Falttüren sind eine praktische und platzsparende Lösung, wenn es darum geht, zwei Räume oder Bereiche voneinander zu trennen. Klassische Harmonikafalttüren lassen sich leicht in Eigenregie einbauen. Diese Türen benötigen weder eine Zarge noch ist spezielles Werkzeug zur Montage erforderlich. In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Falttür selbst montieren kannst und was es beim Türeinbau zu beachten gilt.
Schritt für Schritt: Falttür montieren
Diese Einbauanleitung bezieht sich auf eine Harmonikafalttür, die in einer Gleitschiene aufgehängt wird. Die Befestigung der Schienen erfolgt mithilfe von Clips. Es gibt auch Systeme, bei denen die Schienen direkt in die Türöffnung geschraubt werden. Richte dich bei der Montage der Falttür unbedingt nach der Anleitung des Herstellers, da die einzelnen Schritte voneinander abweichen können.
Schritt 1: Türöffnung ausmessen und Falttür auswählen
Damit die Falttür später auch passt, musst du die Türöffnung zunächst sorgfältig ausmessen. Wichtig sind dabei zwei Maße: die lichte Höhe und die Breite. Entspricht die Türöffnung nicht dem Standard, dann ist eine Anfertigung auf Maß eine Option. Es gibt auch Falttüren, die du in der Höhe kürzen oder durch Zusatzlamellen in der Breite erweitern kannst.
Schritt 2: Schienen anpassen
Im Lieferumfang deiner Falttür finden sich in der Regel drei verschiedene Schienen: Lauf- bzw. Gleitschiene, Schlossschiene und Anschlagschiene. Säge zunächst die Laufschiene auf die ermittelte Breite zurecht. Am besten gelingt der Zuschnitt mit einer Gehrungslade und einer Metallbügelsäge. Entgrate den Schnitt mit einem Schleifklotz. Verfahre ebenso mit der Schloss- und der Anschlagschiene.
Im Ratgeber „Richtig sägen“ findest du Tipps zum Umgang mit verschiedenen Sägen.
Wie du die korrekten Maße ermittelst, steht in der Montageanleitung der Falttür. Beachte: Die Lamellen werden nicht in der Mauerlaibung, sondern in der Gleitschiene angebracht. Deshalb müssen sie kleiner sein als die Wandöffnung. Damit sich die Tür problemlos zusammenfalten lässt, benötigt sie zudem über dem Fußboden und unter dem Sturz Bewegungsspielraum.
Schritt 3: Gleiter anschrauben und Lamellen zusammenfügen
Jetzt schraubst du die Gleiter an die Lamellen deiner Falttür. Diese werden später in die Laufschiene eingeschoben. Den Anfangsgleiter befestigst du auf dem Schlossprofil, die Winkelgleiter gehören auf die Halblamellen, also die äußeren Lamellen. Schiebe die Lamellen anschließend in die Gelenkleisten und verschraube diese oben und unten.
Schritt 4: Stopper einbauen
Nun baust du den Stopper ein. Er verhindert, dass das Türblatt aus der Gleitschiene herausrutscht. Schiebe dazu die Lamellen zusammen und übertrage die Breite des Lamellenpakets auf die Gleitschiene. An die markierte Stelle setzt du einen Clip, der als Bohrschablone dient. Nachdem du das Loch mit einem 4-mm-Bohrer vorgebohrt hast, entfernst du den Clip wieder. Erweitere das Loch mit dem 6-mm-Bohrer. Setze dann den Stopper ein.
Im Ratgeber „Richtig bohren“ findest du Tipps zum Einsatz verschiedener Bohrer und Bohrmaschinen.
Schritt 5: Befestigungsclips anbringen
Anschläge und Gleitschiene werden mithilfe von Clips in der Wand oder in der Zarge befestigt. Wie diese verteilt werden, siehst du in der Montageanleitung. Meist werden für die Gleitschiene mehr Clips benötigt, da sie das Gewicht der Tür trägt. Achte darauf, dass sie in einer Flucht liegen, damit sich die Schienen aufstecken lassen. Markiere zunächst die Position der Clips und bohre Löcher an den entsprechenden Stellen. Verschraube die Clips anschließend.
Schritt 6: Falttür einhängen
Streiche die Gleiter mit dem mitgelieferten Schmiermittel ein, damit sich die Tür später geräuschlos in der Gleitschiene bewegt. Hänge die Lamellen in die Gleitschiene ein. Bringe zuerst die Gleitschiene und danach die seitlichen Schienen an den Clips an. Fertig!
Was ist eine Falttür?
