Der Einbau neuer Fenster geht immer mit dem Wandanschluss einher. Die sogenannte Fensterlaibung wird in der Regel verputzt – bevor oder nachdem das Fenster eingesetzt wurde. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du eine Fensterlaibung innen und außen selbst verputzen kannst – mit praktischer Schritt-für-Schritt-Anleitung, Tipps zur Dämmung und weiteren Arbeiten.
Anleitung: Fensterlaibung innen verputzen
Um deine Fenster zu verputzen, brauchst du nicht unbedingt Hilfe – eine zweite Person kann aber durchaus nützlich sein. Voraussetzung ist jedoch eine gewisse Erfahrung beim Verputzen von Wänden, da die vielen Ecken und Kanten die Arbeit etwas knifflig machen können.
Die folgende Anleitung behandelt das Verputzen der Laibungen, wenn das Fenster bereits eingebaut ist. Du kannst Fensterlaibungen auch vor dem Einsetzen des Rahmens verputzen – musst dann nur etwas vorsichtiger sein, um den frischen Putz nicht zu beschädigen.
Wetter-Tipp: Auch beim Innenverputzen sollte der Tag trocken und angenehm temperiert sein, damit zum einen das Mauerwerk nicht zu warm oder zu kalt ist, aber auch, damit das Fenster zum Lüften geöffnet werden kann.
Passende Produkte
Schritt 1: Fenster und Material vorbereiten
Nach dem Einbau der Fenster bereitest du das Verputzen vor. Reinige die Fensterrahmen mit einem feuchten Tuch und wische die Oberfläche trocken. Entferne Bauschaum vom Einbau, indem du ihn vorsichtig mit einem Teppichmesser abschneidest. Waren die Wände tapeziert, solltest du die Reste der alten Tapete entfernen, um die Fensterlaibungen bestmöglich verputzen zu können.
Klebe nun den Fensterrahmen ab und spanne eine Plane über die Scheibe, um sicherzustellen, dass dort kein Putz landen kann. Falls du dein Fenster innen mit einer Anputzleiste einputzt, bringst du diese mit dem Klebestreifen direkt am Fensterrahmen an und befestigst damit auch die Folie. Schütze den umliegenden Boden mit einer Plane und lege deine Materialien und Werkzeuge bereit.
Schritt 2: Fensterlaibung ausbessern und grundieren
Bevor es ans Verputzen geht, solltest du etwaige Löcher und Risse an der Fensterlaibung und der angrenzenden Wand spachteln und glätten – lass die Reparaturmasse anschließend nach Herstellerangaben trocknen. Danach kannst du optional mit einem Pinsel noch eine Grundierung – einen Tiefengrund – auf die Fensterlaibung auftragen. Sie verbessert die Haftung des Putzes, muss jedoch zum gewählten Putz passen und nach dem Auftragen gut trocknen.
Schritt 3: Putzprofile und -bewehrung anbringen
Bringe nun die Eckprofile mit Putzmörtel an. Es gibt sie einzeln oder als Gewebeeckwinkel, an denen bereits Putzbewehrung angebracht ist – alternativ kann das Gewebe auch einzeln an der Fensterlaibung angebracht werden. Die Profile überprüfst du mit der Wasserwaage auf die perfekte Ausrichtung, bevor du die Masse aushärten lässt. Hast du Anputzleisten mit Bewehrung verwendet, ist direkt am Fenster bereits Armierungsgewebe vorhanden.
Tipp: Mit Profilen erzielst du ein besseres Ergebnis und erleichterst dir gleichzeitig das Verputzen der Fensterlaibungen, da die Kanten fixiert sind. Bewehrungen beugen Spannungsrissen vor und werden deshalb vor allem bei Fensterlaibungen gerne verwendet. Profile bestehen in der Regel aus Aluminium oder Kunststoff, Bewehrungen sind Armierungsgewebe aus Kunststoff oder -fasern.
Schritt 4: Fensterlaibung verputzen
Rühre den Putz in einem Eimer an – beachte dazu die Herstellerangaben. Mische nicht zu viel an, damit der Putz nicht aushärtet, und leg bei Bedarf lieber nochmal nach.
Nun geht es auch schon ans Verputzen: Beginne am besten oben am Fenstersturz, damit du später die seitlichen Fensterlaibungen nicht versehentlich beschädigst oder verschmutzt. Befeuchte den Untergrund mit einer Sprühflasche oder einem Schwamm und trage dann den Putz mit einer Kelle auf. Die Dicke der Schicht richtet sich nach dem verwendeten Putz – bei der Nutzung von Anputzleisten orientierst du dich beim Abziehen an der Leiste. Ziehe den Putz mit der Kelle gleichmäßig ab und kontrolliere ihn mit der Wasserwaage. Ist alles eben, lässt du den Putz etwas ruhen, damit er anhärten kann, bevor es weitergeht.
