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Ratgeber

Fliesen streichen: So einfach gehts

: Ein Handwerker beim Fliesen streichen.
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: zwei Tage inklusive Trockenzeiten
Material: Wandfarbe, Silikonentferner, Anlauger, Fliesenlack, Renovierfarbe, Edelstahlpolitur, Grundierung
Werkzeuge: Schaumstoffrollen, Schleifpapier, Cuttermesser, Malerkrepp, Malervlies, Farbwanne, Schwamm, Reinigungshandschuhe, Nassschleifpapier, Schleifschwamm, Malerpinsel, Schraubendreher

Die Fliesen in Bad oder Küche sind noch gut erhalten, aber das Design gefällt dir nicht mehr? Kein Problem, sie müssen nicht gleich ersetzt werden, oft reicht es schon Fliesen zu bekleben oder neu zu streichen. Aber kann man Fliesen überhaupt streichen? Ja, das geht ganz einfach und ist außerdem schneller und mit weniger Kosten verbunden als der komplette Austausch. Hier erfährst du, wie du deine alten Fliesen überstreichen und ihnen so zu neuem Glanz verhelfen kannst.

Weitere Tipps rund um das Thema  findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Darf ich in einer Mietwohnung die Fliesen streichen?

Fliesen im Diagonalverband

Lebst du in einer Mietwohnung, solltest du bei den Eigentümern oder der Hausverwaltung nachfragen, ob du deine Fliesen entfernen oder überstreichen darfst. Zwar kann man Fliesen ganz einfach streichen, doch die Farbe lässt sich danach nicht mehr ohne Weiteres entfernen und es ist mehr als ärgerlich, wenn du dir beim Auszug zusätzliche Arbeit machen musst.

Deine Hausverwaltung ist einverstanden? Dann belasse es nicht bei einer mündlichen Vereinbarung, sondern bitte um eine schriftliche Einverständniserklärung. Damit bist du auf der sicheren Seite.

Kann man alle Fliesen streichen?

Grundsätzlich ist es möglich, sowohl Boden- als auch Wandfliesen zu streichen. Da Bodenfliesen größeren Belastungen ausgesetzt sind, sollten sie jedoch nur mit speziellen Lacken gestrichen werden. Achte vor dem Streichen der Fliesen darauf, ob du mit der gewählten Farbe nur Wand- oder auch Bodenfliesen lackieren kannst. Die verschiedenen Produkte unterscheiden sich nämlich in ihrer Zusammensetzung und Haltbarkeit. Den entsprechenden Verwendungszweck findest du unter den Herstellerangaben.

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Welche Farbe brauchst du, um Fliesen zu überstreichen?

Jemand rührt eine Dose Fliesen-Lack an.

Fliesenlack ist in verschiedenen Farben erhältlich – zum Beispiel in Weiß, Grau oder Blau. Du kannst zwischen matter und glänzender Oberfläche wählen. Je nachdem, wie stark deine Fliesen beansprucht werden, hast du die Wahl zwischen unterschiedlichen Fliesenlacken:

  • Einkomponentenlack: Willst du lediglich an einer Wand im Badezimmer einzelne Fliesen streichen, um für interessante Farbtupfer zu sorgen, kannst du zum Einkomponentenlack greifen. Er ist für wenig beanspruchte Flächen geeignet und auch von Laien ganz einfach zu verarbeiten. Der Lack deckt gut, hält aber keiner dauerhaft hohen Belastung stand.
  • Zweikomponentenlack: Willst du in häufig benutzten Räumen die Bodenfliesen streichen, empfiehlt es sich, einen Zweikomponentenlack zu verwenden. Auch hier gilt: Bei starker Beanspruchung hält die Farbe unter Umständen nicht so lange wie gewünscht. Das kann zum Beispiel passieren, wenn dir in der Küche ein schwerer Topf herunterfällt oder im Eingangsbereich der Wohnung häufig Besucher mit Straßenschuhen über die Fliesen laufen.
  • Kreidefarbe: Am aufwändigsten ist das Streichen der Fliesen mit Kreidefarbe, doch dafür erhältst du damit einen schönen, matten Effekt. Um eine belastbare Oberfläche zu erhalten, musst du als Finish einen farblosen Zweikomponentenlack auftragen. Damit bleiben die Fliesen lange schön und widerstandsfähig.

Praxistipp: Es ist nicht sinnvoll, Fliesen mit Wandfarbe zu streichen, da diese nicht gut auf dem glatten Untergrund haftet. Schon ein leichtes Anstoßen an der Wand kann dazu führen, dass sich der Anstrich wieder löst.



Schritt 1: Wand streichen

Solltest du auch die Wand streichen wollen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt ‒ also vor dem Bearbeiten der Fliesen. Klebe Steckdosen, Kanten & Co. gut ab und streiche anschließend mit der Malerrolle.


Schritt 2: Fugen vorbereiten

Mit einem Cuttermesser werden alte Silikonfugen zwischen Wandfliesen entfernt.

Bevor du beginnst, die Fliesen zu lackieren, solltest du alle Fugen kontrollieren und reinigen. Es ist nicht sinnvoll, die Fliesenfugen zu streichen, denn Fliesenlack haftet nicht dauerhaft auf Silikon. Klebe die Silikonfugen daher am besten ab, um sie vor unnötiger Beanspruchung zu schützen.

Sind die Fugen ohnehin nicht mehr im besten Zustand, kannst du sie mit einem Cuttermesser entfernen. Hartnäckige Reste schmierst du mit Silikonentferner ein, 15 Minuten einwirken lassen und mit dem Messer oder einem Spachtel abkratzen. Sobald du die Fliesen gestrichen hast, kannst du die Silikonfugen erneuern.


