Badlüfter selber einbauen – Schritt für Schritt

Der Einbau von Lüftungen im Badezimmer und auf Gästetoiletten ist vor allem bei Räumen ohne Fenster sinnvoll. Welche Gründe es dafür gibt, auf welche Arten der Einbau möglich ist und wie du einen Lüfter auch an der Außenwand deines Bads selber einbauen oder austauschen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt – inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung. Außerdem erhältst du wertvolle Hinweise zu den baulichen Voraussetzungen und Anforderungen für den nachträglichen Einbau eines Badlüfters und in welchen Fällen du einen Fachbetrieb hinzuziehen solltest.

Ähnlich wie bei der Installation einer Dunstabzugshaube in der Küche braucht auch ein Badlüfter einen Weg nach draußen, um Feuchtigkeit und Gerüche ableiten zu können. Zudem ist ein Stromanschluss für den Einbau der Badlüftung erforderlich. Ist dieser nicht vorhanden, musst du einen Elektrofachbetrieb mit dem Verlegen eines Stromkabels beauftragen, da solche Arbeiten nur von Fachpersonen durchgeführt werden dürfen.

Info: Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt dir den Einbau eines Badlüfters an der Außenwand inklusive Wanddurchbruch. Ist das Abluftrohr bereits vorhanden oder möchtest du deinen alten Badlüfter austauschen, kannst du direkt bei Schritt 3 einsteigen.

Bevor du den Abluftventilator einbaust, solltest du unbedingt den Strom abschalten – nimm also die Sicherung raus, kontrolliere die Phasen mit einem Spannungsprüfer und stelle sicher, dass sich der Strom während des Einbaus nicht wieder einschalten kann. Nur so gewährleistest du ein sicheres Arbeiten.

Das brauchst du für den Einbau eines Badlüfters:

• Lüftungsrohr
• Stromanschluss an der Einbaustelle
• Badlüfter, weiteres Material und Werkzeuge

Damit die Feuchtigkeit nach der Montage des Badlüfters nach außen gelangen kann, sorgst du im ersten Schritt für die Öffnung für das Abluftrohr. Je nach Mauerwerk ist das unterschiedlich aufwendig. Bist du in der Heimwerkerpraxis nicht so versiert, hol dir für diesen Schritt lieber Hilfe oder lass den Durchbruch von einem Profi ausführen.

Hast du eine geeignete Stelle gefunden, an der du deinen Badlüfter einbauen möchtest, nimmst du das Lüftungsrohr zur Hand und zeichnest den Umriss auf die Wand. Bohre dann mit einem langen Bohrer mehrere Löcher auf der Markierung durch die Wand. Je mehr Löcher du für diese Vorperforation bohrst, desto einfacher lässt sich der Ausschnitt anschließend herauslösen. Schlage das Mauerstück mit Hammer und Meißel vorsichtig heraus und entferne losen Putz.

Tipp: Beim Mauerdurchbruch wird viel Staub und Material aufgewirbelt. Schütze daher den Boden mit einer Matte, den umliegenden Raum mit Folie und trage Schutzkleidung (Handschuhe, Atemschutzmaske, Schutzbrille).

Lege nun das Rohr in den Durchbruch und überprüfe, ob es gut passt. Ist der Durchbruch zu eng, musst du nacharbeiten. Ist er zu groß, verengst du ihn mit Bauschaum. Sitzt das Rohr gut, nimm es noch einmal heraus und gib etwas Bauschaum an die Seiten – dieser sorgt für Haftung am Rohr und dämmt gleichzeitig den Zwischenraum. Setze jetzt das Abluftrohr wieder ein und fülle bei Bedarf nochmal mit Bauschaum auf.

Nach dem Aushärten kannst du unschöne Stellen an der Wand und am Rohrende mit Mörtel ausbessern. Da aber auf beiden Seiten des Durchbruchs eine Blende aufgesetzt wird, muss die Mauer keinen Schönheitspreis gewinnen – lediglich Kältebrücken solltest du verschließen. Bevor du in den nächsten Schritten den Badlüfter innen einbaust, bringst du an der Fassade noch eine Außenblende an.

Für die Einstellungen am Badlüfter musst du diesen auseinanderbauen – also die Blende abnehmen. Jetzt hast du Zugriff auf den Ventilator und die Einstellungsmöglichkeiten. Beachte die Herstellerangaben und deine individuellen Anforderungen, wenn du die Einstellungen vornimmst.

