Ratgeber

Fliesen legen

Handwerker streicht Fliesenkleber auf dem Boden aus.
Lesezeit 14 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: etwa 1,5 Stunden pro Quadratmeter Bodenfliesen
Werkzeuge: Fliesen, Fliesenkleber, Fugenmörtel, Silikon, Spülmittel, Ausgleichsmasse, Dichtbänder, Zollstock, ggf. Winkeleisen, Wasserwaage, Richtlatte, Fliesenschneidegerät oder Fliesenkneifzange, Pinsel, Zahnspachtel, Kelle, ggf. Nivellierhilfen, ggf. Gummihammer, Fliesenkreuze, Fugengummi, Schwammbrett, Holzkeil, Grundierung, Kartuschenpistole, weicher Schwamm bzw. Tuch

Du möchtest aus deinem Bad eine Wohlfühloase machen oder deiner Küche einen Fliesenspiegel verpassen? Fliesen legen ist kein Hexenwerk und mit Geduld und einer guten Anleitung gelingt es fast jedem. Hier erfährst du alles über die notwendigen Schritte beim Fliesenlegen, vom Kauf des richtigen Materials bis zum Polieren deiner neuen Fliesen. Die Grundlagen für das Verlegen von Fliesen erklären wir dir anhand von Bodenfliesen. Falls du deine Wände fliesen oder Treppe fliesen möchtest, schau zusätzlich in diese Ratgeber.

Weitere Tipps rund um das Thema Fliesen findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Schritt 1: Wo beginnt man beim Fliesen verlegen? Materialbedarf ermitteln

Um selbst Fliesen zu legen, benötigst du zunächst das richtige Werkzeug. Vergewissere dich, dass du über Zollstock, Wasserwaage, Richtlatte, Fliesenschneidegerät oder Fliesenkneifzange, Pinsel, Spachtel und genügend Fliesen verfügst. Vermiss vor dem Einkauf die Fläche, die du fliesen möchtest. Um zu ermitteln, wieviele Quadratmeter du fliesen möchtest, rechnest du Breite mal Höhe des Raumes. Überlege dir auch, wie du die Fliesen anordnen möchtest.

Egal ob du dich für eine diagonale, horizontale oder vertikale Verlegeart entscheidest: Achte aus Gründen der Ästhetik darauf, dass du die Fliesen symmetrisch verlegst. Berücksichtige beim Fliesen berechnen auch möglichen Fliesenverschnitt oder Ersatzfliesen, falls du später eine Platte austauschen musst. Dafür kannst du nochmal zehn Prozent extra einkalkulieren. Bestimme nun anhand dieser Kriterien die benötigte Fliesenmenge. Dann hast du schon einmal die ersten Voraussetzungen dafür geschaffen, Fliesen richtig zu verlegen.

Das erforderliche Material, die Art des Klebers, die Materialkosten und weitere Aspekte sind abhängig von der Art der Fliesen. Möchtest du beispielsweise Natursteinfliesen verlegen, sind dabei einige Besonderheiten zu beachten. Denn ihre Oberfläche reagiert anders als die von Keramikfliesen.

Um dir später die Arbeit zu erleichtern, gibt es beim Fliesenkauf ein paar Dinge zu beachten:

Brandfarbe und Charge: Da es später fast unmöglich sein wird, Fliesen aus derselben Brandfarbe oder Charge nachzukaufen, ist es generell immer besser, ein Paket mehr einzurechnen.
Reserve: Ein zusätzliches Paket aus der gleichen Charge kann auch für später praktisch sein, wenn mal eine Fliese kaputt geht und du diese ausbessern möchtest.
Farb- und Größenunterschiede: Vor dem Verlegen solltest du die Fliesen kurz prüfen und verschiedene Pakete durchmischen, um so mögliche Farb- und Größenunterschiede im Fliesenbelag auszugleichen.


