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Ratgeber

Wand verputzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wand wird verputzt
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Dauer: Je nach Fläche, etwa 1 Raum pro Tag
Werkzeuge: Bottich, Rührquirl, Maurerkelle, Glättekelle, Reibebrett, Putzmörtel, Kleisterbürste, Reibeputz, Putzprofile, Eckschienen, Abziehlatte

Ob als Dekorationsschicht im Innenbereich oder als Schutz vor Witterungseinflüssen an Außenwänden – mit etwas Übung und einer gewissen Fertigkeit kannst du eine Wand ganz einfach und schnell selbst verputzen. Wir verraten dir, welche Putzarten es gibt und wie du in wenigen Schritten selbst eine Wand verputzen kannst. Alle entscheidenden Schritte beim richtigen Verputzen zeigen wir dir in diesem Ratgeber und in unserem Video. 

Weitere Tipps rund um das Thema Wand bearbeiten findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Wand neu verputzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir dabei, wenn du eine Innenwand, Außenwand oder Mauer verputzen möchtest. Da beim Verputzen natürlich auch einmal etwas danebengehen kann, solltest du zunächst die Wände, die nicht verputzt werden, ebenso wie den Boden, großflächig abkleben oder abdecken. Des Weiteren gehört zur Vorbereitung die Prüfung des Putzgrundes. Denn es ist wichtig, dass die Wand sauber, stabil und trocken ist, bevor du damit beginnst sie zu verputzen. 

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Schritt 1: Wand vorbereiten zum Verputzen

Ein Handwerker sprüht Grundierung an eine weiße Ziegelwand.

Zunächst ist die Wand selbst dran. Damit deine Wand nicht die ganze Feuchtigkeit aus dem Putz zieht und dieser danach nicht mehr richtig hält, solltest du eine Grundierung auftragen. Wichtig: Für jede Wandart gibt es eine spezielle Grundierung – darauf musst du beim Kauf achten.

Rote Ziegelwände sollten, bevor es mit dem eigentlichen Verputzen losgeht, genässt werden. Hierfür mit Hilfe eines Quasts oder einer Kleisterbürste das Wasser an die Mauer spritzen. Nur keine Scheu: Die zu verputzende Wand sollte gut feucht sein, denn nur so kann die Wand den Putz gut annehmen. Eine zusätzliche Grundierung brauchst du bei diesen Ziegelwänden nicht.


Schritt 2: Eckschienen und Putzprofile auf der Wand anbringen

Wenn dein Raum Außenkanten hat, z.B. am Fenster, bringst du zunächst Eckschienen an diesen Kanten an, um diese zu schonen. Für das Zuschneiden der Schienen verwendest du am besten eine Blechschere. Beim Fixieren kommt der Putzprofilmörtel zum Einsatz, den du in mehreren „Batzen“ an die Ecke setzt, die Eckprofile in den Putz eindrückst und mit der Wasserwaage ausrichtest. Überschüssigen Mörtel mit einer Kelle abnehmen und glattstreichen.

Die Putzprofile werden in der selben Weise wie die Eckschienen angebracht. Damit du die Wand am Ende im Lot und gleichmäßig dick verputzen kannst, setzt du alle 90 bis 100 Zentimeter Putzschienen auf die Wand und drückst diese mit einer Richtlatte an. Beim späteren Abziehen verwendest du eine Abziehlatte, die etwas länger ist als der Abstand der Profile.

Wichtig: Die Profile müssen absolut gerade sein, damit später die verputzte Wand gerade ist. Dabei hilft dir eine Wasserwaage.


Schritt 3: Putz anmischen

Ein Handwerker rührt Putz mit einem elektrischen Rührquirl an.

Bevor du damit beginnen kannst, die Wand zu verputzen, musst du im ersten Schritt den Putz anmischen. Dazu den gekauften Putzmörtel in einen großen Bottich mit sauberem Wasser geben und gemäß der Verpackungsanleitung anrühren. Bei einer kleinen Menge reichen Kelle oder Rührlöffel zum Vermischen aus. Damit bei einer größeren Menge keine Klümpchen entstehen, solltest du den Putz mit einem Rührquirl für die Bohrmaschine glattrühren – besser noch mit einem speziellen Leihwerkzeug, das mehr Kraft hat und das Bohrfutter deiner Bohrmaschine schont. Die Masse wird so lange gerührt, bis keine Klumpen mehr zu sehen sind. Anschließend einige Minuten ruhen lassen und dann noch einmal durchrühren. Nun hat die Putzmasse die richtige Konsistenz und du kannst die Wand richtig verputzen. 

Wichtig: Putz wird im Laufe der Zeit fest. Rühre nur so viel Putz an, wie du in einer Stunde verarbeiten kannst.


