Schimmelbefall kann viele Ursachen haben: Zu hohe Luftfeuchtigkeit durch unsachgemäßes Heizen und Lüften ist nur eine davon. Ist er einmal da, breitet sich Schimmel schnell aus und gefährdet nicht nur die Bausubstanz des Hauses, sondern auch die Gesundheit der Bewohner. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt den Schimmel entfernen und einem erneuten Befall vorbeugen kannst.
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Ursachen für Schimmel in der Wohnung erkennen und beseitigen
Feuchtigkeit begünstigt die Entstehung von Schimmel. Die Ursachen für die Feuchtigkeit aufzuspüren, ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Schimmelbekämpfung: Kaputte Wasserleitungen, feuchte Kellerräume, ein beschädigtes Dach oder Mauerwerk können zu schwerwiegendem Schimmelbefall führen. Ist dies der Fall, solltest du Profis beauftragen, um die Ursache zu beseitigen und den Schimmel zu entfernen. Sie haben das nötige Fachwissen und Werkzeug. Bei einem überschaubaren Befall erfährst du hier, wie man Schimmel als Laie beseitigt.
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Schimmel selbst entfernen oder Experten beauftragen?
Falls du Schimmelflecken an der Wand entdeckst, solltest du die betroffene Stelle zunächst genau untersuchen und prüfen, wie weit der Schimmelbefall fortgeschritten ist. Handelt es sich nur um einen kleinen Fleck, wie er häufig in Fensternischen oder Fliesenfugen auftritt, kannst du die Schimmelbeseitigung selbst übernehmen. Bei großflächigen schwarzen Flecken, abgeplatztem Putz oder aufgequollenen Tapeten empfiehlt es sich, einen Experten für Schimmelbekämpfung zurate zu ziehen. Er kann die Feuchtigkeit und den Grad des Befalls mit Profi-Geräten messen und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen geben. Wenn er feststellt, dass keine schwerwiegenden baulichen Mängel für die Schimmelbildung verantwortlich sind und nur eine relativ kleine Fläche betroffen ist, kannst du ebenfalls selbst versuchen, den Schimmel zu entfernen.
Anleitung: Schimmel an der Wand entfernen
Was tun gegen Schimmel an der Wand? Im Video „Schimmel richtig entfernen“ zeigt dir Schimmelexperte Michael Krämer eine schnelle und einfache Anleitung gegen den Übeltäter.
Schritt 1: Das richtige Mittel gegen den Schimmel wählen
Um Schimmel und dessen Vorstufe, die Stockflecken, wirksam zu entfernen, haben sich Mittel mit Chlor bewährt. Da diese allerdings über längere Zeit für Chlorgeruch im Raum sorgen und die Atemwege reizen können, ist es ratsam, für Küche, Schlaf- und Kinderzimmer chlorfreie, geruchsneutrale Reiniger zu verwenden. Stimme den Schimmelentferner außerdem auf den Untergrund ab.
Zu unterscheiden sind Mittel für glatte, nicht saugfähige Flächen (zum Beispiel Fliesen) von Schimmelentfernern für mineralische Untergründe (wie Putz). Ob mit oder ohne Chlor – bei der Anwendung des Mittels solltest du immer die Hinweise des Herstellers berücksichtigen. Beachte außerdem, dass chlorhaltige Schimmelentferner bleichend wirken.
Du fragst dich: Wie bekomme ich Schimmel weg, ohne zu chemischen Substanzen zu greifen? Für diesen Fall haben sich auch einige wirksame Hausmittel bewährt. Weiter unten erfährst du mehr über diese Alternativen, die du vielleicht sogar schon zu Hause hast.
Schritt 2: Vorbereitungen zum Entfernen des Schimmels von der Wand
Bevor du damit beginnst, den Schimmel zu beseitigen, solltest du alle Fenster im Raum öffnen und die Türen zu anderen Zimmern schließen. Decke anschließend Möbel und andere Gegenstände mit Schutzfolie ab. Wichtig: Trage bei der Schimmelbekämpfung immer eine Atemschutzmaske und Handschuhe, um dich vor den Sporen des Schimmels zu schützen, denn die können Allergien und chronische Atemwegserkrankungen auslösen. Die Kleidung, die du beim Entfernen des Schimmels trägst, solltest du anschließend gründlich waschen.
