Wenn Blattläuse sich an Garten- oder Zimmerpflanzen sammeln, solltest du dagegen vorgehen und das Grün schützen – vor allem, wenn die Schädlinge in großer Zahl auftreten. Doch was hilft gegen Blattläuse? Die Kurzfassung: Du kannst Blattläuse in der Regel biologisch bekämpfen. Chemie benötigst du nicht, denn damit schädigst du nicht nur die Umwelt, sondern auch hilfreiche Nützlinge. Verschiedene Hausmittel helfen: Hier erfährst du, wie du damit Blattläuse bekämpfen und auch künftig von deinen Pflanzen fernhalten kannst.
Warum du Blattläuse beseitigen solltest
Blattläuse wie Myzus ascolonicus, Aulacorthum solani, Macrosiphum euphorbiae und Co stechen Pflanzen an, um den Saft aus ihren Zellen und Siebröhren zu saugen. Auf diese Weise entziehen sie den Gewächsen wichtige Nährstoffe – und hinterlassen Giftstoffe. So entstehen Wunden, die sich mit Viren infizieren können. Für Kulturpflanzen folgen daraus Ertrags- und Qualitätsverluste. Auch Zier- und Zimmerpflanzen leiden: Die Blätter verformen sich und sehen unschön aus, schlimmstenfalls sterben die Pflanzen sogar ab.
Sieh dir deine Pflanzen deshalb am besten regelmäßig an. Spätestens wenn sich die Blätter einrollen, vertrocknen und vergilben, solltest du aufmerksam werden. Damit deine grünen Freunde schnell wieder gesund werden, solltest du die Blattläuse unbedingt entfernen, sobald du sie entdeckst.
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Blattläuse mit Hausmitteln bekämpfen
Schon mit einfachen Mitteln, die es in jedem Haushalt gibt, kannst du gegen Blattläuse vorgehen. Für alle Tipps gilt: Nicht jede Maßnahme hat immer gleich beim ersten Mal Erfolg und vielleicht übersiehst du auch einige der Schädlinge. Ist das der Fall oder erfolgt ein erneuter Befall, wiederholst du die Anwendung einfach oder probierst eine andere Methode aus. Generell gilt: Je früher du Blattläuse bekämpfst, desto besser. Schenke folgenden Bereichen besondere Aufmerksamkeit:
- Blattansatz
- Blattunterseite
- Stielansatz
- frische Triebe
An diesen Stellen sitzen die Schädlinge besonders gern. Sieh dort also genau hin und beseitige die Blattläuse gründlich.
Wasser gegen Blattläuse
Schnelle Hilfe gegen Blattläuse an Zimmer- und Gartenpflanzen bietet oft schon Wasser. Du kannst die Schädlinge mit einem weichen Wasserstrahl vom Blattwerk abspritzen und aufsammeln oder mit handwarmem Wasser abwaschen.
Milch hilft gegen Blattläuse
Auch dieses Mittel gegen Blattläuse ist schnell zur Hand: Mische Wasser und Milch im Verhältnis 2 zu 1, gib die Flüssigkeit in eine Sprühflasche und sprühe die befallenen Pflanzen großzügig ein, um die Schädlinge zu vernichten.
Schwarzer Tee
Wenn du keine Milch zur Hand hast, hilft auch schwarzer Tee. Koche schwarzen Tee (zwei Teebeutel auf einen Liter Wasser) und lass ihn 15 Minuten ziehen. Gib den abgekühlten Tee in eine Sprühflasche und behandle die befallenen Pflanzen damit.
Zwiebel
Ein Sud aus Zwiebeln hat sich ebenfalls bewährt, um Blattläuse zu bekämpfen. Schneide dazu eine Zwiebel klein, gib sie in einen Topf und fülle diesen mit Wasser auf, das du anschließend zum Kochen bringst. Sobald die ersten Bläschen aufsteigen, schaltest du die Hitze herunter und lässt das Gemisch eine halbe Stunde mit geschlossenem Deckel ziehen. Lass den Sud abkühlen, gib ihn durch ein Sieb und fülle ihn in eine Sprühflasche. Sprühe dann die befallenen Pflanzen großzügig ein.
Knoblauch
Blattläuse und andere Schädlinge wie Maden, Milben, Raupen und Schnecken machen um Knoblauch meist einen großen Bogen. Hier hast du gleich drei Optionen: Ist der Blattlausbefall noch schwach, kann es bereits helfen, wenn du eine Knoblauchzehe schälst und sie direkt neben dem Stiel der befallenen Pflanze zur Hälfte in die Erde steckst. Dann können sich die Knoblauchöle gut entfalten.
