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Ratgeber

Kellerdecke dämmen: Energiesparen beginnt im Keller

Kellerdecke Holzgerüst für Dämmung
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Was bringt die Dämmung der Kellerdecke?
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: wenige Stunden
Material: Dämmplatten zum Kleben, Klebe- oder Leichtmörtel, eventuell Einschlagdübel und Hammer, Zahnspachtel, Besen oder Staubsauger, eventuell Reparaturspachtel, Mörteleimer, Bohrmaschine, Rührquirl, Zollstock oder Maßband, feinzahnige Säge, sauberes Reibebrett zum Andrücken, Handschleifer und feinkörniges Schleifpapier, PU-Schaum für die Fugen, Cutter, Atemschutz

Schluss mit kalten Füßen: Wer seine Kellerdecke dämmt, verhindert, dass kalte Luft aus dem Keller nach oben in die Wohnräume steigt. So bleiben die Böden im Erdgeschoss angenehm warm. Das spart wertvolle Energie und Heizkosten. Die Kellerdeckendämmung gehört zusammen mit der Dämmung der Heizungsrohre zu den schnellsten und rentabelsten Maßnahmen zum Energiesparen. Sie rechnet sich bereits innerhalb weniger Jahre. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Arbeiten problemlos in Eigenregie durchgeführt werden können. Welches Material für die Dämmung der Kellerdecke infrage kommt und wie du Schritt für Schritt vorgehst, erfährst du in diesem Beitrag. 

Du möchtest deine Kosten für Wärme und Energie noch weiter reduzieren? Bei toom Baumarkt findest du die besten Tipps, wie du effektiv Heizkosten sparen kannst.


Was bringt die Dämmung der Kellerdecke?

Füße mit Socken vor Standheizung

In vielen Altbauten fehlt die Kellerdeckendämmung. Das mag daran liegen, dass – anders als bei der obersten Geschossdecke oder dem Dach – Hausbesitzer nicht zum Dämmen der Kellerdecke verpflichtet sind. Dabei spart eine nachträglich angebrachte Wärmedämmung bis zu 10 % an Energie. Zudem sorgt sie für ein besseres Wohnraumklima und warme Füße.

Im Prinzip lässt sich in jedem Keller eine Wärmedämmung an die Decke bringen. Ist es nicht möglich, die Kellerdecke von innen zu dämmen, kann die Wärmedämmung auch unter dem Fußboden im Erdgeschoss verlegt werden.

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Schritt für Schritt die Kellerdecke dämmen

Ein nachträgliches Dämmen der alten Kellerdecke im Altbau ist wesentlich einfacher als die Dämmung des Dachbodens oder eine Fassadendämmung. Sie kann zu jeder Jahres- und Tageszeit durchgeführt werden. Man benötigt kein Gerüst oder Spezialwerkzeug für die Arbeiten. Handelt es sich um einen reinen Nutzkeller, dann müssen auch keine besonderen optischen Vorgaben berücksichtigt werden.

Beachte: Soll der Keller beheizt oder als Wohnraum genutzt werden, ist eine vollständige Isolierung notwendig. Das schließt neben der Kellerdeckendämmung auch die Dämmung der Kellerwände sowie des Bodens ein. Bei feuchten Wänden muss der Keller zudem von außen abgedichtet werden.


Schritt 1: Vorbereitung der Kellerdecke

Person entfernt alte Farbreste

Zunächst musst du bröckelnde Farbreste und alten Putz entfernen. Reinige die Fläche danach gründlich mit dem Besen oder mit dem Staubsauger. Risse und Löcher verspachtelst du mit Reparaturspachtel.

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Schritt 2: Mörtel anmischen

Mörtel wird angerührt

Nimm nun einen Mörteleimer zur Hand und mische den Mörtel mithilfe von Bohrmaschine und Rührquirl nach Herstellerangabe an.

Es sollte eine homogene und klumpenfreie Masse entstehen.