Schritt 3: Armaturen entfernen

Armaturen entfernen

Bevor du beginnst, die Fliesen zu streichen, solltest du im Bad oder in der Küche alle Armaturen und störende Einrichtungsgegenstände entfernen. Lassen sich einige Gegenstände wie Badezimmerschränke und Handtuchhalter nicht abmontieren, empfiehlt es sich, alles gründlich mit Malerkrepp abzukleben. Das gilt auch für Steckdosen und die Heizung.

Außerdem solltest du Badewanne und Dusche, die Toilette und das Waschbecken abdecken, wenn du die Fliesen im Bad streichen möchtest. In der Küche gilt dasselbe für die Arbeitsplatte oder Küchengeräte, die sich nicht umstellen lassen.

Tipp: Wenn du Malerkrepp für saubere Lackkanten verwendest, solltest du die Kreppstreifen sofort nach dem Lackieren und nicht erst nach dem Trocknen wieder abziehen. Es lohnt sich, hochwertige Kreppbänder zu verwenden. Sie werden nicht von Lack unterlaufen und lassen sich in einem Stück wieder leicht entfernen.


Schritt 4: Fliesen vor dem Streichen reinigen

Der Handwerker reinigt die Wandfliesen mit einem Schwammtuch.

Fliesenlack haftet nur auf sauberem und fettfreiem Untergrund. Deshalb ist eine gründliche Reinigung nötig, bevor du die Fliesen neu lackieren kannst. Teure Putzmittel musst du dafür nicht kaufen, in der Regel reicht ein einfacher Essigreiniger aus. Achte bei der Reinigung der Fliesen darauf, dass keine Kleberückstände verbleiben (wie sie beispielsweise durch Klebehaken entstehen).

Für Fliesen in der Küche benutzt du am besten Anlauger, der Fettreste zuverlässig entfernt. Mische den Anlauger nach Herstellerangaben in einem Eimer an. Das Pulver muss sich komplett auflösen. Dann wäschst du die Fliesen sorgfältig mit einem Schwamm ab.

Wichtig: Lies dir die Herstellerangaben auf der Verpackung des Fliesenlacks durch. Bei einigen Lacken müssen die Fliesen vor dem Streichen gleichmäßig aufgeraut werden. Verwende dazu Schleifpapier oder Schleifvlies und entferne die Staubrückstände anschließend gründlich mit einem feuchten Tuch.


Schritt 5: erst grundieren, dann Fliesen überstreichen

Bevor du nun deine Fliesen streichen kannst, müssen diese grundiert werden. Am besten geht das mit einer feinen Schaumstoffrolle. Trage die Grundierung gleichmäßig und zügig auf die Fliesen auf. Es ist wichtig, dass sie komplett getrocknet ist, bevor du den Lack aufträgst. Plane eine Trocknungszeit von 16 bis 24 Stunden ein und beachte auch hier die Herstellerangaben.

Einige Hersteller bieten 2-in-1-Produkte zum Überstreichen der Fliesen an. Mit diesen kannst du auf eine Grundierung verzichten.


Schritt 6: Fliesen lackieren

Mit einer kleinen Schwammrolle lackiert der Maler den Fliesenspiegel.

Nun rührst du den speziellen Fliesenlack sorgfältig von unten nach oben auf und kippst ihn in eine Farbwanne. Bereite eine ausreichende Menge Fliesenlack vor und trage diese zügig und gleichmäßig auf. Da der Lack innerhalb weniger Stunden aushärtet, solltest du auf längere Pausen verzichten. Verwende am besten eine harte Schaumstoffrolle, um die Fliesen zu streichen.

Den Fliesenspiegel solltest du in kleinere Abschnitte aufteilen. Am besten bearbeitest du immer sechs Fliesen, bevor es zum nächsten „Sixpack“ geht. Bei jedem Sechser-Fliesenpaket startest du damit, die Fliesenkanten zu streichen. Mit einem Pinsel geht das am besten, da mit der Rolle zu viel Farbe in den Fliesenfugen landet.

Dann verteilst du den Lack gleichmäßig auf den Fliesen. Arbeite von oben nach unten und von links nach rechts. Lasse sie anschließend gut trocknen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Anstrich sollten mindestens zwölf Stunden liegen. Genaue Angaben zur Trocknungszeit findest du auf der Verpackung.


Schritt 7: zweiter Anstrich

Ist die erste Schicht getrocknet, schleifst du die Fliesen leicht an, um Staubeinschlüsse zu beseitigen und den Untergrund haftfähiger zu machen. Dann kannst du die Fliesen erneut lackieren. Verwende dazu eine neue Rolle und streiche wieder zuerst die Fugen und im Anschluss die Fliesen. Mit dem zweiten Anstrich lassen sich selbst dunkle Farben überdecken. Reliefartige Oberflächen oder erhabene Muster bleiben aber bestehen.

Damit am Ende keine Luftbläschen mehr in der Farbe sind und eine glatte Oberfläche entsteht, rollst du zum Schluss nochmals mit der „leeren“ Rolle über die Farbe. Jetzt wieder alles trocknen lassen und dein Fliesenspiegel ist fertig.


Schritt 8: Fliesenlack nach dem Streichen aushärten lassen

Die Fliesen brauchen nach dem Streichen noch eine gewisse Schonzeit. Bevor du die Küche oder das Badezimmer wieder wie gewohnt nutzen kannst, solltest du noch eine Weile warten. Je nach Produkt kann die Endaushärtung bis zu drei Tage dauern.


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