Der Holzwurm ist einer der bekanntesten Holzschädlinge. Er befällt Holz in Haus und Garten und schädigt es stark. Da der Holzwurm nicht von selbst verschwindet und sich im Holz fortpflanzen kann, ist es ratsam, ihn mit geeigneten Mitteln zu bekämpfen. Dieser Ratgeber verrät dir, wie du einen Befall erkennst und was du gegen den lästigen Holzwurm tun kannst.
Was ist ein Holzwurm?

Der sogenannte Holzwurm ist die Larve des gemeinen Nagekäfers. Der Holzschädling ist also nicht der Käfer, sondern die etwa vier bis sieben Millimeter lange Käferlarve. Der Nagekäfer legt seine Eier bevorzugt dort ab, wo er selbst aufgewachsen ist: meist an der Holzoberfläche in alte Schlupflöcher oder in Holzritzen. Wenn die Käferlarven nach 2-3 Wochen schlüpfen, fressen sie sich genüsslich durch das Holz. Je nach Bedingung kann es bis zu 8 Jahre dauern, bis sich die Larve verpuppt. Unter guten Bedingungen ist die Larvenentwicklung bereits nach etwa 2 Jahren vorbei.
In der Umgangssprache werden auch andere Holzschädlinge als Holzwürmer bezeichnet. Tatsächlich gibt es einige Käfer, deren Larven sich durch Holz fressen – jeweils mit Vorlieben zu verschiedenen Holzarten. Der „Holzwurm“ meint allerdings meist die Larven des gemeinen Nagekäfers.
So unterschiedlich fressen sich Holzschädlinge durchs Holz:
| Spezies | Bevorzugte Holzart | Erkennung |
|---|---|---|
| Gemeiner Nagekäfer (Anobium punctatum) | Splintholz; altes Holz; meist weiches Nadelholz, aber auch Laubholz | Runde Ausflugflöcher mit ca. 1–2 mm im Durchmesser; austretendes Bohrmehl; Geruch nach Rhabarber/Holundermark |
| Gekämmter Nagekäfer (Ptilinus pectinicornis) | Vor allem in feinporigem Laubholz (z. B. Buche, Esche, Ulme, Pappel) | Runde Ausflugflöcher mit ca. 1–1,5 mm im Durchmesser; Fraßgänge sind fest mit feinem Bohrmehl verstopft |
| Gescheckter Nagekäfer (Xestobium rufovillosum) | Durch Pilzbefall vorgeschädigtes, feuchtes Hartholz (oft in Fachwerk mit Eichenholz) | Runde Ausflugflöcher mit ca. 3–4 mm; linsenförmiger, holzfarbener Kot in der Nähe; wahrnehmbares Klopfgeräusch („Totenuhr“); siebartige Fraßgänge auch im Kernholz |
| Hausbockkäfer (Hylotropus bajulus) | Trockenes Holz im Wald; nicht imprägniertes, verbautes Nadelholz (z. B. im Dachgebälk) | Ovale Ausfluglöcher mit ca. 5–10 mm und mit ausgefranstem Rand; kein austretendes Holzmehl |
| Brauner Splintholzkäfer (Lyctus brunneus) | Splintholz von Laubhölzern, ob verbaut oder unverbaut | Runde Ausfluglöcher mit ca. 1–1,5 mm im Durchmesser; austretendes, puderartiges Bohrmehl; tote oder herumfliegende Käfer |
Wo taucht der Holzwurm auf?
Der Holzwurm taucht überall dort auf, wo es für ihn genug zu fressen gibt. Er wird von feuchtem, totem Holz angelockt, das man häufig auf Dachböden und in Kellern findet, aber auch in Kirchen oder Scheunen. In Wohnräumen kann die benötigte Feuchte ebenfalls vorkommen (z. B. durch häufiges Wischen oder das Aufhängen von Wäsche). Frischholz wird nicht befallen. Holzwürmer lieben mäßige Temperaturen, für sie sollte es weder zu kalt noch zu warm sein.
Die idealen Bedingen für einen Holzwurm sind:
- Holzfeuchte: mind. 10–12 %
- Relative Luftfeuchtigkeit: mind. 60 %
- Optimale Temperatur: 22–23 °C
Welchen Schaden richten Holzwürmer an?
