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Ratgeber

Holzfenster richtig streichen

Holzfenster mit rotem Rand und Fassadenbegrünung
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Holzfenster abschleifen, ausbessern und streichen: Schritt für Schritt
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 2 bis 3 Stunden pro Fenster
Material: Vorlack (Grundierung), Fensterlack, Pinselreiniger, Malerkrepp, Abdeckvlies, Silikon, Acryl, Glättmittel, Schleifpapier, Spachtelmasse, Schutzausrüstung, Rundpinsel, Schraubendreher, Kartuschenpresse, Schleifmaschine, Schleifklotz, Cuttermesser, Spachtel, Farbrolle, Farbwanne, Fugenglätter

Holzfenster bestechen durch ihre wertige und zugleich natürliche Optik. Doch spätestens, wenn die Farbe abblättert und Risse auftreten, ist es an der Zeit, verwitterte Fenster neu zu streichen. Welche Farben sich dazu eignen und wie du beim Lackieren von Holzfenstern am besten vorgehst, erfährst du in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.


Holzfenster abschleifen, ausbessern und streichen: Schritt für Schritt

In der folgenden Anleitung erfährst du, wie du Holzfenster lackierst und dabei bei Bedarf reparierst. Welche Farben für Holzfenster geeignet sind, liest du im unteren Abschnitt des Artikels nach. Willst du Fenstern aus anderen Materialien einen neuen Anstrich verpassen, findest du in einem anderen Ratgeber von toom Baumarkt weitere Informationen.

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Schritt 1: vorbereitende Arbeiten

Holzrahmen in Fenster wird abgeklebt

Vor dem Streichen der Holzfenster sind einige Arbeitsschritte nötig: Lege das Vlies auf dem Boden aus, um ihn vor Schmutz und Lack zu schützen. Entferne die Leisten und Beschläge im Fenster und klebe die Fensterbank mit Malerkrepp ab.

Ziehe vorsichtig die Dichtungen aus dem Rahmen und prüfe, ob sie noch weich sind. Ist das der Fall, kannst du sie später säubern und wiederverwenden. Checke danach die Silikonfugen und entferne brüchige Fugen sorgfältig mit dem Cuttermesser.

Tipp: Holzfenster lassen sich einfacher abschleifen und streichen, wenn du sie aushängst bzw. ausbaust.

Schritt 2: Holzfenster vor dem Streichen abschleifen

Damit der Lack gut auf dem Holz haftet und tiefer eindringt, solltest du zunächst alle vorhandenen Lackreste und eventuelle Holzsplitter gründlich abschleifen. Das gilt insbesondere dann, wenn du einen Farbwechsel planst, also zum Beispiel braune Holzfenster weiß streichen willst. Trage beim Abschleifen Handschuhe und einen Mund-Nasen-Schutz. Für größere Flächen kannst du einen Winkelschleifer und Schleifpapier mit 180er-Körnung verwenden. Für kleinere Abschnitte nimmst du einen Schleifklotz. Achte darauf, mit dem Schleifpapier das Fensterglas nicht zu beschädigen und das Holz immer in Richtung der Maserung abzuschleifen. Im Zuge dessen solltest du auch morsche oder lose Holzteile sowie hervorstehende Nägel entfernen. Diese Stellen kannst du später ausbessern.

Bist du mit dem Abschleifen fertig, befreie die Fenster mithilfe von Staubsauger und Pinsel vom Schleifstaub. Überprüfe anschließend, ob du alle Silikonreste entfernt hast und bessere im Zweifelsfall noch einmal nach.

Schritt 3: Holzfenster vor dem Lackieren grundieren

Holzfenster wird grundiert

Klebe nach dem Abschleifen Wand und Fensterrahmen mit Malerkrepp ab. Für den Außenbereich benutzt du dafür geeignetes Klebeband. Beim Abkleben der Glasscheiben solltest du auf scharfe Kanten achten und zusätzlich ein Folienset verwenden. Arbeite so präzise wie möglich, um dir das spätere Entfernen von Lackspritzern zu ersparen.

Damit der Lack später beim Streichen der Holzfenster gut haftet, geht es jetzt erst einmal ans Grundieren. Ziehe wieder die Handschuhe an, gieße ein wenig Vorlack in die Farbwanne und streiche ihn mit dem Pinsel in Richtung der Maserung auf den Rahmen. Sollte dabei etwas Vorlack in die Fenstermechanik kommen, entferne ihn sofort mit Pinselreiniger und Tuch. Bist du mit der Grundierung fertig, stecke die Pinsel in Folie und lasse den Anstrich bei geöffnetem (ggf. verkeiltem) Fenster gemäß Anleitung durchtrocknen.