Schritt 2: Fliesenlegen leicht gemacht: Mitte des Raums festlegen

Ein Handwerker misst den Boden eines Raumes aus.

Vermiss die Grundfläche des Raums und ermittle exakt die Raummitte. Dazu kannst du mit diagonal gespannten Schnüren arbeiten. Ordne anschließend von der Raummitte ausgehend die Fliesen testweise als Kreuz an.


Schritt 3: Verlegetechnik festlegen und Richtschnur spannen

Illustration eines Raumes, in dem eine Reihe Fliesen probeweise von der Tür aus gelegt wurden.

Bevor du beginnst, solltest du dich entscheiden, wie du die Bodenfliesen genau verlegen möchtest.

Möchtest du die Fliesen rechtwinklig verlegen, spannst du von der Mitte einer Wand aus eine Richtschnur bis zur Mitte der gegenüberliegenden Wand. Achte darauf, dass die Schnur parallel zur seitlichen Wand verläuft. Orientiere dich mit einer seitlichen Fuge an der gespannten Richtschnur und lege daran entlang eine Fliesenreihe. Fahre an der Stirnseite des Raums mit dem Verlegen fort, sodass eine L-Form entsteht.

Diagonalverlegung: Mittels einer Quer- und eine Längsachse, die du ausgehend von den Mittelpunkten der Raumseiten ermittelst, bestimmst du den Raummittelpunkt, der sich exakt im Schnittpunkt der beiden Achsen befindet. Sie dienen dir als Orientierung, wenn du die Bodenfliesen diagonal verlegen möchtest. Ermittle nun mit einem Winkeleisen den 45-Grad-Winkel für eines der vier Raumrechtecke. Entlang dieser 45-Grad-Achse legst du die erste Fliesenbahn.

Wir empfehlen, die Fliesen vor dem eigentlichen Verlegen testweise auszulegen, um die Wirkung zu prüfen. Bestimmte Bezugspunkte im Raum helfen dir zusätzlich bei der Verlegerichtung, zum Beispiel die Tür. Ecken haben selten genau 90 Grad und es besteht die Gefahr, dass die Ausrichtung schräg verläuft. Nimmst du die Tür als Bezugspunkt, gehst du sicher, dass die Fliesen in Eintrittsrichtung gerade sind.

Wenn du ohne Richtschnur arbeiten möchtest, nimm dir einige Fliesen und miss die Längen inklusive Fugen aus. Mit diesem Maß kannst du dir jetzt Winkelstriche auf dem Boden einzeichnen. Zeichne die Höhe und Breite der Fliesen grob auf den Boden, um bei der Verlegung ein symmetrisches Bild aus ganzen Fliesen und eventuellen Schnittstücken zu erhalten.


Schritt 4: Fliesen legen - Untergrund vorbereiten

Die Vorbereitung des Untergrunds ist beim Fliesenlegen sehr wichtig. Kleine Unebenheiten sind sonst später sichtbar und stören. Der Untergrund muss sauber – also auch staubfrei –, trocken, eben und tragfähig sein.

Damit der Fliesenkleber später optimal haftet, müssen mögliche Reste an Wand oder Boden Schritt für Schritt entfernt werden. Alte Wandfarben oder auch Tapeten lassen sich meist leicht entfernen. Müssen alte Fliesen abgeschlagen werden, ist der Aufwand neben den üblichen Schutzmaßnahmen in punkto Sicherheit erheblich größer. Wir raten davon ab, Fliesen auf Fliesen zu legen. Stattdessen solltest du die alten Fliesen entfernen.

Vor dem Auftragen einer Grundierung lassen sich Unebenheiten mithilfe von Bodenausgleichsmasse angleichen; Risse müssen verspachtelt werden. Bei kleinen Rissen kannst du die Haftung der Spachtel- bzw. Ausgleichsmasse verbessern, indem du diese v-förmig aufkratzt, um etwas mehr Platz für die Spachtelmasse zu bekommen.