Schritt 3: Dämmplatten ausmessen und zuschneiden

Werkzeug liegt auf einem Tisch

Miss die Kellerdecke mit einem Zollstock oder einem Maßband aus. Berücksichtige dabei auch die Lage und die Tiefe von Installationsleitungen.

Übertrage die Maße auf die Platten und schneide sie mit einer feinzahnigen Säge zu. Ecken und Randelemente kannst du später aus Reststücken anfertigen.


Schritt 4: Dämmplatten verkleben

Beginne in einer Raumecke mit der Verklebung. Bei Platten mit Nut- und Federsystem wird die Feder in die Nut eingeführt. Falls du mit der Feder zur Wand beginnst, muss diese vor der Verklebung abgeschnitten werden.

Egal, ob du zur Kellerdeckendämmung Platten aus Mineralwolle, Styropor oder Styrodur verwendest – wichtig ist, dass du sie fugendicht im Versatz verlegst. Um Kreuzfugen zu vermeiden, beginnst du bei der zweiten Reihe mit einem halben Element. Zum Andrücken der Platten kannst du ein sauberes Reibebrett verwenden.


Schritt 5: Dämmplatten zusätzlich dübeln

Dämmstoffdübel in Dämmung

Ist der Mörtel ausgehärtet, kannst du – sofern erforderlich – mit dem Dübeln beginnen. Bohre mit der Bohrmaschine entsprechende Dübellöcher durch die Platten bis in die Decke. Achte darauf, dass du dabei keine Leitungen triffst! Die Tiefe der Dübellöcher hängt von der Dämmstoffdicke und der Länge der Dübel ab.

Anzahl und Platzierung der Dübel kannst du den Verarbeitungshinweisen des Herstellers entnehmen. Schlage die Dübel so weit ein, bis der Kunststoffteller bündig mit der Dämmplatte abschließt.


Schritt 6: Unebenheiten ausgleichen und Fugen schließen

Kleinere Unebenheiten zwischen den Dämmplatten gleichst du mit einem Handschleifer und feinkörnigem Schleifpapier aus. Trage dabei unbedingt einen Atemschutz! Danach werden die Fugen mit PU-Schaum ausgeschäumt. Überschüssiger Schaum lässt sich gut mit einem Cutter und Schleifpapier entfernen. Wenn der Schaum getrocknet ist, kannst du die Decke streichen, verputzen oder verkleiden.


Welches Material eignet sich für die Kellerdeckendämmung?

Für die Dämmung der Kellerdecke kommen verschiedene Materialien und Systeme infrage:

Dämmplatten gestapelt
  • Polystyrol-Hartschaumplatten: Sie sind auch unter den Markennamen Styropor und Styrodur bekannt und ideal für die Kellerdeckendämmung, denn Platten aus Polystyrol sind preiswert und lassen sich einfach auf glatte Oberflächen ankleben. Zudem besitzen sie einen hohen Dämmwert. Polystyrol-Hartschaumplatten eignen sich besonders gut für Keller mit niedrigen Decken, da die Dämmstärke im Vergleich zu anderen Materialien geringer ausfallen kann. Aufgrund der Brandschutzanforderungen dürfen sie jedoch nicht in Heizungsräumen und Fluchtwegen eingesetzt werden. Ein weiterer Nachteil ist die teure Entsorgung.
  • Mineralwolle-Dämmplatten: Mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle punkten als Kellerdeckendämmung mit einem guten Brandschutz. Beschichtete Platten müssen nach dem Dämmen weder verputzt noch verkleidet werden. Dafür sind sie jedoch vergleichsweise schwer, was meist eine Verdübelung notwendig macht. Unbeschichtete Platten punkten mit ihrem geringen Gewicht. Zudem passen sie sich flexibel an Unebenheiten an der Kellerdecke an. In der Regel reicht eine Verklebung hier aus.
  • Platten aus Holzwolle, Kokosfasern oder Schafwolle: Diese Materialien sorgen für ein gesundes Raumklima. Ihre Dämmwerte liegen unter denen konventioneller Dämmstoffe.
  • Zellulose: Einblasdämmungen aus Zellulose schmiegen sich optimal in Hohlräume ein. Allerdings muss vorher eine aufwendige Unterkonstruktion aus Holzlatten erstellt werden. Das Einblasen selbst übernimmt eine Fachfirma, was zusätzliche Kosten verursacht.