Ein Dichtungsring für die Kabel ist in der Regel Bestandteil des Lüfter-Sets – ziehe den Kabelstrang hindurch, bevor du den Badlüfter ans Stromnetz anschließt. Gerade in Verbindung mit Feuchtigkeit ist es essenziell, dass die Phasen gut isoliert sind. Kürze die Kabel auf die nötige Länge und schließe sie am Lüfter an – dort sollten die richtigen Verbindungen markiert sein. Nicht benötigte Phasen isolierst du und fixierst anschließend alle Kabel mit der Klemme des Lüfters, damit sie verstaut sind.

Bevor du den Badlüfter vollständig einsetzt, solltest du ihn testen. Schalte dafür den Strom kurz wieder ein. Automatische Badlüfter musst du allerdings gleich komplett einbauen, da sie erst bei entsprechender Luftfeuchtigkeit oder Temperatur anspringen.

Setze den Badlüfter jetzt in das Rohr und zeichne an der Wand die Bohrlöcher für den Einbau an. Nimm das Gerät dann wieder heraus, bohre die Löcher und setze passende Dübel ein. Überprüfe anschließend nochmal den Sitz und die Isolierung der Kabel. Passt alles, setzt du den Lüfter erneut ein und verschraubst ihn. Zum Schluss setzt du die Blende auf die Lüftung – je nach Modell mit Steck- oder Schraubverbindung.

Idealerweise wird eine Badlüftung dort eingebaut, wo die meiste Feuchtigkeit entsteht – also in unmittelbarer Nähe zu Dusche oder Badewanne. Da warme Luft immer nach oben steigt, solltest du den Badlüfter auch möglichst weit oben einbauen. Du kannst ihn an Wand oder Decke einbauen, ausschlaggebend sind die baulichen Voraussetzungen deiner Räume.

Hast du die Möglichkeit, den Badlüfter, wie zuvor beschrieben, direkt an der Außenwand einzubauen, gelangt die Feuchtigkeit auf dem schnellsten Weg nach draußen. Da das allerdings nicht immer möglich ist, können Badlüfter auch in die Decke eingebaut werden. Hierfür wird ein Rohrleitungssystem benötigt, das die feuchte Luft auf den Dachboden oder in einen anderen Raum weiterleitet. Allerdings muss die Luft dort gut abziehen können, da sich die Feuchtigkeit sonst nur verlagert und das Haus nicht verlassen kann.

Am einfachsten ist es natürlich, den Badlüfter direkt beim Hausbau zu installieren. Aber auch im Zuge einer Badrenovierung kannst du nachträglich einen Badlüfter einbauen – an der beim Bau geplanten Stelle mit vorhandenem Rohrsystem oder auch mit neuem Mauerdurchbruch.

Tipp: Für gute Luft auf der Toilette, berücksichtige auch den Einbau von Lüftern bei der Gestaltung des Gäste-WCs.

Im Prinzip ist ein Badlüfter nur ein elektrischer Ventilator, der mit einer Blende oder auch einer separaten Halterung ausgestattet ist. Es gibt verschiedene Modelle, die sich in Form, Größe, Leistung und Funktionen unterscheiden.

Manuelle Badlüftungen werden mit einem Schalter verbunden, der wie ein Lichtschalter angeschlossen wird und sich in der Regel auch neben diesem befindet. Gegebenenfalls musst du bei einem Badlüfter mit Schalter vor dem Einbau die Vor- und Nachlaufzeit einstellen. Automatische Badlüftungen verfügen ebenfalls über Einstellungen und richten sich nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Sie werden automatisch aktiviert, wenn die eingestellten Werte überschritten werden und schalten sich von selbst wieder ab.

Neben dem Badlüfter braucht es vor allem beim Montieren an der Außenwand noch eine Blende, die bestenfalls mit beweglichen Lamellen ausgestattet ist. So kann zwar Luft nach draußen strömen, aber kalte Luft kann nicht ins Hausinnere gelangen. Diese Funktion ist bei einigen Modellen auch im Badlüfter direkt verbaut und spart Energie.

Feuchtigkeit, die durch Duschen und Baden entsteht, kann zu Schimmelbildung führen und so der Bausubstanz und unserer Gesundheit schaden. Im Badezimmer eingebaute Lüftungen entfeuchten die Luft, indem sie für den nötigen Luftaustausch sorgen.

Ein Badlüfter …

… schützt Wohnraum und Bausubstanz und beugt Schimmelbildung vorgebeugt.

… lässt unangenehme Gerüche schneller abziehen.

… gibt die Sicht auf beschlagene Spiegel wieder frei.

Wichtig: In einer Mietwohnung darfst du nicht einfach einen Mauerdurchbruch vornehmen. Möchtest du deine Mietwohnung renovieren und gleich einen Badlüfter einbauen, solltest du das vorher mit der vermietenden Person abklären. Auch einen Lüftertausch solltest du absprechen.