Besteht der Untergrund aus Spanplatten oder Dielenböden, sollten sie fest verschraubt sein, bevor du damit beginnst, Fliesen selbst zu verlegen. Schwingungen lassen sich mit einer Entkopplungsplatte vermeiden.


Schritt 5: Boden grundieren

Mit einer Rolle wird weiße Grundierung auf einen Boden aufgetragen.

Eine Grundierung verbessert die Haftung des Fliesenklebers und erzeugt zudem eine Art Sperrschicht gegen Feuchtigkeit, was vor allem in Räumen wie Badezimmer oder Küche wichtig ist. Möchtest du Fliese auf Fliese verlegen, musst du zunächst eine Grundierung mit Haftprimer auftragen, der die erforderliche Haftung sicherstellt. Alternativ kannst du Dichtbänder oder Manschetten (auch in Rollenform nach DIN 18534) verwenden. Wenn du dein Bad selber fliesen möchtest, musst du zudem für einen Nässeschutz sorgen, indem du den Untergrund mit einer Flüssigabdichtung grundierst.

Welche Grundierung die richtige ist, ob diese verdünnt oder unverdünnt aufgetragen wird und wieviele Anstriche erforderlich sind, hängt vom jeweiligen Untergrund ab. Je nach Untergrundbeschaffenheit bieten sich folgende lösungsmittelfreie Grundierungen an:

  • Dispersionsgrundierung: wird in der Regel auf Kunstharzbasis (Acryl) angeboten und ist auch als Tiefengrund für stark saugenden Untergrund (z.B. Zementestrich oder Gips) bekannt. Diese Grundierung trocknet meist schnell und ist zudem wasserfest bzw. wassersperrend.
  • Zweikomponenten-Grundierung: basiert auf Epoxidharz und wird gerne auf schwierigen Untergründen wie sandigen Oberflächen, Estrich oder Holzdielen verwendet. Ihre Trocknungszeit ist mit 48 Stunden deutlich länger als bei einer Dispersionsgrundierung.

Die Wahl deiner Fliesengrundierung sollte unbedingt auf den verwendeten Fliesenkleber abgestimmt sein. Bei Bedarf kannst du die Grundierung gemäß Herstellerinformationen anrühren und mit einem Flächenpinsel, Quast oder Drucksprühgerät auftragen. Achte darauf, dass sich keine Tropfen bilden. Lasse die Grundierung mindestens über Nacht trocknen, bevor du mit dem Fliesen legen startest.

Welche Grundierung für Fliesen?

Die Beschaffenheit des Untergrundes lässt sich ganz leicht testen, um sicher zu sein, dass eine Grundierung wirklich erforderlich ist: 
Wischtest: Damit kannst du prüfen, ob dein Untergrund überhaupt tragfähig ist. Fahre dazu mit der Hand oder einem dunklen Lappen über die Flächen. Verbleibt ein kreidiger Abrieb auf deinen Fingern oder dem Tuch, kann der Fliesenkleber später nicht gut darauf haften. Anstriche, die stark kreiden, solltest du entfernen oder abwaschen. Verbleibende Partikel werden mit der Grundierung gebunden. In diesem Fall solltest du am besten eine Tiefengrundierung verwenden.
Wasserprobe: Durch das Andrücken eines wasserdurchtränkten Schwammes an Wand oder Boden kannst du mühelos testen, wie es um die Saugfähigkeit eines Untergrundes steht. Wenn du danach einen sichtbaren Fleck entdeckst, deutet das auf einen zu stark saugenden Untergrund hin. Ähnlich verhält es sich bei einer dunklen Verfärbung. Eine entsprechende Grundierung kann diese starke Saugfähigkeit sehr gut minimieren.
Klebeband- oder Ritzprobe: Mit einem Klebestreifen kannst du überprüfen, ob der Untergrund ausreichend stabil ist. Dazu drückst du einen ca. 6 bis 7 cm langen Malerkreppstreifen fest auf die Wand und ziehst diesen ruckartig wieder ab. Sollten viele alte Farb- oder Putzreste daran kleben bleiben, ist das meist ein Zeichen dafür, dass du den alten Anstrich bis auf den Untergrund entfernen solltest. Bei größeren Schäden solltest du spachteln. Für Böden eignet sich meist die Ritzprobe. Dabei stichst du z.B. mit einem Schraubenzieher in den Untergrund. Je tiefer du vordringen kannst, desto niedriger fällt seine Festigkeit aus. Bröselt der Untergrund stark ab, solltest du ihn unbedingt vor Beginn des Fliesenlegens erneuern.
 


