Hast du zu Hause hohe Zimmerdecken und möchtest Energie sparen, kannst du mit Platten aus Rigips die Decken abhängen. Ein Raum mit abgehängter Decke ist schneller beheizt und kann auch in Sachen Gestaltung eine tolle Wirkung haben. Kabel lassen sich auf diese Weise ebenfalls gut verstecken. Wie du deine Zimmerdecke abhängen kannst, erfährst du hier.
Die gängige Methode der Deckenabhängung
Eine abgehängte Decke lässt sich am besten mit sogenannten Direktabhängern und passenden Trockenbauprofilen aus Metall (UD- und CD-Profile) realisieren. Diese Methode ist vor allem bei einer geringen Abhänghöhe zwischen 4 und 12,5 cm gut geeignet. Alternativ kannst du auch eine Unterkonstruktion aus Holz bauen. Die eignet sich für alle Höhen, erfordert aber auch etwas mehr Fachkenntnis und umfasst einige zusätzliche Arbeitsschritte.
Ob du eine Unterkonstruktion aus Holz bastelst oder lieber Metallprofile verwendest, ist für das Endergebnis gar nicht so wichtig: Hauptsache ist, es entsteht eine stabile und tragfähige Konstruktion. Dieser Ratgeberartikel verrät dir im Folgenden, wie du eine Deckenabhängung mit Direktabhängern umsetzen kannst.
Schritt 1: Wandprofile für die Deckenabhängung anbringen
Zeichne zunächst mit einem Bleistift die korrekte Position der UD-Profile für den Wandanschluss an. Die Profile markieren die Einbauhöhe, die durch das Decke-Abhängen erreicht wird.
Hierbei musst du vor allem darauf achten, die Profile genau waagerecht auszurichten, schließlich verlaufen Decken und Wände insbesondere in Altbauten nicht unbedingt immer exakt gerade. Nutze also eine Wasserwaage und richte alles genau aus.
Klebe anschließend Dichtungsband auf die Rückseite der Profile, bohre die Dübellöcher vor und verschraube die Profile dann in der Wand. Je nach Art der Wand können hier unterschiedliche Schrauben erforderlich sein.
Schritt 2: Direktabhänger befestigen
Nun sind die Direktabhänger an der Reihe. Mithilfe einer Schlagschnur markierst du die Abstände der einzelnen Abhänger an der Decke. Achte dabei auf die richtigen Abstände: Seitlich zum Wandanschluss solltest du 15 bis 20 cm Abstand wahren. Die Profile selbst sollten höchstens 50 cm in der Breite und 80 cm in der Länge auseinanderliegen.
Bohre die Löcher vor und verschraube die Abhänger mit der Decke. Unterschiedliche Deckenarten wie Holz- oder Betondecken machten natürlich auch die Verwendung je unterschiedlicher Schrauben erforderlich.
Schritt 3: Deckenabhäng-Profile befestigen
In die Deckenabhänger schiebst du nun die CD-Profile für die Grundlattung ein. Checke mithilfe der Wasserwaage die Lage der Profile und verschraube diese dann. Ist ein Profil zu lang, kannst du es mit der Blechschere entsprechend kürzen. Ist es zu kurz, benötigst du Längsverbinder, mit denen sich zwei Profile miteinander verbinden lassen. Das sorgt für die nötige Stabilität. Steht ein Profil noch irgendwo über, biegst du es mit der Zange einfach nach oben weg.
Quer zu dieser Grundlattung befestigst du nun die Traglattung. Die besteht ebenfalls aus CD-Profilen, die in die UD-Profile des Wandanschlusses eingeschoben werden. Die Traglattung trägt später die Gipskartonplatten deiner Deckenabhängung. Grund- und Traglattung müssen nun noch an den Kreuzungsstellen mit Kreuzverbindern verbunden werden, damit eine stabile Konstruktion zustande kommt.
Möchtest du in die abzuhängende Decke eine Dämmung einbauen, solltest du jetzt die Dämmplatten anbringen und dabei die Dampfbremse zur Verhinderung von Schimmelbildung nicht vergessen. Sie ist besonders dann ratsam, wenn der Raum darüber beispielsweise ein unbeheizter Dachboden ist. Genaueres zu diesem Thema erfährst du im Ratgeber zur Wärmedämmung.
Schritt 4: Deckenplatten zuschneiden und anbringen
Das Standardmaterial zum Decke-Abhängen ist Rigips – Gipskarton in Plattenform. Zunächst musst du die Rigipsplatten passend für die Länge der abzuhängenden Decke zuschneiden. Dazu ritzt du die Platten mit dem Cutter auf der Oberseite ein und brichst sie dann über einer harten Kante. Durchtrenne den Rest wieder mit dem Cuttermesser. Anschließend solltest du die Schnittkanten mit dem Kantenhobel anschrägen und glätten. Die Spachtelmasse haftet dadurch später besser.