Schritt 4: Putz auftragen

Ein Handwerker trägt eine dicke Schicht Putz auf.

Jetzt endlich geht es mit dem eigentlichen Verputzen los! Wenn es nur darum geht, unebene Stellen an einer Wand auszubessern, reicht es, wenn du mit einer Maurerkelle oder einem Spachtel den Putz an der Mauer aufträgst und glatt ziehst. Sollen jedoch größere Wandschlitze geschlossen werden oder gar eine ganz Wand verputzt werden, gehört zum Verputzen mit Kelle ein bisschen Übung dazu.

Trage die Putzschicht mit einer Putzkelle auf. Der Putz wird mithilfe einer Kelle und Schwung an die Wand geworfen und dann mit der Kelle grob geglättet. Lieber etwas mehr Putz verwenden. Wenn du möchtest, kannst du hier auch eine Glättscheibe zu Hilfe nehmen. Der Putz sollte einigermaßen bündig mit der Putzleiste sein.


Schritt 5: Putz glatt abziehen

Ein Handwerker zieht Putz mit einer langen Abziehlatte an der Wand ab.

Ist der gesamte Oberputz aufgetragen, folgt das Glätten der Wand. Den gleichmäßig aufgetragenen Putz streichst du jetzt mit einer Abziehlatte oder einer Kartätsche entlang der Putzprofile glatt. Dafür ziehst du mit der Kartätsche oder der Abziehlatte gleichmäßig die Wand glatt. Bei einem Struktur- oder Reibeputz wird der Mörtel im letzten Schritt nicht geglättet, sondern du kannst ein Reibebrett oder einen Schwammfilz nutzen, die dem Putz die gewünschte Struktur geben. Dann heißt es erst einmal warten. Den verputzten Raum solltest du einige Tage gut durchlüften. Wie du siehst, wiederholen sich einige Schritte immer wieder und es ist nicht schwer, selbst eine Wand richtig zu verputzen. 


Nicht vergessen: Werkzeuge reinigen

Jemand reinigt einen elektrischen Rührquirl mit einem Schwamm.

Weil angetrockneter Putz kaum mehr zu entfernen ist, solltest du deine Werkzeuge nach dem Verputzen einer Wand möglichst bald mit heißem Wasser gründlich abspülen (auch ein alter Heizkörperpinsel leistet dabei gute Dienste).

Übrigens: Je nach aufgebrachter Putzstärke variiert die Trockenzeit nach dem Verputzen. Es kann zwischen 2 und 4 Wochen dauern, bis dein Putz richtig durchgetrocknet ist.

Tipps zum Wand verputzen:

Die richtige Temperatur: Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius sollte man besser keine Wand verputzen, weil der Innenputz dann eher schlecht trocknen und aushärten kann. Bei über 30 Grad und sehr starker Sonneneinstrahlung wird das Verputzen ebenfalls schwer, da der Putz zu schnell trocknet und schlimmstenfalls sogar Risse bekommen kann.
Beim Verputzen feucht halten: Solltest du Glättscheibe und Reibebrett. Dann haftet der Putz nicht so daran, und du hast es später bei der Werkzeugreinigung leichter.
Der letzte Feinschliff: Wenn der Putz fast trocken ist, aber trotz aller Sorgfalt noch ein paar kleine, unschöne Makel aufweist, kannst du die Wand vorsichtig mit Schleifpapier und Oberflächenspachtel nachbearbeiten. Wichtig: Farbe und Tapete darf erst auf komplett getrocknete und ausgehärtete Wände kommen.


Welche Putzarten verwendet man für welchen Zweck?

Wand wird mit Kelle verputzt

Wenn du eine Wand richtig verputzen möchtest, solltest du dich zunächst über die verschiedenen Putzarten informieren. Ob Innenwände oder Mauerwerk – es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Putzarten. Sie unterscheiden sich durch die verwendeten Bindemittel und Baustoffe. So gibt es beispielsweise mineralische Bindemittel wie Kalk, Zement oder Lehm und auch organische Bindemittel wie Gips oder Kunstharz, die zum Verputzen einer Wand genutzt werden:

