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Was tun bei Ratten im Garten?

Ratte Nahaufnahme
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Ratten sind als Haustiere durchaus beliebt, doch als Wildtiere im Garten unerwünscht – aus mehreren Gründen. Welche das sind und was du gegen Ratten in deinem Garten tun kannst, erfährst du in diesem Ratgeber. Die folgenden Tipps gegen Ratten im Garten umfassen effektive Methoden zur Bekämpfung und Vertreibung der Schädlinge. Außerdem geben wir dir Infos an die Hand, was du zur Vorbeugung von Rattenbefall im Garten tun kannst.


So gehst du vor, wenn du Ratten im Garten hast

Du vermutest Ratten in deinem Garten? Was genau zu tun ist, erfährst du in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch wenn Ratten im Normalfall – wie viele Nützlinge und andere Schädlinge – lediglich auf Nahrungssuche sind und Unterschlupf suchen, solltest du Ratten im Garten nicht dulden.

Warum sollte man Ratten im Garten bekämpfen?

  • Ratten sind Krankheitsüberträger: Sie stellen somit ein Gesundheitsrisiko dar. Ratten und ihr Kot übertragen unter anderem Tollwut, Tuberkulose oder Hepatitis.
  • Ratten verursachen Fraßschäden: Die Tiere fressen nicht nur Pflanzen und deine Ernte an, sondern zerstören durch ihre scharfen Zähne auch Holzhütten etc. Außerdem sind Schlauch- und Kabelfraß nicht selten, was besonders häufig in Gartenhütten vorkommt.
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Schritt 1: Rattenbefall im Garten erkennen

Bevor du gegen Ratten in deinem Garten vorgehen kannst, solltest du sicherstellen, dass es sich auch wirklich um eine Rattenplage und nicht etwa um Mäuse oder einen Maulwurf handelt. Dafür musst du verschiedene Anzeichen richtig deuten. Herumlaufende Tiere oder tote Ratten im Garten sind ein sehr deutliches Zeichen für einen Rattenbefall, aber auch Geräusche und Gerüche sind Indizien. Starker Ammoniakgeruch deutet auf einen nahegelegenen Rattenbau hin, genauso wie Kratz- und Nagegeräusche beispielsweise unter der Terrasse, einer Gartenhütte oder anderen geschützten Bereichen des Gartens.

Rattenlöcher befinden sich im Garten häufig in der Nähe von Nahrungsquellen – das kann ein Komposthaufen, aber auch die Müll- oder Biotonne sein. Löcher im Rasen, die von Ratten verursacht werden, sind außerdem vergleichsweise groß und haben einen Durchmesser von etwa 15 Zentimetern, manchmal sogar bis zu 20 Zentimetern.

Zudem hinterlassen Ratten rund um ihren Bau verschiedene Spuren. Neben Urin und Kot sind meist auch Fraßspuren sowie Bewegungsspuren an Boden und Wänden zu finden. Der Kot von Ratten ist deutlich größer als der von Mäusen und erreicht eine Länge von bis zu zwei Zentimetern, wobei er länglich, dünn und teils gebogen ist. Rattenzähne hinterlassen an harten Materialien typische Nagespuren mit zwei Rillen. Auf ihren Laufwegen zwischen Bau und Nahrungsquellen, die sie immer wieder benutzen, sind Pfotenabdrücke und mittige Schleifspuren des Rattenschwanzes zu entdecken, ebenso wie Schmierspuren durch Hautfett an Steinen und Mauern.

Einen Rattenbau erkennen:

  • Sichtung lebender oder toter Ratten im Garten
  • Nagegeräusche in geschützten Bereichen
  • bis zu 20 cm großes Rattenloch mit Gängen
  • Rattenbau in der Nähe von Nahrungsquellen
  • Urin-, Kot-, Fraß- und Laufspuren rund um den Bau
  • starker Ammoniakgeruch

Tipp: Besteht der Verdacht auf ein Rattenloch, kannst du rundherum etwas Mehl ausstreuen, um die Gangspuren besser zu erkennen.

