Einer der bekanntesten Holzschädlinge ist der Holzwurm – dieser befällt Holz in Haus und Garten und schädigt es stark. Da er nicht von allein verschwinden wird und sich sogar im Holz fortpflanzen kann, ist es ratsam, den Holzwurm zu bekämpfen. Dieser Ratgeber von toom Baumarkt verrät dir hilfreiche Tipps und Tricks bei einem Holzwurmbefall.
Was ist ein Holzwurm?
Der sogenannte Holzwurm ist die Larve des gemeinen Nagekäfers. Der Holzschädling ist also nicht der Käfer, sondern die Käferlarve. Der Nagekäfer legt seine Eier bevorzugt dort ab, wo er selbst aufgewachsen ist: meist sind das Ritzen oder Gänge in Totholz. Wenn die Käferlarven nach 2-3 Wochen schlüpfen, fressen sie sich genüsslich durch das Holz nach draußen. Je nach Bedingung kann das bis zu 8 Jahre dauern.
Wo taucht der Holzwurm auf?
Der Holzwurm taucht überall dort auf, wo es für ihn genug zu fressen gibt. Er wird von feuchtem, totem Holz angelockt, das man häufig auf Dachböden und in Kellern findet – doch auch in Wohnräumen kann die benötigte Feuchte vorkommen (z. B. durch häufiges Wischen oder das Aufhängen von Wäsche). Frischholz wird nicht befallen. Holzwürmer lieben außerdem mäßige Temperaturen, es sollte also weder zu kalt noch zu warm sein.
Welchen Schaden richten Holzwürmer an?
Da Holzwürmer das Holz regelrecht zerfressen, werden Möbelstücke, Balken und ganze Bauwerke in ihrer Substanz geschädigt. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch richtig gefährlich werden. Ist zum Beispiel der Dachboden von Holzwürmern befallen und der Schaden wird nicht rechtzeitig entdeckt, können die Balken mit der Zeit so morsch werden, dass Einsturzgefahr besteht. Es ist also notwendig, Holzwürmer rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen.
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Holzwurmbefall erkennen
Holzwürmer befallen ausschließlich totes Holz – ganz egal, ob dieses fest verbaut ist (z. B. Balken, Hütte oder Dachstuhl) oder freisteht (z. B. Möbel oder Instrumente). Erkennen kannst du einen Holzwurmbefall anhand folgender Wahrnehmungen:
- optisch
- akustisch
- olfaktorisch
Sehen kannst du den Befall vor allem an den Schäden im Holz: oberflächliche Fraßgänge und viele kleine, runde Holzwurmlöcher mit einem Durchmesser von nur etwa 1 bis2 mm tauchen gehäuft auf, da jede der 20 bis 30 Larven einen eigenen Gang frisst. Außerdem zeigt herausfallendes Holzmehl an, dass die Larven noch aktiv sind. Die Aktivität kannst du testen, indem du dunkles Papier für ein paar Tage unter die Fraßlöcher legst und abwartest, ob frisches Holzmehl auf das Blatt fällt.
Holzwürmer sind auch zu hören, da sie knabbernde Laute von sich geben, wenn sie sich durch das Holz fressen – das ist vor allem nachts der Fall.
Sogar riechen kannst du einen Holzwurmbefall. Zumindest ist der Geruch von feuchtem Holz ein häufiges Anzeichen für Holzwürmer.
Holzschädlinge und ihr Nutzen
Bei Holzschädlingen im Allgemeinen spricht man von Insekten, Pilzen oder Bakterien, die Holz angreifen. Es wird außerdem zwischen Frischholz- und Trockenholzinsekten unterschieden. Dass der Holzwurm ein Trockenholzinsekt ist und frische Hölzer in Ruhe lässt, weißt du nun bereits. Doch dass Holzschädlinge gleichzeitig auch Nützlinge sind, ist dir vielleicht neu.
Wie so vieles in der Natur ist auch der Holzwurm nicht ohne Sinn auf dieser Welt. Er und andere Holzschädlinge erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem, indem sie abgestorbenes Holz zersetzen. Doch da es totes Holz nicht nur draußen gibt, sondern wir es auch in unseren Häusern und Wohnungen verarbeiten, wurde der Holzwurm schnell als Schädling verurteilt. Und auch wenn Holzschädlinge in der Natur nützlich sind, muss man sie dennoch aus Möbeln und Dachstühlen entfernen.
Wie leicht ist das Entfernen eines Holzwurms?
Den Holzwurm effektiv zu entfernen, ist leider gar nicht so einfach, da die Larven tief im Holz sitzen, es so viele auf einmal gibt und die Nagekäferweibchen ihre Eier auch wieder an derselben Stelle ablegen. Mit verschiedenen Mitteln und Methoden kannst du die Bekämpfung grundsätzlich selbst angehen – doch wenn dies scheitert, solltest du einen Kammerjäger bzw. ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen beauftragen.
Holzwürmer in Wohnung, Dachstuhl oder Gartenhaus bekämpfen: bewährte Mittel
Hast du Holzwürmer in der Wohnung, so sind meist Möbel, Deko-Objekte oder Instrumente betroffen. Mit Glück handelt es sich um kleinere Gegenstände, die man oftmals erfolgreich selbst behandeln kann. Bei größeren Möbelstücken kann es schon etwas kniffliger werden: Bei einem Holzwurmbefall im Dachstuhl ist es zum Beispiel wichtig, schnell zu reagieren. Es können große Bereiche und ganze Balken betroffen sein, was unter Umständen die Stabilität des ganzen Dachbodens beeinträchtigt.
