Ratgeber

Naschgarten anlegen – Ideen, Tipps und Anleitung

Viele reife Erdbeeren hängen von Pflanze
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:

Ein eigener Naschgarten ist der Traum vieler Hobbygärtner und -gärtnerinnen. Ob du nun gleich einen ganzen Nutzgarten anlegen willst oder nur eine kleine Naschecke, bleibt dir überlassen. Hauptsache ist: Es gibt viel „Fingerfood“, das man schnell ernten und essen kann. Das müssen nicht nur süße Beeren und Baumobst sein – auch Snack-Gemüse eignet sich. Was alles in einen Naschgarten passt, wie du ihn gestalten kannst und was du beim Anlegen beachten musst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt. 

Tipp: Hier findest du auch weitere hilfreiche Ratgeber zum Thema Gartenideen.


Was gehört in einen Naschgarten?

Hochbeet planen bepflanzen

Deinen Naschgarten kannst du mit allem gestalten, was dir schmeckt und was du sozusagen im Vorbeigehen naschen kannst. Kleine Früchte, vor allem Beeren, wie Erdbeeren, Johannisbeeren oder Kiwibeeren, dürfen daher nicht fehlen. Neben deinen kulinarischen Vorlieben sind aber auch die Anbaubedingungen in deinem Garten, Beet oder Topf wichtig. Mischkulturen empfehlen sich im Naschgarten ebenso wie im Gemüse- und Kräutergarten, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Blühfreudige Sommerblumen fördern die Bestäubung deiner Leckereien.

Welche Beeren-, Obst- und Gemüsesorten du miteinander im Naschgarten anlegen kannst, variiert. Die meisten Beerensorten lassen sich gut nebeneinander setzen. Sieh dir dazu auch den Ratgeber „Beerensträucher anpflanzen“ an. Bei Gemüse hingegen sollten die Starkzehrer nicht in Mischkultur miteinander gezogen werden. Setze lieber auf eine Kombination aus Stark- und Schwachzehrern sowie Kräutern und Blüten.


Beeren- und Baumobst für den süßen Naschgarten

Viele Beerensorten gelten als gesundes Superfood. Beim Anlegen und Gestalten eines Nasch- bzw. Beerengartens kannst du auf heimische, aber auch auf exotische Vertreter setzen. Je nach Platz lässt sich vielleicht sogar ein kleiner Obstgarten mit Beeren und mit Baumobst einrichten.

Beerenobst

Baumobst

• Erdbeeren

Baumobst

• Kirschen

• Himbeeren

Baumobst

• Zwetschgen/Pflaumen

• Brombeeren

Baumobst

• Äpfel

• Heidelbeeren

Baumobst

• Birnen

• Johannisbeeren (rot, schwarz, weiß)

Baumobst

• Nektarinen

• Stachelbeeren

Baumobst

• Aprikosen

• Kiwibeeren

Baumobst

• Andenbeeren/Physalis

Baumobst

• Preiselbeeren

Baumobst


Gemüse und Kräuter für den herzhaften Naschgarten

Verschiedene Kräuter im Garten

Wer es nicht so süß mag, kann auch Gemüse anbauen. Besonders kleinwüchsige Sorten, das sogenannte Snack- oder Minigemüse, sind für einen Naschgarten eine gute Wahl.

Beliebte kleine Gemüsesorten:

Tipp: Frische Kräuter und essbare Blüten gehören zwar nicht unbedingt zu den bekannten Garten-Snacks, geben aber eine gute Mischkultur mit Gemüse und Beeren ab.


Bedingungen für das Anlegen eines Naschgartens

Je nach Art und Sorte deiner Naschpflanzen sind die Anforderungen an Standort und Boden unterschiedlich.

Standort

Generell mögen es Beerenobst und Snack-Gemüse sonnig, warm und nährstoffreich. Vor allem Fruchtbildung und Reife werden durch viel Sonne positiv beeinflusst, und Früchte werden dadurch süßer.

Boden und Pflanzzeit

Der Boden sollte ausreichend Nährstoffe enthalten, die Nutzpflanzen dringend benötigen. Bei Bedarf kannst du die Erde vor der Pflanzung mit Kompost oder Hornspänen anreichern. Außerdem sollte die Erde möglichst locker sein, damit keine Staunässe und Wurzelfäule entsteht.

Die Pflanzzeit variiert je nach Pflanzenart: Bäume und Sträucher pflanzt du am besten schon im Herbst, damit sie ausreichend Zeit zum Anwachsen haben. Neue Erdbeerpflanzen setzt man im Juli und August. Gemüse pflanzt du im Frühjahr nach den Frösten – bereits ab Februar kannst du Gemüse im Haus vorziehen.

Wie groß muss ein Naschgarten sein?