  • Gipsputz: kann Feuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen und bei nachlassender Luftfeuchtigkeit wieder abgeben. Er ist leicht zu verarbeiten und zu glätten sowie schnelltrocknend (ca. 1mm/Tag). Gipsputz eignet sich für viele Untergründe, im Nassbereich ist er jedoch nur bedingt zu empfehlen. Ein weiterer Vorteil: Gips kann nicht schimmeln.
  • Kalkputz: sorgt für einen gesunden Raumklimaausgleich. Er ist alkalisch (Handschuhe tragen!), außerdem schimmelhemmend, diffusionsoffen, antibakteriell, schadstofffilternd und desinfizierend.
  • Kalkzementputz: besitzt durch seinen Zementanteil eine höhere Druckfestigkeit und Abriebfestigkeit als Kalkputz. Er ist ebenfalls alkalisch (auch hier: Handschuhe tragen!), wird in der Oberfläche aber nicht so glatt und fein wie Gipsputz. Kalkzementputz ist gut geeignet für Feuchträume unter den Fliesen, ist schimmelhemmend und diffusionsoffen.
  • Lehmputz: kann besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen, ist wärmeisolierend und schadstofffilternd. Er bietet eine geringe Schimmelgefahr und ein gutes Raumklima. Alter Lehmputz kann sogar erneut aufbereitet werden.
  • Kunstharzputze: sind sehr elastisch. Sie passen sich dadurch gut dem Untergrund an und vermindern so das Risiko von Putzrissen. Zudem trocknen sie schneller als mineralische Putze und können deutlich dünner aufgetragen werden.

Welcher Putz für innen

Innenwand wird verputzt.

An sich sind alle Putzarten auch zum Innenwand verputzen geeignet. Besonders beliebt ist der Gipsputz, da er sich schnell verarbeiten lässt und günstiger ist als andere Innenputze. Lehm schafft ein besonders gutes Raumklima und ist daher für Allergiker geeignet, während Kalkputz aufgrund der hohen Schimmelresistenz auch im Badezimmer eingesetzt werden kann. Prinzipiell solltest du dir immer überlegen, in welchem Raum du einen Innenputz selbst anbringen möchtest und welche Ansprüche der Putz erfüllen soll. Für Außenwände oder Mauerwerk eignet sich übrigens Kalkzementputz am besten.

Mineralputz für Innen

In Innenräumen sorgen Mineralputze mit Kalk oder Lehm für ein gutes Raumklima, denn sie regulieren die Feuchtigkeit und übernehmen den Luft- und Feuchteaustausch. Das Anbringen von mineralischem Putz ist leichter, als du denkst. In unserem Selbermacher-Video erfährst du wie man Mineralputz aufträgt.

Mineralputz: Lehm statt Kalk

Wenn du dich für einen Lehmputz entscheidest, kannst du ihn genauso verarbeiten, wie bei dem Kalkputz beschrieben. Lehm hat ähnlich gute Eigenschaften, was das Raumklima angeht, allerdings ist er nicht alkalisch und bietet dadurch z.B. keinen Schutz vor Schimmelpilzen. Auch in feuchten Räumen wie dem Badezimmer sollte Lehm nicht zum Einsatz kommen, da er nicht wasserfest ist und vor Nässe geschützt werden muss.


Richtig verputzen: Dieses Werkzeug brauchst du

Wand wird mit Kelle verputzt

Nachdem du dich für die passende Putzart entschieden hast, ist es im zweiten Schritt besonders wichtig, das richtige Werkzeug im Haus zu haben. Für das Anmischen der Putzmasse benötigst du einen großen Eimer oder BottichRührlöffel- oder quirl. Um die Wand oder Mauer zu befeuchten, kann eine Malerquaste sinnvoll sein. Des Weiteren ist eine Maurerkelle nötig, damit du den Putz ohne Probleme an die Wand anwerfen kannst. Einen großen Vorteil beim Wand verputzen bietet dir auch eine Kelle aus Edelstahl. Denn diese ist nicht nur robust, sondern es drohen auch keine Roststellen im Putz. Um die Putzmasse aufzuziehen, brauchst du zudem eine Glättekelle oder eine Kartätsche. Kleine Kellen wie so genannte Katzenzungen sind für schmale und schwierig zu erreichende Stellen, wie an Fenster oder Türen, sinnvoll. Putzprofile helfen dir dabei, die Wand gleichmäßig dick zu verputzen und Eckschienen schützen Außenkanten, z.B. an Fenstern, beim Wand verputzen. Um diese anzubringen, solltest du Putzprofilmörtel, eine Richtlatte und eine Wasserwaage bereithalten. Mit einer Abziehlatte kannst du den Putz glätten. Soll ein Struktur- oder Reibeputz angelegt werden, musst du auch an ein Reibebrett denken.

Produkte zum Wand verputzen


Wand verputzen: Materialbedarf ermitteln

Mann misst Wand aus.

Bevor es endlich losgehen kann, musst du natürlich erst einmal wissen, wieviel Material und Putz du für das Verputzen deiner Wände benötigst. Dafür misst du einfach die Wände und die Decke herum genau aus. Die Mitarbeiter in deinem toom Baumarkt sind dir dann gerne bei der Auswahl aller weiteren Produkte und deren Mengen behilflich.


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