann kannst du auch einen Handfeger oder Besen verwenden. Den alten Fliesenkleber entfernst du mit einer Tellerschleifmaschine besonders effizient. Natürlich kannst du auch zu Hammer und Meißel greifen. Gehe auch hierbei vorsichtig zu Werke.

Sorge nochmals für Staubfreiheit und prüfe den kleberfreien Untergrund auf Unebenheiten. Vertiefungen gleichst du mit Mörtel aus. Erhebungen schleifst du mit der Schleifmaschine glatt. Abschließend beseitigst du erneut den Staub.


Schritt 5: Neue Fliesen einsetzen

Fliese mit Gummihammer andrücken

Womöglich musst du die neuen Fliesen erst noch zuschneiden, damit sie dem Maß der Fliesen entsprechen, die du austauschst. Zeichne dazu die Maße auf die neuen Fliesen auf. Optional klebst du entlang der Schnittkanten Malerkreppband auf. Um präzise zuzuschneiden, verwendest du am besten einen Winkelschneider.

Die Fliesen haben das richtige Maß? Perfekt. Dann trägst du in die Lücken, die die alten Fliesen hinterlassen, gleichmäßig einen flexiblen Fliesenkleber auf. Ein Zahnspachtel eignet sich dafür besonders gut. Füge die neuen Fliesen anschließend in die Lücken ein. Achte darauf, dass die Fugen an allen Seiten gleich breit sind. Dabei können spezielle Fliesenkeile helfen, die sich in der Höhe verstellen lassen. Drück die neuen Fliesen an.

Schließt die Front der neuen Fliesen noch nicht bündig mit den Nachbarfliesen ab? Dann kannst du behutsam mit einem Gummihammer nachhelfen. Sind die kaputten Fliesen ausgetauscht und alles sitzt an Ort und Stelle? Dann lass den Fliesenkleber wie vom Hersteller empfohlen aushärten. Das dauert in der Regel mindestens 24 Stunden.


Schritt 6: Fugen füllen

Fugensilikon auftragen

Wenn du Fliesen am Boden austauschst, kannst du frischen Fugenmörtel einfach mit einem Fug-Gummi in die Fugen einschlämmen. Wenn du an den Wänden arbeitest und defekte Fliesen austauschst, trägst du die Fugenmasse am besten per Spachtel auf. Beachte auch dabei stets die Herstellerangaben. Sobald der Mörtel anfängt zu trocknen, entfernst du überschüssige Füllmasse mit einem leicht feuchten Schwamm und glättest die Fugen dabei.

Wenn du Fliesen austauschst, die einen Wand- und Deckenabschluss bilden, erneuerst du auch den Übergang. Dazu ziehst du mit Sanitärsilikon aus der Tube bzw. Kartusche eine Dehnungsfuge.

Tipp: Hier haben wir einen Ratgeber zum Thema Fugen erneuern für dich parat.


Schritt 7: Entsorgen

Einzelne saubere Fliesen kannst du meist problemlos im Hausmüll entsorgen. Sobald aber noch Putz und/oder Fliesenkleber daran haften, handelt es sich um Bauschutt. Eine Entsorgung im Hausmüll ist dann tabu. Bringe derartigen Müll ganz einfach zum nächsten Recycling- bzw. Wertstoffhof. Dort wirst du Bauschutt und viele andere Stoffe schnell und unkompliziert los – meist sogar kostenfrei. Bestenfalls lassen sich Bestandteile des Abfalls sogar wiederverwerten. Eine ideale und umweltverträgliche Lösung.


Fliesen über einer Fußbodenheizung austauschen

Fliesen eignen sich ideal als Bodenbelag über einer Fußbodenheizung, da sie die Wärme schnell weiterleiten. Wenn du Fliesen über einer Fußbodenheizung austauschen möchtest, funktioniert das grundsätzlich genau wie hier beschrieben. Allerdings solltest du einige Aspekte beachten.

Die neuen Fliesen sollten vor allem nicht dicker als die alten Fliesen sein, die du austauschen willst. Anschlüsse und Übergänge sollen ja schließlich weiterhin passen. Zudem gilt natürlich generell: Wenn die Aufbauhöhe des Fußbodens aufgrund dickerer Fliesen steigt, kann das zu Problemen beim Öffnen und Schließen von Türen führen.

Auch den Fugen gilt besondere Aufmerksamkeit. Wenn du Fliesen über einer Fußbodenheizung austauschst, sollte die Fugenbreite mindestens drei bis vier Millimeter betragen. Die Bewegungsfugen müssen bei Temperaturwechseln im Bodenbelag gegebenenfalls Lageveränderungen ausgleichen und brauchen entsprechenden Spielraum.

Außerdem solltest du stets darauf achten, besonders vorsichtig zu arbeiten, wenn du Fliesen über einer Fußbodenheizung austauschst. Beim unbedachten Entfernen der alten Fliesen riskierst du sonst, dass du die Heizung beschädigst. Passiert doch etwas, solltest du die Schäden oder Defekte unbedingt beheben, bevor du neue Fliesen verlegst.


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