Als Faustregel gilt: Der Dämmstoff sollte mindestens 12 cm dick sein. Jeder weitere Zentimeter spart darüber hinaus zusätzliche Heizkosten ein.


Wie wird die Kellerdeckendämmung angebracht?

Je nach Beschaffenheit der Kellerdecke und des Materials, mit dem diese isoliert werden soll, gibt es verschiedene Montagearten:

Mann bringt Dämmplatten an Decke an
  • Kleben: Bei ebenen Massivdecken können die Platten einfach an die Unterseite geklebt werden. Der Untergrund muss dafür trocken, sauber und tragfähig sein. Dämmplatten aus Styropor oder Styrodor klebst du mit Klebemörtel oder mit gebrauchsfertigem Klebeschaum an die Kellerdecke. Für Platten aus Mineralwolle eignet sich Leichtmörtel.
  • Dübeln: Bei Altputzen oder Altanstrichen empfiehlt es sich, die Dämmplatten zu dübeln. Auch wenn du sehr schwere Platten verwendest oder wenn du die Kellerdeckendämmung später verputzen möchtest, solltest du zusätzlich zu Dübeln greifen.

Ob der Untergrund tragfähig ist, kannst du mit dem Abzugstest prüfen: Nimm den angedachten Kleber, trage ihn auf der Decke auf und spachtele zur Hälfte ein Gittergewebe hinein. Die andere Hälfte lässt du frei herunterhängen. Wenn sich das Material nach dem Abbinden des Klebers leicht ablösen lässt, dann müssen die Dämmplatten gedübelt werden. Damit keine Wärmebrücken entstehen, sollten die Dämmplatten dicht und lückenlos im Versatz an der Decke befestigt werden. So vermeidest du, dass kalte Luft über eine Wärmebrücke – umgangssprachlich auch als Kältebrücke bezeichnet – ins Erdgeschoss gelangt.

Problemstellen beim Dämmen der Kellerdecke: Installationsleitungen

Installationsleitungen, die unter der Decke verlaufen, erschweren die Kellerdeckendämmung. Wenn dir Rohre beim Dämmen im Weg sind, hast du zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder du befestigst Dämmstreifen als Abstandshalter an der Decke und klebst darauf die Dämmplatten oder du führst die Dämmplatten bis an die Rohrleitungen heran. Lücken und Hohlräume kannst du mit losem Dämmstoff wie Mineralwolle ausfüllen. Heizungs- und Wasserrohre solltest du vorher ebenfalls gut dämmen.

Wichtig: Vermiss, skizziere und fotografiere den Verlauf der Leitungen, bevor du die Dämmung anbringst. Lege die Dokumente zu den Bauunterlagen. Sie können bei zukünftigen Baumaßnahmen hilfreich sein.

Sonderfall gewölbte Kellerdecke

Spray-on-Dämmung wird angebracht

Bei gewölbten Kellerdecken sind Platten ungeeignet. Hier empfiehlt es sich, die Decke mit einer Lattenkonstruktion abzuhängen. Darunter wird eine Unterdeckbahn gespannt. Der Zwischenraum lässt sich mit Dämmstoffmatten oder Einblasdämmungen füllen. Anschließend wird die Konstruktion mit Gipskartonplatten verkleidet. Einige Hersteller bieten auch spezielle Dämmsysteme für Gewölbekeller an.

Alternativ können die Dämmstoffe auch aufgesprüht werden. Bei diesen sogenannten Spray-On-Verfahren kommen beispielsweise Polyurethan-Schaum, ein Gemisch aus Wasser und Zelluloseflocken oder flockiges Steinwollegranulat zum Einsatz. Das Einblasen oder das Aufsprühen von Dämmstoffen gehört jedoch in die Hände einer Fachfirma.


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