Tipp: Ist der Lack ein wenig angezogen, kannst du vorsichtig wieder den unteren Beschlag montieren, um das Fenster kippen zu können. So kannst du die Fenster über Nacht trocknen lassen.

Schritt 4: beschädigte Stellen ausbessern

Falls du nach dem Trocknen Blasen im Vorlack entdeckst, kannst du diese vorsichtig von Hand abschleifen. Widme dich dann den beschädigten Stellen, die du vor dem Streichen ausbessern willst: Rühre dazu Spachtelmasse an, arbeite sie in Löcher, Kratzer und Macken ein und ziehe die Oberfläche danach glatt. Ausgebrochene Stellen kannst du nachmodellieren. Lasse die Masse anschließend gut durchtrocknen.

Schleife danach die ausgebesserten Stellen in Richtung der Maserung ab. Achte auch darauf, Spachtelmasse, die eventuell in die Fensterfugen geraten ist, zu entfernen. Wiederhole bei Bedarf das Spachteln und Schleifen und befreie die Fenster am Ende der Arbeiten wieder vom Schleifstaub. Trage an den Stellen, an denen du im Zuge dieses Arbeitsschrittes die Grundierung abgeschliffen hast, den Vorlack erneut auf und lasse ihn trocknen.

Schritt 5: Holzfenster außen und innen streichen

weiße Farbe wird mit Pinsel aufgetragen

Bevor du die Holzfenster richtig streichen kannst, musst du die Fenster abdichten. Verwende dazu im Innenbereich am besten Acryl. Silikon ist zwar witterungsbeständiger, lässt sich aber im Gegensatz zu Acryl nicht überstreichen. Lege das Acryl in die Kartuschenpresse und ziehe eine gleichmäßige Fuge zwischen Fensterrahmen und Wand. Ziehe diese danach mit etwas Glättmittel und dem Finger glatt. Wiederhole das Ganze auch mit der Fuge zwischen der Glasscheibe und dem Rahmen.

Nachdem die Fugen getrocknet sind, kannst du mit dem Lackieren der Holzfenster starten. Schüttele den Lack gründlich, bevor du ihn in die Farbwanne gibst. Verwende zum Anstreichen je nach Stelle Farbrolle oder Pinsel und arbeite dabei immer in Richtung der Holzmaserung. Hast du die Kante zwischen Glasscheibe und Fensterrahmen gestrichen, entfernst du das Klebeband, um eine scharfe Farbkante zu erhalten. Farbspritzer auf dem Glas putzt du mit Pinselreiniger weg. Lasse die Lackierung im Anschluss gemäß den Angaben des Herstellers durchtrocknen.

Tipp: Je nach Lack kann ein zweiter Anstrich nötig sein. Zum Beispiel dann, wenn du braune Holzfenster innen weiß streichen möchtest, der erste Anstrich aber noch nicht genug deckt. Schleife in diesem Fall den getrockneten Lack etwas an, bevor du eine weitere Schicht aufträgst.

Schritt 6: abschließende Arbeiten

Sind die gestrichenen Holzfenster vollständig getrocknet, montierst du die Beschläge, Scharniere und Leisten wieder. Setze danach die gereinigten oder neuen Dichtungen ein. Kümmere dich zuletzt um das Abdichten der Außenseite des Fensters: Entferne Malerkrepp und Lackreste und stelle sicher, dass die Kante zwischen Glasscheibe und Fensterrahmen sauber ist. Trage dann mit der Kartuschenpresse eine Silikonfuge auf, glätte sie entsprechend und lasse sie trocknen. Im Ratgeber von toom Baumarkt erhältst du weitere Tipps zum Erneuern von Silikonfugen.


Verwitterte Holzfenster streichen – warum ist das sinnvoll?

Holzfenster wird von außen gestrichen

Grundsätzlich steht ein Neuanstrich bei Holzfenstern alle fünf bis zehn Jahre an. Dabei ist es vor allem wichtig, Holzfenster außen neu zu streichen, weil diese Fensterseite permanent unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Beim Streichen geht es nicht nur darum, die Optik aufzufrischen, sondern auch darum, zu verhindern, dass Feuchtigkeit ins Holz eindringt und zu Beschädigungen und Schimmelbildung führt.