Schritt 6: Fliesen zuschneiden

Eine graue Fliese in einem Fliesenschneidegerät.

Für das Zuschneiden der Fliesen benötigst du ein Fliesenschneidegerät. Damit ritzt du die Fliesen auf der Oberseite an und brichst sie dann über der Kante. Für runde Fliesenschnitte verwendest du eine Fliesenkneifzange (Papageienschnabel), mit der du nach und nach eine Öffnung herauskneifst. Oder du verwendest eine Bohrmaschine mit Lochfräseaufsatz.

Wichtig: Da zwischen jeder Fliese Fugen liegen, musst du beim Abmessen des Wandbereichs noch die Fugenbreite vom ermittelten Maß abziehen!


Schritt 7: Fliesenkleber vorbereiten

Es empfiehlt sich, anmachfertigen Fliesenkleber zu verwenden. Nach einer Reifezeit trägst du ihn mit einer Kelle oder Traufel auf den Untergrund auf. Zum Verlegen von Fliesen auf Spanplatten oder über einer Fußbodenheizung benötigst du Flexkleber.


Schritt 8: Kleber aufbringen

In der Ecke eines Raumes wird grauer Fliesenkleber mit einer Kelle aufgetragen.

Trage den Kleber gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf einer ebenen Fläche von ca. 1 bis 1,5 Quadratmeter auf. Die Zahnung des Spachtels solltest du entsprechend der Fliesenrückseite, der Fliesengröße und dem Untergrund wählen. Je größer die Fliese oder rauer die Fliesenrückseite, desto grober kann die Zahnung ausfallen.

Beim Bodenfliesen legen solltest du unbedingt darauf achten, dass der Fliesenkleber nicht in die Fugen gelangt, weil sich dieser nicht als Füllmaterial dafür eignet. Außerdem könnte die eigentliche Fugenmasse dann an diesen Stellen farblich abweichen.


Schritt 9: Fliesen legen

Ein Handwerker verlegt grau gesprenkelte Bodenfliesen

Beim klassischen Fliesen verlegen werden die Fugen per Augenmaß erzeugt. Lege dazu eine Fliese an die obere Reihe an, drücke sie leicht ins Kleberbett und ziehe sie mit einer Ruckelbewegung nach unten, bis du die gewünschte Fugenbreite erreicht hast. Falls du einen Höhenunterschied zwischen den Fugen feststellst, gleiche ihn mit sanftem Druck aus. Kontrolliere immer wieder mit einer Wasserwaage die Flucht der Platten.


Schritt 10: Abstände zwischen Bodenfliesen einhalten

Weiße Fliesenkreuze liegen auf dunkelgrauem Untergrund.

Gleichmäßige Abstände beim Verfliesen erreichst du mit auch mit Fliesenkreuzen. Diese steckst du zwischen zwei Fliesen und drückst dann die Fliesen mit einer leichten Drehbewegung in das Kleberbett und an das Fliesenkreuz heran. Eventuell musst du die Fliese noch mit einem Gummihammer leicht festklopfen. So erhältst du gleichmäßige Abstände.


