Gartengestaltung ist vielfältig: Während einige einen grünen, verwilderten Gartenbau bevorzugen, wünschen sich andere eine möglichst pflegeleichte Grünanlage. Wenn es mal nicht ganz so grün, aber dennoch bepflanzt sein soll, bietet sich das Gestalten des Vorgartens mit Kies an. Ein solches Kiesbeet hat viele Vorteile und ist vor allem sehr pflegeleicht. Wie du einen eigenen Kiesgarten anlegst und bepflanzt, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Kiesbeet im Garten anlegen: So geht’s
Der optimale Standort ist ein sonniger und trockener Platz im Garten. Beachte bei sehr sonnigen Kiesbeeten, dass die Farbwahl des Kieses nicht nur der Optik dient – dunkler Kies heizt sich schnell auf und speichert viel Wärme, heller Kies reflektiert die Sonne und kann blenden.
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Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Bei einer Kiesfläche im Garten ist es ähnlich wie beim Anlegen eines Kieswegs. Zuerst muss der Boden vorbereitet werden. Hebe dazu die Erde ganzflächig etwa 30 Zentimeter tief aus – bei der Pflanzung von großen Stauden muss die Tiefe an manchen Stellen etwas angepasst werden, wenn der Wurzelballen größer ist. Lockere daraufhin den Unterboden etwas auf, damit dieser durchlässig ist und Staunässe vermieden wird. Setze anschließend die Beetbegrenzung, falls du zum Beispiel Palisaden aus Stein geplant hast.
Tipp: Vor dem Ausheben sollten Unkräuter mitsamt Wurzeln entfernt werden, damit diese nicht anschließend wieder in das Beet gefüllt werden.
Schritt 2: Kiesbeet befüllen
Nun vermischst du die ausgehobene Erde im Verhältnis 1:4 mit Kies in der Körnung 16‒32 mm und gibst ein wenig Kompost hinzu. Diese Mischung füllst du in das zuvor ausgehobene Kiesbeet und lässt oben etwa fünf Zentimeter frei, damit später noch der Zierkies Platz findet. Auf das Erd-Kies-Gemisch legst du dann ganzflächig ein Gartenvlies, um zum einen das Vermischen von Erde und Zierkies zu verhindern und zum anderen dem Wachsen von Unkraut aus der Bodenschicht vorzubeugen.
Falls in deinem neu angelegten Kiesgarten Bäume stehen, schneidest du das Vlies einfach drum herum aus. Um das spätere Bepflanzen des Kiesbeets zu erleichtern, solltest du das Vlies außerdem an den Stellen einschneiden, wo die Pflanzen eingesetzt werden.
Schritt 3: Kiesgarten bepflanzen
Die für das Kiesbeet ausgewählten Pflanzen topfst du aus und entfernst grob die Erde um den Wurzelballen. Auch die oberste Substratschicht solltest du entfernen, da sich in ihr häufig Unkrautsamen befinden. Anschließend setzt du die einzelnen Pflanzen an die dafür vorgesehenen Plätze im Kiesgarten – mit ausreichend Abstand zueinander, damit der Zierkies zwischen den Grün- und Blühpflanzen später gut zur Geltung kommt. Achte bei der Pflanztiefe darauf, auf das Vlies noch ein paar Zentimeter Zierkies zu geben und setze die Pflanzen deshalb nicht zu tief. Nun solltest du den frisch bepflanzten Kiesgarten kräftig wässern.
Tipps zur Pflanzenpflege: Um die Bewurzelung anzuregen, solltest du den Kiesgarten im ersten Jahr nach dem Anlegen etwas mehr wässern als in den Folgejahren. Zusätzlich kannst du im Frühjahr über das Gießwasser ein wenig organischen Pflanzendünger verabreichen, der für das ganze Jahr über ausreichend Nährstoffe an die pflegeleichten Pflanzen abgibt.
Schritt 4: Zierkies auffüllen und Kiesbeet dekorieren
Zuletzt machst du den Kiesgarten noch hübsch. Dazu füllst du das Beet mit schönem Zierkies auf, der farblich zu Pflanzenwahl, Gartengestaltung und Stil des Hauses passen sollte. Der Zierkies dient zusätzlich als Mulchschicht. Danach kannst du den neu angelegten Kiesgarten noch mit Figuren, Findlingen oder Brunnen dekorieren. Auch die Verwendung von Pflanzgefäßen ist möglich, wenn du das Kiesbeet mit ein paar bestimmten Pflanzen versehen möchtest, die im Kies nicht wachsen würden. Verwende Dekoelemente jedoch lieber spärlich, um die sonst eher minimalistische Optik des Kiesgartens nicht zu stören.
