Ameisen sind überaus nützlich: Sie lockern den Boden auf, halten den Wald gesund, verbreiten Pflanzensamen und vertilgen viele schädliche Insekten. Überdies sind Ameisen selbst ein wichtiges Glied in der Nahrungskette. Im Garten oder gar im Haus sind die kleinen Krabbler trotzdem nicht willkommen – zumal wenn ganze Ameisenvölker dort nach Nahrung suchen und mit ihren Gängen die Terrasse oder einen gepflasterten Weg unterhöhlen. Doch was hilft gegen Ameisen? Hier erfährst du es.
Was sind Ameisenstraßen?
Ameisen kommunizieren unter anderem, indem sie sich gegenseitig mit den Fühlern abtasten. Einige Arten nutzen auch Klopfsignale, um sich zu verständigen. Um Ameisen schonend zu bekämpfen, musst du aber wissen, dass die geruchsempfindlichen Insekten vor allem über Duftstoffe kommunizieren. Genau dort kannst du ansetzen – denn Ameisen meiden intensiv duftende Stoffe. Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Ameisenstraßen. Dabei handelt es sich um Duftspuren, denen die Ameisen bei der Nahrungssuche folgen. Man sollte auf umweltfreundlichere Alternativen zur Abwehr von ungeliebten Insekten im Garten zurückgreifen, erfahre hier mehr über Alternativen zu chemischen Insektiziden.
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So funktionieren Ameisenstraßen
Von den etwa 115 in Deutschland heimischen Arten ist die Schwarze Wegameise am häufigsten in Haus und Garten zu Gast. Sie findet im Rasen, unter Steinen, in geschädigten Gehölzen und in Mauerspalten geeignete Orte für einen Bau. Kundschafter-Ameisen schwärmen aus und suchen Nahrungsquellen, vor allem zucker- und stärkehaltige Lebensmittel. Ist ein solches entdeckt, spritzt der Kundschafter auf dem Rückweg eine Duftspur aus Pheromonen.
Zurück im Bau werden Kostproben des Duftes verteilt. Andere Ameisen nehmen diese auf und folgen der Spur, die daraufhin immer stärker wird. Je intensiver die Spur duftet, desto mehr Ameisen folgen ihr. Die Spur wird zum Pfad, der Pfad wird zur Straße. Gemeinsam sichern die Ameisen die Nahrungsquelle und transportieren so viel wie möglich davon zurück zum Bau.
Vorbeugung
Am besten verhinderst du durch konsequente Vorbeugung, dass Ameisen überhaupt in Heim und Garten vordringen. Die oberste Devise dabei ist Sauberkeit:
- Reinige die Arbeitsfläche in der Küche gleich nachdem du Speisen zubereitet hast.
- Verstaue Lebensmittel geruchsdicht und lass auch Futternäpfe nicht unverschlossen stehen.
- Leere den Mülleimer täglich.
- Verschließe Fugen und Ritzen mit Silikon.
- Sichere Fenster und Türen mit Dichtungsband.
Auf keinen Fall Ameisen mit Gift bekämpfen
Nicht nur innerhalb der eigenen vier Wände, sondern auch im Garten solltest du davon absehen, Ameisen mit Gift zu bekämpfen. Das ist meist vollkommen unnötig und schädigt die Umwelt. Wenn du Kinder und/oder Haustiere hast, verbietet sich der Einsatz von selbst. Generell steht dir eine große Bandbreite an Mitteln zur Verfügung, mit denen du Ameisen entweder schonend vertreiben, umsiedeln oder sogar vernichten kannst. Die Wahl liegt ganz bei dir.
Diese Hausmittel helfen gegen Ameisen
Zum Glück eignet sich eine Reihe einfacher Hausmittel sehr gut dafür, Ameisenstraßen zu unterbrechen und die Nützlinge zu vertreiben, wenn sie zu Plagegeistern werden. Probiere eines der altbewährten Mittel aus:
Kräuter
Wenn du stark duftende Pflanzen wie Lavendel, Majoran, Kerbel, Thymian, Salbei oder Minze im Garten pflanzt, hältst du Ameisen von vornherein auf Abstand. Sind bereits Ameisenstraßen vorhanden, kannst du die Blätter und Stängel der Pflanzen in der Nähe der Straßen und des Baus verteilen. Noch stärker als die Pflanzen selbst wirken allerdings ihre Extrakte mit den entsprechenden ätherischen Ölen (zum Beispiel Lavendelöl). Der entsprechende Wirkstoff ist darin hochkonzentriert und der Duft vertreibt die Ameisen.
Vorsicht, wenn du Katzen hast!