Da Holzwürmer das Holz regelrecht zerfressen, schädigen sie Möbelstücke, Balken und ganze Bauwerke in ihrer Substanz. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch richtig gefährlich werden. Ist zum Beispiel der Dachboden von Holzwürmern befallen und der Schaden wird nicht rechtzeitig entdeckt, können die Balken mit der Zeit so morsch werden, dass Einsturzgefahr besteht. Es ist notwendig, die Holzwürmer rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen.
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Holzwurmbefall erkennen

Holzwürmer befallen ausschließlich totes Holz – ganz egal, ob dieses fest verbaut ist (z. B. Balken, Hütte oder Dachstuhl) oder freisteht (z. B. Möbel oder Instrumente). Erkennen kannst du einen Holzwurmbefall anhand folgender Wahrnehmungen:
- Sehen
- Hören
- Riechen
Sehen kannst du den Befall vor allem an den Schäden im Holz: Oberflächliche Fraßgänge und viele kleine, runde Holzwurmlöcher mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 mm tauchen gehäuft auf. Denn jede der 20 bis 30 Larven frisst einen eigenen Gang. Außerdem zeigt herausfallendes Holzmehl an, dass die Larven noch aktiv sind.
Holzwürmer kann man auch hören, da sie knabbernde und schabende Geräusche machen, wenn sie sich durch das Holz fressen. Das ist vor allem nachts der Fall.
Sogar riechen kannst du einen Holzwurmbefall. Zumindest tritt bei stark befallenem Holz ein Geruch nach Holundermark bzw. Rhabarber aus.
Holzschädlinge und ihr Nutzen
Bei Holzschädlingen im Allgemeinen spricht man von Insekten, Pilzen oder Bakterien, die Holz angreifen. Es wird außerdem zwischen Frischholz- und Trockenholzinsekten unterschieden. Der Holzwurm ein Trockenholzinsekt und lässt frische Hölzer in der Regel in Ruhe.
Wie vieles in der Natur ist der Holzwurm nicht ohne Sinn auf dieser Welt, er ist Schädling und Nützling zugleich. Er und andere Holzschädlinge erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem, indem sie abgestorbenes Holz zersetzen. Da es totes Holz nicht nur draußen gibt, sondern wir es auch in unseren Häusern und Wohnungen verarbeiten, wurde der Holzwurm schnell als Schädling eingestuft.
Fakt ist: Selbst, wenn er in der Natur nützlich ist, musst du einen Holzwurmbefall in Möbeln und Bauteilen dringend behandeln.
Wie leicht ist das Bekämpfen eines Holzwurms?

Den Holzwurm effektiv zu entfernen, ist leider gar nicht so einfach, da die Larven tief im Holz sitzen, es so viele auf einmal gibt und die Nagekäferweibchen ihre Eier auch wieder an derselben Stelle ablegen. Mit verschiedenen Methoden und Mitteln gegen den Holzwurm kannst du die Bekämpfung grundsätzlich selbst angehen. Doch wenn dies scheitert, solltest du einen Kammerjäger bzw. ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen beauftragen.
Was tun gegen Holzwürmer in Wohnung, Dachstuhl oder Gartenhaus: Bewährte Mittel
Hast du Holzwürmer in Haus oder Wohnung, so sind meist Möbel, Deko-Objekte oder Instrumente betroffen. Mit Glück handelt es sich um kleinere Gegenstände, in denen du den Holzwurmbefall meist selbst behandeln kannst. Bei größeren Möbelstücken kann es schon etwas kniffliger werden. Bei einem Holzwurmbefall im Dachstuhl ist es wichtig, schnell zu reagieren. Es können große Bereiche und ganze Balken betroffen sein, was unter Umständen die Stabilität des ganzen Dachbodens beeinträchtigt.
Auch beim Holzwurm im Gartenhaus solltest du schnell handeln. Der Befall kann sich weit ausbreiten und nach kurzer Zeit bereits die komplette Hütte sowie auch Gartenmöbel betreffen. Mit bekannten Mitteln gegen den Holzwurm – ob Hausmittel, chemische Mittel, natürliche Verfahren oder Profi-Methoden – kannst du gegen die Holzschädlinge vorgehen und die Käferlarven beseitigen. Hausmittel und die natürliche Holzwurm-Bekämpfung sind dabei immer die umweltfreundlichere Variante.