Wenn du dieses Projekt angehst, solltest du die Holzfenster auch innen streichen. Denn auch drinnen können Temperaturunterschiede dazu führen, dass Fenster unansehnlich und undicht werden. Darum empfiehlt es sich, auch gleich noch die Gummis und Dichtungen zu checken und bei Bedarf zu erneuern. So kannst du sicher sein, dass deine neu lackierten Holzfenster keine Nässe und Kälte hinein- und keine Wärme herauslassen. Wie du Fenster abdichtest, erfährst du in einem weiteren Ratgeber.

Tipp: Für optimale Ergebnisse raten Fachleute, Holzfenster im Frühling zu streichen. Dann herrschen in der Regel moderate Temperaturen und das Holz verzieht sich nicht so stark. Bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen kann es passieren, dass die Farbe nicht richtig durchtrocknet oder gleich wieder abplatzt.


Lack oder Lasur: Welche Farbe eignet sich zum Streichen von Holzfenstern?

Mann streicht Holzfenster weiß

Welche Farbe solltest du zum Streichen deiner Holzfenster verwenden? Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen Lasuren und Lacken. Beide schützen das Holz vor Witterung und anderen Einflüssen. Es gibt allerdings auch einige Unterschiede: Bei einer Lasur bleibt die natürliche Maserung des Holzes sichtbar und auch haptisch erhalten. Das gilt auch für farbige Varianten. Zudem dringt eine Lasur tiefer ins Holz ein und schützt die gestrichenen Holzfenster so auch von innen. Allerdings musst du sie im Normalfall nach etwa zwei Jahren erneuern. Vor allem, wenn du die Holzfenster außen streichen willst, solltest du nach dem Grundieren zu einer Dickschichtlasur greifen, weil sie das Holz besser vor Feuchtigkeit schützt. Wie du Fenster und Türen lasierst, liest du im ergänzenden Ratgeber.

Lacke sind in unterschiedlichen Farben erhältlich, die die Maserung des Holzes überdecken. Willst du zum Beispiel deine braunen Holzfenster weiß streichen, solltest du sie lackieren. Aber auch um braune Holzfenster anthrazit oder grau zu streichen, benötigst du in der Regel einen Farblack. Willst du die ursprüngliche Farbe bzw. Maserungsoptik deiner Holzfenster erhalten, kannst du aber statt einer Lasur auch einen matten oder glänzenden Klarlack auftragen. Lacke sind in der Regel robuster als Lasuren und müssen etwa alle fünf Jahre erneuert werden. Aber Vorsicht: Ist die Schutzschicht einmal beschädigt, solltest du schnell handeln, weil sonst Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann.

Aber welche Art von Lack kommt infrage, wenn du beispielsweise braune Holzfenster innen und außen weiß streichen willst? Und welche Farbe eignet sich für Holzfenster, die (nur) außen gestrichen werden sollen? Achte bei der Auswahl darauf, dass du deine Holzfenster mit einer Farbe lackierst, die durchlässig für Wasserdampf ist, damit die Fenster Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede regulieren können.

Lack für die Außenseite von Holzfenstern

Um die Holzfenster außen zu streichen, wählst du zwischen Acryl- und Kunstharzlacken. Letztere sind zwar wesentlich robuster und lassen sich leichter verarbeiten, sind aber nicht besonders umweltfreundlich und setzen mitunter schädliche Dämpfe frei. Daher eignen sie sich allenfalls zum Streichen der Außenseiten. Acryllacke sind in der Regel wasserlöslich und somit umweltverträglicher. Sie sind zwar weniger robust, dafür aber elastischer und gesundheitlich unbedenklich. Willst du deine Holzfenster innen streichen, solltest du dich eher für einen Acryllack entscheiden. Der eignet sich im Übrigen auch für das Streichen von Türen.

Bei Farbwechseln – etwa, wenn du braune Holzfenster weiß, anthrazit oder grau streichen willst – solltest du mehrere Anstriche einkalkulieren, wenn der Lack beim ersten Mal nicht richtig deckt. Wenn sich Acryllacke mit einer Holzart nicht vertragen wollen, kann eine Grundierung Abhilfe schaffen.

Übrigens: Falls du bei der Vorbereitung zum Streichen deiner Holzfenster feststellst, dass diese sehr beschädigt sind, solltest du darüber nachdenken, ob du sie nicht besser durch neue, energiesparende Fenster ersetzt.


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