Schritt 3: Den Schimmel entfernen
Hast du das richtige Schimmelspray für die Wand gefunden und alle Vorkehrungen getroffen, kannst du loslegen. Doch wie beseitigt man den Schimmel? Halte dich dazu genau an die Anwendungshinweise auf der Packung. In der Regel sprühst du das gewählte Mittel auf die betroffenen Stellen, lässt es einwirken und beseitigst anschließend den sichtbaren Schimmel. Wiederhole diesen Vorgang, um den Schimmelpilz dauerhaft zu entfernen. Sicherheitshalber besprühst du die Wand dann noch mit Isolier- und Absperrgrund. So hat der Schimmel keine Chance mehr.
Du solltest auf keinen Fall versuchen, die Schimmelflecken von der trockenen Wand zu beseitigen, da sich die Schimmelsporen dabei sehr leicht verbreiten können. Das Gleiche gilt, wenn du Stockflecken von der Wand entfernen willst.
Und wie bekommt man Schimmel in der Dusche weg? Tatsächlich lässt sich Schimmel im Bad meist leichter entfernen – achte aber darauf, dass du ein Mittel nutzt, das die Fugenmasse nicht angreift. Falls sich der Schimmel schon zu weit ausgebreitet hat, bleibt als letzte Möglichkeit noch das Erneuern der Fugen.
Was hilft gegen Schimmel auf der Tapete?
Du willst Schimmel auf einer Tapete beseitigen? Das gelingt meist nicht zufriedenstellend, denn der Schimmel dringt tief ins Material ein. In der Regel musst du also die Tapete entfernen, da sie bei der Behandlung sowieso beschädigt werden würde oder unansehnliche Flecken zurückblieben. Ein Tapetenwechsel ist zudem nicht übermäßig teuer. Lies gleich nach, wie du richtig tapezierst.
Wie entferne ich Schimmel im Bad mit Hausmitteln?
Spiritus oder eine mindestens 70-prozentige Alkohollösung sind eine gute und günstige Alternative zu Anti-Schimmelmitteln aus dem Handel. Sie stellen allerdings eine Brandgefahr dar. Zigaretten und Kerzen anzuzünden, ist während der Entfernung also tabu. Da sich Alkohol schnell verflüchtigt, empfiehlt es sich, die Stellen mehrfach zu behandeln. Alternativ kannst du Schimmel entfernen, indem du Essig auf die befallenen Stellen sprühst. Auf kalkhaltigem Untergrund ist er allerdings wirkungslos, da Kalk neutralisierend auf den Essig wirkt.
Kann man Schimmel aus Textilien entfernen?
Sind Textilien wie Gardinen oder Teppiche mit Schimmel in Kontakt gekommen, solltest du sie unbedingt waschen. Trage oberflächlichen Schimmel vorher mit einer Bürste ab und weiche die Textilien eine Weile in heißem Wasser mit einem Esslöffel Waschmittel ein. Wasche sie danach bei 60 oder 90 Grad in der Waschmaschine. Ist das nicht möglich, musst du die Textilien wohl oder übel im Hausmüll entsorgen.
Wie soll ich Schimmel auf Holz entfernen?
Schimmel dringt besonders in unbehandeltes Holz ein. Du kannst es mit einem speziellen tiefenwirksamen Holzschimmelmittel behandeln oder zum Beispiel konzentrierte Essiglösung verwenden. Ist der Befall schon zu weit fortgeschritten, kann es sein, dass sich der Schimmel nicht mehr aus dem Holz entfernen lässt. Ist das betroffene Möbelstück jedoch lackiert und hat eine glatte Oberfläche, gehst du genauso vor wie bei den Wänden.
So kannst du Schimmelbefall erkennen
Bist du dir unsicher, ob ein Schimmelbefall vorliegt oder um welche Art von Schimmel es sich handelt? So kannst du Schimmel erkennen:
- Modriger Geruch: Schimmelpilze beeinflussen die Raumluft. Mit jeder Luftbewegung gelangen Sporen in die Luft. Verschwindet der modrige Geruch auch nach gründlichem Lüften nicht, ist das ein Anzeichen für einen Schimmelbefall.
