Durch eine naturnahe Gestaltung deines Gartens kannst du Bienen einen geschützten Lebensraum und eine optimale Nahrungsquelle bieten. Wenn du einen Bienengarten anlegen möchtest, solltest du jedoch einige Dinge beachten. toom Baumarkt gibt dir hilfreiche Tipps, um eine Bienenweide richtig anzulegen und zu pflegen und so deinen Garten in ein wahres Insektenparadies für Wildbienen und weitere Nützlinge zu verwandeln.
Weitere Tipps rund um das Thema Nützlinge findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Selbermacher-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Was zu beachten ist, um eine mehrjährige Bienenweide anzulegen
In erster Linie kommt es beim Anlegen einer Bienenweide auf die richtige Saatgutmischung an. Als Saatgut am besten Regiosaatgut ungefüllter, heimischer Wildblumen verwenden und dabei mehrjährige Pflanzen bevorzugen.
Das Aussäen einer Blumenwiese ist bei der Fülle an speziellen Samenmischungen ein Kinderspiel. Mittlerweile gibt es auch spezielle Mischungen für einen bienenfreundlichen Garten. Am besten mischt du die Samen im Verhältnis 1:9 mit Sand. Wichtig: Keinen Dünger dazugeben!
Möchtest du dein eigenes kleines Insektenparadies schaffen, ist neben dem Saatgut vor allem der richtige Zeitpunkt für die Aussaat entscheidend. Um einen Bienengarten anzulegen, solltest du das Saatgut im Frühjahr und Herbst aussäen und dafür einen sonnigen Standort wählen. Bedenke dabei, dass Blumen trittempfindlich sind. Wähle also den Platz für dein Beet sorgfältig aus. Denn die meisten Blumen und Pflanzen erholen sich nur schwer, wenn sie einmal niedergetreten wurden.
Wildbienenexperte Rolf Witt hat eine Liste von Blumen und Kräuter zusammengestellt, die Wildbienen und Schmetterlinge besonders mögen. Du kannst sie hier herunterladen: PDF herunterladen
Bienenweide anlegen – Schritt für Schritt
Hast du das passende Saatgut zur Hand und den besten Standort in deinem Garten gefunden, kannst du mit dem Anlegen deiner Bienenweide beginnen.
Schritt 1: Den Boden vorbereiten
Bevor du mit der Aussaat der Pflanzen beginnst, solltest du den Boden ausreichend vorbereiten. Zunächst steckst du den Bereich ab, in dem deine Blumenwiese entstehen soll. Dann entfernst du zunächst den Rasen und gräbst dann den Boden um. Denn eine Bienenweide ohne Umgraben oder auf Rasen anzulegen, ist schwierig. Falls du bereits ein Gartenbeet hast, kannst du alternativ auch dieses verwenden, um eine Bienenweide im Garten anzulegen. Entferne zuvor sämtliche Unkräuter und harke das Beet ordentlich auf. Auf Kompost oder andere Dünger kannst und solltest du verzichten, da der Boden trocken und nährstoffarm sein muss. Zusätzlich kannst du den Boden noch mit einer Walze verdichten. Hast du keine Walze zur Hand, kannst du den Boden alternativ einige Tage ruhen lassen.
Schritt 2: Das Saatgut aussäen
Wenn der Boden vorbereitet ist, kannst du dein Saatgut im nächsten Schritt aussäen. Bei größeren Flächen kannst du dazu Bretter als Unterlage auslegen. Tipp: Vermische die Samen im Verhältnis 1:9 mit Sand, damit sie sich noch besser und gleichmäßiger verteilen lassen. Ein weiterer Vorteil: Durch den Sand siehst du auf einen Blick, wo du schon Samen ausgesät hast, und kannst besser abschätzen, ob die Dichte auf die Fläche abgestimmt ist. Auf einen Quadratmeter kommen circa fünf bis zehn Gramm Saatgut.
Schritt 3: Die Samen einarbeiten
Damit die Bienen in deinem Garten möglichst viel Nektar finden, musst du die Blumensamen im letzten Schritt gut in den Boden einarbeiten. Drücke hierfür das Saatgut mit einer Schaufel leicht in den Boden ein und lockere den gesamten Boden noch einmal mit einer Harke auf. Achtung: Arbeite die Samen nicht zu tief in den Boden ein und gieße sie gut an. Anschließend wässerst du die Erde. Die meisten Blumen sind Lichtkeimer und benötigen das wertvolle Sonnenlicht und die Feuchtigkeit zum Sprießen.
Achte auch in den folgenden Wochen darauf, den Boden feucht zu halten, da die Keimlinge sehr empfindlich gegenüber Trockenheit sind. Wenn du diese Tipps befolgst, steht deiner blühenden Bienenweide nichts mehr im Wege.
Frisch angelegte Bienenweide richtig pflegen
Wenn du dich an die Schritte zum Anlegen eines Bienengartens gehalten hast, dauert es nicht mehr lange, bis deine Bienenweide blüht. Nach circa 10 Wochen solltest du die Blumenwiese das erste Mal mähen. Dieser Schritt mag dir drastisch vorkommen – hast du dich doch lange darauf gefreut, dass endlich die ersten Blumen sprießen. Das Mähen ist allerdings ein wichtiger Schritt in der richtigen Pflege deiner Bienenweide. Denn durch das Mähen entfernst du lästiges Unkraut.