Schritt 2: Der Meldepflicht nachkommen

Solltest du Ratten im Garten gesichtet oder ein Rattenloch entdeckt haben, musst du es melden (einzelne Rattensichtungen ausgenommen). Ratten gelten laut Infektionsschutzgesetz als Gesundheitsschädlinge und sind deshalb deutschlandweit meldepflichtig. Je nach Bundesland sind unterschiedliche Details über den Rattenbefall oder entsprechenden Verdacht anzugeben. Informiere dich bei deinem örtlichen Ordnungs- oder Gesundheitsamt – dort ist auch die Meldung zu tätigen. Als Mieter solltest du einen Befall zuerst deinem Vermieter mitteilen. Er muss sich dann um die offizielle Meldung und die Schädlingsbekämpfung kümmern.

Ein Rattenbefall ist übrigens nicht nur auf deinem eigenen Grundstück, sondern auch im öffentlichen Raum meldepflichtig.


Schritt 3: Ratten im Garten bekämpfen

kleine ratte im Garten

Ratten identifiziert und gemeldet? Dann kannst du tätig werden, um die Schädlinge aus deinem Garten zu entfernen und ihre Rückkehr zu verhindern. Das muss nicht unbedingt die Tötung der Tiere bedeuten, sondern kann auch nur eine Vertreibung sein. Zu den unterschiedlichen Methoden erfährst du im folgenden Kapitel mehr.

Tipp für das Entfernen von Kot: Trage beim Bekämpfen von Ratten immer Handschuhe, um die Infektionsgefahr zu verringern. Das gilt sowohl, wenn du die Tiere selbst anfasst, als auch beim Entfernen von Nestern und Kot. Besonders in geschlossenen Räumen solltest du den Kot außerdem vor dem Entfernen mit Wasser besprühen, damit er nicht staubt und sich in der Luft verteilt.


Möglichkeiten zum Bekämpfen bzw. Vertreiben von Ratten im Garten

Was genau kannst du nun gegen Ratten im Garten tun? Es gibt drei Möglichkeiten: fangen, vertreiben oder töten. Entsprechende Maßnahmen sind zeitnah nach dem Entdecken erforderlich, da sich Ratten schnell vermehren und die Bekämpfung dadurch immer schwieriger wird. Sind alle Ratten aus deinem Garten entfernt, schüttest du die Löcher und Gänge am besten zu, damit keine neuen Bewohner einziehen.

Tipp: Bekommst du die Rattenplage nicht selbst in den Griff, kannst du immer noch eine professionelle Firma für Schädlingsbekämpfung beauftragen

Vergrämung durch Gerüche

Ratten haben einen ausgezeichneten Geruchssinn, sind allerdings auch oft zu stur, um den für sie unangenehmen Gerüchen aus dem Weg zu gehen. Aber versuchen kannst du es – oder du setzt die folgenden Mittel zusätzlich zu anderen Methoden ein.

Hausmittel gegen Ratten im Garten

Wirkung (ohne Gewähr)

Terpentin und Essig

Wirkung (ohne Gewähr)

Der stechende Geruch von Terpentin und Essig vertreibt Ratten aus ihrem Bau. Tränke ein Tuch damit und lege es direkt an den Eingang des Rattenlochs. Ein Fluchtweg aus dem Bau muss freibleiben, da die Tiere sonst den Garten nicht verlassen können.

Frische Kräuter und andere Pflanzen

Wirkung (ohne Gewähr)

Auch mit der richtigen Gartenbepflanzung rückst du Ratten zu Leibe. Den Geruch von Kräutern wie Kamille, Fenchel, Pfefferminze oder Lavendel mögen die Tiere nicht und halten sich lieber fern. Auch der Duft von Katzenminze, Narzissen, Nelken und Oleander kann bei der Vertreibung von Ratten aus deinem Garten helfen. Statt Pflanzen kannst du auch ätherische Öle verwenden und damit wie bei Essig und Terpentin ein Tuch tränken.

