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Wandpaneele anbringen: Anleitung & Tipps

hellbraune dünnen Holzpaneelen angebracht an der Wand
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Schritt für Schritt: Wandpaneele anbringen
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: je nach Fläche mehrere Stunden
Material: Wandpaneele, Montageklammern, passende Abschlussleisten, Latten für die Unterkonstruktion, evtl. Dämmung und PE-Folie, Schrauben, Dübel, Nägel, Wasserwaage, Zollstock, Bleistift, Hammer, Bohrmaschine, Akkuschrauber, ggf. Stichsäge, Lochsäge

Die Gestaltung von Wand und Decke hat einen großen Einfluss auf die Wirkung eines Raums: Mit Farben und strukturierten Oberflächen lassen sich einzelne Wohnbereiche abgrenzen und in Szene setzen. Eine effektvolle Ergänzung zu klassischen Wandfarben und Tapeten sind Wandpaneele, die es mittlerweile in den verschiedensten Farben und Dekoren gibt. In dieser Anleitung erfährst du, wie du Wandpaneele selber anbringen kannst.


Schritt für Schritt: Wandpaneele anbringen

Stuhl vor petrol Farbener Holzvertäfelung

In der folgenden Anleitung gehen wir davon aus, dass du Wandpaneele auf einer Unterkonstruktion aus Latten montieren möchtest. Im Abschnitt „Wie befestigt man Wandpaneele?“ gehen wir noch auf  eine weitere Möglichkeit ein. Holzpaneele sollten mindestens 24 Stunden im Raum lagern, bevor du sie an die Wand bringst. So kann sich das Holz an das Raumklima anpassen. Bei allen anderen Materialien ist das nicht notwendig, da sie sich nicht ausdehnen oder zusammenziehen.

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Schritt 1: Materialbedarf berechnen

Miss die Wand gründlich aus. Damit bei der Montage möglichst wenig Verschnitt entsteht, solltest du dich für Wandpaneele entscheiden, die von vornherein gut zu den Wandmaßen passen.

Schritt 2: Unterkonstruktion herstellen

Die Latten für deine Unterkonstruktion befestigst du mithilfe von Schrauben und Dübeln an der Wand. Möchtest du die Wandpaneele senkrecht verlegen, bringst du die Lattung horizontal an. Bei einer waagerechten Verlegung verlaufen die Latten senkrecht. Der Abstand richtet sich nach der Größe der Paneele. Für die meisten Wandpaneele sind 40 cm optimal.

Markiere die Bohrlöcher an Wand und Latten mit einem Bleistift. Nimm die Bohrmaschine zur Hand und bohre an den entsprechenden Stellen Löcher. Setze die Dübel in die Wand ein und verschraube die Latten.

Schritt 3: Optional: Dämmung einbringen und Konterlattung montieren

Wenn du die Wandpaneele nicht nur als Deko, sondern auch zur Dämmung nutzen möchtest, befestige nun den Dämmstoff zwischen den Latten an der Wand. Lege eine PE-Folie über die Dämmung und verklebe diese dicht an der Unterkonstruktion. Die Konterlattung nagelst du quer über die bereits vorhandenen Latten, sodass ein Holzgitter entsteht. Unter und über Steckdosen sollte sich jeweils eine Latte befinden.

Prüfe die Ausrichtung der Unterkonstruktion mit der Wasserwaage und gleiche sie gegebenenfalls mit kleinen Keilen aus.

Schritt 4: Wandpaneele befestigen

Nagele die Montageklammer für das erste Paneel so an die Unterkonstruktion, dass später eine Dehnungsfuge von 1 bis 2 cm zwischen Paneel und Decken- bzw. Wandabschluss bleibt. Halte diesen Abstand an allen Kanten ein. Bringe das erste Paneel so an, dass die Feder zur Kante weist, und fixiere es mit einer Befestigungsklammer an der Nut. Alle weiteren Paneele schiebst du in die Nut des Vorgängers und fixierst sie wiederum mit einer Befestigungsklammer an ihrer Nut.

Öffnungen für Steckdosen, Schalter und Lampenanschlüsse zeichnest du am besten schon vor der Befestigung an die Wandpaneele an. Eventuell muss das letzte Paneel mit der Stichsäge zurechtgeschnitten werden. Damit keine allzu kurzen Stücke entstehen, kannst du parallel auch das erste Paneel einkürzen.