Erdbeerpflanzen in Balkonkästen

Eine „benötigte Mindestfläche“ gibt es für Naschgärten nicht, denn selbst auf kleinstem Raum finden leckere Snackpflanzen Platz. Je mehr Fläche dir zur Verfügung steht, desto mehr Möglichkeiten hast du: Lege ein Gartenbeet an und pflanze dort üppige Beerensträucher, verschiedene Gemüsepflanzen und dazwischen kleinere Sorten.

Und selbst auf dem Balkon oder der Terrasse lassen sich gesunde Snacks anbauen: Du kannst Beerensträucher in große Kübel pflanzen, ein Gemüsebeet auf dem Balkon anlegen und kleinere Sorten in Töpfe und Pflanzkästen setzen. Am besten eignen sich dafür kleinwüchsige Beerensträucher, Hochstämmchen und Säulenobst sowie Gemüse in Form von speziellen Topf- und Snacksorten.


Naschgarten anlegen – Schritt für Schritt zum Beerenbeet

In dieser beispielhaften Anleitung geht es um das Pflanzen verschiedener Beerensorten in Mischkultur. Das mit Holz eingefasste Beet ist 2,00 x 1,60 m groß und bietet Platz für drei Beerensträucher, zwei Beerenstämme, zwei Blaubeeren, drei Preiselbeeren und zwölf schwachwüchsige Erdbeerstauden.

Schritt 1: Naschgarten anlegen mit Plan

Mehrere Brombeeren hängen vom Strauch

Für deinen eigenen Naschgarten solltest du dir vor der Umsetzung Gedanken über wo, wie, was und wie viel machen. Damit du den Großteil des Jahrs über ernten kannst, sind Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten ratsam.

Hilfreiche Fragen für die Planung:

  • Welche Sorten würdest du gerne pflanzen?
  • Welche Mischkulturen sind sinnvoll?
  • Wie viel Platz hast du zur Verfügung?
  • Bietet der Standort ausreichend Sonne?
  • Ist der Boden geeignet oder musst du die Erde aufbereiten?
  • Wie viel Zeit möchtest du investieren – sind pflegeleichte Sorten die bessere Wahl?

Schritt 2: Boden vorbereiten

Zunächst musst du den Boden auf das Anlegen deines Naschgartens vorbereiten. Dazu entfernst du Unkräuter, Steine und Wurzeln aus der Erde. Ist der Boden nährstoffarm, arbeitest du anschließend spezielle Beerenerde oder etwas Kompost und Hornspäne ein. Lockere das ganze Beet gut auf und harke die Fläche eben, damit die Pflanzung deiner Beerensträucher und -stauden leicht von der Hand geht.

Schritt 3: Büsche und Stämme einpflanzen

Als Nächstes spannst du eine Schnur in der Mitte des Naschbeetes, an der entlang du die Beerensträucher pflanzt. Setze den ersten Busch etwa 20 cm vom Beetrand entfernt und dann alle 40 cm abwechselnd Stämme und Büsche, um möglichst platzsparend zu pflanzen und jeder Wuchshöhe ausreichend Luft zu geben. Alle Beeren pflanzt du so ein, wie sie gewachsen sind – also die Oberfläche des Wurzelballens auf Höhe der Oberfläche des Beetes. Anschließend musst du die neu gesetzten Pflanzen gut festtreten.

Schritt 4: Niedrigere Beeren pflanzen

Die sonnigste Seite des Naschgartens solltest du mit Erdbeerpflanzen gestalten. Um die Fläche optimal zu nutzen, pflanzt du diese am besten versetzt in zwei Reihen mit einem Abstand von 40 cm zwischen den Stauden – im sogenannten Dreiecksverband. Auf die andere, etwas weniger sonnige Seite des Beetes kommen die beiden Blaubeersträucher – 50 cm vom Rand entfernt mit 1 m Abstand zwischen den beiden Sträuchern. Dazwischen kannst du Preiselbeeren setzen. Sowohl Blaubeeren als auch Preiselbeeren benötigen sauren Boden – bereite den Boden auf dieser Seite des Beetes also entsprechend vor.

Schritt 5: Naschgarten pflegen

Mehrere Johannisbeeren hängen vom Strauch

Sind alle Pflanzen in deinem Beerenbeet gesetzt und die Erde gut festgetreten, musst du den frisch angelegten Naschgarten noch kräftig gießen. Schlämme die Erde richtig ein, damit die Sträucher und Stauden gut anwachsen können. Nach etwa sechs Wochen kannst du die erste Düngung der Pflanzen vornehmen – je nachdem, wie nährstoffreich du den Boden vorbereitet hast. Verwende dafür am besten organischen Beerendünger. Wann der erste Schnitt fällig ist, erfährst du im separaten Ratgeber zum Thema „Beerensträucher schneiden“.


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