Gartengestaltung mit Kies
Ein Kiesgarten bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Viele Gartenideen können auch im Kiesgarten verwirklicht werden, indem die Kiesbeete so gestaltet werden, dass sowohl die ausgewählten Steine als auch die Pflanzen ein harmonisches Bild mit dem Haus ergeben. Kies ist in verschiedenen Farbtönen und Körnungen erhältlich, sodass deinen Ideen zum Anlegen eines Kiesbeetes kaum Grenzen gesetzt sind. Wie wäre es zum Beispiel mit einem bienenfreundlichen Kiesgarten, in dem bunt blühende Stauden miteinander kombiniert werden? Oder ein mediterraner Garten mit leckeren Kräutern im Kiesbeet?
Wichtig: Ein Kiesgarten ist nicht mit einem Schottergarten zu verwechseln. Ein reines Schotterbeet solltest du nicht anlegen, da es negative Auswirkungen auf die Umwelt hat und daher sogar in vielen Gebieten gesetzlich verboten ist.
Die Vorteile von Kiesgärten
Im Gartenbau werden sie zwar nicht als klassische Gärten angesehen, doch haben die Beete aus Kies einige relevante Vorteile – besonders bei der Gartenpflege. Das Anlegen und die Erhaltung eines Kiesgartens sind sehr einfach.
Pflegeleicht: Ist der Kiesgarten einmal gestaltet und bepflanzt, hast du kaum Arbeit damit. Die meist genügsamen Pflanzen im Kiesbeet kommen mit viel Sonne und wenig Wasser zurecht. Der Kies dient außerdem als mineralische Mulchschicht, die Verdunstung verhindert und vor Frost schützt. Unkrautsamen keimen außerdem in Kiesbeeten weniger gut als in Gartenerde – bei der Verwendung von Unkrautvlies können unerwünschte Pflanzen auch nicht von unten herauswachsen.
Dauerhaft: Nach dem Anlegen eines Kiesbeetes hast du viele Jahre Freude damit. Ein solches Beet ist dauerhaft und muss nur alle paar Jahre neu befüllt werden – wenn der Kies sich langsam in tiefere Bodenschichten absenkt.
Vielfältig: Entgegen seinem Ruf ist der Kiesgarten auf viele Arten gestaltbar. Er kann nach Belieben bepflanzt werden und durchaus auch insektenfreundlich sein – so kann ein Kiesbeet mit Gräsern angelegt werden, aber auch mit bunten Blühpflanzen. Ein besonderer Blickfang ist ein Kiesbeet auf mehreren Ebenen, zum Beispiel in einem Hanggarten oder unter Verwendung von Pflanzsteinen.
Welche Pflanzen eignen sich für das Kiesbeet?
Bereits bei der Planung des Kiesgartens solltest du dir Gedanken über die Gartenbepflanzung machen. Nicht alle Pflanzen eignen sich für einen Steingarten, da sie in diesem weit weniger Nährstoffe und Wasser erhalten als in einem Beet aus Erde – dafür sollten sie aber gut wärmeverträglich sein. Sonnenliebende, pflegeleichte Pflanzen mit geringem Nährstoff- und Wasserbedarf sind daher die beste Wahl für ein Kiesbeet. Dabei wählst du zwischen verschiedenen Stauden, Blühpflanzen, Gräsern, Kräutern und Sukkulenten. Auch Bäume und Sträucher sind im Kiesgarten eindrucksvoll – es ist also durchaus möglich, ein Kiesbeet um einen bereits gepflanzten Baum herum anzulegen.
Beliebte Stauden und Blühpflanzen für den Kiesgarten: Schafgarbe, Steppen-Wolfsmilch, Prachtkerze, Storchschnabel, Duftnessel, Fetthenne, Nelken
Mediterrane Kräuter im Kiesbeet: Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei
Ziergräser für die Pflanzung in Kies: Federgras, Reitgras, Lampenputzergras
Geeignete Pflanzen für einen steinigen Schattengarten: verschiedene Gräser und Farne, Buchs, Bergenien, Haselwurz