Bei stärkerem Befall kochst du einen Knoblauchsud, mit dem du die Pflanze besprühst. Dafür hackst du etwa 100 g Knoblauchzehen, übergießt sie mit ca. 3 l kochendem Wasser und lässt das Ganze 30 Minuten ziehen. Gieße den Sud anschließend durch ein Sieb und lass ihn abkühlen. Fülle ihn dann in eine Sprühflasche ein und behandle die Pflanze großzügig damit.
Wenn du Knoblauch selbst im Garten ziehst und junge Knoblauchblätter zur Verfügung hast, kannst du diese um den Stiel oder Stamm einer befallenen Pflanze wickeln, um die Blattläuse zu bekämpfen. Alternativ setzt du deine Knoblauchpflanzen gleich zwischen anderen Pflanzen in die Erde.
Bohnenkraut oder Lavendel pflanzen
Das Gleiche wie für Knoblauchpflanzen gilt auch für Bohnenkraut und Lavendel: Wenn du auf eine diverse Gartenbepflanzung setzt, Monokulturen vermeidest und Pflanzen wie Bohnenkraut oder Lavendel zwischen die übrigen Gewächse setzt, kann das helfen, Blattläuse von vornherein fernzuhalten. Übrigens: Schmetterlinge, Bienen und Hummeln fliegen geradezu auf den pflegeleichten Lavendel.
Essig, Brennnessel und Seifenlauge
Nutzpflanzen, die du verzehren willst, solltest du prinzipiell nicht mit Seifenlauge von Blattläusen befreien. Sie hinterlässt zwar einen neutralen Geruch, kann aber den Geschmack beeinflussen und eignet sich daher nur für dekorative Pflanzen. Ein weiteres bewährtes Hausmittel zum Bekämpfen von Blattläusen ist Essig. Mische einfach 100 ml normalen Haushaltsessig mit einem Liter Wasser, fülle die Flüssigkeit in eine Sprühflasche und sprühe die Pflanzen damit ein.
Auch ein Sud aus frischen Brennnesseln kann Blattläusen entgegenwirken. Wenn du eine empfindliche Nase hast, solltest du in Innenräumen aber auf Brennnessel und Essig verzichten, denn den Geruch empfinden viele als unangenehm.
Nützlinge gegen Blattläuse für Garten und Gewächshaus
Um Blattläuse zu bekämpfen, kannst du neben diversen Hausmitteln auch auf viele Nützlinge zurückgreifen, auf deren Speiseplan die Schädlinge stehen. Solche Nützlinge kannst du im Fachhandel vor Ort oder online kaufen. Um krabbelnde und fliegende Tierchen in der Wohnung zu vermeiden, solltest du Nützlinge aber nicht in Innenräumen, sondern eher für den Garten oder Balkonpflanzen nutzen. Sind Zimmerpflanzen befallen, greifst du besser zu den bewährten Hausmitteln. Im Garten kannst du Nützlinge jedoch getrost einsetzen – und zwar direkt an den betroffenen Gewächsen.
Marienkäferlarven
Marienkäferlarven (einheimischer Arten) sind allgemein als Blattlausfresser bekannt. Auch Deckelschildläusen widmen sie sich mit großem Appetit.
Florfliegenlarven
Florfliegenlarven werden nicht umsonst auch als „Blattlauslöwen“ bezeichnet. Sie vertilgen nicht nur den Honigtau, also die zuckerreichen Ausscheidungen der Blattläuse, die wiederum Nährboden für Pilzbefall sind, sondern auch die Schädlinge selbst. Darüber hinaus nehmen Florfliegenlarven aber auch mit Spinnmilben, Raupen, Wollläusen, Schmierläusen und Thripsen vorlieb. Letztere kennst du vielleicht eher unter dem Namen Fransenflügler, Gewittertierchen oder Gewitterwürmchen.
Gallmücken
Einige räuberische Gallmücken-Arten kannst du ebenfalls als Mittel gegen Blattläuse einsetzen. Allerdings eignen sie sich eher für Erdkulturen im Gewächshaus und in Innenräumen.
Ein Refugium für Nützlinge gegen Blattläuse
Wenn du eine kleine, ruhige Ecke im Garten hast, kannst du dort den Nützlingen ein Zuhause geben. Totholz, heimische Gehölze und Stauden eignen sich ideal als Rückzugsraum. Auch ein Insektenhotel lässt sich einfach bauen oder fertig kaufen. Viel mehr braucht es nicht für einen eigenen kleinen Nützlingsgarten. Stimmen die Bedingungen, haben Schädlinge wie Blattläuse auf diese Weise von vornherein deutlich schlechtere Karten bei dir im Garten. Schließlich steht schon ein Heer von Nützlingen auf Abruf bereit, um die Blattläuse ganz biologisch zu bekämpfen. Man sollte auf umweltfreundlichere Alternativen zur Abwehr von ungeliebten Insekten im Garten zurückgreifen, erfahre hier mehr über Alternativen zu chemischen Insektiziden.