Cayennepfeffer und Chili

Wirkung (ohne Gewähr)

Streue das Pulver auf die Laufwege der Ratten. So kommen die Tiere mit der ungeliebten Schärfe in Berührung. Nicht nur der Geruch, sondern auch die Anhaftung am Fell und somit die Aufnahme der Gewürze über das Ablecken schaffen eine negative Assoziation mit der Wahlheimat in deinem Garten


Tipp: Manche dieser durch die Gartenbepflanzung erzeugten Gerüche, wie zum Beispiel der von Lavendel, Narzissen, Nelken oder Oleander können auch beim Bekämpfen von Wühlmäusen oder dem Vertreiben von Maulwürfen helfen.

Katzen als Rattenfänger engagieren

Katze hat mit ihrem Mund eine ratte gefangen

Eine freilaufende Katze im Garten kann eine natürliche Abschreckung gegen Ratten sein. Sie sorgt dafür, dass sich die Nager gar nicht erst ansiedeln wollen. Allerdings sind Katzen als Jäger nicht immer geeignet, da Ratten recht groß werden können und sich auch mal zur Wehr setzen – was Katzen nicht immer gefällt und sie dann doch lieber auf Mäusejagd gehen. Schaden wird die Anwesenheit einer Katze jedoch keinesfalls und auch ein herumtollender Hund kann Ratten abschrecken.

Tipp: Im Garten platzierte, benutzte Katzenstreu täuscht aufgrund des Geruchs die Anwesenheit einer Katze vor – die Kombination mit einer echten Katze ist jedoch Erfolg versprechender. Wichtig ist, keine Naturstreu zu verwenden, da die Ratten sie als Nahrung betrachten könnten.

Ultraschallgeräte für Störgeräusche

Neben Gerüchen können auch Geräusche zur Vertreibung von Ratten und anderen Schädlingen beitragen. Die Wirkung von entsprechenden Ultraschallgeräten ist jedoch bislang nicht ausreichend erprobt, um eine Erfolgsquote zu nennen. Als zusätzliche Maßnahme kannst du die Störgeräusche aber in jedem Fall ausprobieren.

Achtung: Die hochfrequenten Töne können auch andere Tiere stören.

Lebendfallen als humane Fangmethode

Die humansten Mittel zur Bekämpfung von Ratten sind Lebendfallen. Die Tiere werden weder verletzt noch getötet und du kannst sie nach dem erfolgreichen Fang einfach an einem anderen Ort wieder aussetzen. Er sollte jedoch einige Kilometer entfernt sein, damit die Ratte nicht wieder zurückkommt.

Um Ratten erfolgreich aus dem Garten zu vertreiben, musst du verstehen, dass die Tiere sehr klug sind. Ist also eine Ratte in die Falle gegangen, merken sich die anderen Nager des Rudels den Ort und die Art der Falle. Stelle sie also immer wieder woanders auf und tarne sie gegebenenfalls neu.

Vorsicht bei Totfallen und Giftködern

Schädlingsbekämpfung im Garten sollte bestenfalls immer ohne Gift erfolgen. Auch Totfallen sollten die letzte Maßnahme sein und nur dann zum Einsatz kommen, wenn du die Ratten nicht mit natürlichen Mitteln vertreiben kannst.

Bei Totfallen – beispielsweise sogenannten Schlagfallen – ist auf eine korrekte Anwendung zu achten. Die Tiere sollen einen schnellen Tod erfahren und nicht unnötig leiden. Falsche Anwendung führt zu Verletzungen und kann einen sehr schmerzvollen Tod verursachen. Auch ist die gesicherte Anwendung wichtig, damit sich andere Tiere und Kinder nicht an den Fallen verletzen können.

Rattengift ist ebenso bedenklich, da nicht nur die Ratte qualvoll verendet, sondern sich auch andere Tiere und Kinder vergiften können. Das Auslegen von Ködern in dafür vorgesehenen Boxen ist deshalb Pflicht. Rattengift gibt es mit unterschiedlichen Wirkungsweisen, doch alle führen zu einem sehr langsamen und schmerzvollen Tod – zum Beispiel durch Verbluten von innen oder Organversagen. Dabei ist Rattengift nicht mal eine verlässliche Bekämpfung: Wird das Gift falsch dosiert oder ist der Wirkstoff nicht stark genug, kann die vergiftete Ratte überleben und verschleppt stattdessen das Gift. Dadurch können andere Tiere wie Fraßfeinde der Ratten und auch Gewässer vergiftet werden.

