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Ratgeber

Dekorputz für Innenräume: Anleitung und Tipps für Heimwerker

Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Viele Gründe sprechen für Dekorputz auf Innenwänden
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Material: Malerkreppband, Abdeckfolie, Wandfarbe, Dekorputz
Werkzeuge: Heizkörperpinsel, Farbrolle, Abstreifgitter, Arbeitshandschuhe

Soll ein Raum einen neuen Look bekommen, bietet Dekorputz eine moderne Alternative zur Tapete. Mit dem richtigen Werkzeug lassen sich individuelle, hochwertige Strukturen realisieren. Dekorputz sieht aber nicht nur gut aus, sondern sorgt auch für ein gesundes Raumklima. Hier erfährst du, worauf bei der Wahl des Dekorputzes in Innenbereichen zu achten ist und wie du vorgehst.

Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Wand & Decke.


Viele Gründe sprechen für Dekorputz auf Innenwänden

Bevor du deine Wohnzimmer- oder Schlafzimmerwände voller Begeisterung mit Dekorputz verschönerst, solltest du die Vor- und Nachteile dieser Art der Wandgestaltung abwägen.

Ein Vorteil: Dekorputz in Innenräumen bietet mehr Gestaltungsmöglichkeiten für Strukturen als Raufasertapeten. Du kannst Farbpigmente, Mineralgranulate oder Strohfasern hinzugeben, um besondere Akzente zu setzen; oder direkt einen farbigen Putz verwenden und dir so einen Anstrich sparen.

Außerdem ist das Material extrem robust, anders als zum Beispiel (Raufaser-)Tapete, die bei Stößen oder Kratzern leicht Schaden nimmt. Wird Zementputz verwendet, musst du allerdings die Oberfläche gut glätten, da sonst später im Alltag Verletzungsgefahr besteht.

Mineralische Dekorputze aus Kalk oder Sand verbessern zudem das Raumklima: Sie nehmen überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und geben diese bei trockener Luft wieder ab. Kunstharze werden ebenfalls angeboten, bieten aber keine klimaförderlichen Eigenschaften. In jedem Fall ist Putz im Gegensatz zu Fliesen auch unempfindlich gegen Schimmel.

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Das ist bei der Verwendung von Dekorputz zu beachten

Klassische Dekorputze können nicht einfach – wie Tapete – von der Wand abgelöst werden. Solltest du zur Miete wohnen, musst du auf die Dekorputz-Optik aber nicht verzichten.

In dem Fall kannst du entweder Lehmputz verwenden, der sich mit viel Wasser wieder von der Wand abschaben lässt. Oder du greifst zu spezieller Flüssigtapete in Putz-Anmutung. Die Flüssigtapete, auch Baumwolltapete genannt, ist unproblematisch zu entfernen, wenn du die Wand mit Wasser besprühst. Je nach Hersteller kannst du die von der Wand geschabte Putzmasse sogar trocknen lassen und wiederverwenden. Ein Nachteil bei dieser Art Dekorputz an Innenwänden: Der Anstrich nimmt Gerüche an, also auch Zigarettenrauch und Küchengerüche.

Tipp: Dekorputz gut aufzutragen, erfordert etwas Geschick. Wenn du unsicher bist, übe zunächst an einer Gipskartonplatte, den Putz mit gleichmäßigen Schwüngen aufzutragen. 


Was brauchst du, um eine Wand mit Dekorputz zu streichen?

Wenn du einen bereits farbigen Dekorputz kaufst, den du einfach auf die Wand streichen willst, brauchst du nicht viel Werkzeug. Willst du dir eine individuelle Mischung zusammenrühren und unterschiedliche Strukturen erzeugen, fällt die Materialliste länger aus.

  • Dekorputz auf Mineral- oder Kunstharzbasis / Flüssigtapete
  • Grundierung
  • sollen dem Putz Zusätze beigemischt werden: Quirlaufsatz für den Bohrer
  • Farbrolle oder Kelle zum Auftragen des Dekorputzes
  • weitere Werkzeuge, um Strukturen zu kreieren, z. B. Bürste, Flachpinsel, Erbslochrolle oder Reibebrett
  • evtl. Anstrichfarbe
  • Arbeitshandschuhe
  • Kreppband
  • Abdeckfolie

Vorbereitung

Handschuhe im Umgang mit Zement

Klebe zunächst an die Wand angrenzende Flächen mit Folie ab und arbeite in jedem Fall mit Handschuhen, da der Dekorputz auf die Haut recht aggressiv wirkt.