Schritt 11: Sockelleisten fliesen

Ein Handwerker setzt eine Sockelfliese an die Wand.

Lass beim Sockelfliesen verlegen mindestens eine Fugenbreite Abstand zwischen der Unterkante der Sockelleiste und der Bodenfliese. Auch bei Übergängen zu anderen Räumen solltest du darauf achten, dass die Breite der Dehnungsfuge beibehalten wird. Sitzt ein Sockel zu tief, gleiche den Höhenunterschied mit einem Keilchen aus, bis der Kleber getrocknet ist.


Schritt 12: Fugenmörtel vorbereiten

Ein Handwerker gibt Wasser in einen großen Eimer mit Fugenmörtel.

Es ist wichtig, den Fugenmörtel auf den verwendeten Kleber abzustimmen. Wenn du Flexkleber verwendet hast, solltest du auch flexiblen Fugenmörtel verwenden. Säubere die Fugen vor dem Verfugen mit einem Holzkeil und mische den Mörtel gemäß der Herstelleranleitung, bis er die Konsistenz eines sämigen Breis hat.


Schritt 13: Fliesen verfugen

Ein Handwerker reinigt Bodenfliesen nach dem Verfugen.

Trage bei der Arbeit mit Fugenmasse immer Handschuhe. Zum Bodenfliesen verfugen schüttest du die Fugenmasse auf die Fliesen und arbeitest die Masse mit einem Fugengummi diagonal in die Fliesenzwischenräume ein. Achte darauf, dass die Fugen überall gleichmäßig ausgefüllt sind und weder Löcher noch überschüssige Masse auf den Fliesen zurückbleiben. Gröbere Verschmutzungen entfernst du mit einem Gummiwischer, danach wischst du den Mörtelschleier mit einem feuchten Schwamm ab. Lass die Fugenmasse anschließend ausreichend lange trocknen.


Schritt 14: Eck- und Dehnungsfugen beim Fliesen

Arbeite bei Eckfugen, Wandanschlussfugen, Randfugen und Dehnungsfugen nicht mit Mörtel, sondern verwende eine dauerelastische Dichtmasse wie Silikon. Wie du Fugen später erneuern kannst, erfährst du in einem separaten Ratgeber. Zum Verfugen nutzt du eine Kartuschenpistole, mit der du das Silikon gezielt in die Fugenspalte drückst. Zum Glattstreichen benetzt du die Fuge mit Spülmittel oder einem speziellen Glättmittel und ziehst mit gleichmäßigem Druck mit dem Daumen über die Silikonspur.

Ein besonders sauberes Ergebnis erzielst du, wenn du vor dem Verfugen von Fliesen seitlich der Fuge Klebestreifen anbringst. Diese ziehst du wieder ab, sobald die Fuge glattgestrichen und bevor sie getrocknet ist. Beachte stets die spezifischen Herstellerhinweise, vor allem zur Trockenzeit.


Schritt 15: Sockelfliesen verfugen

Mit einer Kartuschenpistole wird Silikon in eine Eckfuge gegeben.

Wenn du Sockelfliesen als Übergang zur Wand anbringen möchtest, machst du dies ganz zuletzt mit einem Spachtel, Fugengummi oder per Hand. Nachdem der Kleber getrocknet ist, wird die Sockelfliese noch verfugt, wobei du die Dehnungsfuge aus optischen Gründen am besten mit Silikon füllst. Wie du dieses am besten anbringst haben wir hier auch nochmal ausführlicher zusammengefasst.


Schritt 16: Fliesen säubern und polieren

Lass den Mörtelschleier erst leicht antrocknen, bevor du ihn mit einem weichen Schwamm oder einem Schwammbrett wegwischst. Wechsle dabei immer wieder das Waschwasser und drücke das Schwammbrett zwischendrin gut aus.

Wichtig: Verwende keine scharfen Reiniger oder Schwämme mit kratziger Oberfläche.