Schritt 5: Putz an den Fensterlaibungen glätten
Nach dem Anhärten wird der noch feuchte Putz für eine ebenmäßige Struktur mit einem Schwammbrett geglättet bzw. abgefilzt. Jetzt kannst du etwaige Risse im Putz ausbessern. Kleine Mängel lassen sich einfach mit dem Schwammbrett beheben. Tauche den Schwamm in einen Eimer Wasser und drücke ihn aus, sodass er nur sehr leicht feucht ist. Führe das Werkzeug nun mit ganz wenig Druck in kreisenden Bewegungen über den Putz und verleihe ihm dadurch eine feine Oberfläche.
Tipp: Nach dem Verputzen der Fensterlaibungen solltest du den Raum lüften, damit die Feuchtigkeit aus dem Putz schneller entweichen kann.
Im Anschluss: weitere Arbeiten an den verputzten Fensterlaibungen
Erst, wenn der Putz vollständig trocknen konnte, sind weitere Arbeitsschritte am Fenster möglich. Dazu gehört, das Fenster richtig einzustellen, ein Fensterbrett anzubringen, die Fenster zu streichen oder den Rollladen einzubauen. Müssen nach den Fensterlaibungen auch die Fassade verputzt oder die Wand gestrichen werden, sollte der Putz ebenfalls ausgehärtet sein.
Fenster verputzen – mit oder ohne Anputzleiste?
Eine Anputzleiste ist für das Verputzen von Fensterlaibungen keine Notwendigkeit. Jedoch kann sie dir die Putzarbeit immens erleichtern, denn sie gibt die Höhe der aufzutragenden Putzschicht vor. Außerdem wird durch eine angebrachte Gummilippe gleich das Fenster abgedichtet; das Klebeband verwendest du für die Schutzfolie, und es gibt eine saubere Kante zum Fenster.
Anputzleisten gibt es in vielen Ausführungen, darunter verschiedene Farben, Maße und Putzhöhen. Zugeschnitten werden sie einfach mit einer Schere oder Zange. Besonders praktisch sind Anputzleisten mit integriertem Gewebeband, damit du dieses nicht separat an der Fensterlaibung anbringen musst.
Fenster einputzen – welcher Putz ist der richtige?
Putz ist nicht gleich Putz – welchen du für deine Fensterlaibungen brauchst, hängt vom Material der Fensterrahmen und dem Untergrund ab. Besonders bei Kunststofffenstern kann es zu Reaktionen zwischen den Materialien kommen, die das Fenster schädigen würden. Im Zweifel helfen dir die Angaben des Fensterherstellers oder du lässt dich in deinem toom Baumarkt beraten. Grundsätzlich sollte der Putz immer weicher als der Untergrund sein, um Spannungs- und Dehnungsrisse zu vermeiden.
In der Regel werden Fensterlaibungen innen mit herkömmlichem Kalkputz (Putzmörtel) verputzt. Der verhältnismäßig dicke Auftrag von zehn Millimetern ist auch für weniger geübte Personen geeignet und der Putz reguliert zudem Feuchtigkeit. Dünner Feinputz ist ebenfalls beliebt, bedarf aber etwas Erfahrung mit der Putzkelle, da die Schicht nur drei bis fünf Millimeter dick ist.
Welcher Putz sich eignet, wenn die Fensterlaibungen außen zu verputzen sind, hängt ebenfalls von Fenster und Untergrund ab. Hinzu kommt, dass sowohl Putz als auch Putzschienen wetterfest sein müssen, um Nässe und extremen Temperaturen standhalten zu können.
Fensterlaibung vor dem Verputzen dämmen
Im Zuge der Hausdämmung werden häufig neue, energiesparende Fenster eingebaut, die Fassade gedämmt und auch gleich noch eine Wärmedämmung an den Innenwänden angebracht. Kleinere Bereiche wie die Fensterlaibungen werden hierbei aber manchmal vernachlässigt, was zu Wärmebrücken führt und die Dämmwirkung beeinträchtigt. Vor allem im Altbau haben solche Wärmebrücken starke Auswirkungen und du solltest beim Einputzen der Fenster gleich eine Dämmung mit anbringen.
Die Dämmschicht wird direkt auf das Mauerwerk gesetzt und mit verputzt:
- Fensterlaibungen innen dämmst du mit speziellen Laibungsplatten. Diese Dämmplatten schneidest du einfach zu und klebst sie vor dem Verputzen an.
- Fensterlaibungen außen werden mit Bauschaum, Dichtprofilen, -bändern oder -folien gedämmt, um dem Wetter standzuhalten.
- Eine Fensterbank (innen und außen) dämmt man mit speziellen Fensterbankdämmungen, die unter das Fensterbrett geklebt werden und die Wärmebrücke unterbrechen. Außen muss das Fensterbrett leicht abfallend angebracht werden, um Regenwasser abfließen zu lassen.
- Rollladenkästen kannst du innen mit zuschneidbaren Dämmplatten auskleiden, damit von keiner Seite Luft hinein- oder hinausgelangt.