Mit Kräuterextrakten wie Teebaumöl – in etwas Wasser verdünnt und aufgesprüht oder unverdünnt verrieben – kannst du Ameisen zwar sehr wirksam bekämpfen. Setze derartige Extrakte aber niemals ein, wenn du eine Katze hast. Die darin enthaltenen Terpene und Phenole sind für die Samtpfoten giftig. Das Gleiche gilt für Extrakte aus Thymian, Oregano, Minze, Zimt, Nadelbäumenund Eukalyptus. Diese Substanzen enthalten ätherische Öle, die der Stoffwechsel von Katzen nicht abbauen kann. Schon wenige Tropfen genügen, damit ein Tier erkrankt. Gelangen die Substanzen beispielsweise auf das Fell, nimmt die Katze diese bei der Fellpflege mit der Zunge auf. Schlimmstenfalls führt die Vergiftung zum Tod.
Wasser
Wenn du einen Ameisenbau unter dem Rasen im Garten mehrere Tage hintereinander unter Wasser setzt, werden sich die Insekten einen anderen Platz suchen.
Backpulver und Natron
Backpulver (mit Natriumhydrogencarbonat) oder reines Natron gelten als Klassiker, um Ameisen zu bekämpfen. Allerdings sterben die Tiere dadurch qualvoll. Schon kleinste Mengen führen zum Tod. Wenn du wirklich keinen anderen Ausweg siehst, vermische Backpulver oder Natron mit etwas Puderzucker und verteile das Gemisch auf den Ameisenstraßen und in der Nähe des Baus. Die Arbeiterinnen fressen dann entweder selbst davon oder tragen die Krümel zur Brut und zur Königin.
Bier
Ebenfalls tödlich ist eine Bierfalle. Postiere dazu eine flache Schale oder Schüssel mit Bier und einem Esslöffel Honig in der Nähe des Baus. Die Ameisen werden nicht widerstehen können und ertrinken in der süßen Flüssigkeit.
Seifenwasser
Seifenwasser aus der Sprühdose wirkt ebenfalls tödlich. Es zerstört nicht nur den Chitinpanzer der Ameisen, sondern tilgt auch die Pheromonspur zwischen Nahrungsquelle und Bau.
Kaffeesatz
Auch mit den Resten der Kaffeezubereitung kannst du Ameisen wirksam bekämpfen, denn Koffein ist giftig für Ameisen. Nahe dem Bau ausgebracht, tragen Arbeiterinnen die schädliche Substanz ins Nest. So gelangt es bis zur Königin.
Essig
Ameisen lassen sich auch mit Essig bekämpfen. Stell entweder kleine, mit Essig gefüllte Schälchen an der Ameisenstraße oder an Türen und Fenstern auf – oder sprühe Essig direkt auf die Ameisenstraße. Damit störst du den Orientierungssinn der Nahrungsbeschaffer. Und ehe die Ameisen verhungern, wandern sie lieber aus.
Zitrone
Wenn du mit einer Zitronenschale über eine Ameisenstraße reibst, bilden die austretenden ätherischen Öle eine Geruchsbarriere, die die Ameisen zur Umkehr zwingt.
Zimt oder Nelken
Zimtpulver oder Gewürznelkenpulver stehen bei Ameisen ebenfalls nicht hoch im Kurs. Den intensiven Duft werden sie nicht lange tolerieren. Zudem erschwert ihnen die Konsistenz des Pulvers die Fortbewegung. Meide Zimtpulver aber ebenso wie Zimtöl, wenn du eine Katze hast.
Kreide und Kalk
Ameisen mögen staubige Flächen nicht. Ein dicker Kreidestrich genügt, um Ameisenstraßen zu unterbrechen. Feiner Gartenkalk wird ebenso zur unüberwindlichen Hürde. Allerdings solltest du auf dieses Mittel verzichten, wenn du Haustiere hast.
Vaseline
Schmierfett beziehungsweise Vaseline wirken ebenso wie Kalk und Kreide. Ein dicker Fettfilm hindert Ameisen am Fortkommen und ist somit eine wirksame Barriere.
Kupfer
Erstaunlich aber wahr: Ameisen machen einen Bogen um Kupfer. Ein Kupferstück auf der Ameisenstraße veranlasst die kleinen Krabbler zu Umwegen.
Ameisen umsiedeln
Wenn du ein Ameisennest schonend umsiedeln willst, kannst du einen Blumentopf mit einem weichen Material wie Polsterwolle oder Holzwolle füllen und über den Bau stülpen, sodass dieser komplett abgedeckt ist. Solch einem bequemen Quartier werden die Ameisen nicht widerstehen und samt Brut dort einziehen. Nach ein paar Tagen schiebst du einen Spaten unter den Blumentopf und siedelst den Ameisenstaat um – am besten in einen Wald oder auf eine Wiese in ausreichender Entfernung.