Doch die Blumen wachsen schnell wieder nach und kommen danach sogar noch dichter zurück als in der ersten Wachstumsphase. Je nachdem, wie dicht das Unkraut in deinem Bienenbeet wächst, solltest du diesen Schritt noch ein- bis zweimal wiederholen. Im Folgejahr musst du deine Bienenweide dann nur noch einmal im Herbst – am besten im September – mähen.
Im Sommer nach der Aussaat erreicht deine Bienenweide ihren ersten Höhepunkt und du wirst sehen, dass sich bereits viele Bienen in deinem neu geschaffenen Paradies angesiedelt haben. Das Blütenmeer hält bis zum ersten Frost an und wird zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Warum ist es so wichtig, für Bienen einen Garten anzulegen?
Viele der rund 500 Wildbienenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Grund hierfür sind schwindende Nahrungsquellen und der Einsatz von Pestiziden. Indem du eine Bienenweide anlegst, kannst du einen wichtigen Beitrag leisten, um Bienen und auch anderen Insekten ein neues Zuhause zu geben und ihr Fortbestehen zu unterstützen.
Von Frühjahr bis Herbst bietest du Bienen und anderen Insekten mit einer Bienenweide einen reich gedeckten Nahrungstisch. Neben einem Beet mit bienenfreundlichen Pflanzen kannst du auch bestimmte Sträucher anpflanzen. Besonders geeignet sind Weißdorn, Heckenrosen oder Beerensträucher wie Himbeere oder Brombeere. Auch dein Kräuterbeet kannst du mit Kapuzinerkresse, Salbei, Oregano, Ackerbohne und Gurke um wichtige Pflanzen für Insekten ergänzen.
Tipps fürs Anlegen einer Bienenweide im Garten
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um einen bienenfreundlichen Garten zu schaffen. toom Baumarkt stellt dir passende Pflanzen für Bienen vor, erklärt dir, wieso du auf Pflanzenschutzmittel verzichten solltest und wie du bereits mit kleinen Maßnahmen eine große Wirkung erzielen kannst.
Auch Kornblumen eignen sich gut für eine Bienenweide, da sie schon im März ausgesät werden können und auch mit nährstoffarmen Böden auskommen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere bienenfreundliche Pflanzen wie Löwenmäulchen, Dahlie und Ringelblume, die allerdings nur ein Jahr blühen.
Eine Grundvoraussetzung bei Bienenpflanzen ist, dass die Blüten von Pflanzen, Kräutern und Blumen reich an Nektar und Pollen sind. Am besten geeignet sind Blumen in ihrer Wildform. Pflanzen mit üppigen Blüten sind eher hinderlich, da die Bienen aufgrund der Blütenpracht nicht an den wertvollen Nektar gelangen. Sie sind "überzüchtet" und bieten nicht mehr viel Nahrung. Mit einer wilden Bienenweide bietest du Insekten eine Vielzahl an einfachen Blumensorten mit ungefüllten Blüten.
Warum ist der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel bei der Pflege einer Bienenweide so wichtig?
Bienenfreundliche Pflanzen wachsen am besten auf trockenen und nährstoffarmen Böden. Verzichte deshalb auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Diese fördern lediglich das Wachstum unerwünschter Pflanzen und Gräser, die auf lange Sicht die Bienenpflanzen verdrängen können.
Ergänze deine Bienenweide um eine Wasserstelle
Wenn du eine Bienenweide anlegst, solltest du nicht nur an die passende Nahrung für die Bienen denken, sondern auch an die Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit. Ein kleiner Teich wirkt Wunder in deinem Garten und wird zur wichtigen Vogel- und Insektentränke in Hitzeperioden. Damit dein Garten möglichst vielen Tieren nutzt, plane Flachwasserstellen und Ausstiegshilfen ein. Diese sind beispielsweise wichtig für Tiere wie Igel, um nicht versehentlich in deinem Teich zu ertrinken.
Lass der Natur ihren Raum, wenn du einen Bienengarten anlegst
Asphalt und Steinböden sind zwar etwas pflegeleichter als Beete oder Rasen, für Bienen und andere Insekten sind sie aber ungeeignet. Sei also in deinem Garten sparsam beim Versiegeln von wertvollen Bodenflächen, da sich dieser Vorgang nur schwer rückgängig machen lässt. Der Natur schadet ein wenig Chaos nicht – im Gegenteil. Totholz- und Laubhaufen bieten wertvolle Verstecke und Nistgelegenheiten für viele Gartenbewohner.
Verschiedene Nisthilfen heißen die Bienen in deinem Garten willkommen
Bienen brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch einen Platz, an dem sie wohnen und sich vermehren können. Möchtest du Wildbienen in deinem Garten ein dauerhaftes Zuhause bieten, solltest du sogenannte Nisthilfen aufhängen. Anders als Honigbienen wohnen Wildbienen nicht in einem Bienenstock, sondern bauen ihre Nester in Röhren, Stängeln und Mauerritzen, die durch Nisthilfen oder Insektenhotels simuliert werden.
Insektenhotels aus Naturmaterialien wie Holz, Schilf, Baumrinde oder Tonscherben bieten den oberirdisch lebenden Insekten einen passenden Unterschlupf. Natürlich kannst du auch selbst ein Insektenhotel bauen. Für die unterirdisch nistende Bienenarten kannst du einfach an einem sonnigen Plätzchen, zum Beispiel neben deiner frisch angelegten Bienenweide, einen kleinen Sand- oder Kieshaufen aufschütten. Du wirst überrascht sein, wie schnell die neuen Bewohner deine Blumenwiese als bienenfreundlich erkennen und einziehen.