Auch beim Holzwurm im Gartenhaus solltest du schnell handeln – der Befall kann sich schnell ausbreiten und nach kurzer Zeit bereits die komplette Hütte sowie auch Gartenmöbel betreffen. Mit bekannten Hausmitteln, chemischen Mitteln, natürlichen Verfahren und Profi-Methoden zur Holzwurmbekämpfung kannst du gegen die Holzschädlinge vorgehen und die Käferlarven beseitigen. Hausmittel und die natürliche Bekämpfung sind dabei immer die umweltfreundlichere Variante.
Hausmittel
Zu den Hausmitteln gegen Holzwürmer gehören Essig/Essigessenz, Borsalz und Bienenwachs. Mit diesen können die einzelnen Fraßgänge behandelt werden, um die Larven im Inneren abzutöten. Essig oder in Wasser aufgelöstes Borsalz werden mithilfe einer Spritze in die kleinen Löcher im Holz geträufelt – zusätzlich kann die Oberfläche auch mit der Borsalzlösung eingesprüht werden. Eine Versiegelung der Löcher mit Bienenwachs kann zusätzlich hilfreich sein, um mögliche Überlebende einzuschließen. Tipp von toom Baumarkt: Borsalz ist im Gegensatz zu Essig geruchsneutral und daher besonders in Wohnräumen die angenehmere Variante.
Chemische Substanzen
Die etwas stärkeren Mittel zur Holzwurmbekämpfung sind Alkohol, Salmiakgeist und Holzwurm-Ex aus dem Baumarkt. Diese wendest du ebenfalls mit einer Spritze, einem Pinsel oder einer Sprühflasche an. Bei einer oberflächlichen Anwendung empfiehlt es sich, die Möbel nach dem Auftragen in Folie einzuwickeln, damit sich die Mittel nicht verflüchtigen. Doch Vorsicht: Nicht jede Beschichtung deines Möbelstücks verträgt Alkohol und andere chemische Mittel!
Natürliche Bekämpfung
Es gibt auch Möglichkeiten, Holzwürmer natürlich zu bekämpfen: Da die Larven mäßige Temperaturen mögen, kann man sie mittels extremer Kälte oder Hitze loswerden. Je nach Größe der befallenen Möbelstücke kann man diese in den Gefrierschrank, einen Kühlraum oder in einer Winternacht nach draußen stellen. Wichtig ist, dass es mindestens −10 °C hat, am besten noch kälter. Extremer Hitze (mindestens 60 °C) kannst du dein befallenes Möbelstück im Backofen, der Sauna oder an einem heißen Sommertag in der direkten Sonne aussetzen – dunkle Folie um das Holz erhöht dabei die Chancen auf eine ausreichende Temperatur. Hinweis für beide Varianten im Außenbereich: Es muss trocken sein.
Eine weitere Bekämpfung auf natürlichem Wege ist das Weglocken der Holzwürmer aus dem befallenen Holz. Die Leibspeise des Holzwurms sind Eicheln – ihr Geruch zieht ihn an und lockt ihn so aus seinen Fraßgängen. Leg einige Eicheln rund um die Löcher aus und warte ab. Die Eicheln müssen regelmäßig erneuert werden, damit du den Erfolg sehen kannst. Erst wenn keine Eicheln mehr mit Löchern zu finden sind, hast du alle Holzwürmer erfolgreich entfernt.
Bekämpfung durch den Profi
Wenn all diese Bekämpfungsmethoden nicht helfen und der Befall zu groß ist, musst du auf Profi-Verfahren zurückgreifen. Hier wird jedoch dringend empfohlen, sich an Fachpersonal zu wenden – dieses verfügt auch über die nötigen Geräte und Materialien. Mithilfe von Mikrowellen, Heißluft und Begasung kann den Holzschädlingen zu Leibe gerückt werden. Mikrowellen und Heißluft töten Holzwürmer im Inneren der Fraßgänge durch Hitze und gleichzeitig bleibt das Holz unbeschädigt.
Am effektivsten ist die Bekämpfung durch Begasung mit Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid. Allerdings ist diese Methode nicht nur aufwändig und teuer, sondern gleichzeitig auch schädlich für Mensch und Tier – das Haus muss vorher also evakuiert und eingehüllt werden.
Holzwürmern vorbeugen
Damit es erst gar nicht erst zu einem Befall kommt, kannst du dem Holzwurm auch vorbeugen. Wenn der Nagekäfer bei dir nichts zu fressen für seine Nachkömmlinge findet, wird er dort auch keine Eier ablegen. Du solltest Holz daher trocken halten: Regelmäßiges Lüften und Heizen kommen dir da sehr entgegen – gleichzeitig solltest du nicht zu nass wischen bzw. nachtrocknen und keine Wäsche in Wohnräumen aufhängen. Außerdem ist die richtige Lagerung von Gartenmöbeln im Winter wichtig. Helfen kann auch ein Mittel gegen Feuchtigkeit, mit dem du deine Möbel behandelst.
Fazit zur Bekämpfung von Holzwürmern
Da natürliche Bekämpfungsmethoden besser für dich und die Umwelt sind, solltest du diese immer zuerst ausprobieren. Ist der Befall aber schon so weit fortgeschritten, dass die Einzelbekämpfung nicht mehr sinnvoll ist, solltest du dich an einen Profi wenden. Dieser wird die Plage garantiert in den Griff bekommen.
Es gilt also, einen Befall schnell zu erkennen oder es am besten erst gar nicht dazu kommen zu lassen. Mit den Tipps von toom Baumarkt kannst du Holzwürmer ab sofort schneller erkennen und eine Ausbreitung verhindern.
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