Klebe danach die Papierstreifen an die Wand unterhalb der Unterkonstruktion. So entsteht ein gleitender Abschluss. Nun heißt es: Rigipsplatten verlegen. Du verschraubst sie mithilfe von Schnellbauschrauben quer zur Traglattung. Achte darauf, von einer Ecke aus anzufangen und die Schrauben im Abstand von etwa 15 cm zu setzen. Zwischen den einzelnen Platten lässt du einen Zwischenraum von 1 mm für die Fugenmasse. Sei beim Schrauben vorsichtig: Die Schrauben können leicht durch das weiche Material der Gipsplatten hindurchgedreht werden. Ein Akkuschrauber mit einstellbarem Drehmoment ist hier das Tool der Wahl. Spezielle Einsätze für den Akkuschrauber garantieren, dass jede Schraube optimal sitzt.
Schritt 5: Bohrlöcher und Fugen verspachteln
Mit dem Pinsel befreist du die Fugen und Bohrlöcher erst einmal von Staub. Anschließend kannst du sie sauber verspachteln. Um ein späteres Aufreißen zu verhindern, kannst du zudem noch ein zusätzliches Fugenband auf die Fugen legen, bevor du mit dem Spachteln beginnst.
Rühre dann die Spachtelmasse an und trage sie mit einer Glättekelle quer zur Fuge auf. Spachtele erst die waagerechten Fugen, dann die senkrechten. Da sich die Fugenmasse beim Trocknen meist noch etwas zusammenzieht, sind hier normalerweise mehrere Durchgänge vonnöten. Auch die Schraublöcher wollen dabei ordentlich mit Spachtelmasse gefüllt werden. Vergiss nicht, die Glättekelle zwischendurch zu reinigen, beispielsweise mit einem kleinen Spachtel.
Nachdem die Fugenmasse getrocknet ist – das dauert etwa vier Stunden – ist noch ein letzter Arbeitsschritt notwendig: Schleife mit Schleifpapier alle Unebenheiten ab, sodass eine glatte, saubere Oberfläche entsteht. Anschließend kannst du die Decke streichen oder tapezieren. Bedenke vor dem Streichen aber, dass Rigipsplatten sehr saugfähig sind und deshalb zunächst eine ordentliche Grundierung brauchen.
Alternativ: eine Decke abhängen mit Holz
Wenn du im Trockenbau deine Decke abhängen willst, kannst du das auch mit Holz statt Metall bewerkstelligen. Eine Unterkonstruktion mit Holz hat den Vorteil, dass sich eine größere Abhänghöhe realisieren lässt und dass du statt Rigipsplatten beispielsweise auch Holzpaneele anbringen kannst. Allerdings erfordert diese Vorgehensweise sehr genaues Arbeiten und ist schwieriger als die beschriebene Methode mit der Hilfe von Direktabhängern.
Auch hier arbeitest du wieder mit einer Grund- und einer Trag- bzw. Konterlattung – nur dass du die Holzlatten der Grundlattung direkt in der Decke verschraubst. Allerdings kann das Anbringen der Grundlattung je nach gewünschter Abhänghöhe etwas komplizierter werden, da du eventuell eine Rahmenkonstruktion bauen musst, die auch senkrechte Holzlatten umfasst. Deren Länge bestimmt dann die geplante Abhänghöhe.
Immerhin kannst du bei einer solchen Konstruktion Kabel direkt an den Latten befestigen und damit besonders übersichtlich im Hohlraum über der abgehängten Decke unterbringen. Ob du beim Decke-Abhängen Holz oder Metall verwendest, hängt also ein wenig von den Gegebenheiten ab; aber auch davon, wie viel Aufwand du betreiben möchtest.
Decke abhängen: die Kosten
Wie teuer die Deckenabhängung wird, hängt von den gewählten Materialien ab – und davon, welches Werkzeug du bereits besitzt oder noch benötigst. Du kannst grob mit folgenden Kosten kalkulieren:
- Unterkonstruktion: etwa 10 € je Quadratmeter
- Rigipsplatten: 4 bis 5 € pro Quadratmeter
- Holzpaneele und andere Beplankungen: zwischen 10 und 20 € für den Quadratmeter
Dazu kommen ggf. noch die Kosten für Dämmmaterial, das außer einer Wärmedämmung auch einen Schallschutz bieten kann. Hier hängen die notwendigen Ausgaben davon ab, welche Art Dämmung für dich sinnvoll ist und aus welchem Material (beispielsweise Mineralwolle, Hanf oder Holzfasern) die Dämmelemente bestehen.