- Schimmelflecken: Sind auf Tapete, Putz oder Fugen Punkte sichtbar, die sich nach und nach ausbreiten, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Schimmelbefall. Farbe und Beschaffenheit variieren und lassen Rückschlüsse auf die Schimmelart zu. Schwarzer und gelber Schimmel gelten als besonders gesundheitsschädlich und sollten umgehend beseitigt werden. Aber auch weißen, grünen und roten Schimmel solltest du schnell entfernen.
- Luftfeuchtigkeit: Schimmelpilze brauchen Feuchtigkeit, um zu wachsen. Ist die Luftfeuchtigkeit in Räumen dauerhaft zu hoch und setzt sich unter Umständen Kondenswasser an Fenstern oder auf Fensterbänken ab, ist das Schimmelrisiko besonders hoch.
- Körpersignale: Bei Schimmelverdacht empfiehlt es sich auch, auf die Signale deines Körpers zu achten. Da die Sporen die Atmung beeinträchtigen können, sind Schlafstörungen ein möglicher Hinweis auf einen Schimmelbefall im Schlafzimmer.
Schimmel vorbeugen
Das einfachste Mittel gegen Schimmel ist natürlich, einem Befall von vornherein vorzubeugen. Dazu musst du zunächst wissen, wie er entsteht.
Wie entsteht Schimmel im Badezimmer und anderswo?
Im Badezimmer herrschen optimale Bedingungen für Schimmelpilze: Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Temperatur für Schimmel günstig und sein Nahrungsangebot reichhaltig. Auch äußere Ursachen wie undichte Rohrleitungen oder eine schlechte Wärmedämmung kommen infrage. Häufig entsteht der Schimmel jedoch durch falsches Lüften und Heizen.
Schimmel im Bad vorbeugen
Am besten kannst du Schimmel vorbeugen, indem du ihm die Lebensgrundlage entziehst. Badewanne und Dusche solltest du möglichst staubfrei und trocken halten. Deshalb empfiehlt es sich, nach der Nutzung die Armaturen, Duschabtrennung und Fliesen trockenzuwischen. Für die Duschwände eignen sich auch Fensterabzieher.
Hast du einen Duschvorhang? Dann lass ihn nach dem Duschen ausgebreitet trocknen. Im Idealfall achtest du schon beim Kauf darauf, dass der Vorhang in der Waschmaschine gewaschen werden kann. Zudem ist regelmäßiges Lüften zur Vorbeugung von Schimmel unumgänglich. Dein Badezimmer hat kein Fenster? Dann empfiehlt es sich, die Zimmertür immer offen zu lassen, damit sich die Luftfeuchtigkeit besser in der ganzen Wohnung verteilt. Von dort aus kann sie aufgrund der geringeren Konzentration leichter abtransportiert werden.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Räumen regulieren
Du kannst Schimmel vorbeugen, indem du die Luftfeuchtigkeit und Temperatur in deinen Wohnräumen gut regulierst. Die Luftfeuchtigkeit sollte drinnen etwa 50 bis 60 Prozent betragen. Im Badezimmer darf es mit bis zu 70 Prozent etwas mehr sein. Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät (Hygrometer) hast du die Luftfeuchtigkeit immer im Blick. Eine Zimmertemperatur von 21 °C ist optimal für dein Wohlbefinden und zur Vorbeugung von Schimmel.
Aber was, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist? Dann achte auf richtiges Lüften und Heizen, um sie zu regulieren. Öffne die Fenster mehrmals am Tag für etwa fünf bis zehn Minuten, statt sie die ganze Zeit gekippt zu lassen. Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, kannst du zusätzlich Luftentfeuchter einsetzen.
Tipp: Achte darauf, dass auch wenig genutzte Räume nicht auskühlen. Unter 16 Grad sollte die Temperatur nicht fallen, am besten sind 19 bis 21 Grad. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Kondenswasser an den Wänden niederschlägt und daraus Schimmel entsteht. Es lohnt sich also, auch in Kellerräumen auf die Temperatur zu achten.