Es gibt ein paar einfache Tricks, die dir die Fliesenlegerarbeiten erleichtern und für ein besseres Endergebnis sorgen:

Nivellierhilfen: Wenn du noch nicht so viel Erfahrung beim Verlegen von Fliesen hast, solltest du mit Nivellierhilfen arbeiten. Das Nivelliersystem sorgt für eine gleiche Höhe und Fugenabstände der Fliesen. Dazu legst du die Laschen unter die Fliesen in das frische Kleberbett. Nachdem du mehrere Fliesen nebeneinander platziert hast, kannst du die Nivellierhilfen mit Keilen auf die gewünschte Fliesenhöhe bringen. Sobald alles getrocknet ist, einfach die Nivellierhilfe mit einem Gummihammer oder deinen Schuhen entfernen.
Abziehhilfe: Zum Glätten der Silikonfugen kannst du eine ganz einfache Abziehhilfe verwenden: einen simplen Eisstiel. Natürlich kannst du dir aber auch einen Zollstock auf Maß schneiden oder einen speziellen Fugenglätter kaufen.


Welche Abriebklasse bei Bodenfliesen?

Person geht auf Fliesenboden

Bei Fliesen spielt nicht nur das Design eine Rolle. Auch der Einsatzort ist entscheidend, denn tägliche Belastungen fördern den Abrieb der Bodenbeläge. Fünf Abriebklassen geben daher Auskunft über die unterschiedlichen Abriebgruppen und die jeweiligen Anwendungsbereiche.

  • Abriebklasse I: Fliese der Kategorie 1 sind wenig abriebfest und zudem kratzempfindlich. Daher sollten sie nur in Bereichen verwendet werden, die man möglichst ohne Schuhe betritt oder in denen man sich nur selten aufhält (geringe Begehfrequenz). Das können beispielsweise Schlafzimmer oder wenig genutzte Sanitärbereiche, wie z.B. eine Gästetoilette, sein.
  • Abriebklasse II: Die nächsthöhere Abriebgruppe 2 ist für eine Beanspruchung mit normalem Schuhwerk geeignet, da sie nur eine gewisse Resistenz gegenüber kratzender Verschmutzung aufweist. Einsatzbeispiele: privater Wohnbereich außer Küchen, Treppen und Terrassen.
  • Abriebklasse III: Fliesen der Klasse 3 sind für mittelstarke Beanspruchung geeignet und daher bei mittlerer Begehungsfrequenz im gesamten Wohnbereich einsetzbar. In Bereichen, die häufig mit Schmutz von draußen in Berührung kommen, empfiehlt sich jedoch eher Abriebklasse 4 für den Fliesenboden.
  • Abriebklasse IV: Fliesen der Abriebklasse 4 eignen sich ohne jede Einschränkung für den Einsatz in privaten Wohnungen wie auch in öffentlichen Gebäuden sowohl innen als auch außen. Für Flure oder auf Treppen sollte man aber möglichst die höchste Abriebklasse wählen.
  • Abriebklasse V: Fliesen der Abriebklasse 5 sind vorwiegend für hohen Publikumsverkehr und damit für den gewerblichen Einsatz geeignet, also z.B. in Hotels oder Gastronomiebetrieben. Auch in anderen öffentlichen Bereichen mit hoher Begehungsfrequenz (z.B. Büroflure oder Geschäfte) können Fliesen dieser Kategorie sinnvoll sein.

Ebenfalls gut zu wissen:

Neben der Abriebklasse gibt es für die Klassifizierung von Fliesen auch die sogenannte Trittsicherheits-Bewertungsgruppe. Diese unterteilt Fliesen in Sparten, die mit dem Wert R13 die höchste Gruppe erreichen. Für den privaten Wohnbereich sollten Fliesen mindestens zur Gruppe R9 und höher gehören, damit ein sicherer Tritt gewährleistet ist.<br>
 


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