Schritt 5: Öffnungen aussägen und Abschlussleisten anbringen

Nach der Montage schneidest du die Öffnungen mit einer Lochsäge aus. Achte darauf, dass du dabei keine Kabel verletzt. Es empfiehlt sich, alle Kabel vorher so zu binden, dass sie beim Sägen nicht im Weg sind und du sie später bequem erreichst.

Die Dehnungsfugen an den Kanten verdeckst du mit den passenden Abschlussleisten. Bei Längsstößen empfiehlt es sich, die Leisten im 45-Grad-Winkel anzuschneiden. Durch den sogenannten Gehrungsschnitt fallen die Verbindungsstellen später nicht auf.


Was sind Wandpaneele?

ausgefallene Wandpaneelen die von einer Person angebracht werden

Das Wort Paneel stammt aus dem niederländischen und bedeutet „Tafel“. Demnach handelt es sich bei Wandpaneelen um Tafeln oder Platten, mit denen sich Decken und Wände dekorativ verkleiden lassen. Sie werden oft auch als Wandverblender bezeichnet. Du kannst sie entweder flächendeckend verlegen oder einzelne Bereiche gezielt damit in Szene setzen.


Wozu Wandpaneele verlegen?

Wandpaneele können grobe Unebenheiten, alte Tapeten oder Farbanstriche, Fliesen, Elektroleitungen sowie Heizungsrohre auf einfache Art und Weise kaschieren. Das macht sie vor allem für die Hausrenovierung interessant. Dank der großen Vielfalt an Materialien, Farben und Strukturen sind Wandpaneele aber auch im Neubau ein beliebtes Gestaltungselement. Moderne Dekorpaneele können die unterschiedlichsten Oberflächenstrukturen imitieren – von Holz über Stein und Beton bis zu Stuck.

Zur Verbesserung des Wärmeschutzes kannst du im Zwischenraum zwischen Wand und Paneelen eine zusätzliche Dämmschicht verlegen. Es gibt aber auch Wandpaneele, die von sich aus nützliche Dämmfunktionen besitzen. Sogenannte Sandwich-Paneele, die mehrschichtig aufgebaut sind, schützen effektiv vor Schall und Wärmeverlusten. Eine spezielle Form von Wandpaneelen sind Akustikpaneele, die sich positiv auf die Raumakustik auswirken. Wie du sie montierst, erfährst du im Ratgeberartikel „Akustikpaneele anbringen“.

Vorteile von Wandpaneelen im Überblick:

  • lassen sich leicht montieren
  • verdecken unansehnliche Stellen an Wänden und Decken
  • setzen individuelle Akzente und betonen bestimmte Wohnstile
  • dienen dem Wärme- und Schallschutz

Möchtest du Wandpaneele im Bad oder in der Küche anbringen, achte darauf, dass sie feuchtraumgeeignet sind.


Aus welchen Materialien bestehen Wandpaneele?

gemütliches Wohnzimmer mit Holzpaneelen an der wand

Früher wurden Paneele und Vertäfelungen aus Holz gefertigt. Heute kommt eine ganze Reihe von Materialien zum Einsatz, die mit unterschiedlichen Eigenschaften punkten.

MaterialEigenschaften
HolzpaneeleEigenschaften• Holz ist ein nachwachsender Naturbaustoff, der sich positiv auf das Raumklima auswirkt • schall- und wärmedämmend • schaffen eine warme, wohnliche Atmosphäre • oft kommen Holzverbundwerkstoffe zum Einsatz, es gibt aber auch Paneele aus Massivholz
SteinpaneeleEigenschaften• bestehen aus einer Stützschicht, beispielsweise aus Polyurethan oder GFK, und einer Oberschicht aus Gesteinsmehl • eignen sich für den Innen- und Außenbereich • wirken sehr authentisch • vergleichsweise teuer
KunststoffpaneeleEigenschaften• bestehen meist aus PVC • preiswert, lichtecht und maßhaltig • aufgrund des geringen Gewichts leicht zu montieren • in vielen verschiedenen Farben und Dekoren erhältlich • in der Regel feuchtraumgeeignet
StyroporpaneeleEigenschaften• preiswert, sehr leicht, einfach zu montieren • große Vielfalt an Farben und Dekoren (zwei- und dreidimensional) • Oberfläche kann leicht beschädigt werden
Paneele aus AluverbundmaterialEigenschaften• besitzen meist einen Schaumstoffkern mit einer dünnen Deckschicht aus Aluminium • lassen sich individuell bedrucken • sehr große Formate sind möglich • preisintensiv und schwer recycelbar
MetallpaneeleEigenschaften• werden meist im Außenbereich oder als Deckenpaneele eingesetzt • geringes Gewicht • nicht brennbar