Was gegen Rattengift spricht:

  • Gift ist immer umweltschädlich
  • Gefahr für andere Tiere und Menschen
  • qualvoller Tod für die Ratte
  • Verschleppung des Giftes und Sekundärvergiftungen
  • keine Garantie für Rattentod

Weitere Informationen über Ratten im Garten

viele kleine Ratten auf dem Rasen

Was tun Ratten überhaupt im Garten? Sie suchen nach Nahrung – am liebsten sind ihnen reichhaltige, dauerhafte Nahrungsquellen. Und sie suchen ein Zuhause – einen Unterschlupf in der Nähe von Nahrungsquellen, der geschützt und langfristig bewohnbar ist. Sie leben in Gruppen, sogenannten Rudeln, und vermehren sich sehr schnell: Rattenweibchen können alle paar Wochen trächtig werden und bekommen dann mehrere Junge, die bereits nach kurzer Zeit selbst geschlechtsreif sind. So wird aus einem kleinen Rattenbefall schnell eine große Plage im Garten, die es einzudämmen gilt.

Im Garten fühlen sich sowohl Wander- als auch Hausratten wohl. Letztere sind allerdings eher in der Schifffahrt verbreitet und an Häfen zu finden. Wanderratten lassen sich öfter im heimischen Garten nieder. Sie sind auch als Kanal- oder Wasserratten bekannt – da sie sich häufig in der Kanalisation fortbewegen.

Ein paar Fakten über Ratten in unseren Gärten:

  • Ratten bevorzugen geschützte, geräusch- und bewegungsarme Standorte in der Nähe von Nahrungsquellen.
  • Zwischen Rattenbau und Nahrungsquellen werden immer dieselben Laufwege genutzt, am liebsten unter Bodendeckern.
  • Ratten sind Allesfresser, bevorzugen aber energiehaltige Nahrung. Sie ernähren sich von Pflanzen, Insekten, Abfällen, Aas und Kleinsäugern.
  • In der Regel fressen Ratten in der Nähe vom Nest, können aber auf der Nahrungssuche auch mal beim Nachbarn nach Fressbarem suchen – deshalb sieht man manchmal eine einzelne Ratte, ohne dass ein Befall auf dem eigenen Grundstück vorliegt.
  • Ratten sind gute Kletterer und dringen von unten durch Tunnel in deinen Garten ein – sie erreichen also viele Nahrungsquellen, sogar im Hochbeet und in Hütten.

Ratten im Garten – was du vorbeugend tun kannst

Um es erst gar nicht zu einem starken Rattenbefall kommen zu lassen oder eine Wiederkehr zu verhindern, gibt es ein paar Tricks, die du vorbeugend anwenden kannst. Die beiden Hauptursachen für Ratten im Garten gilt es dabei zu vermeiden:

  1. Biete keine einladenden Stellen für den Nestbau.
  2. Biete keine Nahrungsquellen wie Abfälle.

Ratten beziehen im Garten gerne geschützte Standorte – zum Beispiel unter der Terrasse, unter Gartenhäusern und im Gehölz. Mach diese Lebensräume unzugänglich, indem du Spalten und Hohlräume mit Gittern verschließt. Bringe Barrieren an, wo sich Ratten von unten in Hütten und Gewächshäuser graben könnten und lass keine Paletten, Holzreste und ähnliche mögliche Verstecke im Garten liegen.

Du kannst entweder einen Kompost anlegen, der rundum geschlossen ist, oder keine Essensreste darauf entsorgen. In jedem Fall solltest du den Kompost, aber auch Hochbeete und Ähnliches, von unten mit einem engmaschigen Gitter gegen das Eindringen von Schädlingen absichern. Auch Müll- und Biotonnen sollten vor Ratten geschützt aufgestellt und keine Tüten daneben gestellt werden. Essensreste gehören auch nicht in die Kanalisation, da Ratten diese als Wege nutzen und dann unter deinem Zuhause eine Nahrungsquelle finden.

All diese Tipps können zwar das Eindringen von Ratten in deinen Garten nicht gänzlich verhindern, doch das Risiko deutlich reduzieren.


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