Willst du Wände mit Dekorputz streichen, müssen diese sauber, glatt und trocken sein. Entferne ggf. noch vorhandene Tapete, schließe Löcher und schmirgele Unebenheiten ab. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass der Putz ja dick genug sein wird, um diese Ungleichmäßigkeiten zu kaschieren. Dekorputz wird mit nicht mehr als 1 bis 3 mm Stärke aufgetragen, sodass die meisten Makel einer Wand trotzdem erkennbar bleiben, wenn man sie nicht zuerst behebt.


Grundierung

Grundsätzlich solltest du die Wand mit einer Grundierung einstreichen, ganz unabhängig von der Wahl des Dekorputzes. Achte darauf, alle Produkte von einer Linie zu kaufen, damit sie in Zusammensetzung und Wirkung aufeinander abgestimmt sind. Die Grundierung korrigiert Farbunterschiede des Untergrunds und sorgt für eine bessere Haftung des Putzes. Beachte die Trocknungszeit. 


Dekorputz auftragen

Ist die Grundierung getrocknet, geht es ans eigentliche Streichen. Du kannst im Baumarkt Fertigputz in verschiedenen Farben kaufen, der bereits flüssig ist und nur kurz aufgerührt werden muss.

Oder du kaufst trockenen Dekorputz, den du mit Wasser und je nach deinen Designvorstellungen mit Farbpigmenten und anderen Zusätzen mischst. Halte dich beim Anrühren von Dekorputz unbedingt genau an die Hinweise des Herstellers, da der Putz sonst schlecht haften könnte.

  • Feinen Strukturputz trägst du direkt mit einem Farbroller auf die Wand auf.
  • Dickflüssigeren Putz streichst du mit einer Kelle gleichmäßig an die Wand. Solange der Putz feucht ist, kannst du mit weiteren Werkzeugen Muster und Strukturen in die Oberfläche einarbeiten. Arbeite zügig, da die Trocknungszeit meist nur rund 15 Minuten beträgt.

Farbanstrich

Falls du dich entschieden hast, den Dekorputz farbig zu streichen, nutze bei mineralbasiertem Putz diffusionsoffene Wandfarbe, damit die klimaregulierenden Eigenschaften des Dekorputzes erhalten bleiben.

Geeignet sind Farben auf Kasein-, Leim- oder Silikatbasis. Ungeeignet sind Latexfarben. Ansonsten sind beim farbigen Anstrich von verputzten Wänden keine Besonderheiten zu beachten.


Dekorputz im Badezimmer

Früher wurden Badezimmer deckenhoch gefliest. Heute entspricht das vielfach nicht mehr dem Geschmack. Dekorputz im Bad ist eine gute Fliesenalternative. Er bringt mehr Weite und Freundlichkeit in den Raum und ist unempfindlich gegenüber Schimmel und Feuchtigkeitsschäden.

Wichtig: Wähle einen Dekorputz auf Mineralbasis (nicht einen aus Kunstharz), er ist für die zeitweise hohe Luftfeuchtigkeit von Badezimmern geeignet. Mischungen aus Kalk und Zement oder Putze auf Gips-Zement-Basis bieten sich an. Je grobporiger, desto besser ist die Aufnahmefähigkeit des Materials.

Ob du die Wände komplett oder nur teilweise verputzt, ist reine Geschmackssache. Mit dem richtigen Putz ist es kein Problem, Wände auch in direkter Nähe von Waschbecken oder Dusche zu verputzen.

Manch ein Heimwerker könnte auf die Idee kommen, Dekorputz im Bad über vorhandene Fliesen zu streichen, weil er das Entfernen der Fliesen scheut. So nachvollziehbar der Gedanke ist, so ist davon doch dringend abzuraten. Gerade für Laien ist es schwer, den Untergrund der Fliesen so glatt vorzubereiten, dass ein schönes Endergebnis entsteht. Und sind die vorhandenen Fliesen nur halbhoch, wird es noch schwieriger. Heimwerkern gelingt es in der Regel nicht, einen nahtlosen Übergang herzustellen, wodurch an einer solchermaßen verputzten Wand immer eine Stufe sichtbar bleiben würde. Wenn du dir die Mühe machst, dein Bad selbst zu verputzen, nimm den Mehraufwand also besser in Kauf, erst die alten Fliesen abzuschlagen. Es lohnt sich.


Dekorputz außen verwenden – was ist zu beachten?

Grundsätzlich gelten für die Verwendung von Dekorputz im Außenbereich die gleichen Tipps wie für die Gestaltung von Innenwänden.

Allerdings ist nicht jeder Dekorputz für die Außenanwendung geeignet. Achte darauf, einen strapazierfähigen und wasserfesten Putz zu kaufen, zum Beispiel einen Reibeputz auf Kunstharzbasis. Wenn du unsicher bist und keine Anwendungshinweise auf der Verpackung finden kannst, lasse dich einfach im toom Baumarkt beraten!


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