Wie befestigt man Wandpaneele?

Du kannst Wandpaneele auf zwei verschiedene Weisen anbringen: Entweder befestigst du sie an einer Unterkonstruktion aus Holz oder du klebst die Paneele direkt an die Wand. Die meisten Wandpaneele sind mit Nut und Feder ausgestattet, sodass sie sich passgenau zusammenstecken lassen.

Wandpaneele auf einer Unterkonstruktion anbringen

dunkle Wandpaneele im Wohnzimmer im Retro look

Die Unterkonstruktion besteht meist aus Holzlatten. Sie sorgt dafür, dass die Verkleidung aus Paneelen ausreichend hinterlüftet wird und sich kein Schimmel bilden kann. Zudem lässt sich der Zwischenraum als zusätzliche Ebene für die Elektroinstallation oder die Dämmung nutzen. Die Paneele können entweder auf der Unterkonstruktion vernagelt, verschraubt, verklebt oder unsichtbar mit Montageklammern befestigt werden. Letztere Methode ist materialschonender und fördert die Luftzirkulation. Wird die Wand mit Holzpaneelen verkleidet, lassen Montageklammern dem Material zudem Raum zum Arbeiten.

Zur Herstellung der Unterkonstruktion werden Holzlatten je nach Verlegerichtung der Paneele senkrecht oder horizontal an die Wand geschraubt. Für die meisten Wandpaneele empfiehlt sich ein Abstand von 40 cm. Hast du sehr große oder kleine Elemente, musst du den Abstand entsprechend anpassen.

Planst du eine zusätzliche Dämmung, dann brauchst du eine Konterlattung, die nach Einbringen des Dämmstoffs quer über den Latten angebracht wird. Damit bleibt die Luftzirkulation hinter den Paneelen gewährleistet. Die Dämmschicht sollte mindestens 4 cm dick sein. Am besten wählst du für die untere Reihe Latten die gleiche Stärke. Tipps und umfangreiche Hintergrundinfos zum Thema findest du auch im Ratgeberartikel „Haus dämmen“.

Lichtschalter und Steckdosen werden bündig zur Oberfläche montiert. Dafür gibt es spezielle Hohlwanddosen. Wenn du selbst eine Steckdose anschließen möchtest, solltest du dich vorher mit den Vorschriften und Sicherheitshinweisen vertraut machen.

Wandpaneele an die Wand kleben

Weniger aufwendig ist das Kleben von Wandpaneelen. Meist kommt Montagekleber zum Einsatz. Wandpaneele in der Küche lassen sich auch mit Silikon befestigen. Im Handel sind zudem Paneele mit selbstklebender Rückseite erhältlich. Für alle Varianten gilt: Der Untergrund muss eben, glatt, fest, sauber und trocken sein.

Jeder Untergrund stellt bestimmte Anforderungen:

  • Stein und Beton: Die Paneele haften besser, wenn vorher eine Grundierung aufgetragen wird.
  • Fliesen und Kacheln: Glatte Fliesen und Kacheln sind der ideale Untergrund zum Verkleben von Wandpaneelen. Der Kleber wird flächendeckend aufgetragen.
  • Tapete: Ist der vorhandene Belag tragfähig genug, lassen sich die Wandpaneele direkt darauf kleben. Andernfalls musst du die Tapete entfernen.

Tipp: Wenn du Wandpaneele in einer Mietwohnung verkleben möchtest, solltest du bereits vor der Montage an den Rückbau denken. Am besten grundierst du die rohe Wand zunächst mit einem Tapetenwechselgrund und bringst eine Vliestapete auf. Später kannst du die Paneele dann mitsamt der Tapete abziehen.


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