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Ratgeber

Boden ausgleichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Flüssige Ausgleichsmasse wird auf Betonboden geschüttet.
Lesezeit 4 Minuten
Inhalt:
Wann sollte ein Boden ausgeglichen werden?
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Bei Renovierungen wird oft von „Boden nivellieren” gesprochen. Dabei geht um das Ausgleichen von unebenen Böden. Ob in Altbauten oder bei neuen Gebäuden mit einem frischen Bodenbelag – der Untergrund sollte vollkommen eben sein. In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, wie du das sicherstellen kannst und was Nivelliermasse Estrich voraushat.


Wann sollte ein Boden ausgeglichen werden?

Trockene Ausgleichsmasse wird auf Estrichboden verteilt.

Dein Fußboden muss ausgeglichen werden, wenn er Unebenheiten aufweist oder ein Gefälle vorliegt. Grundsätzlich kann jede Art von Boden nivelliert werden. Alter Bodenbelag muss vorher entfernt werden. Es lassen sich sogar Holzböden ausgleichen, dafür werden allerdings spezielle Materialien und einige spezifische Fachkenntnisse benötigt. Hier soll daher nur auf das Nivellieren von Rohfußboden eingegangen werden. Dieser muss geebnet werden, bevor darauf verschiedene Bodenbeläge ausgelegt werden können.

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Boden nur stellenweise ausgleichen

Mörtel am Boden wird glatt gestrichen.

Weist dein Fußboden kleinere Unebenheiten oder Löcher, aber kein generelles Gefälle auf, so ist nicht unbedingt eine komplette Nivellierung notwendig. Einzelne Stellen können auch mit Ausgleichsmörtel befüllt und ausgeglichen werden. Nach dem Trocknen schleift man sie ab, dann kann bereits der neue Bodenbelag aufgebracht werden. Dabei gehst du nach der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Ausgleichen deines Bodens vor.


Schritt 1: Untergrund und Umgebung vorbereiten

Boden wird für gereinigt und entstaubt.

Bevor du mit dem Nivellieren des Bodens beginnen kannst, müssen Untergrund und Umgebung vorbereitet werden. Der Fußboden muss von Verunreinigungen befreit werden, sodass er trocken, staub- und fettfrei ist.

Außerdem solltest du alle Stellen abdichten, die keine Ausgleichsmasse abbekommen sollen, und den Zimmerrand mit Dämmstreifen versehen, damit Feuchtigkeit sich nicht auf die Wände überträgt. Das nun folgende Ausgleichen des Bodens solltest du am besten zusammen mit einem Helfer machen, da das Anrühren und Verteilen der Nivelliermasse unmittelbar nacheinander erfolgen müssen. Wenn dir jemand zuarbeitet, ist sichergestellt, dass die Ausgleichsmasse nicht vorzeitig aushärtet.


Schritt 2: Haftbrücke auftragen

Boden wird mit Haftgrund vorbereitet.

Als Erstes braucht es einen Haftgrund, auf dem die Nivelliermasse später ausgebreitet wird. Der Haftgrund wird auch Haftbrücke genannt und besteht aus Quarzsand. Die Grundierung trägst du mithilfe von Malerwalze und Pinsel auf den kompletten Boden auf. Beginne mit dem Auftragen beim von der Tür am weitesten entfernten Bereich des Zimmers und arbeite dich bis zur Tür vor. Die Haftbrücke muss vor dem nächsten Schritt vollkommen getrocknet sein. Wie lange das dauert, entnimmst du am besten der Produktverpackung des Haftgrunds.


Schritt 3: Löcher mit Ausgleichsmörtel auffüllen

Nahaufnahme von frisch angerührtem Mörtel und einer Kelle.

Auch bei einer kompletten Nivellierung empfiehlt es sich, vorab ggf. vorhandene größere Löcher mit Ausgleichsmörtel zu füllen. Auch der Mörtel muss erst einmal vollständig trocknen, damit er aushärtet. Da anschließend ohnehin die Nivelliermasse die aufgefüllten Löcher überdeckt, musst du den Mörtel im Prinzip nicht abschleifen.


Schritt 4: Ausgleichsmasse aufbringen und entlüften

Handwerker verteilt Dichtmasse auf dem Fußboden.

Nun kannst du die Nivelliermasse anrühren – am besten in einem großen Baukübel oder einer Mörtelwanne. Anschließend trägst du die Masse gleichmäßig auf und beginnst dabei wieder vom hinteren Bereich des Raumes. Mit einem Spachtel oder einer Kelle kannst du die Masse erst etwas ausbreiten und dann in Schwung versetzen: Die Nivelliermasse verteilt sich von alleine gleichmäßig über einen Abschnitt des Bodens. Beim Verteilen bzw. Gießen der Ausgleichsmasse ist ein zügiges Vorgehen wichtig – die Masse bleibt nur für eine begrenzte Zeit beweglich. Der Hersteller gibt eine grobe Orientierung auf der Verpackung. Dort findest du auch Angaben zur Mindest- und Maximal-Schichtdicke der Nivelliermasse.

Achtet beim Anmischen und Verteilen der Nivelliermasse darauf, dass eure Haut und eure Gesichter geschützt sind: Lange Kleidung, Schutzhandschuhe, Atemschutzmaske und Schutzbrille sind empfehlenswert. Während dein Helfer neue Masse anrührt, kannst du zwischendurch die bereits verteilten Abschnitte mit einer Stachelwalze entlüften – die so entfernten Luftbläschen könnten sonst den Untergrund schlimmstenfalls porös werden lassen. Ist der komplette Boden mit Nivelliermasse bedeckt und entlüftet, heißt es warten. Auch hier ist die Angabe zur Trocknungszeit auf der Verpackung maßgeblich.


Schritt 5: Ausgleichsmasse abschleifen

Flüssige Ausgleichsmasse wird auf Rohnbau glatt gestrichen.

Ist die Ausgleichsmasse vollständig getrocknet, musst du nur noch vereinzelte Unebenheiten abschleifen (die sich vor allem an den Rändern ergeben). Dein Fußboden ist nun komplett eben und bereit für die weitere Bearbeitung bzw. das Verlegen eines neuen Bodenbelags. Der nivellierte Boden kann dir als Untergrund für Laminat, Fliesen, Auslegware oder eine andere Art von Bodenbelag dienen. Wenn du den nivellierten Untergrund nach dem Abschleifen versiegelst, kannst du den Fußboden sogar ganz ohne weiteren Belag nutzen.


Die Vorteile von Nivelliermasse gegenüber Estrich

Betonboden wird abgeschliffen.

Wenn du einen Boden ohne Ausgleichsmasse ausgleichen willst, kannst du ihn auch durch das Verlegen von Estrich nivellieren. Dafür musst du aber eine größere Höhe einplanen. Häufig stehen dem eine niedrige Decke, Türen und/oder Sockel entgegen. Zudem besteht Estrich meist aus Zement (Zementestrich), der sich nicht so einfach verteilen lässt wie Nivelliermasse. Für den Laien ist der Umgang mit der Ausgleichsmasse also wesentlich einfacher, als Estrich zu verlegen.


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