Falttüren bestehen aus mehreren beweglichen Flügeln bzw. Lamellen, die beim Öffnen zusammengefaltet werden. Aufgrund des fehlenden Schwenkbereichs geht kein Platz verloren. Das macht Falttüren zur idealen Lösung bei engen Platzverhältnissen oder schwierigen Raumsituationen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Falttüren können als Alternative zu herkömmlichen Türen, als Raumteiler oder als Abgrenzung bestimmter Bereiche, beispielsweise Wandschränken, dienen. Mit großzügigen Glaselementen lässt sich auch ein breiter Zugang zur Terrasse oder zum Garten schaffen. Der große Vorteil: Im Sommer kann die gesamte Glasfläche geöffnet werden, sodass Innen- und Außenbereich miteinander verschmelzen.
Beachte: Da sich Falttüren vergleichsweise langsam öffnen lassen, sind sie für Fluchtwege nicht zulässig!
Welche Arten von Falttüren gibt es?
Falttüren lassen sich nach ihrer Bauart und ihrem Konstruktionsprinzip unterscheiden.
Falttür-Bauarten:
- Zweiflügelige Falttür: Das Türblatt besteht aus nur zwei Elementen, die über Scharniere miteinander verbunden sind. Zweiflügelige Falttüren benötigen eine ober- und unterseitige Türführung.
- Harmonikafalttür: Das Türblatt besteht aus vielen kleinen Elementen, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenfalten lassen. Es ist nur eine Führungsschiene notwendig. Harmonikafalttüren schließen oben und unten nicht dicht ab. Sie eignen sich daher nur für den Innenbereich.
- Faltschiebetüren: lassen sich um die Ecke öffnen. Oft werden Faltschiebetüren in Form von großen Glasfronten in Geschäfte eingebaut.
Konstruktionsprinzipien von Falttüren:
- hängende Konstruktion: Der Laufapparat befindet sich über der Tür in einer Schiene. Eine zusätzliche Bodenführung ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
- stehende Konstruktion: Der Laufapparat fährt in einer Schiene am Boden. Bei den meisten Systemen wird auch oben eine Führungsschiene benötigt. Eine Ausnahme bilden frei stehende Falttüren, die hauptsächlich als Duschtüren zum Einsatz kommen. Der Einbau der Bodenschiene ist vergleichsweise anspruchsvoll und empfiehlt sich nur für geübte Heimwerker.
Aus welchem Material bestehen Falttüren?
Falttüren können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Am häufigsten kommen Holz, Kunststoff, Aluminium und Glas zum Einsatz. Die Auswahl hängt maßgeblich vom Einsatzort ab. Im Innenbereich muss die Falttür in erster Linie zum Interieur passen. Soll die Falttür im Außenbereich montiert werden, kommen Kriterien wie UV- und Witterungsbeständigkeit, Stabilität, Isolierwirkung oder Einbruchschutz hinzu.
Wie wird eine Falttür montiert?
Früher ließen sich Falttüren nur mit Bodenschiene einbauen – was je nach Bodenbelag sehr aufwendig sein konnte. Heute stehen Heimwerkern verschiedene Bausatz-Systeme zur Verfügung, die mit einer leichten Montage punkten. Du kannst deine Falttür sowohl mit als auch ohne Türrahmen einbauen. Das entsprechende Befestigungsmaterial ist meist im Lieferumfang enthalten. Gehören die Schrauben nicht dazu, solltest du unbedingt zu Flachkopfschrauben greifen. Schrauben mit rundem Kopf könnten die Bewegung der Tür behindern.
Tipp: Als Mieter möchte man natürlich so wenig Spuren wie möglich in der Wohnung hinterlassen. Neben Schraubsystemen gibt es auch Falttüren, die ganz ohne bohren auskommen. Eingebaut werden sie mittels Klebebefestigung.
Was muss beim Einbau einer Terrassen-Falttür beachtet werden?
Erfahrene Heimwerker können auch eine Terrassen-Falttür selbst bauen. Allgemeine Tipps und Hinweise findest du im Ratgeber Terrassentür einbauen. Am besten schaust du dir bereits vorab die Montageanweisungen des Herstellers an. Da die Bau-Elemente sehr schwer sind, benötigst du mindestens einen starken Helfer zur Montage der Falttür. Wenn du dir unsicher bist, solltest du die Arbeit lieber in die Hände eines Fachbetriebs legen.
Die Laufschienen und die Beschläge müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden, damit die Falttür funktionsfähig bleibt. Kontrolliere dabei auch die Befestigungsschrauben und ziehe diese gegebenenfalls nach.