Hausmittel
Einige der besten Mittel gegen den Holzwurm finden sich im Haushalt: Essig/Essigessenz, Borsalz und Bienenwachs. Mit diesen Hausmitteln kannst du die einzelnen Fraßgänge behandeln und die Holzwurm-Larven im Inneren abtöten. Um den Holzwurm mit Essig oder in Wasser aufgelöstem Borsalz zu bekämpfen, träufelst du die Flüssigkeit mit einer Spritze in die kleinen Löcher im Holz – zusätzlich kannst du die Oberfläche auch mit der Borsalzlösung einsprühen. Eine Versiegelung der Löcher mit Bienenwachs kann zusätzlich hilfreich sein, um mögliche Überlebende einzuschließen.
Holzwurm bekämpfen mit chemischen Mitteln
Die etwas stärkeren Mittel zur Bekämpfung von Holzwürmern sind Alkohol, Salmiakgeist und Holzwurm-Ex aus dem Baumarkt. Diese Holzwurm-Gifte wendest du ebenfalls mit einer Spritze, einem Pinsel oder einer Sprühflasche an. Bei einer oberflächlichen Anwendung empfiehlt es sich, die Möbel nach dem Auftragen in Folie einzuwickeln, damit sich die Mittel nicht verflüchtigen. Doch Vorsicht: Nicht jede Beschichtung deines Möbelstücks verträgt Alkohol und andere chemische Mittel!
Natürliche Bekämpfung

Es gibt auch Möglichkeiten, Holzwürmer natürlich zu bekämpfen: Da die Larven mäßige Temperaturen mögen, kann man sie mittels extremer Kälte oder Hitze loswerden. Je nach Größe der befallenen Möbelstücke kannst du diese in den Gefrierschrank, einen Kühlraum oder in einer Winternacht nach draußen stellen. Wichtig ist, dass es mindestens −10 °C hat, am besten noch kälter. Extremer Hitze (mindestens 60 °C) kannst du dein befallenes Möbelstück im Backofen, der Sauna oder an einem heißen Sommertag in der direkten Sonne aussetzen. Dunkle Folie um das Holz erhöht dabei die Chancen auf eine ausreichende Temperatur. Hinweis für beide Varianten im Außenbereich: Es muss trocken sein.
Eine weiterer natürlicher Weg, um den Holzwurm loszuwerden, ist das Weglocken aus dem befallenen Holz. Die Leibspeise des Holzwurms sind Eicheln – ihr Geruch zieht ihn an und lockt ihn so aus seinen Fraßgängen. Leg einige Eicheln rund um die Löcher aus und warte ab. Die Eicheln müssen regelmäßig erneuert werden, damit du den Erfolg sehen kannst. Erst wenn keine Eicheln mehr mit Löchern zu finden sind, hast du alle Holzwürmer erfolgreich entfernt.
Bekämpfung durch den Profi
Wenn all diese Bekämpfungsmethoden nicht helfen oder der Befall zu groß ist, musst du auf Profi-Verfahren zurückgreifen. Hier wird jedoch dringend empfohlen, sich an Fachpersonal zu wenden – dieses verfügt auch über die nötigen Geräte und Materialien. Mithilfe von Mikrowellen, Heißluft und Begasung kann den Holzschädlingen zu Leibe gerückt werden. Mikrowellen und Heißluft töten Holzwürmer im Inneren der Fraßgänge durch Hitze ab und gleichzeitig bleibt das Holz unbeschädigt.
Am effektivsten ist die Bekämpfung durch Begasung mit Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid. Allerdings ist diese Methode nicht nur aufwändig und teuer, sondern gleichzeitig auch schädlich für Mensch und Tier – das Haus muss vorher evakuiert und eingehüllt werden.
Was hilft vorbeugend gegen Holzwürmer?

Damit es erst gar nicht erst zu einem Befall kommt, kannst du dem Holzwurm auch vorbeugen. Wenn der Nagekäfer bei dir nichts zu fressen für seine Nachkömmlinge findet, wird er dort auch keine Eier ablegen. Du solltest Holz daher trocken halten: Regelmäßiges Lüften und Heizen, nicht zu nass wischen bzw. nachtrocknen und keine Wäsche in Wohnräumen aufhängen. Außerdem ist die richtige Lagerung von Gartenmöbeln im Winter wichtig. Helfen kann auch ein Mittel gegen Feuchtigkeit, mit dem du deine Möbel behandelst und Holz imprägnierst.
Fazit zum Bekämpfen von Holzwürmern
Da natürliche Bekämpfungsmethoden besser für dich und die Umwelt sind, solltest du diese immer zuerst ausprobieren. Ist der Befall aber schon weit fortgeschritten oder sind tragende Bauteile betroffen, wende dich besser an einen Profi. Dieser wird die Plage zuverlässig beseitigen.
Wichtig ist, einen Befall schnell zu erkennen oder es am besten gar nicht dazu kommen zu lassen. Mit den Tipps von toom Baumarkt kannst du Holzwürmer ab sofort schneller erkennen und eine Ausbreitung verhindern.
Holzschädlinge wie Holzwurm oder Hausbockkäfer sind nicht die einzigen Schädlinge in Haus und Garten. Erfahre in den Ratgebern von toom Baumarkt, wie du Wühlmäuse bekämpfen oder ein Wespennest im Garten entfernen kannst und lerne häufige Rasenschädlinge oder Alternativen zu chemischen Insektiziden kennen.
Häufige Fragen zum Holzwurm bekämpfen
Weitere wichtige Fragen zur Holzwurm-Bekämpfung klären wir im Folgenden.
Ist ein Holzwurmbefall meldepflichtig?
Ein Befall mit dem klassischen Holzwurm (gemeiner Nagekäfer) ist in der Regel nicht meldepflichtig. Anders sieht es bei dem Hausbockkäfer, Termiten und Hausschwamm aus. Diese sind in mehreren Bundesländern anzeige- und meldepflichtig. Geregelt ist das in den jeweiligen Landesbauordnungen.
Verschwindet der Holzwurm von selbst?
Nein, normalerweise verschwindet der Holzwurm nicht von selbst. Zwar entwickeln sich nach gewisser Zeit aus den Larven Käfer, die für das Holz nicht gefährlich sind. Dennoch legen die ausgewachsenen Käfer bevorzugt ihre Eier wieder an die gleichen Stellen, sodass ein erneuter Befall bevorsteht. Es braucht eine aktive Bekämpfung, vor allem an Möbeln, Bauholz und Gebäuden, um die Schädlinge aufzuhalten.
Wie stelle ich sicher, dass ein Holzwurm-Mittel legal ist?
Die meisten chemischen Holzwurmmittel sind Biozidprodukte. Diese sollten offiziell bei den zuständigen Behörden zugelassen sein, in Deutschland ist die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (BAuA) maßgebend. Sie gibt weiterführende Informationen, welche Mittel legal sind und welche nicht.
Unterscheidet sich die Bekämpfung je nach Ort des Befalls?
Je nachdem, ob kleine Möbelstücke oder ganze Gebäudeteile betroffen sind, müssen verschiedene Methoden zur Bekämpfung des Holzwurms gewählt werden. Manche Objekte kannst du einzeln behandeln, zum Beispiel indem du sie in den Gefrierschrank oder in einer kalten Winternacht nach draußen stellst. Bei Gebäudeteilen ist das nicht möglich, hier muss der Befall direkt vor Ort behandelt werden, in manchen Fällen ist sogar eine vorherige Evakuierung nötig.
Kann ich Holzwürmer mit einem Föhn bekämpfen?
Nein, das zuverlässige Abtöten von Holzwürmern mit einem Föhn ist nicht möglich. Die heiße Luft reicht nicht aus, um tief im Holz sitzende Schädlinge zu erreichen. Greife daher lieber auf bewährte Methoden zurück, ob Hausmittel, natürliche oder chemische Bekämpfungsmethode.
Kann ich Holzwürmer mit einem Föhn bekämpfen?
Nein, das zuverlässige Abtöten von Holzwürmern mit einem Föhn ist nicht möglich. Die heiße Luft reicht nicht aus, um tief im Holz sitzende Schädlinge zu erreichen. Greife daher lieber auf bewährte Methoden zurück, ob Hausmittel, natürliche oder chemische Bekämpfungsmethode.










